Die nicht-gesehen Objekte

    Hallo zusammen,


    ich lese hier immer wieder gerne die tollen Berichte hier.
    Gerade jetzt im Frühjahr findet man viele Berichte mit langen Listen der NGCs, die gesehen wurden.
    In meinem Logbuch trage ich auch immer die Objekte ein, die ich NICHT gesehen habe.
    Für mich ergibt sich so mit der Zeit ein Gefühl unter welchen Bedingungen ein Aufsuchen schwieriger Objekte überhaupt lohnt oder ob ich mir die Zeit sparen kann.
    Ich beobachte mit meinem 12" unter wechselnden Bedingungen. Mal aus der Kölner Innenstadt, mal unter Vorstadthimmel oder auch in der Eifel.


    Als Beispiele sei hier NGC3628 und NGC2903 im Leo genannt. NGC3628 hab ich aus der Innenstadt bisher noch nicht sehen können. Es gab einen Abend in der letzten Woche, da war sie mit ganz, ganz viel guten Willen als Hauch zu erkennen. Als weiterer "Prüfling" für die Himmelsqualität dient mir im Moment auch die 2903. Diese ist immer zu sehen. Aber die Größe ist sehr von der Durchsicht abhängig.


    Wäre spannend zu erfahren wie Ihr das macht. Führt ihr Buch über die Objekte, die ihr nicht gesehen habt und versucht ihr die immer mal wieder unter anderen Bedingungen zu sehen?
    Über mehr "Nicht-Sichtungen" in den Berichten würde ich mich freuen, wie seht ihr das?


    Gruss Dirk

    Hi Dirk,


    ich mache das auch so mit den Nicht-Sichtungen. Zusätzlich versuche ich auch immer eine Auswahl von Doppelsternen zu trennen und notiere auch, bei welchem Abstand das nicht mehr funktioniert. So habe ich Maß dafür, wie das Seeing in der betreffenden Nacht war.


    CS
    Chris

    Moin
    Habe mir erstmal eine Liste von den Messier`s Objekten angefertig. Wann sichbar, welches Sternbild und koordinaten sowie mag. Einige kann ich schon abhaken, aber die meisten noch nie angefahren. Das mit den Nichtsichtungen steht mit im BB. Die Doppelsterne benutze ich ebenfalls für Luftruhe und Durchsicht. Der erste ist immer Polaris. Die Nichtsichtungen werden immer wieder angefahren, und wenn eine 11 mag Galaxie an meinem Standort gut sichtbar ist, dann versuche ich noch schwächere Objekte. Das ganze mit 200/1200 Galaxy Dobson.
    Gruß Heinz

    Hallo Dirk,


    Nicht-Sichtungen sind genauso interessant wie Sichtungen. Werden bei mir gleichermaßen notiert. Ich probiere sie meist mehrfach. Jeder Abend hat ja unterschiedliches Seeing und Transparenz. Es gibt Objekte die auch nur an einem Abend im Jahr klappen. Dann fragt man sich manchmal ob es Einbildung war. Diese Objekte heb eich mir hervor um sie möglichst bald unter guten Bedingungen noch einmal zu probieren.


    CS
    Dirk

    Hallo,


    als visueller DeepSky-Spechtler vermesse ich den Himmel mit einem SQM-L im Zenit und am Objekt, zusätzlich wird mit einem IR-Thermometer die Himmelstemperatur gemessen.


    An diesen Messdaten sehe ich schon, ob es sich lohnt, bestimmte Objekte anzufahren oder nicht.


    Die schwierigen Objekte werden dann von guten Beobachtungsplätzen angegangen und für das Superfuzzlzeug wird dann ins Hochgebirge gefahren.


    Beobachtet wird mit einem 14" Dobson f4.9.


    Mit folgenden Projekten bin ich beschäftigt:
    Herschel 400 (400 Objekte) fast durch 5 fehlen noch,
    Herschel II (400) noch 93 offen,
    Herschel III (300) da fehlen mir noch 183 Objekte,
    die Abell-PN Liste (meist was fürs Hochgebirge).


    So hat man rund ums Jahr zu tun.


    Gruß Helmut

    Ich mache mir meist erstmal gedanken, wie ich das kleine, diffuse Ding da überhaupt finden soll... so ein ganz leichter Hauch von Galaxie wandert oft genug völlig unentdeckt durchs Bild und ich wundere mich, warum ich an der Stelle schon 3 mal war und jetzt ist da plötzlich was. Besonders heimtückisch in dieser Hinsicht ist z. B: M33, da kann ich auch mal locker 15 Minuten die Montierung im Kreis rumjagen, bis ich den schwachen Fleck mal finde.


    Nicht-gesehen-Objekte hab ich auch: M8, M17 und M20, welche ich jedes Jahr aufs neue Suche und im Gesöff der im Südwesten liegenden Stadt Hamburg nicht finden kann.


    Die Sache ist eigentlich klar aufgeteilt: Entweder ich sehe das Objekt jedes mal oder überhaupt niemals. Ein mal so mal so ist mir noch nicht aufgefallen. Einige Objekte sehe ich aber nur mit Nebelfilter. (NGC7000, beide Cirrusnebelteile...)


    Galaxien mit sehr geringer Flächenhelligkeit bleiben mir bis auf M33 komplett verborgen.


    Bis Dann,


    Michael

    Servus Dirk,


    bis letztes Jahr habe ich auch immer bei meinen C8-Deepsky-Beobachtungen notiert, wenn ich ein Objekt nicht gesehen habe. Die gesehenen wurden immer auch beschrieben, sodass ich in etwa auch einen Eindruck von der Himmelsqualität hatte, und unter welchen Bedingungen also ein schwaches Objekt nicht zu sehen war.


    Das habe ich mittlerweile aufgegeben.


    Zum einen: mit meinem 14.5" sehe ich praktisch alle NGC-Objekte.
    Weiterhin: oftmals liegt es nicht am Himmel, sondern an der Unkenntnis, wo das Objekt genau liegt. Die Uranometria ist da oftmals nicht aureichend, und TheSky hat dermaßen viele Koordinatenfehler in seinen Datenbanken, dass man gerne mal ein paar Bogenminuten daneben liegt.
    Und: ich besitze kein SQM, kann also die Himmelsqualität nur schätzen, und Erfahrungen, das Seeing zu bewerten, habe ich kaum. Ich will auch nicht eine halbe Stunde der kostbaren klaren NAcht zubringen, um rauszufinden, ob ich den Stern 6.4m noch sehe oder nicht - da bin ich meistens schon mitten im Galaxiengewimmel.


    Fazit: es mache jeder, wie er gerne möchte, ich hab es wieder aufgegeben, weil es mir persönlich kaum was gebracht hat.


    CDS


    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

    Hallo Stefan, hallo die Anderen,


    erstmal danke für die vielen Antworten. ich bin wohl auch etwas Missverstanden worden.
    Ich wollte eigentlich nur ausdrücken, dass es mir in den Beobachtungsberichten etwas an den nichtgesehen Objekten mangelt.
    Das bringt m.M. einem selber nicht so viel aber gerade Anfänger könnten besser abschätzen ob das ein oder andere Objekt überhaupt sichtbar ist.
    Ich würde mich zumindest über mehr "Nichtsichtungen" freuen.
    Ich hab daher einfach mal gefragt ob die überhaupt notiert werden.
    Ich selber nutzt Eye&Telescope sowohl für die Vorbereitung als auch für die Nacharbeit.
    Im Logbuch sammeln sich daher einige Objekte die mal zu sehen waren und mal nicht.
    Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte eine NGC3628 wird man aus der Kölner Innenstadt auch mit 14" nicht sehen, wenn sie mit 12" nicht zu sehen ist.
    Es fehlt schlicht die Kontrastreserve. Wenn der Himmelshintergrund heller als das Objekt ist, hilft auch nicht mehr Öffnung.
    Schönes Beispiel ist der Helixnebel. Bei aufgehelltem Himmel keine Chance auch mit einem 2m Spiegel nicht. In den Alpen mit einem Opernglas zu sehen, wenn nicht sogar mit freiem Auge.

    Hallo.
    Habe mich gestern Nacht mit unserem neuen 18" am Lagunennebel versucht. Der darin enthaltene Sternhaufen NGC 6523 war gut zu sehen. Habe dann die Region konzentrisch abgesurft vom Nebel war aber nicht zu sehen. Hab es dann nochmal mit OII Filter versucht auch nix zu sehen. Standort war im Sauerland. Milchstraße war schön wolkig zu sehen also die Sicht war gut.
    In wikepedia wir das Objekt als "Feldstecherobjekt" beschrieben. Mit meinem 18" Feldstecher hab ich ihn nicht gesehen.
    Woran kannn es gelegen haben.
    Zu aufgehellter Himmel in Horizontnähe? Habe Objekt so kurz vor 3.00 Uhr beobachtet da kommt der Schütze ja auch erst richtig hoch?
    Zu geringe Flächenhelligkeit? OIII bringt bei Objekt nichts? Oder braucht man für dieses Objekt ein größeres Gesichtsfeld um Unterschiede ( wie bei Nordamerikanebel)in der großen Fläche zu erkennen. Einen 150/750 Richfielder habe ich für solche Sachen auch noch.
    Oder ich war einfach zu dusselig?


    Komisch
    Cs Olli

    Hi zusammen,


    -> Dobsonschubser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte eine NGC3628 wird man aus der Kölner Innenstadt auch mit 14" nicht sehen, wenn sie mit 12" nicht zu sehen ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist natürlich schwiering nach zuvollziehen. Welche visuelle Grenzgröße hat die Kölner Innenstadt?


    Kann nur sagen das NGC3628 aus der Darmstädter Innenstadt (~5m0) mit 90mm gerade so sichtbar ist!


    Es geht dir also eher um die Objekte, die aufgrund der Himmelshelligkeit absaufen?!


    Interessanter wäre allerdings die Objekte, die unter einigermaßen guten Bedingungen (mit Angabe der visullen Grenzhelligekit oder auch SQM-L Werte) und Angaben der Optik + Vergrößerung nicht gesehen werden konnten oder gerade noch so sichtbar sind.


    -&gt; O-Jay,


    Habe dann die Region konzentrisch abgesurft vom Nebel war aber nicht zu sehen. Hab es dann nochmal mit OII Filter versucht auch nix zu sehen.


    Das ist wirklich komisch, da der ja schon mit dem bloßem Auge sichtbar ist. Du meintest schon einen O-III Filter oder? Und was ist den bitteschön ein "Mit meinem 18" Feldstecher"?


    Gruß
    Lots

    Hallo Lots.


    Das mit dem 18" Feldstecher war ein Scherz und bezog sich auf den Dobson:)


    OIII steht doch weiter unten in meinem Posting.Oben ist es ein Tippfehler.


    Also den Lagunennebel kann man mit bloßem Auge erkennen? Wie kann ich mir dies vorstellen so wie den Orionnebel,Andromeda oder H und Chi?
    Okay dann muss ich wohl irgendwie falsch gesucht haben.


    Gruß
    Olli

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