Wie macht man Flats richtig

  • Hallo
    Ich habe zur Bildverbesserung Flats zu jedem Farbkanal gemacht. Nun sind die vorher dunklen Ringe statt dessen als helle Ringe zu erkennen. Die Flats lagen im Histogramm zwischen 37000 und 43000 Maximum. Was mache ich falsch?
    Kann mir jemand helfen?
    CS Karl

  • Hallo Karl,


    sind die Flats Dunkelstrom- und ggf. Bias-korrigiert? Das könnte schon mal eine Fehlerquelle sein. Weiterhin sollte man das "Master-Flat" vor der Anwendung normieren, d. h. den durchschnittlichen Pixelwert auf 1 einstellen. Das kann meines Wissens fast jede CCD-Software. Und der Datentyp des Flat- wie des flatkorrigierten Bildes sollte "real" sein, weil Integerdivision ebenfalls meistens Probleme erzeugt.


    Gruß,
    Arndt

  • Hallo Arndt
    Vielen Dank für die schnelle Antwort.
    Die Flats habe ich aus je 10 Einzelbildern gemittelt. Lights und Flats sind nicht Dark oder Bias korrigiert. Normiert habe ich die Flats nicht. Ich weis auch nicht wie das funktioniert. Ich habe die Korrektur mit Luminosity und mit DSS gemacht. Ansonsten habe ich als Software Astroart 4 zur Verfügung.
    CS Karl

  • Hi Karl,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Lights und Flats sind nicht Dark oder Bias korrigiert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Diese Korrekturen sind aber zwingend nötig!
    Wenn man keine Darks hat, dann kann man notfalls auch ein Bias nehmen.


    Gruß,
    Thomas


    PS: Normieren mußt Du nicht, das machen i.d.R. schon die Programme.

  • Hallo Karl,


    die Dark- und Biaskorrekturen sind tatsächlich unbedingt notwendig. Das kann man an einer Analogrechnung veranschaulichen:
    Du hast zunächst die folgenden Bilder: R=Rohbild (enthält alle Störungen), O=Objektbild (Objektinformationen), D=Dunkelstrom (abzuziehen), B=Bias (ebenfalls abziehen, kann man ggf. auch direkt durch Abzug eines Dunkelbildes erreichen), F=Flat ("Maske" ungleicher Pixelempfindlichkeit, sei es durch innere - Chipeigenschaften - oder äußere - Staub, Vignettierung - Einflüsse). Das Flat F "benimmt" sich wie ein normales Bild eines Objektes und enthält im Rohzustand (RF) auch noch Bias (BF) und Flat-Dunkelstrom (FD). Es ist also RF=F+BF+DF, jedenfalls direkt nach der Aufnahme.
    Das Hellbild H setzt sich nun so zusammen:
    R=O*F+B+D. Du willst allein "O" am Ende übrig behalten. Also musst Du rechnen: O=(R-B-D)/F. Du brauchst also zwingend F (das "echte" Flatfield), hast aber zunächst nur RF (das "Roh-Flat"). Denn dummerweise enthält das "Roh-Flat" RF ja neben der gesuchten "Flat"-Information F auch die Signale BF und DF (s.o.). Deshalb MUSST Du das Roh-Flat erst von diesen Signalen befreien - sprich: Dunkelstrom- und ggf. Bias-Korrektur anwenden - bevor Du es zum Ausgleich unterschiedlicher Pixelempfindlichkeiten benutzen kannst. Ansonsten würde die Rechnung (und so hast Du es wohl bislang gemacht) lauten: O=(R-B-D)/RF, entsprechend O=(R-B-D)/(F+BF+DF). Und da korrigierst Du leider ganz falsch.
    Ich hoffe, dass das so verständlich ist und ich keinen Fehler eingebaut habe [:)].


    Gruß,
    Arndt

  • Hallo
    Mit dem Bias hat sich das Problem deutlich reduziert. Zusätzlich habe ich Chipabdeckung und Reducer gereinigt. Das hat mein Problem zumindest für die Zukunft erledigt.
    Cs Karl

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