Laptop visuell im Feld benutzen

  • Hallo,


    einige visuelle Beobachter (Peter Surma, AchimS (?)) drucken sich inzwischen ihre Karten und Beobachtungsprojekte nicht mehr aus, sondern nutzen den Laptop direkt am Teleskop. Da ich generell eine Phobie gegen Aktenordner habe, finde ich es ebenfalls sehr reizvoll, alles an Planung am Laptop vorzunehmen und selbigen dann nachts mit raus zu nehmen. Problem ist nur die Helligkeit der Bildschirme... im Unterschied zu den Foto-Kollegen, will man als visueller Beobachter seine Adaption so got wie möglich zu erhalten. Also lange Rede kurzer Sinn: wie "präpariert" man seinen Laptop am besten, so daß man diesen optimal im Feld nutzen kann?


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich benutze seit Jahren den Rechner beim Beobachten. Zusätzlich zu einem Nachtmodus der Software verwende ich rote Folie oder rotes Plexiglas vor dem Display, denn nur damit bekommt man die Anzeige ausreichend dunkel.


    Nachteil vieler älterer Displays mit konventioneller Hintergrundbeleuchtung ist, dass auch von "schwarzen" Stellen auf dem Bildschirm (besonders von seitlich gesehen und damit SEHR störend für Mitbeobachter) zu viel Licht kommt. Da hilft also eine reine Softwarelösung nicht weiter.


    Für das uralte Notebook habe ich rotes Plexiglas. Randnah zwei Löcher reingebohrt; damit kann man die Scheibe einfach über die Verschlusshaken des Deckels hängen.


    Seit ca. anderthalb Jahren verwende ich ein Netbook. Die Dinger sind wie geschaffen für diesen Einsatzzweck: die LED-Hintergrundbeleuchtung lässt sich in weiten Bereichen in der Helligkeit regeln und seitlich tritt viel weniger Licht aus. "Schwarz" ist dunkler als bei den alten Displays. Doch auch hier am Netbook verwende ich zusätzliche Filterung. Eine dunkelrote Farbfolie von Conrad (angeboten als Zubehör für Bühnenstrahler/Effektbeleuchtung) ist dafür prima. Einfach ein passendes Stück von der Rolle schneiden und mit Klebeband befestigen. Das mache ich schon zuhause und klebe dann auch gleich die störenden LEDs am Gehäuse ab (Power, Harddisk, WLAN...). Praktisches Klebeband hierfür ist Tape aus dem Hockeyshop - das kann man einfach mit dem Fingernagel abreissen. Eine Rolle solches Tape habe ich immer in der Zubehörkiste dabei.


    Weiterhin spricht die lange Akkulaufzeit für Netbooks, fünf Stunden sind locker möglich und damit erübrigt sich für mich das Mitnehmen eines 12V-Powerpacks wie es das alte Notebook erforderte.


    Für den Einsatz am Teleskop empfehle ich außerdem einen Trackball (z.B. Logitec Trackman Wheel). Gewöhnungsbedürftig, braucht aber keine glatte Lauffläche (z.B. im Kofferraum) und ermöglicht im Falle von Eye&Telescope die nahezu tastaturlose Bedienung der Software - ein großer Vorteil wenn man Handschuhe braucht. Eye&Telescope kann man wunderbar mit Guide 8 ergänzen und hat dann alle Infos und Karten zur Hand die ein visueller Beobachter braucht. Mir reicht aber am Fernrohr zu mindestens 99% Eye&Telescope aus. Guide werfe ich nur für Ephemeriden (Planetenmonde, Kleinplaneten, Kometen) an.


    Viele Grüße,
    Tom

  • Hallo Andreas,


    meine Einstellung mag antiquiert und technikfeindlich klingen (was ich definitiv nicht bin) aber beim visuellen Beobachten mag ich mich mit dem Netbook nicht anfreunden, ein guter Teil meiner Freude am Hobby hat was mit dem möglichst untechnischen Naturerlebnis zu tun, aber da tickt jeder anders [;)]. Kollimierlaser und Rotlichtlampe brauche sogar ich [:D]. Meinen Netbook nutze ich gerne beim Fotografieren, da kann man sich kaum etwas besseres vorstellen, dann gucke ich aber auch nicht visuell weil jede Hoffnung auf intensive Adaption vergebens wäre.


    Ich weiss nicht ob ich besonders lichtempfindlich bin aber bei mir leidet die Detailerkennbarkeit an schwachen Deepskyobjekten sogar schon bei der dunklen Rotlichtlampe, die ich aber unweigerlich beim Zeichnen brauche, solange man den Monitor nicht auf die Helligkeit des Himmelshintergrundes bringen kann <b>wird</b> er visuell stören, vieleicht nicht jeden gleich viel und vieleicht auch nicht bei M57 aber bei mir ist das der Fall. Wenn man in Stadtnähe beobachtet wo der Himmel an sich schon für genug Helligkeit sorgt mag das keinen Einfluss haben.


    Ich will aber keinem seinen Notebook im Feld madig machen, nur mal eine zweite (Gegen)Meinung dazustellen [;)].


    Viele Grüße Benny

  • HalliHallo...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    einige visuelle Beobachter (Peter Surma, AchimS (?)) drucken sich inzwischen ihre Karten und Beobachtungsprojekte nicht mehr aus, sondern nutzen den Laptop direkt am Teleskop.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    [:(] Da sterben gleich mehrere meiner Helden [:(]


    Dass manche RuhrpottGucker keinen Wert auf Dunkeladaption legen, weil´s dort unter max 5mag "Himmel" ohnehin nix zu sehen gibt,
    daran hatte ich mich gewöhnt...


    Wie man sich aber als erfahrener Beobachter unter dunklem Himmel derart grob ins Knie schiessen kann will mir nicht in den Kopf.

    MIR ist jegliches Licht - gedimmt oder nicht - zu hell !


    Besonders schlimm finde ich, daß dies hier Einsteiger lesen und fortan glauben, Ihr Läppi oder IchTelefon sei was tolles zum Sternchengucken


    Traurige Grüsse von der dunkeln Seite


    Der Jan

  • Servus Andreas,


    ich hatte auch mal einen Laptop im Feld dabei, bin davon aber wieder abgekommen und würde auch nie wieder einen mit hinausnehmen.


    Das Licht vom Monitor hatte ich mit einer roten Plexiglasscheibe gedimmt, die hatte ich so bearbeitet, das auch seitlich kein Licht herauskommt.
    Wichtig ist es auch, jede noch so kleine LED am Laptop mit dicken schwarzen Klebeband abzukleben.


    Ich bin wieder davon abgekommen weil:


    - ich als visueller Beobachter unbedingt jedes zusätzliche störende Licht vermeiden möchte.
    - da ein Laptop äußerst unhandlich am OAZ wäre, die gedruckte Karte kann ich mit zum Teleskop nehmen - und für mich ganz wichtig mit einer parallaktischen Montierung - ich kann sie so ausdrucken, das ich sie am Tubus ausrichten kann und dann die Himmelsrichtungen im Okular und auf der Karte übereinstimmen.
    - die zusätzliche Stromversorgung - der interne Akku hält keine harte Winternacht durch...
    - ein Teil mehr das ausfallen oder Probleme machen kann.


    - noch wichtiger - ich möchte mich beim beobachten entspannen und auf das wesentliche Konzentrieren können, und nicht noch mehr Kabel ziehen, Probleme mit Programmen mitten in der Nacht lösen usw...


    Gruß
    Gerd

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich bin wieder davon abgekommen weil:


    - ich als visueller Beobachter unbedingt jedes zusätzliche störende Licht vermeiden möchte.
    - da ein Laptop äußerst unhandlich am OAZ wäre, die gedruckte Karte kann ich mit zum Teleskop nehmen - und für mich ganz wichtig mit einer parallaktischen Montierung - ich kann sie so ausdrucken, das ich sie am Tubus ausrichten kann und dann die Himmelsrichtungen im Okular und auf der Karte übereinstimmen.
    - die zusätzliche Stromversorgung - der interne Akku hält keine harte Winternacht durch...
    - ein Teil mehr das ausfallen oder Probleme machen kann.


    - noch wichtiger - ich möchte mich beim beobachten entspannen und auf das wesentliche Konzentrieren können, und nicht noch mehr Kabel ziehen, Probleme mit Programmen mitten in der Nacht lösen usw...


    Gruß
    Gerd
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Gerd,


    ich will Dich nicht vom Gegenteil überzeugen, aber es ist schon interessant, wie die Einschätzungen abweichen können.


    "jedes zusätzliche störende Licht vermeiden" will ich auch, aber solange ich nicht alles auswendig kenne das ich beobachten will brauche ich auch zum Erkennen einer Papierkarte Licht.


    Wenn ich mein Netbook in Okularnähe haben will, stelle ich es einfach auf meinen Klappsessel. Bei Nichtbenutzung liegt ein Handtuch drüber -&gt; Null Störlicht, kein Tau. Selbstverständlich kann meine Software die Karten skalieren, spiegeln und drehen so dass es ganz einfach ist, die Karte und den Okularanblick in Übereinstimmung zu bringen. Der Verzicht auf Ausdrucke schont die Umwelt (OK, das Netbook braucht auch Strom und ich llade es nicht über Solarpanels auf...).


    "der interne Akku hält keine harte Winternacht durch..." -&gt; stimmt sicherlich, aber in einer harten Winternacht tränen mir trotz ansonsten superwarmer Kleidung nach ca. vier Stunden die Augen und viel länger reicht meine Konzentration eh micht. Aber mein Akku hat im Februar bei -8°C für vier Stunden Strom gegeben und war dann noch immer nicht leer. Das ist doch eigentlich genug, oder?


    "
    - noch wichtiger - ich möchte mich beim beobachten entspannen und auf das wesentliche Konzentrieren können, und nicht noch mehr Kabel ziehen, Probleme mit Programmen mitten in der Nacht lösen usw..."
    Ich ziehe kein einziges Kabel, meine Software funktioniert einfach nur und ich konzentriere mich auf das Wesentliche (die Objekte im Okular), weil die Zeit zum Karte heraussuchen, blättern und protokollieren per Software sehr gering ist.


    Inzwischen ist durch die "Rationalisierung" die eigentlich Beobachtung bei mir so intensiv und ergiebig geworden, dass ich gerne zwischendurch mal eine Pause einlege und einfach mit freiem Auge oder Fernglas an den Himmel schaue, bei den Kollegen durchgucke, etwas esse oder Tee trinke oder ein kleines Schwätzchen halte. Puristen würden mich auch dafür verfluchen, aber mit Digitalen Teilkreisen einstellen spart nochmal Konzentration auf für das Wesentliche! Es ist nämlich nicht nur sinnvoll, unnötiges Licht zu vermeiden sondern auch unnötige Ermüdung. Aber auch das kann man natürlich total anders sehen. Sowas hätte ich noch vor 20 Jahren auch nie behauptet ;)


    Ein iPhone oder andere mobile Geräte halte ich für ernsthafte Beobachtung unter dunklem Himmel für weitgehend ungeeignet. Man kann da nicht vernünftig runterdimmen, das Display ist viel zu klein und die Bedienung ist viel zu langsam und umständlich. Solche Dinger sind aber nett für die schnelle Mondkarte, Planetenmonde identifizieren oder das lockere Spazierenschauen mit dem Fernglas unter "solala-Himmel".


    Viele Grüße,
    Tom

  • Servus Tom,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">will brauche ich auch zum Erkennen einer Papierkarte Licht<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dazu gibt es dimmbare LED- Rotlichtlampen. Die kann man herunterregeln bis sie nur noch eine schwache "Funzel" sind. Damit geht das Kartenlesen immernoch wunderbar...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> vier Stunden Strom gegeben und war dann noch immer nicht leer. Das ist doch eigentlich genug, oder? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn die Nacht gut ist, und am nächsten Tag keine Arbeit oder sontige Verpflichtungen sind, dann können es schon deutlich mehr als vier Stunden werden.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">-8°C<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das sind ja schon sommerliche Themperaturen... [;)] Was machst dann bei -16°C [8D] - die gibt es durchaus im Winter...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Inzwischen ist durch die "Rationalisierung" die eigentlich Beobachtung bei mir so intensiv und ergiebig geworden, dass ich gerne zwischendurch mal eine Pause einlege<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das mache ich auch ohne Rationalisierung... Gucken, Essen, Trinken, Unterhalten...


    Gruß
    Gerd

  • Hallo zusammen,


    interessant, wieviele unterschiedliche Ansichten es zu diesem Thema gibt ;) Ich bin ja auch unter anderem deswegen Hobby-Spechtler, weil ich auf diese Weise ein ganz besonderes Natur-Erlebnis haben kann. Allerdings bin ich auch so pragmatisch, daß ich gut damit leben könnte, wenn ich das Hantieren mit Lampe und Papierkarten / Atlanten vermeiden könnte. Und mir geht es auch so, daß ich selbst bei Rotlichtverwendung öfter mal ein gewisses Blendgefühl nach dem Kartenlesen habe. Aber wenn, dann kommt ein Laptop oder Netbook auch nur dann für mich in Frage, wenn dieses Blendgefühl zumindest nicht stärker ausgeprägt ist, als bei der Verwendung einer konventionellen Lampe / Papier-Kombination. Ich werde mich jetzt mal etwas eingehender mit Euren technischen Hinweisen befassen...


    Viele Grüße
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dazu gibt es dimmbare LED- Rotlichtlampen. Die kann man herunterregeln bis sie nur noch eine schwache "Funzel" sind. Damit geht das Kartenlesen immernoch wunderbar...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">So eine hab' ich.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Wenn die Nacht gut ist, und am nächsten Tag keine Arbeit oder sontige Verpflichtungen sind, dann können es schon deutlich mehr als vier Stunden werden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wenn es so lange wird oder der Strom ausgeht, kann ich mich ja auch ohne Karten am Himmel vergnügen. Oder ich könnte die Uranometria einpacken. Oder zuhause Karten drucken. Oder einfach mit dem Fernglas "surfen". Oder Planeten beobachten. Wie auch immer: nice problem to have - damit kann man fertig werden.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das sind ja schon sommerliche Temperaturen... [;)]
    Was machst dann bei -16°C - die gibt es durchaus im Winter...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Vor allem warm anziehen. Und dann Papierkarten benutzen. Das hat nostalgischen Charme, ist umständlich aber es hat für mich über zwanzig Jahre lang prima funktioniert. Wenn's sein muss, kann ich auch "unplugged". Kein Problem, niemand hat behauptet, dass es nur elektrisch geht. Ich sage nur, dass das Netbook super praktisch ist und ergänze gerne "bei geeigneten Umweltbedingungen".


    Gruß,
    Tom

  • Ciao,


    hm, hab ich in letzter Zeit doch etwas zu viel 'Propaganda' für Vollelektrik gemacht ? [:D] (oder noch schlimmer: was gar zu wenig ? [:o)])


    Zunächst mal: wenn jemand ein Notebook emotional/erlebnismässig störend findet, dann ist das ja völlig OK, und man macht es dann nicht. Es geht hier ja nicht darum jemanden zu 'missionieren' oder gar 'festzulegen was richtig und was falsch ist'. Also jeder wie er mag.


    Wie ich so grundsätzlich meine Beobachtungslogistik abwickle kann man grob hier lesen - auch in Bezug auf Notebook-Benutzung (wen's interessiert):
    http://eyes4skies.de/Internet/…ual/AstroVisual.htm#howto


    Meine Erfahrung mit dem Notebook sind eben folgende:
    - der Softwareeinsatz (nicht nur Guide sondern auch meine Webseiten- Objektliste ! - Thomas verwendet da sein E&T, das sicher in die gleiche Richtung wirkt) macht mich viel effizienter. Das Wort Effizienz wird sicher manche Nase rümpfen, aber es ist eben einfach so: es gibt nicht viele gute Nächte (siehe letzten Winter), und wenn dann ist der Aufwand den man treiben muss um zu beobachten eben oft SEHR gross (Packen, 1h Anfahrt, Aufbau, Justage und alles wieder zurück). Deshalb will ich eben maximal viel sehen, in der wenigen verfügbaren Zeit. Das heisst nicht, dass ich keine Muße habe, oder mir nicht Zeit für Eindrücke (Natur, Philosophieren mit Kollegen) lasse. Nur wenn ich beobachte, dann bitte ohne Kram der mich aufhält oder gar nervt (z.B. fliegende Notiz-Blätter).


    - Für einen Grossteil der Objekte finde ich das Licht des Displays nicht als Einschränkung. Mein Display ist sehr dunkel, ausserdem läuft mein Guide und meine Objekt-Webseite komplett in Rotfarben. WENN mal ein helles Bild dabei ist, nehme ich eine Rotfolie vors Display. (DSS)Bilder sollte man grundsätzlich in Positiv-version benutzen (Himmel = dunkel, Sterne/Objekte hell), weil dann dei Gesamthelligkeit des Bildes gering ist. Karten mit grell weissen Hintergründen auf dem Display sind natürlich pures Gift (die dann eben am besten in Negativdarstellung abspeichern).


    - Für Extremobjekte oder wenn ich wirklich das allerletzte rausholen will, schaue ich länger nicht auf das Notebook UND benutze eine schwarze Kapuze über Oberkörper + Kopf. Dann gibt es 0 Licht von aussen oder von der Seite, NUR aus dem Okular. Erst dann ist wirklich Purismus erreicht (aber wer will das als Dauerlösung propagieren ?). Ich denke das Umgebungslicht des Himmels ist schon relativ hell - damit die Augen eben nicht dauernd/oft auf 7mm Durchmesser geöffnet - ich bin unsicher ob das nichtv falsch eingeschätzt wird i.a.


    - Objekte in der Nacht am Teleskop erst aus einem (Papier) Ordner oder aus der Ura raussuchen ? Oh no ! Wenn ein Computer eines gut kann, dann ist es in Katalogen suchen - viel besser/schneller als Menschen. Und: er fährt mir mein Guide exakt auf dem Objekt, dass ich haben will hoch. Eine beliebig detaillierte Objekt-Karte ist nur einen (ok es sind 2 :) Click entfernt, wenn ich meine Webseite offen habe.


    - Mein Notebook nervt mich, weil es viel Strom braucht. Ja definitiv ! Ein Netbook wäre vielleicht mal besser. Noch besser wäre ein Anschluss an meine Autobatterie. Aber die Notebooks wechseln, und damit dauernd - grrr ! [xx(] - die Stecker, Mist ! (EU bitte hilf !).


    - Ein massiver Vorteil ist, dass NIE etwas vergessen wird. ALLES ist IMMER auf Platte/Memstick dabei.


    - Eine letzte und auch für mich überzeugende Erfahrung ist: Guide (und damit das Notebook) kann mir viele ungeplante Beobachtungen, die ich nachts (vielleicht zufällig) mache SOFORT erklären. Also: ich schau bei Saturn vorbei: ist das ein Mond von Saturn oder ein Stern ? Ist das da ein Kleinplanet ? Ach da fällt mir ein ich wollte ja schon immer mal xyz sehen - click click ... Oder: ich suchte mal nach Barnard's Stern und sah im Okular eine Rotfärbung. Rechts-click auf Barnard's Stern in Guide und Spektralklassse nachgesehen: M4 - stimmt ! extrem rot ! Identifikation geglückt + was gelernt. Usw. usw. Keine Uranometria kann das in dieser Perfektion !


    Ich muss allerdings zugeben, dass ich (1) früher sehr systematisch Astronomie betrieben habe und deshalb etwas zur rationellen Organisation neige [8D], und (2) ich beruflich bedingt auch etwas Computer-Affinität habe [:)]. Insofern jeder wie er mag. Ich persönlich finde Rechnereinsatz absolut sinnvoll + es hilft mir gewaltig, muss ich sagen.


    Schöne Grüsse,
    Peter

  • Hallo Peter,
    Wieso willst du ein Notebook direkt an die Autobatterie klemmen?


    Versuch es mal mit einer Steckdose, das passen auch die Kabel besser.


    Zigarettenanzünder (12V) auf 230V Steckdose. Gibts für wenig Geld überall.


    Es gibt aber bestimmt auch Adapter von Batterie auf 230V...


    Falls ich aber was falsch verstanden habe, -&gt; sorry!


    Zum Thema:
    Vielleicht hole ich mir auch ein Netbook oder Notebook auch für die Astronomie. Orientierung gehört nicht zu meinen Stärken, ganz besonders am Himmel.
    Zum Thema Blendung kann man sich bestimmt was einfallen lassen, es gibt bestimmt genug Mittel und Wege.


    mfg
    Kai

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wieso willst du ein Notebook direkt an die Autobatterie klemmen?


    Versuch es mal mit einer Steckdose, das passen auch die Kabel besser.


    Zigarettenanzünder (12V) auf 230V Steckdose. Gibts für wenig Geld überall.


    Es gibt aber bestimmt auch Adapter von Batterie auf 230V...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kai,


    Ich habe es anfangs mit einem Wandler und dem Originalnetzteil versucht, aber der Wirkungsgrad ist dabei schlecht. Wenn man Wandler/Netzteil an einem Powerpack und nicht am Auto anschließt ist aber die Laufzeit miserabel.


    Dann bekam ich den Tipp, dass viele Notebooks auch mit 12 Volt laufen können. Das damals benutzte Gerät (ein IBM Thinkpad) kam damit zurecht. Also genügte ein selbstgemachtes Kabel zum Anschluss am Auto. Durch den so viel höheren Wirkungsgrad hatte ich auch keine Angst, dass die Karre nicht mehr anspringt.


    Wenn aber das Notebook mit 12 Volt nicht läuft, ist es schwieriger. Ich würde jedenfalls keinen Rechner draussen benutzen, wenn der Aufwand zur Stromversorgung so groß wäre wie ihn manche Astrofotografen betreiben (eigene Autobatterie für den Astrokram, Spannungswandler, Kabel, Ärger mit Wackelkontakten und trallala).


    Echt gemein ist folgendes: manche Geräte können nach Berichten im Web erkennen, ob sie vom Originalnetzteil oder einer "ganz normalen" Stromquelle gespeist werden. Eine Schaltfrequenz zur Erkennung macht dieses blöde "Feature" möglich. Sowas habe ich mal im Urlaub mit einem Handy erlebt: per USB-Kabel an ein 5Volt-Netzteil oder ein Notebook angeschlossen -&gt; lädt nicht, obwohl der Ladevorgang in grün angezeigt wird. Mit dem Originalnetzteil (wieder zuhause) ging es natürlich. 5 Volt sind also nicht gleich 5 Volt. Aaarrgh!


    Peters Argumentation und Erfahrungen stimme ich komplett zu, speziell der Aspekt "unvorbereitet informiert sein" ist wichtig! Ich grase gerne spontan Himmelsgegenden ab, frei nach dem Motto "alles anschauen was ich dort noch nicht gesehen habe". Das macht Spaß und man sieht immer wieder interessante Objekte, die vielleicht bei einer heimischen Vorbereitung gar nicht auf die Liste gekommen wären.


    Sinngemäß höre ich von E&T-Anwendern ziemlich oft dieses: "Ich habe dank der Software Objekte gesehen, auf die ich sonst nie gekommen wäre oder nicht gedacht hätte, dass ich die mit meiner Optik sehen kann". Was will man mehr?


    Gruß,
    Tom

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