Hallo zusammen,
ich hatte schon lange mal vor, bei guten Bedingungen zu testen, was an Schärfe bei 125cm Brennweite (und 25cm Öffnung) so möglich ist.
Gestern passte dann alles. Das Seeing war brauchbar (1,5" laut meteoblue) kein Wind und endlich eine modifizierte Kamera (350DA). (nicht nur wegen der Rotempfindlichkeit, sondern, weil mit dem IR-Sperrfilter auch gleich ein Art "Weichzeichnerfilter" entfernt wurde).
Den Komakorrektor hab ich natürlich auch "rausgeworfen".
Belichtet habe ich 70 x 15sec. (bei 30sec wäre der Zentralstern zu hell geworden) und 70x6 sec. für den helleren Innenteil.
Die Bildverarbeitung war dann allerdings recht aufwändig. Zunächts das 6sec und das 15sec gestackt(3x drizzeln). Jedes der beiden dann getrennt in L und RGB Kanal bearbeitet. (PS LAB-Modus). Den L Kanal jeweils mit Iterativer-PSF Schärfung (Fitswork) geschärft. Die Farbkanäle nur leicht geschärft und wieder zum RGB gemacht.
In PS dann über Maskierung das Zentrum und die Hülle zusammengebracht.
Viele Details konnte ich mit der HST Aufnahme verifizieren.
Allerdings dürfte der dunkle Ring um den Zentralstern ein Schärfungsartefakt sein.
Für mich persönlich ist das die schärfste DeepSky Aufnahme, die ich bisher gemacht habe.Ich bin selber erstaunt, was mit 1250mm Brennweite möglich ist.Der Durchmesser des Nebels liegt so bei 45"!
Natürlich gibt es auch noch bessere und schärfere Fotos, aber ich behaupte mal ganz unbescheiden, dass ich beim Preis-Leistungs-Verhältnis bzw. Aufwand-Nutzen-Verhältnis mit diesem Foto recht weit vorne liege. Keines der besseren Fotos(die ich gesehen habe) ist nämlich durch ein 500€-Rohr(10"-GSO Newton) auf EQ6 ohne Guiding im Garten geknipst worden.
...und heute scheint es wieder klar zu werden...
Gruß,
Ralf