Hallo,
ich hatte mir ja letzte Woche ein Daystar SS60 gekauft und ueber das Debakel hier berichtet:
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=249470
Nun ging alles sehr schnell. Der Kurier kam, mit ihm das Lunt50 und der Daystar ging zurueck.
Gleich ausgepackt, da draussen die Sonne schien. Hm. Kein Schwalbenschwanz ... also erstmal ein Fotostativ geangelt mit einem furchtbar wackligen und schwergaengigen Neiger, muss reichen.
Dann Sonne angepeilt. Hm. Kein Sonnensucher. Aber zwei Gewindebohrungen, da werde ich mir einen Sonnensucher basteln. Wofuer hat man ne Drehbank und Fraese? Also erstmal Schattenmethode.
Gleich in die Sternwarte gerannt und das Eudiascopic 35mm geangelt. Hm. Wird nicht scharf. Gleiches mit den LVWs von Vixen ... schliesslich fand ich ein paar einfache Ploessls, die scharf wurden. Der Verstellbereich des Drehfokussierers sieht gross aus, aber fuer die Eudiascopic 35 und LVW 17mm-Okulare kam ich nicht genug hinein. Das 25er Uraltploessl kam nicht weit genug raus, also ein bisschen aus der Steckhuelse ziehen - passt. Schliesslich fand ich ein anderes 25er OR und ein 20er Chinaploessl, die im Anschlag sassen und scharf wurden.
So ... hm. Die Sonne ist eine orange Scheibe. Keine Protuberanzen, keine Scheibenstrukturen. Nervoes am Pressuretuner gedreht ... erstmal die Anleitung lesen. Datt hilft ...
Und ja klar, erstmal musste ich das Teil entlueften und dann tunen. Ich drehe also den Tuner wieder rein, und jaaaaa ... wie beim Sendereinstellen im Radio kam da was. Eine Protuberanz, ein Filament auf der Sonnenscheibe, welche auch granuliert war! Yeah!
Fazit:
(i) Ich habe ein funktionierendes H-alpha-Teleskop!
(ii) Das Daystartrauma ist ueberwunden.
(iii) Der Fokus ist in bisschen waehlerisch mit dem Zubehoer.
Ich versuchte, ein Bild zu machen. Am BF600 sitzt ein T2-Gewinde. Gleich T2-Ring drauf, Canon 1300D eingehakt und ... hm. Kommt nicht in den Fokus. Der Fokus liegt zu weit drinnen.
Und hier nun zur Frage: Ist es normal, dass man mit einigen Okularen und der SLR nicht in den Fokus kommen kann?
<i> EDIT: Um meine Frage selbst zu beantworten: Gerade bei TS gelesen, dass der maximale Arbeitsabstand vom Gewinde zum Sensor 35mm betraegt. Das Auflagemass von Canon ist 44mm. Da werde ich mir wohl eine andere Schwarzweisskamera im Webcamstil fuer angeln. Bei 350mm Brennweite ist die Sonne ja eh recht klein. Trotzdem erstaunlich, dass ich selbst mit einigen Okularen das Problem habe - und wahrscheinlich der kleinen Blockfiltergroesse geschuldet. Denn wenn man die Schnittweite erhoehen wuerde, gaebe es wieder Vignettierung.</i>
PS: Schwalbenschwanzadapter ist fertig, morgen gehts auf der GPDX weiter. Was soll eigentlich an azimutalen Montierungen so toll sein - fragt sich der Parallaktiker. [;)]