130 mm /f2

  • Das ist mein neuestes Projekt, ein 130 mm Spiegel mit 255 mm Brennweite (geplant waren 250 mm)



    Wozu solch ein schneller Spiegel? Er soll als Kollimator für einen Ebert-Fastie Spektrografen dienen. Als Teleskop soll ein C 8 herhalten und es soll ein Reflexionsgitter mit 25 mm Kantenlänge ausgeleuchtet werden. Dazu muss der ;Kollimator 250 mm Brennweite haben und bei 130 mm Gesamtdurchmesser ergibt das /f2.



    Ich habe kein Schleiftagebuch geführt. Einige Stunden Grobschliff erbrachten 3,95 mm Pfeiltiefe, mit Karbo 180 habe ich dann die Brennweite eingestellt und diese bei den weiteren Körnungen bis 3 mü kontrolliert. Feinschliff jede Körnung 60 Minuten. Die Bleistift- bzw. Eddingtests verliefen zufriedenstellend. In 3 Stunden war der Spiegel auspoliert. Der Foucaulttest zeigte einen Berg in der Mitte und einen deutlich abfallenden Rand. Der Rand brauchte heftige Bearbeitung mit einem 4 cm Tool und dem Daumen. Ich habe ihn nicht bis aufs Letzte korrigiert, aber doch so weit, dass bis Radius 160 mm nichts mehr von ihm erkennbar war. Darüber hinaus wir der Spiegel als Kollimator nicht genutzt. Der Berg in der Mitte war mit MOT und wechselnden, aber deutlichen Überhängen leichter zu bearbeiten.
    Foucault-Tests mit einer Drei-Zonen-Maske waren schwierig, da sich bis auf den Rand Schnittweitendifferenzen von nur 0,01 bis 0,02 mm ergaben, also kaum reproduzierbar. Zudem musste ich mit dem Auge fast mit der Hornhaut schon an die Messerschneide, um den ganzen Spiegel sehen zu können. Ich bin mit keiner Optik so nahe an die Schneide gekommen, um ein vernünftiges Bild machen zu können, daher kann ich hier nichts zeigen. Beim fertigen Spiegel kann ich nun deutlich unterscheiden, ob der Schatten von links oder von rechts kommt, wenn ich das Spiel des Längsantriebes meines Kreuztisches nutze. Das beträgt ca. 0,005 mm.


    Ich habe dann noch eine Maske mit einem 40 mm Ausschnitt gefertigt, der etwas mehr als den Bereich freilässt, den entweder der einfallende zu kollimierende Strahl bzw. der ausfallende, wieder zu fokussierende Strahl benötigt. Damit konnte ich ein Interfereogramm mit meinem PDI erstellen. Vier Bilder gemittelt ohne gedrehte Bilder, um den Teststand-Astigmatismus auszgleichen.



    Gut genug für den Zweck.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,


    ein tolles Projekt und eine Inspiration, denn ich habe noch ein 65x65 mm^2 Reflexionsgitter herumliegen. Allerdings dürfte die Brennweite des Spektrografen damit zu groß werden.


    Eine Frage: Wie kommt das Bild auf die Nachführkamera, ist der Spalt verspiegelt?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gut genug für den Zweck.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Auf jeden Fall. Auch wenn der Spiegel als Ganzes f/2 hat, ist für die Abbildung nur eine Subapertur von schätzungsweise f/8 beteiligt.


    Gruß
    Andreas

  • Holla,


    nach zwei späte Beiträge[:)].


    Den Spalt habe ich mit zwei Rasierklingen geplant. Mit einer hochwertig verspiegelten Fläche würde wegen Ausfallwinkel = Einfallwinkel das Licht des Sterns den Spiegel vermutlich nicht erreichen.Ich hoffe auf einen ausreichend hellen diffusen Lichtreflex auf der Oberfläche der Rasierklingen. Das werde ich mit einem Prototypen demnächst testen. Ich könnte den Spalt auch in Richtung Spiegel drehen, was ich aber erst einmal vermeiden möchte.


    Für ein 65 mm Grating käme Teleskop mit größerem Öffungsverhältnis in Frage. Bei /f = 5 wären dann 25 mm Brennweite erforderlich und auch ein etwas größerer Spiegel.


    Vom Spiegel nutze ich für den zu kollimierenden Strahl 25,5 mm /also f/10, für den dispergierten Strahl ca 32 mm (nur in Richtung der Dispersion), also ca. /f = 8.


    Viele Grüße


    Oskar

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!