Beobachtungsbericht

  • Beobachtungsbericht: 01. April 2002


    Beobachter:
    Stephanie Senior, Florian Hofmann, Henning Tritschler


    Teleskope:
    114mm Newton von Vixen auf GP-E
    10 Zoll LX 200



    Okulare:


    18mm Plössl
    9mm Plössl
    5 mm LV
    25mm OR


    Bedingungen: ca. 5 mag, später zunehmend weniger, durch Dunst und den aufgehenden Mond.


    Den ganzen Tag über strahlte die Sonne über Hemsbach, im Beisein einiger Quellwolken. Stephi (Venus), Florian (BigDipper) und ich (HT) aus dem astronomie.de Chat hatten uns mittags für eine Beobachtungsnacht in Hemsbach verabredet.
    Um 18.45 Uhr fuhr ich mit meinem Auto (im Kofferraum der Newton mit Montierung) nach Ilvesheim, um die beiden abzuholen. Die Anfahrtsbeschreibung von Steffis Mutter war so gut, dass ich mich kein einziges Mal verfahren habe und schon nach 16 Minuten meinen Zielort erreichen konnte.
    Nach einer gründlichen Stärkung mit Taccos und einer kurzen Besprechung machten wir uns auf, den 10 Zöller im Auto unterzubringen (ein 535er BMW). Meine Augen waren sehr groß, als ich Florians Ausrüstung sah.
    Mein erster Kommentar: „Das kannst Du vergessen, den bekommen wir nicht ins Auto“. Dementsprechend stellten wir uns auch an. GP-Montierung raus aus dem Kofferraum, 10 Zöller rein, 10 Zöller raus, GP wieder rein. Florians großer Koffer mit der Ausrüstung brachten wir dann auf dem Rücksitz unter. Diesen durfte Florian dann auch die Hin- und Rückfahrt im Arm halten.
    Die Fahrt zu unserem Beobachtungspunkt dauerte nur 20 Minuten (von zuhause aus bräuchte ich ca. 5 Minuten). Er befindet sich 350 Meter überhalb von Hemsbach, auf einem freien Feld mit sehr guten Blickmöglichkeiten in alle Richtungen. Schon auf der Hinfahrt strahlte uns die Venus an und als wir ankamen war klar, welches unseres 1. Objekt sein wird. Als erstes bauten wir meinen Newton auf, der sich besonders für Planeten, aber auch viele Messier-Objekte eignet. Bei Daniel, auch aus dem astronomie.de Chat, hatte er sich schon bewährt. Mit ihm konnten wir damals sogar 12mag Objekte finden und erkennen. Nach noch nicht mal 5 Minuten stand der Newton einsatzbereit auf dem Feld.
    Nach der Betrachtung der Venus in der Dämmerung bat sich Mars an, der aber noch recht unspektakulär war, Jupiter und Saturn, deren beider Anblick im Newton mit dem 5mm LV (180fache Vergrößerung) immer wieder ein Genuss ist, enttäuschten mich auch diesmal nicht. Am Jupiter waren 3 Wolkenbänder zu erkennen (ansatzweise ein 4.) und am Saturn die Cassini-Teilung, welche mir aber bei schlechteren Witterungen verborgen bleibt.
    Im Anschluß bauten wir das Teleskop von Florian auf. Nach gut 5-10 Minuten stand auch dieser fertig und zum Einsatz bereit auf dem Feld.
    Florian zog es erst mal vor Stephanie, M42 und M45 zu zeigen, während ich mich auf machte im Newton M35 zu suchen. Es hat noch nicht mal 2 Minuten gedauert, da hatte ich M35.
    Immer wieder ein toller Anblick. Ich hatte den Sternhaufen früher nie gefunden, aber Dank Daniel finde ich viele Objekte jetzt alleine. Das „Loch“ im Zentrum gefällt mir besonders gut und war mit dem 18mm Plössl gut zu erkennen. Nachdem ich den beiden M35 gezeigt habe, gingen wir an den 10 Zöller, um M42, Jupiter und Saturn in einem größeren Teleskop zu betrachten. Der Unterschied zum Newton ist nicht sehr groß was die Planeten betrifft. Am Jupiter ist ein Wolkenband mehr zu erkennen. Lediglich der Saturn kam besser rüber. Natürlich größer und die Cassini-Teilung deutlicher. Die Encke-Teilung ist nicht möglich. Nach M35 ging ich mit dem Vixen auf weitere Parade-Objekte: M36-38 im Fuhrmann. Auch diese Objekte fand ich nur in wenigen Minuten. An NGC 2392 wollten wir nicht ran. Der Eskimo-Nebel ist zwar sehr hell, aber auch viel zu klein und deshalb sehr schwer zu finden. Weitere erfolgreich gesichtete Objekte sind M1, M13 Kugelsternhaufen im Herkules (sehr beeindruckend, da es mein 1. Kugelsternhaufen ist), M57 Ringnebel in der Leier.
    Danach stieg leider Dunst auf und Ziele, wie Ikeya-Zhang und M31 waren nicht mehr möglich. Es wurde langsam kalt und hinter dem Berg war schon der aufsteigende Mond zu sehen, deswegen hatte sich ein Abbruch angeboten.
    Um ca. 0.30 bauten wir ab und kurz vor 1 Uhr kamen Florian und Stephanie, etwas erschöpft aber wohlbehalten in Ilvesheim an.
    Die Erkenntnis ist: Zusammen macht es mehr Spass! Seit dem 1. Teleskop-Treffen bei Daniel in Alzey im Herbst 2001 mit den Chatkollegen Lemmy, Sunspot und Amarillo war mir das klar. Ich bin der Ansicht, dass man solche Treffen öfters machen sollte, da der Spassfaktor wirklich sehr hoch.








    Henning Tritschler

  • Hallo Henning,


    ein schöner Bericht - besonders Eure Kunststücke bei der "Verpackung" des 10"er kann ich mir gut vorstellen <img src=icon_smile_cool.gif border=0 align=middle>


    Eine Frage stellt sich mir noch ... wieso habt Ihr den Ikeya-Zhang nich gleich nach der Dämmerung angepeilt - es ist wirklich schade, dass er Euch an diesem Abend entgangen ist - aber es wird ja noch hoffentlich Gelegenheiten geben.


    meint



    --
    Matthias, Besitzer von DICKMOPS


    <img src="http://www.sternkieker.de/rkn/images/CassLogo01.jpg" border=0>


    PS: ich hab Deinen BB vom CCD- hierher ins ObsBoard verschoben ....

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