35mm Weitwinkelokular 2“ für Deep Sky

  • Moin zusammen!


    War eine kurze Nacht, nachdem ich mich gestern Abend nochmal spontan mit Stativ für’s (sorry an die DSLR Freunde ;) ) iPhone und Teleskop in den Garten begeben habe. Nachdem ich in den letzten beiden Wochen hauptsächlich Neowise, Saturn, Merkur und unseren Erdtrabanten beobachtet habe, wollte ich mich zunächst mal mit der Himmelsfotografie beschäftigen. Ich hab keine DSLR, also muss das iPhone herhalten (und da auch bloß ein SE, also nix besonderes). Da ist mir zumindest mal ein Star-Trail gelungen (ca. eine Stunde aufgenommen).


    Währenddessen immer wieder mal ein Blick durch‘s Teleskop (130/650 Celestron) mit dem mitgelieferten 25mm Okular. Nachdem ich mir schon ein 4mm UWAN mit 82 Grad Gesichtsfeld für die Planetenbeobachtung zugelegt habe und ich von dem großen Gesichtsfeld begeistert bin, war das 25mm Okular mit seinen 40-50 Grad natürlich... ernüchternd. Tja, schon versaut. [:D] War aber trotzdem gut genug, um einige Sternschnuppen zu beobachten, die ich mit bloßem Auge nicht gesehen hätte. Ich bin bei dem Okular „hängen“ geblieben und etwas über den Himmel gewandert. Dabei hat mich die Goto-Steuerung auch zu dem einen oder anderen Sternenhaufen geführt. Mein Problem: die waren als solche leider gar nicht zu erkennen und ich war mir nicht sicher, ob mich die Steuerung falsch geführt hat (das Alignment war sicher nicht sehr genau durchgeführt) oder ob ich einfach das falsche Okular hatte.


    Nun ja, das führte mich zu meinem Wunsch, noch ein ordentliches Okular für Deep Sky bzw. den Überblick zu beschaffen. Das Teleskop hat eine 2“ Aufnahme (mit Reduzierstück für 1,25“) und ich habe gelesen, dass gerade für geringe Vergrößerungen 2“ vorteilhaft ist. Die minimale sinnvolle Vergrößerung liegt bei meinem Teleskop bei 18,5-fach, also 35mm Okular. Was könnt Ihr mir da empfehlen? In der Größenordnung gibt es ja zumeist Okulare mit 70 Grad Gesichtsfeld, alles drüber geht schon schnell ins Geld bei ca. 35mm und 2“. Mein Preisrahmen wären so 150 Euro. Etwas mehr ginge zwar, aber wirklich nur, wenn alles darunter nicht wirklich Sinn ergeben würde.


    tldr; Ich suche ein bezahlbares 35mm 2“ Okular mit etwas größerem Gesichtsfeld als Überblicks-/Deep Sky Okular. Preisrahmen 150 +/- Euro. Ist das realistisch und was gibt‘s da (ggf. auch gebraucht)?


    Danke und CS! [:)]

  • Hi,


    mit 35mm kommst du auf eine Austrittspupille von 7mm und dafür wäre ein tiefschwarzer Himmel nötig. Mit Streulicht wird der Himmelshintergrund deutlich zu hell.


    Ein Okular mit max. 30mm wäre da deutlich besser- günstig, aber mit keiner so guten Randabbildung Galaxy Erfle 30 mm Weitwinkelokular 2" 65°, etwas teurer und mit einer geringfügig größerern AP Okular Hyperion 31mm Aspheric


    Gruß
    Stefan

  • Mir ist mal diese Okular aufgefallen:


    APM Okular UW 30mm 80° für unter 100€


    Es ist erstaunlich günstig. Wäre interessant da mal durchzuschauen um es mit den ganz teuren Brocken zu vergleichen.
    Die Leistungsdaten lesen sich nicht schlecht.

  • Hi Konrad,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fastride</i>
    <br />Mir ist mal diese Okular aufgefallen:


    APM Okular UW 30mm 80° für unter 100€


    Es ist erstaunlich günstig. Wäre interessant da mal durchzuschauen um es mit den ganz teuren Brocken zu vergleichen.
    Die Leistungsdaten lesen sich nicht schlecht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist offenbar ein Okular Typ Erfle, 5-linsig und wohl mit etwas aufgebohrter Feldblende- die Randabbildung bei f/5 dürfte entsprechend ausfallen.


    Gruß
    Stefan

  • Danke für Eure Rückmeldungen, (==&gt;)stefan-h und (==&gt;)fastride! Danke insbesondere für den Hinweis, dass 35mm eigentlich perfekte Lichtverhältnisse braucht. Streulicht habe ich hier mehr als genug, und sei es nur durch die „Licht-Flak“ des Nachbarn, die durch meine Bewegungen im Garten ausgelöst wird... :)


    Das Baader Hyperion Aspheric 31 mm sieht tatsächlich ganz interessant aus! Und mit 175 Euro zwar etwas über‘m Limit, aber das scheint es mir wert zu sein. Interessant sicherlich auch die Möglichkeit, doch irgendwann mal eine DSLR dranzuhängen. Ist auf der Short-List. :)


    Die anderen beiden Vorschläge sind zwar deutlich günstiger, aber ich denke, ich freue mich mehr über das Plus an Darstellungsqualität, als über die Einsparung.

  • Hallo



    Die UW 30mm 80° Okulare davon gab es 4 Modelle in 2" 30mm ; 15mm in 1,25" 16mm + 11mm, die wohl vom Linsenpaket her wohl ein Korea - Nachbau, der Legendären Widescan Typ III Okulare waren. Bilder unten
    Werden heute noch in Polen und Tschechien vertrieben!


    Das war der erste Nachbau der 80° Serie hier die ältere Version davon:
    https://img.yumpu.com/45681177…pdf-549mb-brayebrook-.jpg
    wovon ich noch je 2 X 80° 11mm + 16mm Okulare für meinen Binoansatz habe!


    hier die neuere Version
    https://www.apm-telescopes.de/…pm-okular-uw-30mm-80.html
    Ich habe beide Versionen vom 30mm


    Widescan Typ III Okulare
    &lt; https://encrypted-tbn0.gstatic…7GKWlokwACgGhpmw&usqp=CAU &lt;


    &gt; https://encrypted-tbn0.gstatic…1HcPEqb-nHOIJapw&usqp=CAU &lt;


    Das UW 30mm ist erst ab F6 sehrgut verwendbar, bei F5 sind die Randunschärfen deutlich sichtbar, die von einer leicht negativen Koma herrühren.


    Dadurch es aber für SC´s von Meade oder Celestron zum idealen Übersichts - Okular machen, das es hier der Koma entgegenwirkt und Randscharf abbildet!


    Für den 5" Newton ist TSWA32 für 109,- Euro besser geeignet, was etwas besser abbildet als das einfache 30mm Erfle! &gt; https://www.teleskop-express.d…70--Weitwinkelokular.html &lt;

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Danke auch Dir, Günter! Nach Deiner letzten Empfehlung stehen also zwei Kandidaten im Raum:


    https://www.teleskop-express.d…-mm---72--Weitwinkel.html
    https://www.teleskop-express.d…70--Weitwinkelokular.html


    Für mich offensichtliche unterschiede: Das Baader hat ein leicht größeres Gesichtsfeld und ist für den Anschluss an DSLRs/Systemkameras vorbereitet. außerdem ließe es sich in eine 1,25“ Aufnahme stecken (weiterverwenden von Filtern, wäre aber eigentlich kontraproduktiv, denn ich will mit dem 2“ Okular eine bessere Darstellung erzielen). Das TS wird empfohlen für f/4,5 bis f6, was bei mir zutreffen würde und ist ca. 60 Euro günstiger.


    Frage: kann jemand die beiden Okulare von einander abgrenzen? Optische Vor-/Nachteile?


    Danke und CS!

  • Hi,


    Das Baader Hyperion sollte die bessere Abbildung liefern als ein Erfle, wegen "aspheric" Schliffs einer (oder mehrerer?) Linsen. Jedenfalls wird es über den Klee gelobt, solange man kein Geld für die 82 Grad Serien von ES (30mm) oder Televue (31mm) hat. Mein 38mm TSWA hat an meinem f/5 Newton (8") schon deutlich zu kämpfen am Rand.


    Ansonsten sehe ich wenig Sinn am DSLR Anschluss, Das wäre nicht mein Auswahlkriterium. Außer für Mond, macht es keinen Sinn. Gescheite Deep Sky Aufnahmen macht man ohne Okulare (DSLR direkt im Strahlengang) und Planeten eigentlich auch ohne Okulare mit speziellen kleinen Videogeräten (siehe Astro Online Shops).


    CS.

  • Danke, (==&gt;)stardust3! Nee, der DSLR Anschluss ist sicher nicht das entscheidende Kriterium, wenn dann nur ein Punkt von mehreren. Mir geht es tatsächlich um das Mehr an optischer Leistung. Ich denke nicht (zumindest Stand heute ;) ), dass ich jemals vier-, fünfhundert oder mehr Euro für ein Okular ausgeben werde, insofern betrachte ich die Investition jetzt schon als dauerhafte Investition. Da will ich nicht am falschen Ende sparen (nicht wegen 60 Euro). Aber wenn der optische Zugewinn nur minimal ist, würde ich die 60 Euro eher in anderes sinnvolles Zubehör stecken. Vielleicht bestelle ich beide Exemplare mal und vergleiche.

  • Eigentlich unser Reden: Okulare muss man ausprobiert haben ;) !


    Ein kleiner Bericht wäre nett wenn Du das so machst. Ich kenne Hyperions aber nur als 13mm. Und ich kenne ein TSWA aber nur als 38mm.


    Ich kenne keinen Vergleich (nie gelesen) von einer Person direkt zwischen Hyperion 31mm und TSWA 32mm ... :-)!


    CS!

  • Klar, werde gerne hier berichten - ich möchte schließlich auch was zurück geben und nicht nur Hilfe einholen. ;) Vielleicht kann noch jemand kurznein paar Punkte nennen, worauf ich beim Vergleich besonders achten soll. Denn sonst wird es ggf. „nur“ mein subjektiver Eindruck. Ich habe schon verstanden, dass die Randschärfe ein zu beachtender Punkt ist und ggf. auch der Kontrast (mehr Linsen bedeuten ggf. Auch weniger Licht, das im Auge ankommt). Weiterhin würde ich darauf achten, dass der Einblickswinkel möglichst weit ist und man nicht zu stark auf den perfekt senkrechten Blick auf‘s Okular angewiesen ist. Noch was?


    Danke und CS!

  • Hallo kandamir,


    achte darauf, welches Okular Dir den ruhigsten für deine Augen angenehmsten Einblick verschafft! Einen unruhiger Einblick will man immer mit nachfokussieren hinbekommen das nervt kolossal, bringt aber nix!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Ja genau,


    das eine ist das Bauchgefühl (muss bequem beim Einblick sein. Wirst Du schon merken.


    Das Andere ist die Abbildung vor allem am Rand, das Verziehen der Sterne, Unschärfe beim Mond.
    Achte auch beim Mond am Rand, ist er rund oder eher oval (Verzeichnung).


    Farbe vielleicht? Lass mal Vega quer durch laufen.


    Kontrast wirst Du vielleicht nicht merken, es wird maximal eine Linse mehr sein, das merkt man höchstens meßtechnisch.


    An Vergleichsobjekten empfehle ich bei der schwachen Vergrößerung eher:
    große Sternhaufen, Plejaden wäre ideal.
    M13 oder M11 (feinste Sternchen)
    einen hellen weißen Stern
    Mond!
    Bei Nebel eher nicht, die sind kontrastschwach und unscharf.


    Tagesbeobachtung, Baumrinde oder Tannenadeln. Aber nur als Ergänzung, oder i-Tupfen.
    Denn das geschieht mit kleiner Augenpupille und wird etwaige Abschwärzungseffekte erschrekend verstärken.
    Nachts mit großer Augenpupille sieht es viel besser aus. Aber als Stress Test.


    Achte, daß Du mit bequemen Einblick auch bequem den Okularrand (die 68-70 Grad) überblickst.


    Vorsicht, so ein Überblicksokular zeigt Dir am hellen Stern ggf. schonungslos Deine eigenen Augenfehler (= Asti) !
    Oder einen Fehler der Brille (zyl nicht voll ausgeglichen) - das Okular ist ev. unschuldig ;-)...

  • Ja super, vielen Dank für die Tipps! Da hab ich ja tatsächlich ein kleines Test- und Übungsprogramm in mehreren Stufen vor mir. Angefangen vom initialen Ausrichten des Teleskops über die Suche nach geeigneten Himmelskörpern bis zur Beobachtung einzelner Testkriterien an mehreren Himmelskörpern. Wenn‘s gut läuft, könnte ich dabei auch wieder einiges dazu lernen!


    Bei Asti musste ich kurz nachforschen, kam erst auf italienischen Schaumwein, um dann doch bei der Hornhautverkrümmung zu landen. Nun ja, beides kann des optischen Genuss möglicherweise beeinträchtigen... :)


    Vielen Dank, ich werde Euch auf jeden Fall berichten!

  • So, heute war Weihnachten. :) Beide Okulare sind heute angekommen, eine erste Inspektion hat es auch schon gegeben (ganz schön groß, die beiden Teile!) und ja, man kann durch beide hindurch sehen. ;) Ich meine, bei einem der beiden am Rand eine leichte Unschärfe und auch Unterschiede im Gesichtsfeld wahrgenommen zu haben, aber heute Abend werde ich die beiden erst einmal einem kleinen Test unterziehen, bevor ich hier weiter drauf eingehe. ;)

  • Ja schön - dann mal Klaren Himmel, und nimm dir die ganze Nacht Zeit, wenn es arbeitstechnisch geht (der Mond kommt ja erst nach Mitternacht). Heute ist ja auch Sternschnuppen Nacht, es lohnt sich also :-)! Wenn Du guten Blick nach Norden hast, kannst Du h&Chi nehmen. Ansonsten die großen lockeren Sternhaufen im Schwan/Füchslein, irgendwas was 1 Grad oder mehr Ausdehnung hat. Milchstraßenwolkensurfen empfiehlt sich auch. Schildwolke zum Beispiel. Planeten werden eher winzig daher kommen, ist also nur Beifang.


    Kleiner Tip für Asti Suchen: defokussiere auch mal leicht. schau Dir die Scheibchen in Mitte und Rand an. Wichtig ist es in der Mitte - sollte dort kreisrund sein. Am Rand wrd es vermutlich eh irgendwie verzogen sein. Das mit der Feld-Mitte ist aber eher ein Augentest ;-).


    Und wie gesagt, achte auch auf Farbeindrücke. Albireo (beta Cyg) sollte noch zu trennen sein in den Übersichtsokularen, sonst nimm das o1 Cyg, das ist weit auseinander und zweifarbig.


    Ich bin wirklich gespannt auf den Vergleich bzw. einfach nur: den Eindruck. Fachtester bist Du ja (noch) nicht.


    CS,
    Walter

  • Danke nochmal für Deine Tipps!


    Ja, heute Nacht ist echt so ne Sache. Also ich werde auf jeden Fall raus gehen, denn gestern bin ich nicht zum „Schnuppern“ gekommen, aber heute muss nochmal. Allerdings: ich muss bei allem Homeoffice ausgerechnet morgen ins Büro, da kann ich die Nacht nicht so kurz machen, wie ich gerne würde. Freitag kann ich auch nicht, bleibt also nur Samstagnacht für nen ausführlicheren Test.


    Dass am Rand mehr Verzerrungen zu sehen sind, habe ich bei beiden Okularen schon festgestellt. Baum im 40m Entfernung. Aber hey, das ist nicht die Zielentfernung, insofern nehme ich das noch nicht so ernst.


    Aber nochmal eine andere Frage: die 2“ Okulare sind ja schon ein Stück größer und schwerer. Ich habe jetzt festgestellt, dass mein OAZ (yeah, ne Abkürzung gelernt :-] ) nicht so richtig stabil wirkt, wenn man auf unendlich fokussiert (den OAZ also komplett rausdreht). Das ist mir bei den kleinen Okularen so bislang noch nicht aufgefallen. Ist das normal? Oben auf dem OAZ ist auch noch eine Rändelschraube, deren Sinn sich mir noch nicht ganz erschließt. Scheint alles etwas straffer zu „spannen“, bringt hier aber keine Stabilität. Habt Ihr einen Tipp?

  • Hmm,


    Unendlich liegt ja bei Astronomie immer an. Aber grundsätzlich gilt: was Nahes, OAZ weit rausholen. Astro/Undendlich = deutlich tiefer.
    Für mein TSWA muss ich sogar recht tief rein. Ist das bei beiden gleich?


    Ansonsten ist es eine Sache der Okularhülsenkonstruktion in Relation zum optischen Schärfepunkt. Das ist auch der grund weshalb man bei
    1,25" Okularen möglichst nur eine Serie auswählt.


    Mein Skywatcher Newton OAZ (Crayford Konstruktion) hat zwei Schrauben. Eine Rändelschraube, die knallt den OAZ in einer Stellung fest, falls es durchrutscht. Die Andere, eigentlich eine versenkte Madenschraube, was bekloppt ist, stellt die Gängigkeit ein, also ob die Verstellung leichtgängig ist oder straff.


    Beim Refraktor OAZ, auch nach Crayford, sind es sinnigerweise zwei Rändelschrauben (gleiche Funktion), so daß ich bei bedarf beide frei Hand bedienen kann, ohne Werkzeug.


    Bei Celestron kenn ich mich nicht aus. Den OAZ Typ müsste man wissen.


    CS,
    Walter

  • Nur kurz, da ich eigentlich längst im Bett liegen sollte... unendlich/nah hab ich beim OAZ also glatt mal vertauscht. Den Typ des OAZ muss ich morgen mal versuchen herauszufinden.


    Ansonsten kurze Eindrücke: Baader Hyperion Aspheric 31mm mit seinen 72 ° hat gefühlt ein deutlich größeres Gesichtsfeld, als das TS-Optics 32 mm mit 70°. Im Baader erscheint mir alles klarer, ist aber ein sehr subjektiver Eindruck. Klares Aber: Beim TS Optics fällt mir der Blick durch‘s Okular deutlich leichter. Der Abstand ist mir angenehmer. Und zurück zum Baader: hat man sich drauf eingestellt, ist der Wow-Effekt für mich doch größer.


    Die ganzen anderen Punkte konnte ich noch nicht so recht prüfen. Ich merke, dass ich noch viel Zeit aufbringen muss, um die einzelnen Himmelskörper zu finden (trotz Goto). Am Wochenende werde ich mich auf jeden Fall nochmal ans Werk machen und bis dahin hab ich den Nachbar hoffentlich auch schon bitten können, seine LED-Flak abzuschalten. Die hat mir immer wieder den Blick vermasselt. :-|


    So, jetzt clear dreams sozusagen... :)


    PS: Paar Sternschnuppen waren auch noch zu sehen.

  • Hallo kandamir,


    das Gesichtsfeld kannst Du direkt vergleichen, wenn Du je ein Okular vor jedes Auge hältst (sofern der Durchmesser der Okulare und Dein Augenabstand das zulassen). Ohne Teleskop natürlich, Du willst ja nur die Feldblende im Okular sehen.


    Gruß, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Moin,


    also an den paar Grad mehr oder weniger würde ich mich nicht aufhängen zumal man nie weiss ob die "echt" sind und nicht verzogen, aufgebohrt , ... die Optik am Rand, bzw. abseits der Mitte ist das Kriterium (Sternenabbildung, nie perfekt aber bei einem besser, beim anderen schlimmer).


    An Testobjekten kannst Du natürlich suchen, was vom Garten aus grad geht. Karte/Atlas hast Du, oder? Einen "Karkoschka" z.B.


    Beim Überichtsokular kommt es mir drauf an, daß


    a) die Himemlhelligkeit quer durchs Feld einheitlich ist (Hinweis auf Verzeichnung, wenn nicht)
    b) Streulicht, innere Spiegelungen wenn ein sehr heller Stern im Feld ist, oder der Mond am Feldrand oder knapp aussen.
    c) Mond rund am Rand, oder möglichst nah an "rund".
    d) Sternenfeld möglichst flach wie auf Papier und nicht krumm wie auf einem Fußball (Feldkrümmung) - eventuell beisst sich das mit c) und Randschärfe.
    e) Sternabbildung, helle Sterne und feinste Sterne, Stichwort: Diamantstaub (crisp) bei Letzterem. Und eben: halbwegs(![;)]) Randschärfe.
    f) Eventuelle Farbveränderung (in h und Chi sind ein paar orangene dabei), die sollten sich klar von den normalen "weissen" abheben.


    g) Klar, der Einblick Komfort. Liegt man schön stabilisiert und mit schwachem Press am Gummi an? Muss man das Gesicht/Brille ins Gummi pressen? Hängt man frei schwebend und "ohne Halt" wabbelig vorm Okular und noch vor dem Gummi rum? Idealerweise ist die Gummimuschel verstellbar, das ist aber meines Wissens weder beim TSWA noch beim Hyperion der Fall, beim Hyperion kann man sie aber zumindest umklappen und hat eine zweite "Einstellung".


    CS,
    Walter

  • (==&gt;)cleo / Holger: Ja, werde ich heute Abend mal machen, die beiden vor die Augen halten.


    (==&gt;)stardust3 / Walter: Karte habe ich bzw. App auf dem Tablet (inkl. rotem Nachmodus). Damit bin ich Deine Vorschläge durchgegangen, was von meinem Beobachtungspunkt überhaupt sichtbar ist, da unser Garten zwar nicht klein ist, wir aber einiges an Bäumen um uns herum haben. H und Chi beispielsweise war komplett hinter einer großen Linde versteckt.


    Für Mond Beobachtung muss ich mal nachts länger wach bleiben. Gestern kam er schon sehr spät aus der Versenkung, um schnell auch hinterm Haus zu verschwinden. Vielleicht muss ich doch mal zum benachbarten Feld fahren.


    Thema Einblick: da fand ich gestern Nacht das TS Optics tatsächlich besser. Da konnte ich die Augenhöhle/braue bequem am Okularrand anschmiegen. Das Baader Hyperion hat übrigens eine Gummimuschel zur seitlichen Abschirmung (die kann man umklappen) und eine „normale“ Gummimuschel, die aber etwas flacher ist. Hab da das Optimum noch nicht für mich gefunden.


    Finde es übrigens Klasse, dass Ihr Euch so viel Zeit nehmt mit den Hilfestellungen! Vielen Dank dafür! :)


    Alles weitere dann nach meiner nächsten Session Samstagnacht.


    Ciao und CS!

  • Dann klaren Himmel,


    Vielleicht solltest Du Dich am Mond auch nicht so festbeissen, ist sowieso schon eine schmale Sichel bis Samstag, wenn nicht schon Neumond. Hab ich vielleicht selbst überbetont. In einem Sternenfeld merkst Du ja nix von Verzeichnung, wenn Du nicht grad ein fotographisch orthoskopes Gedächtnis hast. Und dazu ist ein Übersichtsokular ja da, nämlich für ein großes Sternfeld, weniger für eine Mondbeobachtung. Sternenschärfe randnah so gut es halt geht - ist das eigentliche Kriterium. Am Besten Du wühlst einfach in den allerdichtesten Milchstraßenregionen etwas rum. Das ist im Schwan, oder eben südlich des Adlers im Sterbild Schild (da ist auch M11), die Region rund um M71 (Pfeil) ist auch gut für ein Übersichtsokular.


    CS,
    Walter


    Nachtrag: Ich habe jetzt im Karkoschka nach wirklich weissen hellen Sternen geforscht. Die sind eher selten. alpha Perseus wäre ein perfekter. Ist hoffentlich nicht hinter dem Baum ;)

  • Moin zusammen,


    So letzte Nacht war‘s dann mal wieder soweit. Ich konnte die beiden Übersichtsokulare vergleichen. Es traten an: „Baader Okular Hyperion Aspheric 31mm - 2" - 72° Weitwinkel“ (ca. 180 Euro) gegen „TS WA32 Weitwinkel Okular - 32mm - 2" - 70°“ (ca. 110 Euro). Teleskop und Batterie rausgeschleppt, Alignment durchgeführt (leider mit zwei oder drei Anläufen, bis es geklappt hat) und dann erst einmal durch‘s Baader geschaut. Erste positive Überraschung: diesmal bin ich deutlich besser damit zurecht gekommen. Nicht mehr dieser nervöse Einblick. Irgendwie hab ich diesmal wohl den Dreh auf Anhieb rausbekommen, wie man gut dort hindurch schaut. Das war schon einmal ein echter Pluspunkt. Dann Farbverzeichnungen geprüft. Das was ich an unterschiedlichem Himmelsschwarz erkannt habe, war Folge des Umgebungslichts. Anschließend die Randschärfe geprüft. Gaanz weit am äußeren Rand (eigentlich da, wo man aufgrund des großen Gesichtsfeldes eigentlich aktiv hingucken muss, um das zu erkennen) ist eine leichte Unschärfe zu erkennen.


    Dann habe ich das TS Optics raus geholt, gleicher Himmelsausschnitt. Die etwas geringere Vergrößerung merkt man gleich (was bei einem Übersichtsokular ja nicht schlimm sondern eher gewollt ist), aber auch das geringere Gesichtsfeld. Kleiner Einschub: ich habe vorhin mal beide Okulare parallel vor die Augen gehalten. Da fällt die geringere Vergrößerung des TS Optics sofort auf, da der Überblick einfach besser ist. Klarer Vorteil für das TS Optics. Insgesamt fand ich bei dem allerdings das Bild nicht ganz so knackig wie beim Baader. Weiß nicht, ob das an der geringeren Vergrößerung liegt, weil die kleineren Sterne dabei eben noch kleiner sind. Ich glaube, hier auch verstanden zu haben, was unter Crisp verstanden wird. Die kleinen Sterne bekommt man mit dem Baader schon sehr crispy hin. :) Bzgl. Himmelsschwarz sind mir beim TS Optics keine Verzeichnungen aufgefallen. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass das Himmelsschwarz etwas verwaschener erscheint, aber ähnlich homogen wie beim Baader. Was mir dann aber im Vergleich zum Baader doch aufgefallen ist. Die unscharfe Zone am Rand war deutlich breiter und da musste ich tatsächlich spürbar nachfokussieren, wenn ich die Sterne in dem Bereich betrachten wollte.


    Den Mond konnte ich diesmal nicht mehr beobachten, entweder war ich zu früh dran, oder es ist tatsächlich schon Neumond (dachte, der wäre kommenden Mittwoch). Auch farbliche Veränderungen konnte ich nicht wirklich prüfen, h und Chi sind bei mir nicht zu sehen (Bäume davor).


    Mein laienhftes Fazit wäre demnach wie folgt: beides im Grunde sehr ordentliche Okulare. Haben ein schönes Gewicht und scheinen wertig verarbeitet zu sein. Beim Baader hatte ich zunächst Schwierigkeiten beim Einblick, die sich aber in der zweiten Nacht verflogen haben. Feinste Sterne erscheinen beim Baader knackig scharf, nahezu komplett bis an den Rand. Apropos Rand (das hatte ich oben vergessen): links unten hatte ich beim Baader eine leichte Reflexion (eigentlich im schwarzen Bereich) die scheinbar nicht über das Teleskop rein kam, sondern über die Austrittspupille. Durch seitliche Abschattung des Auges per Hand konnte ich die Reflexion eliminieren. Jetzt weiß ich, warum die seitlich ausgeformte Augenmuschel beiliegt. :)


    Summa summarum hat das Baader bei mir die Nase vorne, auch wenn‘s den Geldbeutel stärker belastet. Weniger Unschärfen am Rand, kleine Sterne knackig scharf, weites Gesichtsfeld, das passt schon alles sehr gut. Wenn das Geld knapp wäre, dann wäre das TS Optics mit seinem besseren Überblick sicher auch eine gute Alternative, aber letztlich haben die größeren Unschärfen am Rand und die Tatsache, dass ich den Dreh beim Einblick ins Baader noch herausbekommen habe, den Ausschlag für das Baader gegeben.


    Noch eine Randbemerkung: Gestern Nachmittag konnte ich den Nachbarn auf seine „LED-Flak“ ansprechen, deren Bewegungsmelder auf Bewegungen bei mir im Garten anspricht. Seine Antwort: „Ah, jetzt weiß ich, warum die immer wieder angeht. :) Okay, ich kleb den Bewegungsmelder ab. Ach, wollten wir nicht mal zusammen ins Westhavelland fahren, wo der Nachthimmel so dunkel ist? Was hältste von nächsten Samstag?“ Auf diese Weise also das Bewegungsmelderproblem angesprochen (und hoffentlichndemnächstbgelöst) und Ausflug zum Sternegucken verabredet. Was will man mehr. :)


    So, ich hab Euch hoffentlich nicht gelangweilt bzw. hoffe, Ihr könnt mit meinem laienhaften Vergleich der beiden Okulare was anfangen.


    Wünsche Euch einen schönen Sonntag und CS!


    PS: Den Mars habe ich mir heute Nacht mit meinem 4mm Okular auch nochmal angeschaut. Da war das Scharfstellen doch eine ziemliche Herausforderung, weil das Stativ des Celestron für,solche Vergrößerungen wohl doch nicht stabil genug ist und somit jede kleinste Bewegung zu deutlichen Wacklern führt. Und so richtig groß bekommt man den Mars auch mit dem 4mm Okular und meinem Teleskop auch nicht hin.

  • Hi &lt;kandamir&gt;,


    Ja vielen Dank für Deinen Bericht - ich denke das wird etlichen Anfängern helfen. Dann ist das Baader also durchaus seinen Aufreis wert - das ist ja nicht immer so zu erwarten im Wirtschaftsleben.
    MAn kann sagen: Beide Okulare haben das gleiche Verhältnis Preis:Leistung. :-). Die Entscheidung liegt also beim Portemonnaie.



    Mit Aufhellung meinte ich übrigens, das im Randbereich des Okular Blickfeldes, der Himmel ringförmig etwas heller ist als in der Okularmitte, wie ein Torus halt. Das fiel mir mal an meinem Hyperion 13mm auf. Aber viel wichtiger ist natürlich die bessere Randschärfe und allgemein die "Knusprigkeit".


    Grüße,
    Walter

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