Technik auffrischen

  • Hallo Zusammen,
    nach vielen Jahren des stillen mitlesen von Beiträgen habe ich mich aufgerafft und mich angemeldet. Seit über 40 Jahren beobachte ich den Himmel, es gibt keinen echten Schwerpunkt. Weil ich aber mehrere Hobby‘s betreibe, war die Budgetverteilung auch immer ein Thema.
    Inzwischen wohnen wir wieder auf dem Dorf, mit einem bissel Abstand zu Dresden.


    Jetzt steht regelmäßig wieder ein Stativ draußen im Garten und ich kann (bescheiden) beobachten. Das Gefühl „haben wollen“ habe ich natürlich auch, aber meistens überwiegt der Ehrgeiz mit dem zur Verfügung stehenden das mögliche herauszuholen.


    Beobachtet wurde und wird mit einem Refraktor C50/540 (als Bausatz ca. 1982), Newton 114/900 (ca. 1994) auf einer EQ2 mit Alu-Stativ.
    Gelegentlich fotografiere ich (früher mit Spiegelreflex und Film) mit der vorhandenen EOS 1100D - inkl. diversen Objektiven. Eine modifizierte Webcam besitze ich auch, neben diversen Cam´s die ich eigentlich für die Vogelbeobachtung verwende (mit und ohne IR-Filter, teilweise mit C-Anschluss).


    Neowise hat mich verzweifeln lassen: Die Bilder waren überwiegend eine Katastrophe.
    Das einnorden geht ja mit dem EQ2 nur indirekt, aber das passt schon. Die meisten Sterne waren Kringel auf den Bildern und ich bin gerade dabei herauszufinden, was eigentlich ursächlich ist.


    Bevor ich in den nächsten Wochen etwas investiere, möchte ich eine Bewertung der Sinnhaftigkeit haben. Ziel: Stativ & Montierung verbessern. Hauptsächlich zur Astrofotografie, Planeten und gelegentlich Deep Sky.


    Beiträge gab/gibt es in Massen, nur gibt es nicht die ultimative Antwort, das ist mir klar.


    Jetzt die Fragen: Durch die Tierfotografie bedingt würde eine neuere DSLR Sinn machen, obwohl technisch eine Astro-Cam mehr Möglichkeiten zu kleinerem Geld böte. Eine DSLR mit einem 300er Tele wiegt natürlich schon mal ca. 1,5 kg.
    Welches Stativ passt da dazu, wenn ich da noch mal eine Montierung mit Nachführung draufpacken kann?
    Das jetzige hat eher etwas von Metronom, so mein Gefühl....


    Und die zweite Frage: Ist der Hersteller einer Montierung zweitrangig, wenn technisch die Eckdaten stimmen (ST4-Schnittstelle, PEC, 2 Motoren, ...) und das Feedback der Käufer zu den Angaben stimmen?


    Die Monti-Datenbank habe ich gesichtet, nur macht die Wortwahl und auch die korrekte Nennung der Original/Clone-Bezeichnung es mir als „Rookie“ nicht leichter...


    PS: Wahrscheinlich wird die nächste DSLR eine gebrauchte EOS 5DS.


    Danke für Eure Antworten im voraus,


    Uwe

  • Hallo Uwe,


    wow, ok dann mal los.
    Staiv, auf das auch mal eine Montierung drauf kann...
    Wird schwierig. Ein Montierungskopf hat eine ganz andere Aufnahme als ein Fotostativ.


    Hersteller egal bei passenden Eckdaten?
    Ja, nee, also ja.
    Logisch gibt es unterschiedliche Preisklassen/ Herstellerqualitäten.
    Die Skyawatcher (China Hersteller) EQ5 ist aber sehr verbreite und in dieser Preisklasse würde ich sagen sind ähnliche Qulitäten der anderen Hersteller zu erwarten. Das ist so das solide Grundgerüst.


    DSLR oder Astrocam?
    DSLR ist super prektisch, ABER für Astrofotographie im deepsky empfielt sich eine Astromodifizierte Kamera und die fällt dann wegen Farbverschiebung für Tagsüber flach, außer du holst dier den passenden Filter als Clip für Tagesfotographie.



    Mein Tip, erst mal eine "ordentliche" Montierung und das 144er tunen. Schicke eine PN wenn du Tipps möchtest, ich habe gerade meines aufgerüstet. Sonst reichen vor allem Objektive aus.
    Nimm aber keine zu kleine Montierung, sonst brauchst du bald eine neu.
    Für das 144er wäre eine EQ5 schon sinnvoll (Gewichtsklasse). Das 114er ist zwar nicht so schwer, aber 900mm sind lang und das kann wackeln.
    Ich habe das 114er auf eine CEM25p von iOptron, das passt ganz gut.
    Ich habe da aber auch 50mm Objektiv auf der selben Montierung auch wenn es komisch aussieht.


    Wichtig ist für Fotographie:
    - DIE MONTIERUNG (in Stabilität und Tracking-/Guiding-Qualität)


    Es ist aber die Frage, eher zu Haus fotographieren und vom PC steruerst, da wird meist via Pulsguiding gearbeitet und ST-4 ist nicht so wichtig oder viel Mobiel und z.B. nachher einen Mgen (nutzt ST-4) für das Guiding holst.



    - DAS GUIDING (also Nachführen via Kamera)


    Bei 900mm wirst du guiden müssen oder sehr kurz belichten oder eine sehr teure Montierung kaufen oder große Pixel verwenden.
    Ich habe bei meiner 70D (4,09 mycron Pixel) rechnerisch 0,92 Bogensekunden pro pixel. Wenn jetzt das Teleskop pro Sekunde 0,05 Bogensekunden fehler hat, ist der Stern nach 19 Sekunden ein Pixel weiter gewandert.
    Bei 50mm (gleiche Kamera 16,87 Bogensekunden/Pixel) braucht es 338 sekunden zum wandern über ein Pixel...
    Du siehst, guiding ist wichtig.



    Stern sind kringel auf den Bilder.
    Es könnte am Fokus liegen, je weiter der daneben ist um so mehr wird er zum Kreis und bekommt irgendwann ein Loch in der Mitte.




    Alles in allem, kauf gebraucht, dann sparst du den Neuwertverlust.


    IUch hoffe es hilft dir weiter, Sven

  • Erst einmal Danke für den ersten Input, das werde ich in Ruhe lesen und nachfragen. Auf jeden Fall will ich einen Fehlkauf vermeiden, weil ich auf die falschen Parameter geschaut habe oder Randbedingungen dazu gehören. Damit meine ich, dass ich Bei einer neuen Montierung auch Zubehör für das bestehende Teleskop benötige (das mache ich ja nicht mit Packband fest...).


    Viele Grüße


    Uwe

  • Die Kringel kommen nicht vom fehlerhaften Fokus, den stelle ich mit einer Scheinerblende vor dem 300mm Tele ein. Es ist leider der bescheidene Antrieb der Nachführung. Warum das gesamte Stativ so ins Schwingen gerät ist mir noch unklar.
    Heute Abend werde ich nochmal zusehen das Stativ steifer zu bekommen, also die Ablage fester anziehen und die Teleskop-Auszüge fester zu fixieren.
    Ansonsten werde ich zuerst ein neues Stativ anschaffen, mal gucken was der Gebrauchtmarkt her gibt.

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