GSO 10 Zoll F5

  • Hallo Sternfreunde,


    seit einiger Zeit bin ich ein stolzer Bestitzer eines PDI und hatte schon Gelegenheit selbiges am werdenden Spiegel reichlich
    zu verwenden. Im Laufe des Astolebens sammelte sich bei mir einiges an Zeug an. So auch ein Spiegel von GSO 10 Zoll F5, den ich
    schon vor vielen Jahren auf einer Astromesse erstand. Mein Neugierde ließ sich nicht länger unterdrücken. Das Teil lag noch immer jungfräulich in seiner Verpackung und wurde
    nun in den Mesständer gelegt, jeweils 24h temperiert und dann vermessen. Ausgewertet wurden je 8 Interferogramme in 12 Uhr und 3 Uhr Position mit Open Fringe.



    Ich bin mit GSO weder verwandt noch verschwägert, bin aber vom Messergebnis sehr positiv überrascht.


    Interessant ist die Geometrie. Das Glas hat vorne einen Durchmesser von 250mm und auf der Rückseite einen von 245mm. Das Gewicht
    habe ich auf 4045g bestimmt. Randdicke sind genau 35mm. Die Dichte errechnete ich zu 2,5g/cm3. Das würde auf Fensterglas
    als Substrat hindeuten, dafür ist es aber definitiv zu hell. Der Rohling ist gegossen, kein Floatglas. Die Rückseite
    wurde mit groben Korn eingeebnet.


    Der Berg in der Mitte ist Teil der Auswertung liegt aber im Schatten des Fangspiegels. Die Welligkeiten am Rand sind noch etwas durchdrückende Streifen bzw. Messartefakte.



    Viele Grüße
    Gerhard

  • Hallo Gerhard,
    das ist schon ein extrem gutes Ergebnis für einen industriell hergestellten Spiegel der sich ja eher in der preislichen Unterklasse einreiht. Mein 8" GSO, welchen ich damals 2004 erwarb hatte eine ähnlich gute Optik. Da war ich auch überrascht. Bemerkenswert finde ich den knackscharfen Rand.

    Man muss aber berücksichtigen, dass das Öffnungsverhältnis ja mit f/5 sehr human ist. Dazu kommt noch der dicke Spiegelträger.
    Auf dem Material herumpolieren macht im übrigen keinen Spass. Das hab ich mal gemacht und wenn man Pyrex gewöhnt ist, ist das schon eine arge Umstellung, weil sich das Zeug einfach komplett anders verhält.


    Dein Ergebnis könntest Du im Übrigen noch deutlich verbessern, wenn Du die Obstruktion berücksichtigst. Dann geht der Zentralberg nämlich nicht in die Berechnung mit rein und der Strehl steigt weiter.
    Grüße, Matze

  • Hallo Matze,


    habe nun Deinem Hinweis folgend die bei diesem Gerät "handelsüblichen" 62mm Obstruktion abgezogen und komme damit auf 95 Strehl[:0][:p]...Räusper....
    Der Blick auf das I-Gramm zeigt mir, dass die Kante scharf ist.



    Ich frage mich schon ein wenig, wie sowas am "Fließband" hergestellt wird. Das purzelt doch nicht Kraft Maschinentoleranz so vom Band.


    Viele Grüße
    Gerhard

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