Rosettennebel und Irisnebel

  • Moin Leute,
    ich hatte vorgestern auch mal wieder Gelegenhait, zu fotografieren. Zunächst gings mit HA Filter auf den Rosettennebel los, anbei eine Version mit und eine Ohne Steren. Belichtungszeit waren 7x10min Gain 111.
    Danach habe ich das Teleskop auf den Irisnebel gehalten, alles eingestellt und laufen lassen. Es sind für RGB jeweils ca 25x3min und für Luminanz ca. 70x3min Gain 53 zusammengekommen. Ich habe schon so viele tolle Fotos von dieser Region mit dem Staub und den Dunkelnebeln gesehen, dass wollte ich auch mal schaffen. Ist aber (war ja klar...)anscheinend viel schwieriger als gedacht. Ich hätte mir mehr Detailreichtum erhofft. Das Seeing war allerdings während der Nacht wohl nicht so berauschend, das mag auch eine Rolle spielen. Vielleicht kann man auch in der Bearbeitung auch noch mehr herausholen. Ich mach das demnächst nochmal etwas "ordentlicher".
    Eine Frage dazu an euch: Ist hier bei gleicher Belichtungszeit und gleichen Bedingungen mit einer guten Farb-Kamera mehr drin? Ich benutze die ASI 183mm pro. Für Schmalband ist die auch toll, aber mit den LRGB Aufnahmen bin ich irgendwie nie so richtig zufrieden und überlege daher, ob sich die Anschaffung einer Farbkamera lohnt.


    VG Martin





    Astrobin: Rosette https://www.astrobin.com/full/4z6l7j/B/?nc=user
    Iris https://www.astrobin.com/full/nknk08/B/

  • Hallo Martin,


    du fragst, ob sich die Anschaffung einer Farbkamera mit Blick auf bessere Breitbandaufnahmen lohnt. Ich glaube, dass eine Monokamera eine Farbkamera immer schlagen dürfte, wenn die Randbedingungen (Sensorqualität, etc.) vergleichbar sind. Aus der Tatsache, dass bei Monocams jedes Pixel Signale aller Wellenlängen aufnehme kann, ergeben sich m. E. für die Datenqualität zunächst nur Vorteile. Unterschiede gibt es vor der Aufnahme bei der Wahl der Aufnahmestrategie und danach bei der EBV.


    Die Aufnahmen mit einer OSC Farbkamera sind unkomplizierter und weniger aufwändig und preisgünstiger, weil man für Breitband auf Filterrad und Filter verzichten kann. Aber bei Mono arbeitet jedes Pixel in jeder Wellenlänge und zumindest theoretisch ist die Auflösung damit besser. In der EBV verliert man mit Farbbildern Flexibilität, aber die Bearbeitung wird grundsätzlich einfacher. Ich sehe aber bei OSC keine objektiven Vorteile für die Bildqualität, eher Nachteile.


    Ich habe eine Asi1600mmp und eine Asi294. Letztere habe ich eigentlich nur gekauft, weil ich auch terrestrische Aufnahmen damit machen wollte. Technisch unterscheiden die beiden sich insbesondere auch dadurch, dass die 294 eine wesentlich höhere well capacity hat und keine Mikrolinsenartefakte an sehr hellen Sternen zeigt. Die Asi294 ist klasse, aber es hat sich gezeigt, dass ich bei meinen Astroaufnahmen regelmäßig der Monokamera den Vorzug gebe, was aber wohl auch daran liegt, dass ich außer bei Galaxien immer auch Schmalband aufnehme. Und da ist die Farbkamera wesentlich im Nachteil, wie ich feststellen konnte. Ich überlege daher, ob ich sie wieder verkaufe, will aber die Galaxiensaison abwarten, wo sie vielleicht ihre Stärken ausspielen kann.


    Nachdem das alles gesagt ist, glaube ich, dass dir eine OSC Kamera unter vergleichbaren Bedingungen nicht viele Vorteile brieten sollte. Ich schätze, dass es mehr bringen könnte, an der Aufnahmestrategie zu feilen und die EBV zu optimieren. Wenn du noch bis Mai zum Überlegen brauchst und dann eine Farbkamera willst, kannst du vielleicht meine kaufen ;)

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