Montierung fetten (konkret) EQ6-R

  • In zahlreichen Foren habe ich ein paar Beiträge zum Fetten / Schmieren der Montierung gefunden.
    Allerdings stand da lediglich "ich habe die Montierung letztens gefettet" oder "die Schnecke wurde gefettet". <b>Aber welche Bauteile Konkret (außer die zwei Schnecken) und wie dies vorgenommen wurde, habe ich nirgends gefunden.</b>


    Da ich gemerkt habe, dass meine ein Jahr alte EQ6-R im laufe der Monate etwas schwergängiger wurde (zumindest bei -5°C), könnte ich mir vorstellen, dass ein fetten der entsprechenden Bauteile da Abhilfe schaffen könnte.


    Nun habe ich die Montierung etwas auseinandergescharaubt und, die Riemen abgenommen (nein, die Fette ich natürlich nicht) und habe bereits die Schnecke der Deklinationsachse zum Fetten freigelegt. Allerdings komme ich jetzt nicht weiter.
    Ich bin auf dem Gebiet generell ein Neuling. Welches Fett würdet ihr empfehlen? Was haltet ihr von den Fetten von Baader?
    Und welche Bauteile fettet man eigentlich? Also die Schnecken ja, die Riemen sind aus Gummi und würden ohnehin keinen Sinn ergeben. Aber wie sieht es mit anderen Bauteilen (oder sogar den zwei Motoren?) aus?
    Und - auch wenn ich die EQ6-R schon einigermaßen freigelegt habe - wie verschafft man sich Zugang zu den Bauteilen?


    Nette Grüße [:)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ojmat</i>
    <br />In zahlreichen Foren habe ich ein paar Beiträge zum Fetten / Schmieren der Montierung gefunden.
    Allerdings stand da lediglich "ich habe die Montierung letztens gefettet" oder "die Schnecke wurde gefettet". <b>Aber welche Bauteile Konkret (außer die zwei Schnecken) und wie dies vorgenommen wurde, habe ich nirgends gefunden.</b>


    Da ich gemerkt habe, dass meine ein Jahr alte EQ6-R im laufe der Monate etwas schwergängiger wurde (zumindest bei -5°C), könnte ich mir vorstellen, dass ein fetten der entsprechenden Bauteile da Abhilfe schaffen könnte.


    Nun habe ich die Montierung etwas auseinandergescharaubt und, die Riemen abgenommen (nein, die Fette ich natürlich nicht) und habe bereits die Schnecke der Deklinationsachse zum Fetten freigelegt. Allerdings komme ich jetzt nicht weiter.
    Ich bin auf dem Gebiet generell ein Neuling. Welches Fett würdet ihr empfehlen? Was haltet ihr von den Fetten von Baader?
    Und welche Bauteile fettet man eigentlich? Also die Schnecken ja, die Riemen sind aus Gummi und würden ohnehin keinen Sinn ergeben. Aber wie sieht es mit anderen Bauteilen (oder sogar den zwei Motoren?) aus?
    Und - auch wenn ich die EQ6-R schon einigermaßen freigelegt habe - wie verschafft man sich Zugang zu den Bauteilen?


    Nette Grüße [:)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">




    Guten Abend,



    eine Montierung neu zu fetten, ist immer eine Aufgabe, das haben wir auch schon einige Male gemacht. Dasselbe klappt auch mit den Standardokularauszügen, in denen der sogenannte Chinahonig verwendet wurde. Dieses Fett hat bei Temperaturen unter Null gefühlt die Konsistenz von Basalt.


    Zuerst muss aber das alte Fett raus.
    Wo man hinkommt, kann man mit Zewas arbeiten, gründlicher geht´s aber chemisch.


    Das bekommt man am besten mit sogenanntem Bremsenreiniger hin, ein Spray mit dickem Strahl, was im KfZ-Bereich zum Entfetten von Bauteilen verwendet wird.
    Bekannte Marken sind hier Presto und Nigrin.
    Das Fett wird aufgelöst und ausgewaschen.


    Die Auswahl des neuen Fettes richtet sich dann in erster Linie nach dem Tieftemperaturbereich. Hier gibt es eine große Auswahl von Schmiermitteln. Sinnvoll sind Maschinenfette, die zum Beispiel in der Lebensmittelproduktion in den Bereichen Fleisch- und Tiefkühlkostverarbeitung, aber auch in der Speiseeisproduktion Verwendung finden.
    Auch im KfZ-Bereich gibt es Fette für große Temperaturbereiche, ein Radlager muss ja auch bei -20 Grad zuverlässig funktionieren.
    Google hilft Dir sicherlich.


    Zu fettende Bauteile sind Schnecken und Zahnräder. Motoren und Wellen haben eigene Lager, die im allgemeinen geölt sind.
    Da würde ich nicht drangehen und auch mit dem Bremsenreiniger vorsichtig sein.
    Von Riemen würde ich sowohl Fette, Öle als auch Bremsenreniger fernhalten.



    Auftragen kann man Fette am besten mit einer großen Einmalspritze, dorthin, wo es gebraucht wird, z.B. an die Zähne von Zahnrädern.
    Schnecken kann man mit einem Pinsel fetten. Bitte drauf achten, dass das Ding nicht haart!
    Es macht Sinn, wenn die zu fettenden Teile sich bewegen.
    Drückt sich Fett aus den Zahnzwischenräumen nach aussen, kannst Du es abwischen, aber der Seite eine Zahnrades schützt es allenfalls vor Korrosion.



    Viele Grüße
    Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ojmat</i>
    <br />Danke für die Infos ;)


    Übrigens - zum Auseinanderschreiben einer Skywatcher EQ6 habe ich folgendes gefunden, was mir an einigen Stellen sehr weitergeholfen hat:
    http://www.astro-baby.com/EQ6%…6%20RA%20strip%20down.htm


    Wie verhält es sich eigentlich mit den großen Kugellagern? Sollte man die entfetten und neu einfetten oder lieber so lassen, wie sie sind?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">




    Guten Morgen,


    große Kugellager und Rollenlager kann man prima entfetten und auch neu fetten, WENN sie offen sind, wenn Du also den Kugel-/Rollenkäfig (das Metallband, was die Kugeln/Rollen untereinander auf gleichem Abstand hält) sehen kannst.


    Die Einmalspritze (mit Kanüle) hilft prima dabei.
    Ich würde das auch machen, wenn Du einmal dran bist.


    Es gibt auch abgedichte Lager, da ist ein Kunststoff- oder Blechstreifen auf beiden Seiten eingesetzt, der ein Eindringen von Schmutz verhindert (letztes Bild in Deinem Link, die drei Lager links
    unter der Wellesind abgedichtet)


    Achtung:
    Da kommt Bremsenreiniger unter Umständen zwar rein und wäscht auch Teile des Fettes aus, aber Du bekommst kein neues Fett mehr rein. ;)
    Sei da also vorichtig.


    Da sich bestimmte Teile der Montierung nur extrem langsam drehen, solltest Du alle Teile von Hand komplett fetten und Dich nicht darauf verlassen, dass sich die Teile irgendwann weit genug gedreht haben, um das Fett zu verteilen. :)



    Viele Grüße
    Thomas

  • Übrigens - zum Thema <b><font color="yellow">BREMSREINIGER</font id="yellow"></b>


    Ich habe mir welchen besorgt, weiß aber nicht, was ich davon halten soll.
    Bisher konnte ich die Komponenten gut mit Aceton und Essigester entfetten.


    Im Bremsreiniger sind alle möglichen Alkane drin und auch n-Hexan - das sehe ich gesundheitstechnisch als recht bedenklich.
    Und was soll die Aufschrift "Acetonfrei"? Als ob Aceton hier ein Problem darstellen würde...
    Ich werde es vermutlich bei einigen wenigen - sinnvollen - Komponenten auf dem Balkon einsetzen. (Wobei es im Winter vermutlich länger dauert, bis es vollständig verdampft ist).

  • Der Vorteil von Bremsenreiniger ist dass er oft als ordentlicher Strahl aus der Dose gepresst wird und "gut Dreck" Abträgt. Damit kann man dann auch fettige Kugellager und Spalten schnell freipusten ohne groß zu schrubben. Und ich schätze Azetonfrei ist er damit er im KFZ-Bereich keine Kunststoffe und Lacke angreift. Also ... würde ich vermuten.
    Ja und für drinnen ist Bremsenreiniger nichts.


    Viele Grüße, Andre

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Ojmat</i>
    <br />Übrigens - zum Thema <b><font color="yellow">BREMSREINIGER</font id="yellow"></b>


    Ich habe mir welchen besorgt, weiß aber nicht, was ich davon halten soll.
    Bisher konnte ich die Komponenten gut mit Aceton und Essigester entfetten.


    Im Bremsreiniger sind alle möglichen Alkane drin und auch n-Hexan - das sehe ich gesundheitstechnisch als recht bedenklich.
    Und was soll die Aufschrift "Acetonfrei"? Als ob Aceton hier ein Problem darstellen würde...
    Ich werde es vermutlich bei einigen wenigen - sinnvollen - Komponenten auf dem Balkon einsetzen. (Wobei es im Winter vermutlich länger dauert, bis es vollständig verdampft ist).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du sollst das Zeug ja weder trinken noch schnüffeln.
    Es ist klar, dass sowas nicht gerade einem Luftkurort entspricht.
    ;)


    Da man es nicht täglich benutzt, ist es wohl vertretbar.


    Was der Hinweis mit dem Azeton soll? Azeton ist für Kunststoffteile ein Problem, da Azeton viele Kunststoffe anlöst. Da im normalen Verwendungsbereich des Reinigers (KfZ) vielen Kunststoffe verbaut werden, ist das ein wertvoller Hinweis. n-Hexan löst Kunststoffe nicht an.


    Viele Grüße
    Thomas

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