Empfehlung für Wetterstation gesucht

  • Liebe Sternfreunde,


    meine kleine Sternwarte möchte ich gern mit einer Wetterstation ausrüsten, welche die üblichen Daten wie Temperatur, Luftdruck, Feuchte, Windstärke und -Richtung, Regenmenge und ggfs. Licht erfasst. Prinzipiell möchte ich mir eine Wetterhistorie für den eigenen Standort aufbauen, würde es aber auch öffentlich zugänglich machen. Stelle mir also vor, dass ich die Daten von Zeit zu Zeit auf den PC ziehen kann (für sichere eigene Archivierung und Auswertung)und über WLAN an einen Wetterserver sende, dessen Daten dann ggfs. mit der Sternwartenhomepage verlinkbar sind.


    Kennt jemand (am besten aus eigener Erfahrung) Gerätschaften, die diese Anforderungen erfüllen und auch zuverlässig Ihren Dienst verrichten? Gegoogelt habe ich bei Anbietern schon, aber wie bedienfreundlich das ganze ist, steht da natürlich nicht.


    Viele Grüße
    Bernd

  • Guten Morgen,


    muss es eine Out Of the Box Station sein )also fertig kaufen), oder darf es gern etwas Bastelei sein?
    Die glcieh Frage hatte mich vor einiger Zeit auch beschäftigt.


    Ich habe mir einen Wetterstation mit WLAN Anbindung über einen Raspberry Pi gebaut (sogar mit Touchscreen Anbindung).
    Kostet nicht viel, und wenn man Spaß am Basteln und skripten hat, eine tolle Sache.


    https://tutorials-raspberrypi.…erstation-bauen-openhab2/

  • Hallo dev_null,


    danke für den interessanten Tipp. Ehrlich gesagt schwebte mir aber etwas Fertiges vor, denn programmiert habe ich das einzig und letzte Mal vor 17 Jahren in VBA. Da jetzt in diese Welt einzusteigen wird mir bis September nicht gelingen, zu viele andere Baustellen für die Sternwarte sind noch offen. Auf der anderen Seite muss ich mir noch Gedanken machen, wie ich den Schrittmotor meiner schon fast historischen Montierung zum laufen bekomme. Das ließe sich mit dem System vermutlich ebenfalls bewerkstelligen. Vermute, dass ich das vorerst mit einer flexiblen Welle lösen werde und dann im nächsten Jahr ins Antriebs- und Automatisierungsgeschehen einsteige.


    Viele Grüße
    Bernd

  • Ich hatte ueber die Jahre drei oder vier dieser Fertig-Wetterstationen, die man z.B. bei Maplin (englisches Aequivalent zu Conrad) oder Ebay bekommt. Wie schon aus der Anzahl der gekauften Stationen ersichtlich wird, halten die nie lange. Egal ob verkabelt oder kabellos. Nach einiger Zeit geben Komponenten ihren Geist auf. Die Windgeschwindigkeiten waren nie korrekt (draussen stuermts und die Anzeige sagt irgendwas von zehn Stundenkilometern). Die drahtlosen Stationen senden nach einiger Zeit nicht mehr - trotz frischer Batterien. Offenbar sind diese Teile nicht wetterfest.


    Ich habe mir jetzt eine hoeherwertige Station zugelegt, aber noch nicht in Betrieb. Es ist eine Aercus Weathersleuth. Sie sendet die Informationen ins Internet, und man wird Teil des "Wunderground" Netzwerkes. Das steht fuer "Weather Underground". Und auf der Wunderground-Webseite kann man dann die Daten seiner Station abrufen.


    Nachteil ist, dass man immer einen Computer braucht, um mal zu sehen, was gemessen wird; und dass man die Daten anscheinend nicht archivieren kann.


    Das Thema Wetterstation beschaeftigt mich schon seit Jahren, und eine 100% befriedigende BEZAHLBARE Loesung habe ich noch nicht gefunden. Entweder Schrott, der schnell kaputt geht. Oder Profimaterial zu Preisen, zu denen man einen zwoelfzoelligen Dobson kaufen kann.

  • Hallo, wenn es wirklich etwas brauchbares und länger haltbares sein soll, dann empfehle ich die Davis-Vantage. Die gibt es in verschiedenen Ausbaustufen - ist aber nicht gerade billig. Da die Teile aber ständig dem Wetter ausgesetzt sind, sollte man schon was höherwertiges anschaffen. Jedenfalls ist die Vantage bei vielen Hobbymets im Einsatz und darf als Semiprofessionell gelten.


    Hier mal der Link:https://davis-wetterstationen.…age-pro-2-funk-c-198.html


    Wenns billiger sein soll gibts Wetterstationen bei Conrad oder anderen Elektronikanbietern wie ELV, TFA.


    Gruß Franz

  • Hi Franz,


    mit der Davis Vantage hatte ich auch geliebaeugelt ... aber der Preis.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenns billiger sein soll gibts Wetterstationen bei Conrad oder anderen Elektronikanbietern wie ELV, TFA. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das sind genau die Dinger, von denen ich bereits etliche verschlissen habe. Habe noch eine im Garten, wo das Anemometer lustig vor sich hinrotiert, aber keinen Daten mehr an der Basisstation ankommen.

  • Hallo zusammen,
    ein vierstelliger Betrag ist dieses Jahr leider nicht mehr drin; Gebäude, Optik und Mechanik lasten das Budget deutlich aus... Da werd ich nochmal in mich gehen müssen, ob die Daten wirklich ab dem Tag der Eröffnung fließen müssen. Die Diskussion hilft sich mit den eigentlichen Zielen näher auseinander zu setzen ;)


    Viele Grüße
    Bernd

  • Noch ein Hinweis zur Datenarchivierung: Die meisten preisguenstigen Stationen haben das nicht. Ich hatte mal eine, die es hatte. Sie kam mit einer Software "EasyWeather". Da funktionierte ueberhaupt nichts, das Programm sah halbfertig aus. Die Innenraumstation zeigte noch freien Speicher an, waehrend in Wirklichkeit schon die ersten Aufzeichungen ueberschrieben wurden. Die Bedienbarkeit der Software, z.B. um Kurven oder Trends darzustellen, liess sehr zu wuenschen uebrig. Das Ganze wirkte fuer mich wie auf die Schnelle zusammengestrickt und hastig auf den Markt geworfen.


    Und ja, diese Station wurde auch schon wieder recycled.


    Bin schon gespannt auf meine Aercus Weathersleuth. Die ist derzeit eingelagert und wartet noch auf ihren Platz an der im Bau befindlichen Sternwarte.

  • Hallo nochmal,


    anstatt in wenigen Jahren drei, vier Wetterstationen zu "verschleißen" ist es doch besser eine qualitativ höherwertige Station zu kaufen, die nicht gleich beim ersten Sturm oder Gewitter oder eines Starkfrostes den Dienst einstellt. Das "Geiz" nicht immer billig ist, zeigt einfach oft die Erfahrung. Bitte mir das jetzt nicht übel nehmen, ich möchte hier niemand verunglimpfen, weil er nach einer preisgünstigen Alternative sucht und nicht mehr investieren will und kann. Aber knappes Geld ausgeben und dafür Schrott zu erhalten ist auch keine glücklichmachende Lösung. Dann lieber noch etwas sparen und Gutes kaufen - meine Meinung dazu.
    Gruß Franz

  • Hi Franz,


    mit "Geiz" hat das nicht zu tun, eher mit Erschwinglichkeit. Aber meine "Messreihe" zeigt ja, dass die billigen Stationen nichts taugen, und so kann ich Andere vor diesem Problem bewahren. Ich habe ja jetzt auch etwas Teureres - in ein paar Jahren werde ich darueber berichten koennen, ob die Aercus was taugt. Das Problem ist nun mal, dass es nur das Billigzeug gibt und dann sehr teure Sachen. Was fehlt, ist die "Mittelklasse".

  • Hallo Franz,
    da muss ich Jürgen recht geben, ich geize in der Regel nicht. Allerdings muss es beim Hobby auch irgendwo im Rahmen bleiben, zumindest wenn man Familie hat und da den Rahmen nicht überstrapazieren will. Primär ist die Optik und Mechanik der Sternwarte für mich entscheidend, das Thema Wetter ist interessant und nice to have aber eben zweitrangig im Moment. Trotzdem Danke für deine Meinung und die gute Absicht uns vor Schaden zu bewahren.
    Ich könnte jetzt alternativ meine analoge Messtechnik aus NVA Zeiten benutzen, die war zumindest robust und funktioniert sicher heute noch. Die werde ich sicher nochmal rausholen, wenn meine Kinder ins Schulalter kommen und sich der Physik nähern, aber für kontinuierliche Aufzeichnungen ist es mir zu bucklig.


    Werde sicher nicht dreimal hintereinander "Schrott" kaufen, aber fürs reinkommen ins Thema und Erfahrungen sammeln wird es vermutlich erst mal was Günstiges werden. Dann spare ich fürs Ende der Garantiezeit und besorge Qualität für die sich herauskristallisierten Anforderungen oder baue es selber mit guten Komponenten.


    Die Hoffnung des Posts war halt die bisher übersehene Mittelklasse zu finden, welche es leider wirklich nicht zu geben scheint.


    Viele Grüße
    Bernd

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