Hat jemand Erfahrung mit dem Vixen VMC 260L?

  • Hallo zusammen, hat irgendjemand vielleicht ein Vixen VMC 260L und kann mir etwas dazu sagen?
    Da ich auf der Suche nach einem reinen Teleskop zur Planetenfotografie bin und es gut transportabel sein muß, fiel meine Wahl auf zwei Teleskope.Zum einen ein C11 und zum anderen das Vixen. Von dem C11 weiß man das es ein sehr solides Arbeitspferd ist, aber ich bin mir nicht ganz sicher ob ich nicht doch mit dem Vixen qualitativ besser dran bin.
    Deswegen meine Frage ob mir irgendjemand was über die Abbildungsleistungen des VMC sagen kann??
    Habe Testberichte gelesen aber da wurde der VMC direkt mal mit einem Mewlon 250 verglichen- naja das der Takahashi qualitativ besser is, is wohl keinen Vergleich wert. Aber zu mit einem C11 verglichen, das wäre so das gleiche Niveau und darüber liest man nichts...

  • Hallo Marco,


    willkommen im astrotreff! Ich kann Dir zwar von keinen eigenen Erfahrungen zu beiden Instrumenten berichten, die Planetenfotografie gehoert aber definitiv zu meinen Leidenschaften. Die beiden Instrumente unterscheiden sich im wesentlichen darin, dass das VMC offen und das C11 ein geschlossenes System ist. Und eine moeglichst gute Temperaturangleichung des Instruments ist das A und O in der Planetenfotografie! Ohne das nuetzt einem die beste Optik mit entsprechender Justierung nichts.


    Ich wuerde erwarten, dass sich das VMC etwa doppelt so schnell angleicht wie das C11. Bist Du also transportabel unterwegs, erhaelst Du wohl mit dem VMC schneller ein gutes Bild als mit dem C11. Das C11 muesste man wohl mit effektiven Lueftern ausstatten. Steht hingegen ein C11 in einer Sternwarte, die sich tagsueber kaum aufheizt, wird es ein VMC eben gerade wegen dem geschlossenen Strahlengang ausstechen.


    Ich hoffe das hilft trotzdem ein wenig weiter. Bin selber auch gespannt ob jemand Planetenerfahrung hat mit dem VMC260L!


    Liebe Gruesse
    Jan

  • Hallo Jan. Das mit dem Auskühlen war neben dem Tauproblem auch ein Aspekt warum ich eher zu dem VMC neige. Was die Leistung bzgl. des geschlossenen Strahlengangs betrifft, so bin ich mir nicht so sicher das der C11 unbedingt den VMC aussticht. Welcher Hersteller verbaut die besseren Spiegel? Obstruktion liegt bei beiden fast gleich also dürfte der Kontrast auch ungefähr bei beiden gleich liegen. Aber eben die Spiegel, wer liefert da besser ab?

  • Von Teleskop Express wurde mir beide Optionen empfohlen jedoch mit klarem Vorzug für den VMC. Er soll wohl doch noch eben besser sein. Ich hatte darum gebeten mir eben eine Empfehlung auch aus Kundenmeinungen zu geben. Als Vertreiber von Teleskopen muss man ja eigentlich anhand von Zahlen und Kunden Rezensionen eine gute Empfehlung abgeben können. Würd jetz nur gern von einem Besitzer mal lesen wie die Meinung(en) sind. Was ich wohl las ist, das die Fangspiegel streben mit ca 3mm sehr dick sind und an hellen Sternen Beugungseffekte hervorruft...

  • Hallo Marco,


    in meinem Nasmyth-Cassegrain habe ich aehnlich dicke Streben drin. Klar sieht man das, aber das hat mich bei der Planetenbeobachtung und -fotografie nie gestoert noch hatte ich den Eindruck eines Kontrastverlustes deswegen. Schlussendlich dominieren da immer die seeing-Bedingungen. Das schliessen eines Tubus mit einem optischen Fenster oder einer Linse hat durchaus seine Auswirkung auf die Abbildungsqualitaet. Aber eben, diesen Vorteil kann so ein Instrument nur ausspielen wenn es die Voraussetzungen zulassen.


    Liebe Gruesse
    Jan

  • Hallo Jan
    ich habe nun einen wirklich guten Bericht gefunden. Zwar auf italienisch aber da wird wirklich der komplette Tubus unter die Lupe genommen und sogar ein direkter Vergleich zu einem C11 geschlossen.
    -http://www.astrotest.it/test-r…nd-systems/vixen-vmc-260/
    alles in allem tun sich die beiden Geräte nicht viel wenn ja wenn beide aklimatisiert sind! Am Mond und flächigeren Objekten bringt der VMC wesentlich mehr Schärfe und Kontrast, hat ja auch ein ebeneres Bild als der C11( ausser die EHD Variante). Am Jupiter erkennt man die Bänder wohl etwas leichter am SC, wobei das wohl immer mal zwischendurch wechselte, mal war klarer im VMC zu sehen und mal im SC.
    Ich persönlich habe ja die Erfahrung gemacht das im ländlichen Niederrhein wo ich fotografiere, meist eine gewisse Luftfeuchtigkeit herrscht. Wenn ich dies zum Kriterium mache, bleibe ich am VMC hängen. Schneller ausgekühlt und nicht tauanfällig. Dann kommt mir nämlich die Frage auf, würde ich ein SC kaufen, mit einer Taukappe und einer Heizmanschette versehen was passiert mit der optischen Leistung wenn die Heizmanschette wärmt. Erwärmt sich dann nicht zwangsläufig die Schmidtplatte und bekomme ich dann nicht wieder ein unruhiges verwaschenes Bild? Wäre jetz so meine Logik. Und ohne Heizband wirds nicht gehen, würde ich nämlich 2 Std. warten bis der SC komplett ausgekühlt ist, fängt er auch schon an Tau anzusetzen (Niederrhein halt).


    Marco

  • Hallo Marco,


    mit Heizband habe ich keine Erfahrung. Ein C11 braucht jedoch wesentlich länger als zwei Stunden für eine komplette Angleichung. Die EHD-Variante ist da wieder schneller, jedenfalls kann ich das von eigenen Erfahrungen mit einem EHD 9.25 sagen; dank den Lüftungsschlitzen brauchte das so um eine Stunde rum, was mich erstaunte. Diese Lüftungsschlitze arbeiten effektiver als man das erwarten würde ... ich denke im allgemeinen bist Du wohl mit einem VMC260L gut bedient. Und wenn die optische Qualität tatsächlich nicht in Ordnung wäre, dann geht die Gurke zurück an den Händler.


    Liebe Grüsse
    Jan

  • So, es hat sich nach einiger Recherche etwas aufgetan. Kann ein gebrauchtes Vixen haben für einen wirklich guten Kurs. Der Tubus wurde durchgemessen und einen Strehlwert von -96% bescheinigt, ich denke das is ne gute Hausnummer. Komplett justiert und eingerichtet... sehr schön. Der Besitzer gibt ihn wegen seiner Größe ab aber sagte mir das er in 50 Jahren Astronomie noch so einen tollen und klaren Jupiter gesehen habe. Ich will dem jetzt mal etwas Glauben schenken wobei das ja auch immer etwas Ansichtssache ist. Alles was ich nun gelesen habe deutet auf ein wirklich sehr gutes Teleskop hin und scheint dem C11 mind. ebenbürtig zu sein. Und die nachteiligen Fangstreben nutze ich als Scharfstellhilfe ( bin die Dinger ja auch von meinem Newton gewöhnt). Dafür halt schnellere Auskühlung und weniger Tauanfälligkeit ( man sollte nämlich nicht vergessen das der Sekundarspiegel und die Linse auch Tau ansetzen können). Aber da reicht wahrscheinlich eine Taukappe


    Marco


    P.S Sollte der Kauf klappen und irgendwann mal wieder der Himmel aufreißen ( so im nächsten Jahrhundert), werde ich natürlich keine Fotoergebnisse vorenthalten!!


    Marco

  • Hallo,
    also ich habe eines. Es ist ein klasse Planetenteleskop; aber es kann auch sehr gut "deep-Sky". Auskühlzeit liegt bei ca. einer Dreiviertelstunde (Temperaturgegensatz drinnen>draußen ca 10°C vorausgesetzt). Mit korrekten 10 kg Tubusgewicht (hab´ ich nachgewogen) ist es gut transportabel
    Das Gerät muss sehr gut justiert sein, da der Maksutovkorrektor vorne vor dem Fangspiegel auf Dejustierung empfindlich reagiert.
    Die Fangspiegelstreben sind übrigens 1,5 mm dick und keine 3 mm ;-).
    Ich würde die auch so lassen, da die Fangspiegeleinheit plus Korrektor doch einiges an Gewicht hat.
    Viele Grüße Michael

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