Bräuchte Tipps zu Newton Koma Korrektoren

  • Abend zusammen!


    Ich bräuchte mal einen guten Rat von euch alten Newton Foto Hasen [:)]
    Und zwar steht bei mit ein Systemwechsel an. Mein C9.25 ist veräußert und vor kurzem habe ich bei Dieter Martini ein 12,5" / f5 Gitter Newton in Auftrag gegeben. Für diesen Trum steht nun die Anschaffung eines Koma Korrektors an. Will diesen ab und an auch visuell, aber zu 100% an meiner Canon 750d nutzen.


    Nun habe ich mich auf dem Markt selbstredend schon ein wenig umgeschaut und einige unterschiedliche Korrektoren ausfindig gemacht. Da kommen manche mit Brennweitenverlängerung (für mich erstmal irrelevant), manche mit gleichem Brennweiten-Output und dann noch welche, bei dem sich die Brennweite verkürzt (meist sehr teuer, deshalb auch erst einmal irrelevant für mich). Somit wird meine Wahl dann wohl auf einen Korrektor fallen, der die Brennweite hält (oder nur leicht verkürzt) und sich in einer Preisspanne von 145,- bis 250,- befindet.


    Hier mal meine Favoriten:


    - GPU Koma Korrektor, entwickelt von Pal Gyulai - Ungarn (gibt es von TS / Skywatcher / Teleskop-Austria....) ab 235,- plus Adapter


    - Baader MPCC Korrektor als Set mit Adaptern für visuell und Fotografie für 195,-


    - TS Koma Korrektor (0,95fach) für 145,- plus Adapter


    Nun meine Fragen:


    - gibt es noch gute andere?
    - welche Erfahrungen habt ihr mit welchem Korrektor gemacht?
    - welcher hat die beste Qualität in diesem Preissegment (Preis- Leistungsverhältnis)?
    - hat jemand einen, den er nicht mehr braucht und an mich verkaufen möchte?



    Freue mich auf eure Antworten.


    Beste Grüße in die Runde und allzeit klaren Himmel,
    Sven

  • Hallo Sven,


    nimm den GPU. Macht feinere Sterne als der MPCC, ist gutmütiger und verkippt nicht. Soweit meine Erfahrung, nachdem ich genau den Wechsel der Korrektoren gemacht habe. Visuell nutze ich ihn nicht - bei f/5 dürfte es aber auch ohne und dafür mit ordentlichen Okularen gehen. :)

  • Hallo Sven,


    Ich hatte mal den MPCC, war aber nicht recht zufrieden damit. Die optische Leistung ist OK für den Preis, aber er verkippt sehr leicht und ist deshalb praktisch nur brauchbar, wenn Du ihn mit dem OAZ verschrauben kannst. Der GPU ist deutlich länger und sitzt deshalb stabiler im OAZ.


    Für visuelle Nutzung benötigst Du bei einem fotografischen KK (KomaKorrektor) eine Möglichkeit ein Okular oberhalb des Korrektors zu klemmen und zugleich den Abstand Okular-Korrektor für die einzelnen Okulare so zu ändern, dass der richtige Abstand für optimale Komakorrektur gegeben ist. Das ginge theoretisch mit einem 2"-Helicalfokussierer oben auf dem KK. Aber der muss an sich natürlich die richtige Bauhöhe haben. Sind der Fokussierer in unterster Stellung plus Fokuslage des Okulars länger als der Arbeitsabstand des Korrektors, bekommst Du keine saubere Korrektur und das Bild ohne KK ist visuell unter Umständen besser als mit.


    Vorbehaltlos empfehlen für visuelle Nutzung kann ich aus eigener Erfahrung nur den Paracorr. Fotografisch habe ich nicht damit gearbeitet. Aber der ist preislich halt außen vor und verlängert um 1,15.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Moin Sven,
    sehr gute Erfahrungen habe ich mit dem RCC von Baader.
    Der hat einen sehr langen Arbeitsabstand, der es ermöglicht, alles Mögliche an Zusatzgeräten dazwischen zu setzen.
    Durch die große Länge verkippt er nicht.
    Nachteil ist eine Vignettierung (bei APS C), die aber per Flat korrigierbar ist.
    An einem 14"-Newton bei 1:4,5 ist die Abbildungsleistung ausgezeichnet.
    Er verändert die Brennweite nicht.
    Preis: 169,-€

  • Hallo Sven,


    ich nutze Komakorrektoren zwar nur fotografisch kann aber evtl. trotzdem etwas beisteuern.
    Den TS KK kann ich nur bedingt empfehlen, er verursacht an hellen Sternen Reflexe und ist, wie der Baader MPCC, ein Zweilinser. Fotografisch ganz ok für den Einstieg aber visuell nicht erste Wahl. Zudem lässt sich der Abstand des Korrektors zum Okular nicht anpassen. Damit könnte es mit einigen Okularen schwierig werden in den Fokus zu kommen.


    Der Paracorr ist teuer und verlängert 1,15x. Er ist hat vier Linsen und laut einigen Tests sehr gut. Alternativ könnte man noch den Explore Scientific Komakorrektor HR 2 ins Auge fassen. Er verlängert nur um den Faktor 1.06 und ist, laut Tests ebenfalls sehr gut. Beide verlagern den Fokus nach außen. Der HR 2 um ca. 32mm. Ob das bei Deinem Teleskop geht wäre zu prüfen.


    Viele Grüße
    Michael

  • Betreffs der RCC1, die Vignettierung im APS-C ist schon sehr deutlich und man büßt doch schon dynamik und Tiefe in den Bildrändern ein. Desweiteren kann der RCC1 eigentlich nur verschraubt genutzt werden, er ist eine Zicke in Sachen Verkippung. Aber auch eine Verschraubung muss nicht immer achsparallel (Gewinde schief geschnitten) sein, wie ich aus eigener leidvoller Erfahrung lernen musste - dann sucht man sich nen Wolf, wenn man Ursachen von Verkippungen sucht. Der immense Vorteil des RCC1 - Backfokus ohne Ende!
    Aktuell nutze ich den GPU, ist in Sachen Vignettierung bis APS-C noch gut nutzbar, Korrektur ohne Makel und sehr gutmütig bei kleinen Verkippungen. Allerdings gibts nur etwa 55mm Backfokus.


    viele Grüße - Ronald

  • Hallo Michael, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Paracorr ist teuer und verlängert 1,15x. Er ist hat vier Linsen... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nur als kleine Korrektur- der akuelle Paracorr hat <b>fünf</b> Linsen, angeordnet in 3 Gruppen. Funktioniert visuell und fotografisch sehr gut, aber wie du schreibst, günstig ist er nicht.


    Das von mir mal erstellte Röngenbild des Paracorr-


    Die fünfte Liinse sitzt direkt im Bereich des Schraubflansch



    Gruß
    Stefan

  • Hallo zusammen!


    Als erstes ein großes Dankeschön an euch alle, habt mir wirklich sehr geholfen. Das Gute; dass ich selbst auch schon zum GPU tendierte, aber noch nicht genau wusste, ob ich mit meinem angelesenen Wissen, richtig stehe. Es wird also ein GPU [:)]


    Der Paracorr macht natürlich einen sehr guten Eindruck, aber eine Brennweitenverlängerung für z.B. Planetenfotografie, soll dann erst später folgen (dachte da an die 4fach Powermate von TV). Für das visuelle Beobachten scheint mir dann nun auch ein Korrektor eher überflüssig und da hatte ich bei anderen Dobsons, während des visuellen Beobachtens, auch nie irgendein Problemchen bemerkt (oder mir persönlich war da halt nichts aufgefallen).


    Für weitere Meinungen bin ich stets noch offen, ansonsten passt das aber auch schon sehr gut so [:)]


    In diesem Sinne, weiterhin frohes Beraten.
    Beste Grüße,
    Sven

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