L-RGB im Photoshop kombinieren?

Hallo Malte,

hier

erkläre ich wie man mit Schmalbandaufnahmen ein Farbbild in PS erstellt, das geht aber selbstverständlich auch mit RGB Daten. Es ist nur ziemlich umständlich. Sicher gibt es dafür Skripts oder PS Actions, kannst du dir im Prinzip auch selber machen.
Das Luminanzbild kannst du ganz einfach als neue Ebene über das RGB legen und dann als Ebenenmodus Luminanz einstellen. Das ist aber nicht die beste Methode.
Etwas besser:
Das Luminanzbild in ein RGB Bild umwandeln, das RGB als Ebene drüber legen und den Ebenenmodus auf Farbe stellen. bei beiden Methoden der Farbkanal etwas weichzeichnen mit einem Gaußchen Weichzeichner. Viel besser:
Das RGB in den LAB Modus. Den L Kanal betrachten. Das richtige Luminanzbild mit der Gradationskurve so bearbeiten, dass es exakt wie dieser L Kanal ausschaut. Dann den L Kanal durch das Luminanzbild ersetzen. Das ist die beste Methode, gilt auch für z.Bsp. PixInsight.

RGB binnen macht eigentlich fast keiner mehr. Ich würde dir auch davon abraten. Du müsstest aber theoretisch über die Einstellung Bildgröße die Auflösung anpassen können. Habe ich aber noch nie gemacht.

Mit welcher Software hast du gestackt? Geht das da nicht auch alles, und evtl. viel einfacher?

CS Frank

Hallo Malte,

wie schon geschrieben, kannst du in PS unter Bild/Bildgröße die Größe sowie die Auflösung der Bilder verändern.
CS Frank

Das prinzipielle Vorgehen bei Zusammensetzen der Kanäle hat ja Frank schon in seinem super Video erklärt.

Mein Vorgehen in Photoshop auf die Schnelle:
(geht mit Bildern unterschiedlicher Größe/Auflösung/Ausrichtung - auch wenn sie 90° verdreht sind)

1. Menü: Datei => skripten=> Dateien in Stapel laden

2. Dann die zu stackenden Dateien auswählen und Haken machen bei ‚Quellbilder nach Möglichkeit ausrichten‘

3. OK klicken und warten, kann eine Weile dauern

Wenn du das Procerdere z.B. zum Stacken nutzen willst, machst du weiter wie folgt:

4. Dann den Ebenen die Prozentzahlen der Abdeckungsstärke zuweisen (unterste erste Ebene 100%, zweite Ebene 50%, dritte Ebene 33%, …) – das kennst du ja sicher

5. Alle Ebenen zusammen führen, erst mal abspeichern und danach noch Endbearbeitung (Auto-Farbton und Gradationskurve – evtl. noch leichte Schärfung). Das ist aber von deinem Farbempfinden abhängig.

6. Genau so kannst du auch Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten am Ende zusammen führen.

Nach Schritt 3 kannst du in den Ebenen alle von Frank im Video vorgeschlagenen Schritte ausführen. Da hast du volle Kontrolle über Alles.

Hoffe, das hilft auch ein wenig weiter.

Moin,

ich finde, Ihr macht das ganz schön kompliziert[:D]

- Alle Einzelkanäle im PS laden
- Rot-Kanal markieren (Strg-A) und kopieren (Strg-C)
- Neues Bild erstellen (Strg-N)
- Bei "Farbmodus" ist jetzt "Graustufen" vorgegeben, weil in der Zwischenablage Graustufen enthalten sind. Den Farbmodus in RGB-Farbe ändern
- Im neuen Bild unter "Kanäle" den Rot-Kanal anklicken
- Zwischenablage einfügen (Strg-V)
- Dasselbe mit G&B - also jew. kopieren, im Farbbild den jew. Kanal anklicken und einfügen.
- Danach kann man die Bilder mit den RGB-Kanälen schließen.
- Falls notwendig, kann man die Kanäle im Farbbild auch noch ausrichten. Dafür den zu verschiebenden Kanal anklicken, aber alle Kanäle einblenden (das Auge links). Über das Verschieben-Werkzeug wird dann der markierte Kanal ggü. den anderen verschoben.
- Dann die Bildgröße des RGB-Bildes entsprechend dem Luminanzbild einstellen
- Zum Schluss das Luminanz-Bild als Ebene über das RGB-Bild legen und Ebenenmodus zunächst auf Differenz stellen. Dann das Luminanzbild wieder passend verschieben.
- Dann noch den Ebenenmodus auf Luminanz und Ebenen zusammenführen.

Was mir noch nicht klar war, dass man statt Luminanz-Ebene über RGB auch Farb-Ebene über Luminanz legen kann. Muss ich mal probieren...

Das Vergrößern der gebinnten Farbkanäle würde ich übrigens auf keinen Fall im PS machen. Stattdessen beim Stacken schon 2-fach drizzlen!

Gruß
Klaus

P.S. Beim Verschieben nicht die Maus, sondern die Cursor-Tasten verwenden...

Hallo Photoshopler,

Meine Güte, klingt das kompliziert. Ist das wirklich so viel Arbeit? Ich kenne kein Photoshop, nur Gimp. Aber auch da habe ich so etwas noch nie gemacht.
Warum?
Weil das in Fitswork mit ein paar Klicks erledigt ist. Da gibt es eine entsprechende Funktion, die sehr einfach zu bedienen ist und mit der ich immer meine LRGB-Planeten zu Farbbildern zusammengebaut habe.
Oder ist das Ergebnis nach dieser Methode in PS vielleicht so viel besser, dass sich der Aufwand lohnt?

Etwas verwundert:
Marcus

Hallo Marcus,

das klingt nur kompliziert, ist es aber nicht. Ist immer so wenn man eine Software nicht kennt:-)

Klar geht das ganz einfach in Fitswork, aber die Frage war ja: Wie geht das in Photoshop, die Antworten dazu haben wir geliefert. Die Ergebnisse sind exakt gleich, da es sich um die exakt gleichen Vorgänge handelt. Man muss dazu sagen: Photoshop ist ein Bildbearbeitungsprogramm für (normale) Fotografen und Designer. Es ist kein Astrofotografieprogramm. Darum sind solche Dinge eben auch u.U. etwas "umständlich" in Photoshop. Dafür bietet das Programm unglaubliche Dinge an, die spezielle Astroprogramme nicht mal ansatzweise können. Nur war es eben vor, ich sag mal 15-20 Jahren auch recht dünn auf dem Markt, und da musste man seine Astrofotos eben mit PS bearbeiten. Heute hat man eine größere Auswahl an speziellen Softwares für diesen Zweck. Wobei Fitswork da echt schon zum alten Eisen gehört:-) Ich mache aber ab und zu auch noch meine LRGBs damit. Für vergleichsweise kleines Geld gibt es ja PixInsight, das kann so ziemlich alles was das Astrofotografenherz begehrt.

Letztendlich macht es aber eh jeder so, wie er will.

CS Frank