Tubuslänge und Fokus

  • Moin moin!


    Ich habe lange gesucht und nichts zu dem Thema richtig gefunden.
    Und zwar:
    Ich habe ein relativ kleines und nicht gerade Leistungsstarkes Teleskop, aber für den Einstieg war das nicht schlecht(Bresser Pluto 114/500). Dann bin ich auf die Astrofotografie gekommen und habe mir für meine Canon EOS 600D einen T2 Ring bestellt. Nun das Problem, ich bekomme einfach keinen Fokus.
    Um das Bild scharf zu stellen müsste ich tiefer in den Tubus rein... Geschafft habe ich dass dann nur mit einer 3x Barlow und 20mm Okular dazwischen. Und ja, das ist nichts geworden. :P


    Nun habe ich mir überlegt, ein neues Teleskop zu zulegen und zwar soll das ein Refraktor werden.
    Wie lang muss der Tubus denn mindestens sein, um richtig fokusieren zu können?


    An Teleskopen habe ich gedacht, ein Bresser Messier AR-127l/1200 oder was vergleichbarem.


    Danke für die Hilfe


    MfG.
    Jellonase

  • Hi "Jellonase",


    für den 114/500 rentiert ein Umbau wohl kaum, ein flacherer OAZ oder den HS etwas weiter nach vorne bringen wäre hier die Abhilfe. Aber dann ist vielleicht auch ein anderer Fangspiegel nötig und kostenmäßig macht das dann zusammen wenig Sinn. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nun habe ich mir überlegt, ein neues Teleskop zu zulegen und zwar soll das ein Refraktor werden.
    Wie lang muss der Tubus denn mindestens sein, um richtig fokusieren zu können?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die Tubuslänge ist doch erst mal egal, wichtig ist die Auslegung bezogen auf die Brennweite. Für Foto ausgelegte Refraktoren haben typisch genug Backfocus (also Fokusweg des OAZ). Auch nicht direkt dafür ausgelegte Refraktoren gehen meist problemlos. Typisch für einen Refraktor ist doch die Nutzung eines Zenitspiegels, der benötigt einen gewissen Lichtweg.


    Fotografisch steckt man die Kamera aber direkt an den OAZ, der Zenitspiegel entfällt und damit gewinnt man dessen Lichtweg. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">An Teleskopen habe ich gedacht, ein Bresser Messier AR-127l/1200 oder was vergleichbarem.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Schlechte Idee. Das ist ein relativ großer Achromat und wird damit fotografisch den Farbfehler schön zeigen. Das Öffnungsverhältnis von f/9,7 macht das zwar etwas verträglicher, aber beseitigt das Problem nicht. Dagegen erzwingt es sehr lange Belichtungszeiten, f/9,7 ist halt eine "langsame, lichtschwache" Optik.


    Und auf welcher Montierung willst du das Ding betreiben? Bei dem langen Tubus mit 7,9kg wird eine Montierung in der Klasse EQ-5 nicht mehr genügen. Und mit dem langsamen Öffnungsverhältnis und dazu 1200mm Brennweite wird ohne gut funktionierendes Guiden kaum was vernünftiges bei Deepsky herauskommen. Extra Kosten dafür- Montierung so Klasse HEQ-5 grob um 1000€, Gudingkamera und sonstiger Kleinkram 300-500€. [}:)]


    Gruß
    Stefan

  • Mh ja, das mit der Montierung ist mir schon Bewusst, dass die recht kostspielig sind...
    Noch eine kurze Frage: Was meinst du mit OAZ? Was ist das?
    Und dann noch eine kleine Frage, was würdest du statt dem Bresser Messier denn für ein Teleskop empfehlen? Kommen die Farbfehler von der Tubuslänge oder von der Öffnung? Ich hab' da tatsächlich nicht so die Ahnung von... :D


    Aber danke schonmal für die Hilfe!

  • Hi,


    Erklärung für OAZ und vieles mehr findest du hier in meiner Zusammenfassung. [:)]


    Der Farbfehler eines Achromaten nimmt mit seiner Öffnung zu und auch das Öffnungsverhältnis wirkt sich kräftig aus. Ein 100/1000 zeigt deutlich weniger Farbe als ein 100/600, ein 120/1000 zeigt einen stärkeren Farbfehler als der 100/1000 und ein 120/600 wäre der reinste Farbwerfer. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Und dann noch eine kleine Frage, was würdest du statt dem Bresser Messier denn für ein Teleskop empfehlen? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Z.B. einen kleineren ED-Refraktor, so um 80mm Öffnung und um 500mm Brennweite. Fotografisch zeigt der ein besseres weil farbreineres Bild und erfordert auch keine so große und damit teure Montierung.

  • Ah, danke für den Link!
    Also, wäre bei 127er Öffnung eine Tubuslänge von 600-700 Optimaler oder wie?


    Wie wäre es sonst mit einem 90/500? Die Öffnung ist dort dann doch recht klein und sammelt dementsprechend auch sehr wenig Licht oder nicht?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Also, wäre bei 127er Öffnung eine Tubuslänge von 600-700 Optimaler oder wie?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja und nein. [:D]


    Auf das schnellere Öffnungsverhältnis bezogen wäre es von Vorteil, die Belichtungszeit wird kürzer. Aber bei einem Achromaten steigt damit der Farbfehler deutlich an. Wenn du einen 127mm Apochromaten mit f/6 nimmst würde es passen, nur kostet der entsprechend viel Geld. [B)] <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie wäre es sonst mit einem 90/500? Die Öffnung ist dort dann doch recht klein und sammelt dementsprechend auch sehr wenig Licht oder nicht?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bei flächigen Objekten (Nebelstrukturen, Galaxien) wirkt sich die Größe der Öffnung nicht aus, da legt nur das Öffnungsverhältnis die Belichtungszeit fest. Mit einer f/10 Optik ist du die 4-fache Belichtungszeit gegenüber einer f/5 Optik nötig.


    Mehr Öffnung bringt mehr Auflösung und einen Lichtgewinn bei punktförmigen Objekten (Sterne). Fotografisch kannst du aber längere Belichtungen nutzen bzw. mehrere Einzelbilder stacken, damit gewinnst du wieder, die kleinere Öffnung ist deswegen kein großer Nachteil.


    Visuell schaut das anders aus, dein Auge sieht nur das Licht für den Moment, die Kamera sammelt das Licht eben für von mir aus 5 Minuten.


    Aber auch visuell gilt- die größere Öffnung sammelt zwar mehr Licht, zeigt dir damit also lichtschwächere Sterne. Aber Galaxien und Nebelstrukturen wird dir kein noch so großes Teleskop heller zeigen, als du diese Objekte mit freiem Auge sehen kannst. Das Teleskop zeigt dir diese Objekte nur größer und damit für dich erst erkennbar.

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