Saturn am 19.6.

  • Hallo Forum,
    mein neuester Saturn von gestern Abend gefällt mir so gut, dass ich ihm einen eigenen Beitrag gewidmet habe.



    Am frühen Abend hatte ich es mit Jupiter versucht - ganz schlechte Bedingungen. An der anderen Monti experimentierte ich daraufhin mit meinem Tele und der ASI. Als ich abbauen wollte dann noch ein kurzer Blick auf Saturn und ...die Cassiniteilung war recht lange auch am schmalen Ringrand zu halten.
    Ich belichtet dieses mal nur 10 s pro Film. Das Ergebnis betrachtete ich als Einzelbild, das dann erneut gestackt wurde. Die Verwendungsraten variierten, und zum Schluss habe ich alles zusammen geworfen.
    Ich glaube, das ist mein bisher bester Saturn.
    Ich hoffe er gefällt euch auch.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Ich sehe es jetzt erst. Du hast 261(!!) Filme aufgenommen? WOW :-o
    Meinst Du, Du könntest mal das ein oder andere Rohbild oder Zwischenergebnis hochladen?
    Die Entwicklung würde mich interessieren.


    Viele Grüße,


    Patrick

  • Hallo Ronald und Patrik,
    danke für eure netten Worte.
    Ich habe hier mal das beste Einzelbild eines (guten) 10-Sek-Films eingestellt. Es ist SW und zeigt das Bayermuster, konnte es nicht debayern.



    Das hier ist dann ein Stack von 10 s, 650 Bilder, davon 12% genutzt (habe aber sehr verschiedene %-Zahlen ausprobiert)



    Und das ist das gleiche Bild in PS geschärft mit 1,6 Pixel.



    261 Bilder davon und wieder nur ein %-Satz davon genutzt ergibt dann das Bild oben.
    Ich habe übrigens den C-Ring etwas kontrastreicher gemacht, indem ich den Hintergrund habe dunkler werden lassen. Bei der Endverarbeitung habe ich den Rotkanal extrahiert und gesondert geschärft und dann wieder zu etwa 33% eingefügt.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo Ralf,


    Deinen Saturn darfst Du denke ich getrost als Meisterwerk betiteln.
    Allererste Sahne [8D].


    Dein Verfahren ist interessant, aber leider praktisch wohl nur anwendbar wenn man einen Großteil des Workflows automatisiert hat.


    Schade dass z.B. Fitswork nicht mehr weiterentwickelt wird, da wären so Automatismen auch recht praktisch.


    Grüße
    Volker

  • Hallo Volker!


    Also was das automatisieren angeht:
    Autostakkert kann ja im Prinzip auch einen ganzen batch abarbeiten.
    Und in Photoshop lassen sich Aktion, wie beispielsweise schärfen,
    Aufzeichnen und auf nen ganzen Ordner anwenden. Das sollte also
    alles machbar sein.
    Grüße,
    Patrick

  • Hallo Ralf,
    wieder einen Tick besser, gratuliere!
    Mich würde nun doch mal interessieren, warum deine Saturns (Saturne?) um Klassen besser sind als meine/unsere. Liegts an der BV oder an der Technik (Teleskop, Kamera) oder einfach nur am Wetter?
    Könntest du mal bitte einen deiner Filme zeigen bzw. hochladen (natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht)? Vielleicht liegts ja wirklich nur am Wetter/Seeing ... (mein Saturn vom gleichen Abend ist nicht wirklich sehenswert [10" f5, TV Powermate 4x, Alccd 5L IIc]).
    Ich bin halt neugierig und auf Ursachensuche :-)))


    Gruß Hannes

  • Hallo zusammen,
    ich danke euch für die tollen Kommentare. Da werde ich ja schon fast rot. Ich persönlich sehe zwar immer noch Luft nach oben, aber bei der niedrigen Stellung wird's immer schwieriger. Und hier am Niederrhein steht er noch mal 4 oder 5 ° tiefer als in Bayern. Wenn ich mal eine Astroreise machen werde, dann steht ein Ort mit gutem Seeing auf dem Programm und Saturn und Co. sollten durch den Zenit laufen.
    Zur Frage des Aufwandes: Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht möglichst effektiv und schnell meine Bilder zu verarbeiten. Das läuft fast alles automatisiert ab. Das Stacken dauert ca.1 Std.(SSD Hilft da sehr) und ich kann ja 4 Verwendungsraten gleichzeitig bearbeiten lassen. Vorschärfen mache in PS als Aktion. (dauert 1 Kaffee lang). Der letzte Stack mit den Einzelbilder nur Sekunden. Die weitere Bildverarbeitung ist dann relativ. Oft teste ich irgend etwas aus, das dauert dann. Ziehe ich das einfach nur durch, dann ist das ´ne halbe Stunde. Übrigens kann man auch in Fitswork viele Prozesse im Batch bearbeiten lassen. Fit bin ich da aber nicht.
    So ein Filmchen hat 189 MB mit einem Upload von 50-60 KB ist das etwas mühsam hier zu zeigen. Ich hatte an anderer Stelle mal bei Jupiter 100 Bilder als Gif gezeigt. Wer Interesse hat, dem kann ich aber auch eine CD schicken.
    Die Frage, wo eigentlich am entscheidenden Rad gedreht wird beantworte ich mal so:
    Für mich ist der Prozess der Planetenfilmerei wie eine Kette mit Kettengliedern. Die Stabilität als Ganzes entspricht der Qualität des Bildes. Habe ich schlechtes Material, dann kann ich auch mit der besten Bearbeitung nichts reißen. Habe ich gutes Material, verhaue aber etwas beim Stacken, dann ist das genau so...und, und, und.
    Wenn ich das mal ganz, ganz grob bewerten sollte, dann würde ich der Luftqualität mind. 50% Bedeutung zumessen, der exakten Justage des Teleskops (incl. Zubehör und auskühen) 40% und nur 10% für den ganzen Rest.
    An dem Abend hatte ich mit der Luft Glück gehabt. In einem Zeitfenster von etwa 50 min zw. Haus und Baum konnte ich 40 min. nutzen. Die Qualitätskurve der 10 s Einzelbilder zeigte genau nach wie es war. Ich hatte gegen Ende abgebrochen, weil das Seeing schlagartig schlechter wurde. Dieser Punkt ging einher mit einem leichten Rascheln in den Bäumen.
    Es ist also eher das bodennahe Seeing, das ich für wichtig halte. das passt auch zu anderen Beobachtungen. Gutes bodennahes Seeing hat man über ebenen Feldern bzw. Grasland, (Man denke da an den Anflug auf einen Flughafen)und genau das Glück habe ich auf der Westseite unseres Hauses. Im Stadtrandgebiet mit aufgeheizten Dächern oder laufenden Heizungen im Winter, da wird es sicher schwieriger werden gute Bilder zu machen. Auch für Planetenbilder lohnt es also rauszufahren.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Gratulation!


    Habe den Beitrag gerade erst angeschaut.
    Tja, manchmal hat man Glück - hier mit seeing über Gras...
    Ich finde es ist dein bester Saturn bisher.


    Gruß Andreas [;)]

  • Hallo Andreas,
    auch dir natürlich ein herzliches Dankeschön.


    ...und Hallo alle:


    ich habe noch einmal mit dem ganzen Material herumgespielt und möchte euch nicht die letzte Version vorenthalten:



    Ich hatte gleich mehrere Parameter verändert, deshalb kann ich nicht genau sagen, was nun zu dem (aus meiner Sicht) besseren Ergebnis geführt hat.
    Zunächst einmal hatte ich die 261 Stackergebnisse nicht vorgeschärft. Dann habe ich konsequent das Sigma-Clipping eingesetzt und dann habe ich jeden Stack 3 mal mit veränderten Parametern ausgeführt und alle zusammen erneut gestackt bei 80% Verwendungsrate.
    Die spätere Bearbeitung ist nahezu gleich geblieben.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Junge, Junge! Das ist aber mal DEUTLICH besser. So am Anfang und am Ende des thread mag das nich so auffallen.
    Aber wenn man sie direkt nebeneinander stellt, dann ist es deutlich besser! Toll! Und das nach einem Bild,
    was ohnehin schon super war! :)

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