O-III Filter - Homogene Filterung pflicht oder nic

  • Moin. Ich habe gerade einen 2" O-III Filter von Explore Scientific in die Finger bekommen. Wenn dann will ich primär Lichtverschmutzung "bekämpfen". Nun ist das Seeing gestern und heut nicht so daß der am Himmel ausprobiert werden könnte aber ich hab den Filter mal vor Kunstlichtquellen gehalten. Dabei ließ sich ganz deutlich erkennen dass die Filterung im Zentrum des Filter stärker ist und zum Rand hin nachlässt. Nicht fleckig oder so, sondern vom Zentrum auf den Radiuslinien abfallend.
    Und nun mal meine Frage: Ist das ein Mangelexemplar, sind hochwertige Filter für Gewöhnlich gänzlich homogen, und na ja wäre eine solche Inhomogenität bei visueller Benutzung überhaupt relevant, ich mein ich schau ja nun nicht so primär am äußersten Rand des Okulars.

  • Hallo Felix,


    tja, das alte Leid der günstigen Filter. [}:)] Natürlich schaust du häufig nur durch die Mitte, aber es gibt ja auch großflächigere Objekte wie z.B. den Cirrus, der passt dir je nach Teleskop und Okular nicht mal ganz ins Blickfeld. Was soll dann ein Filter, der dir nur in der Mitte das gewünschte Ergebnis bringt, zum Rand hin aber nicht mehr korrekt funktioniert und/oder im flächig betrachteten größerem äußeren Bereich mehr Störlicht durchlässt?


    http://www.sterngucker.de/arti…epsky-wirklich-sinnvoll-/


    Zu dem OIII von ES gab es mal einen Beitrag (hab ihn leider nicht abgelegt)- da wurde für diesen ein sehr breiter Durchlass festgestellt und der OIII hatte damit die Funktion eines weichen UHC.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Felix,


    ich vermute mal, dein Filter ist absolut in Ordnung. Wie hast du denn überprüft, dass die Filterwirkung am Rand schlechter ist? Indem du es zentrisch vor dein Auge gehalten hast, mit der künstlichen Lichtquelle dahinter?
    Da es sich um einen Interferenzfilter handelt, ist der Eintrittswinkel
    des Lichteinfalles entscheidend. D.h. wenn du den Filter vor deinem
    Auge hin- und herbewegst, kann es sein, dass dieser Effekt immerwieder
    genau dort erscheint,wo deine Pupille gerade liegt...


    falls dem nicht so sein sollte, stimmt wohl tatsächlich etwas nicht damit...wie gesagt, verschiebe doch den Filter mal vor deinem Auge.


    Viele Grüße,


    Alfredo

  • Stefan, danke für den Hinweis. Den Beitrag hatte ich gefunden und gelesen, fand aber darin keine Antwort oder Hinweis auf meine Fragestellung darin. Sonst hätte ich keinen neuen Beitrag eröffnet.
    Alfredo, da bin ich aber baff. Man wird so alt wie eine Kuh und lernt immer noch dazu. Ich hatte den Filter in meinen 2" zu 1,25" Adapter eingeschraubt und den Adapter vors Auge gehalten. Ja, und wenn man dann zum Rand schaut verändert sich der Winkel. In der Tat, wenn ich den Filter einfach so in die Hand nehme (und Reflexionen zwischen Auge und Filter hinnehme) und immer "orthogonal" durch den Filter schaue, ist die Abdunklung der Kunstlichtquelle auf der gesamten Filterfläche gleichmäßig.
    Gut, ich denke ich werde den Filter behalten und einfach Erfahrung sammeln. Schätze bei diesem Hobby geht hin und wieder auch Probieren über Studieren.

  • Hallo Felix,


    Die meisten Interferenzfilter sind für ein Öffnungsverhältnis von f/4 oder langsamer ausgelegt. Ansonsten wird der Lichteinfall am Rand zu steil und es findet keine saubere Interferenz statt, die nur die gewünschten Wellenlängen durchlässt. Das erkennst Du an der Verfärbung am Rand. F/4 entspricht es ungefähr, wenn Du den Filter mindestens das vierfache des Durchmessers vom Auge entfernt hältst. Bei einem 2"-Filter also rund 20cm. Und natürlich musst Du den Filter genau senkrecht zum Auge halten. Dann sollte die Filterwirkung homogen sein, sprich der Filter die einheitliche richtige Farbe haben. Bei einem OIII also grün.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Marcus. Filter ist gecheckt und ich denke er ist ok, so wie dieses Produkt eben ok ist.
    Ich würde den Filter an meinem 8" f6 und 6" f5 benutzen, primär gegen Lichtverschmutzung, und denke einfach ausprobieren zu müssen was damit wie geht um dann bei Gelegenheit was anderes ausprobieren zu können und dann Vergleichsmöglichkeiten zu haben.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich würde den Filter an meinem 8" f6 und 6" f5 benutzen, primär gegen Lichtverschmutzung, und denke einfach ausprobieren zu müssen was damit wie geht um dann bei Gelegenheit was anderes ausprobieren zu können und dann Vergleichsmöglichkeiten zu haben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Felix,


    dann solltest du diese Vergleiche nur mit dem 8" durchführen.
    Für gute (schmale Durchlasskurve) OIII Filter sind weniger als 8" in der Regel schon zu dunkel.
    Bei "Günstigen" mit u.U. schlechter Transmission gilt dies um so mehr.
    Sprich: Zu wenig Licht um überhaupt einen Zugewinn/Vorteil durch den Filter zu haben.


    Bei UHC ist es nicht so gravierend. Da geht auch schon gut was mit weniger 8" da letztlich bei diesen mehr Photonen durchkommen.


    Gruß & CS
    Svend

  • Hallo,


    die Bandbreite allein ist kein Kriterium für einen guten [OIII]-Filter. Es kommt auch darauf an, wie die Transmissionskurve um die betreffenden Linien liegt. Schneidet die Kurve eine Linie, bedeutet das einen starken Kontrastverlust. Je nachdem, welche Linie es betrifft, wird man ganz schön staunen. Bei einem Planetarischen Nebel ist z.B. die Linie bei 501nm 2 bis 5mal stärker als die Linie bei 496nm... So war es z.B. bei meinem alten Markenfilter mit 8nm Bandbreite (das Problem war seinerzeit bekannt), der gegen meinen etwas weitbandigeren Lumicon-[OIII] immer den Kürzeren zog. Diese Filter werden auch einzeln vermessen und die Transmissionswerte auf der Box notiert. Sie stimmen auch beim Nachmessen.


    Was den UHC angeht, hat man hier nicht nur einfach eine größere Bandbreite (das wäre ja völlig sinnlos, man holte sich nur zusätzliches Streulicht ins Okular), sondern ein UHC lässt neben den beiden [OIII]-Linien auch die wichtige Hß-Linie passieren, was wiederum auch andere Objekte in den Brennpunkt rücken lässt. Das macht einen UHC aus.


    Bei einem Filterkauf sollte man sich an den bewährten Marken, die auch hier im Forum immer wieder genannt werden, orientieren...


    Salü, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hi,


    Der OIII ist ja eigentlich ein sehr schmalbandiger Linienfilter und sollte beide Linien mit möglichst wenig Verlust durchlassen.


    Wichtig dabei ist also, der Durchlassbereich muss die Linien natürlich treffen und sollte möglichst schmal sein, die Transmission sollte im Durchlassbereich möglichst hoch sein und die Flanken des Durchlassbereichs sollten möglichst steil sein.


    Je breiter der Durchlassbereich desto mehr Störlicht kommt durch. Der UHC hat hier durchaus die größere Durchlass-Bandbreite, aber er sollte eben nicht über den Sollbereich hinaus auch noch durchlassen und auch möglichst steile Flanken aufweisen.


    Auf der Seite von Reiner Vogel ist das gut beschrieben- http://www.reinervogel.net/index.html?/Filter/Filter.html


    Wobei in der Prinzipskizze des UHC für mich der Durchlassbereich schon sehr breit dargestellt ist, geht durchaus besser wenn man die auch da zu findenden Messergebnisse der Markenfilter ansieht.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Svend</i>
    <br />[quote]
    Für gute (schmale Durchlasskurve) OIII Filter sind weniger als 8" in der Regel schon zu dunkel.
    Bei "Günstigen" mit u.U. schlechter Transmission gilt dies um so mehr.
    Sprich: Zu wenig Licht um überhaupt einen Zugewinn/Vorteil durch den Filter zu haben.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Svend,


    Diese astronomische Legende hört man immer wieder und sie wird auch gerne von den Astroshops befeuert. Leider wird sie davon nicht richtiger.
    Genau genommen ist sie sogar schlicht und ergreifend falsch!


    Die Wirkung eines Schmalbandfilters ist ausschließlich von der verwendeten Austrittspupille abhängig. Die meisten Filter liefern bei lichtschwachen Objekten die beste Wirkung bei einer AP von ca. 5mm, bei helleren Objekten auch gerne bei einer kleineren. Dabei ist es dem Filter vollkommen egal, welche Öffnung davor sitzt, egal ob 50mm oder 5 Meter. Dadurch ändert sich nur die Vergrößerung und die auflösbaren Details, aber nicht die Helligkeit des beobachteten Objekts. Ich habe den Nordamerikanebel am besten mit einem 67mm-Billignewton und einem 12mm Nagler mit Astronomik OIII beobachtet. Das war der Hammer! Den Californianebel beobachte ich am liebsten mit meinem 80mm Refraktor und einem Lumicon H-Beta, der eine noch deutlich geringere Halbwertsbreite hat als ein guter OIII. Mit dem 16"er ist der Nebel nämlich so langsam schlicht zu groß. Mehr Öffnung macht Sinn bei kleineren Objekten und für Details in den Nebeln.
    Aber man kann nicht sagen, dass ein OIII mit weniger als 8" pauschal ein zu dunkles Bild liefert, diese Aussage ist einfach nicht richtig.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

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