NGC253 - Sculptor-Galaxie

  • Hallo,
    Das 2. Bild aus der "Schönwetterkatastrophe".
    NGC 253 ist eine große und helle Galaxie im Sternbild Sculptor (Bildhauer). Wegen der südlichen Stellung bei -25° DEC. ist sie aber von Mitteleuropa nicht ganz einfach im herbstlichen Horizontsumpf zu erwischen. 2014 und 2015 sind meine Versuche gescheitert, am Dienstag abend hat es endlich mal geklappt.
    Leider war im Verstellbereich meines Leitrohrs kein Leitstern zu finden, so daß die Belichtung ohne Guidingkontrolle stattfinden mußte und daher die Einzelframes auf 150s Belichtungszeit begrenzt waren (bei 300s habe ich leichte Eiersterne).


    NGC 253, 8 Zoll GSO Newton, Canon 350Da, 27x150s bei 1600 ASA, Darks, Flats, DSS, Fitswork, Photoshop
    Ausschnitt 50% der Gesamtbildbreite



    Viele Grüße
    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    trotz allen Widrigkeiten hast du eine tolle Aufnahme hinbekommen!


    Kleiner Tip: In Fitswork das Bild vorübergehend um 90 Grad drehen und die Funktion Zeilen gleichhell anwenden. Dann sind die Streifen weg.


    Viele Grüße
    Markus

  • Hallo Markus,
    Vielen Dank für Dein Feedback und den Tip.
    Habe die Streifen versucht mit einem Rauschfilter (NeatImageDemo) zu reduzieren, hat aber nichts gebracht, so daß ich hier das unbehandelte Bild eingestellt habe.
    Mit der Funktion Zeilen gleichhell in Fitswork habe ich unterschiedliche Erfahrungen. Früher häufig verwendet, als ich noch keine Flats gemacht habe. Manchmal hat es recht gut geklappt, manchmal habe ich mir aber auch damit erst recht streifige Bereiche mit einem Gelbstich ins Bild gebracht (vor allem wenn helle Sterne/Nebel im Bild sind), so daß ich diese Funktion momentan eigentlich nicht mehr nutze. Werde es dennoch morgen mal so probieren, wie Du es vorgeschlagen hast.
    Grüße
    Jürgen

  • Glückwunsch. Hast du das Zeitfenster der 1,5h so gesetzt dass der Merdiiandurchgang genau mittig war? Die 2,5m Einzelbelichtungszeit bei äuatornahen Objekten ohne Nachführung sind schon klasse, da würde ich ernsthaft überlegen ob ich mir überhaupt noch den Akt mit Nachführung mache. Gerade bei Objekten mit höhrere Deklination. 2,5 min sind ja bei f/4 und den empfindlichen DSLR schon ausreichend um das Kamerarauschen zu dominieren.


    Ciao,
    Jo

  • klasse aufloesung und klasse farben, nicht so uebertrieben bunt, auch die details sind der hammer! .. bei der relativ kurzen (einzel)belichtungszeit echt bemerkenswert .)


    die senkrechten streifen koenntest durch bias-anwendung beseitigen, oder per ebv in fitsworks oder pi .. ich wuerde auch die farblayer nochmal aufeinander abgleichen, durch die geringe tiefe des objektes hast du sichtbare blaue kanten an den sternen ..


    ansonsten: TOP!


    Jonas

  • Hallo zusammen,
    Allen erst mal vielen Dank für die lobenden Kommentare und die Tips.
    -> Markus: habe eben Deinen Tip in Fitswork probiert, hat in diesem Fall gut funktioniert, die Streifen sind weg
    -> Jo: Klar hatte ich die volle Zeit ausgenutzt, ist ja recht knapp bei solchen Objekten. Dennoch reizen mich solche Horizontschleicher immer wieder, da man sie auch nicht so oft sieht. Meinen Messierkatalog muß ich auch noch vervollständigen, da fehlen auch vor allem die südlichen Kugelhaufen im Schützen.
    Ich finde es schön, daß die Montierung so genau läuft, daß man für kürzere Belichtungen keine Guidingkontrolle braucht. In diesem Fall hätte ich schon gerne geguidet, um länger (300s) belichten zu können, aber nach fast 20 min Leitsternsuche und abgefrorenen Fingern habe ich es gesteckt (NGC288 hatte ich mehrfach im Feld, aber darauf ließ sich nicht guiden). Für helle Objekte z.B. für offenen Sternhaufen sind 150s (800ASA) tatsächlich ausreichend, so hatte ich letztens mit 24x150s ohne große Mühe meine bislang beste Aufnahme des Doppelsternhaufens produziert und dazu mit recht feinen Sternen (die alten Aufnahmen waren mit 300s Frames), im Sommer auch einen recht netten M8 mit 36 x150s.
    -> Jonas: Das Teil ist wirklich hell und detailreich. Bei entsprechenden Bedingungen lohnt da ein Versuch.
    Bias-Bilder hatte ich bisher noch gar nicht probiert, aber mit der Methode von Markus hat es geklappt. Farblayer hatte ich in Fitswork grob zurechtgerückt, aber Du hast ein geschultes Auge und die noch existierende Abweichung erkannt. Habe sie in einer neuen Version besser korrigiert.
    -> Feri: ich denke die Streifen kamen von der hohen ISo-Einstellung, die ich normalerweise so nicht nutze.
    Bei jeder Aufnahme gibt es andere Probleme und daraus auch hoffentlich Erkenntnisse oder Lernfortschritt, aber gerade das macht ja den Reiz der Astrofotografie aus.
    Viele Grüße
    Jürgen

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