Hallo,
eine Begegnung der besonderen Art durfte ich am 26. Februar 2005 in Tucson, Arizona erleben. Ich traf dort John Dobson, mittlerweile 90 Jahre 'jung', und kein geringerer als der 'Erfinder' des heute so beliebten Dobson-Teleskops:
Er wirkt erstaunlich jung und frisch, körperlich und geistig. Mein Gespräch mit ihm war unterhaltsam, lehrreich und humorvoll. Er hat eine aufregende Biographie und ist nicht nur eine für die Amateurastronomie wichtige Person, sondern auch eine große Persönlichkeit. Stets verfolgte er in seinem Leben klare Ziele, auch wenn ihm das Nachteile einbrachte und nicht immer der bequemste Weg war.
An der Universität von Kalifornien studierte John Dobson Biochemie. 1944 kündigte er sein Arbeitsverhältnis, um als Mönch in ein Kloster zu gehen. 1956 schliff er einen 12" Spiegel und baute aus Abfallmaterial sein erstes Teleskop. Wiederholtes unerlaubtes Verlassen des Klosters führten zum Rausschmiss. Er ging nach San Francisco, wo er als 'Straßenastronom' arbeitete und Passanten den Himmel durch sein Teleskop zeigte. Mit Gleichgesinnten gründete er den Astroclub 'San Francisco Sidewalk Astronomers' und verbreitete die Idee 'seines' Teleskops.
Noch heute ist er aktiv, berät Selbstbauer bei der Herstellung und Benutzung der Teleskope und hält entsprechende Seminare ab. Nach wie vor ist er der Überzeugung, das Newton-Teleskop ist für den visuellen Beobachter unschlagbar. Seine kritische Haltung gegenüber Schmidt-Cassegrain- und Maksutov-Teleskope kann und will John Dobson nicht verbergen... [:D]
Ich bin sehr froh, diesen großartigen Mann getroffen zu haben. Seine Art hat mich sehr beeindruckt. Ich werde mich immer und gerne an dieses Gespräch mit John Dobson erinnern.
Beste Grüße
Stefan