Resultate am 24.06. Bild und Animation

  • Hallo,


    anbei eine Aufnahme der Ostrandprotuberanz von gestern. Ansich ist sie nichts Außergewöhnliches, jedoch wird der Bildeindruck durch die kleine Vordergrundaktivität aufgepeppt.


    Seeing und Durchsicht waren mittelmäßig, was man auch an der schwankenden Helligkeit der Animation sieht. Sehr schön zu sehen wie alles im Fluss ist. Ich habe versucht durch eine kleinere Aufnahmedauer die Bewegungen etwas einzufrieren. Trotzdem brauche ich noch rund 12 Sekunden für ein Avi. Das Anfangsbild und das Endbild unterscheiden sich da schon im kleinskaligen Bereich. Dazu kommt noch das Seeing. Klar, dass diese Strukturen nicht so aussehen können wie Mondberge. Weitere Schärfe wäre nur durch EBV reinzubringen, was ich eigentlich nur in Ausnahmefällen möchte (z.B.Hervorheben von Einzeldetails). Die Qualität der Optik dürfte hier nur eine untergeordnete Rolle spielen, mit anderen Worte im Apo würde es nicht viel schärfer aussehn.
    Auch das Einfrieren der Details durch kürzere Belichtungszeit hat an der Sonne so seine Grenzen. Es kommt entscheidend darauf an was man für ein Seeing hat. Selbst wenn man die Strukturen mit 1/1000 sek. einfriert jedoch jedes Bild andere verzerrte scharfe Strukturen hat, diese dann überlagert kann trotzdem Matsch rauskommen, nach dem Motto:
    Scharf + Scharf = Matsch!




    http://www.unigraph.de/images/…/20160624-125527s-ori.wmv


    http://www.unigraph.de/images/Sonne2016/20160624-125527s.wmv


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald!
    Wahnsinn was man da alles findet wenn man sich etwas zeit Läst.
    Was für ein Zeitraum zeigt denn deine Ani ungefähr?
    Klasse Arbeit, wie immer eigentlich!


    Gruß Samael!

  • Hallo Harald
    Der Ostrand bleibt weiter attraktiv und Wetter haben wir ja mit Abstrichen auch mal dafür.
    Siehst du einen Qualitätsunterschied zwischen double und triple stack? Und wie verlängern sich die Belichtungszeiten, würde mich auch interessieren.
    Viele Grüße
    Dirk

  • Hallo Dirk,


    Qualitätsunterschied DS - TS?:


    gute Frage, es kommt darauf an, was du unter "Qualität" verstehst. Wenn man sich Mühe gibt und ein gutes Etalon erwischt hat, kann man die viele Strukturen der Chromosphäre durch nachträgliche Kontrastverstärkung am PC sichtbar machen. Allerdings sind die Bilder immer durch Nebenlicht der Photosphäre beeinträchtigt. Der Sprung im Kontrast vom SS zum DS ist ist gewaltig, der von DS zum TS bei weitem nicht so gravierend. So richtig nachweisen kann ich dies noch nicht, ich arbeite aber dran, wenn mal nicht viel los ist. Das Ziel wird hierbei sein, dass man zwischen den einzelnen Modi (für mich nur DS zum TS) signifikant Unterschiede in der Sichtbarkeit der zartesten (also transparentesten) Strukturen zeigt. So wie wir hier die Bilder präsentieren und verwenden reicht der DS Modi allemal.


    Trotzdem habe ich das Gefühl, bei mir am Livebildschirm, dass die Strukturen mit der TS Variante noch wattiger aussehen als mit dem DS. Dies hat nichts mit der Verschmierung durch die längere Belichtungszeit zu tun. Im TS ist der chromosphärische Sonnenrand wirklich absolut dicht - an jeder Stelle (Ausnahme, bei großen komplexen Aktivitätsgebieten). Die Belichtungszeiten im TS Mod liegen deutlich über denen vom DS Modus. Ich komme im TS mit rund 1/80tel am Sonnenrand und 1/100tel in der Scheibenmitte zurecht (die Spitze der Kurve im Histogramm liegt dann leicht rechts von der Mitte). Damit kann man auch die dunklen Gebiete recht gut durchbelichten. Im DS liegen die Werte bei 1/100tel bis 1/193tel. Der Gain wird hierbei nicht benutzt. Mit Gain lassen sich die Belichtungszeiten deutlich verkürzen. Das mache ich manchmal mit G - Werten von etwas 4 bis 7 im IS Captureprogramm.


    Also abschließend kann ich noch nichts beweiskräftiges vorweisen, allerdings sieht man im Zeitraffer schon die durch die drei Etalone sehr separierte Halpalinie. Viele sehr zarte und dichte Strukturen kann man erkennen.


    Was man nicht erkennt ist die Frage der Reflexionen. Das ist eine Wissenschaft für sich. Gott sei dank bin ich da doch recht nah an der Sonne mit kleinen Gesichtsfeld dran, so dass diese ausserhalb des sichtbaren Bereiches gelegt werden können. Allerdings ist auch hier streng aufzupassen, dass man nicht zu stark offband geht.



    Ich schiebe mal noch zwei Bilder von gestern nach. Absichtlich habe ich das Mosaik heller bearbeitet. Damit sieht man die schwachen Strukturen am Sonnenrand besser und das Bild wirkt "sonnenähnlicher". Dabei saufen aber regelmäßig die hellen Bereiche auf der Scheibe ab. Dies habe ich hier billigend in Kauf genommen.




    cs Harald

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