Hallo,
ich bin der André, wohne in Panketal, das ist im Norden von Berlin und wollte mich mal vorstellen.
Ich habe mich ein wenig mit dem Thema Sternbeobachtung auseinandergesetzt und mir relativ spontan ein Newton 130/650 mit goto Montierung geholt. (gebraucht 250,- mit 2xOkularen und Barlow etc. Teleskop noch kein Jahr alt.)
Habe 14 Tage später dann über Kleinanzeigen ein C8 mit Montierung, für 500,- Euro gefunden und gedacht:
" was solls, größer ist besser." [:)]
Hingefahren, angeschaut, sah nicht schlecht aus, etwas staubig, auch innen aber nichts zerkratzt oder so, also noch etwas gehandelt, schon ist es für 400,- Euro in meinen Besitz übergegangen.
Nun, da ich technisch versiert bin, aufbauen und erstmal schauen.
Jupiter etc. alles was leicht zu finden ist angeschaut, schon sehr schön aber irgendwie muß mehr gehen dachte ich mir, zumal auch
Sternenhaufen mit den mitgekauften Okularen (26mm,12mm) schlecht zu finden waren, von Nebeln etc. mal zu schweigen (nur der Ringnebel war mir holt), ich konnte einfach keine Nebel finden.
Also hier im Forum mal so quer gelesen, festgestellt das ich wohl mit nem 26mm Okular und nem 1,25 Zenitspiegel keinen Blumentopf gewinnen kann, also 2 Zoll Zenitspiegel mit 99% Reflexion bestellt, 40mm Williams Okular und weils so schön ist und auch hier empfohlen wurde gleich noch das BaaderZoom 8 - 24 mm + 2,25 Barlow und ein Telrad + Atlas bestellt, ein 6mm Antares 70° hatte ich wegen des Newtons schon.
Also noch wegen der Justage des SC informiert, am Abend etwas Glück gehabt mit dem Wetter und los ging es.
Nordpolarstern rein, justiert so gut ich konnte, nach 2 Stunden hab ichs dann sein gelassen ,man will ja Sterne sehen und nicht justieren...
Und siehe da, mit dem 40er Okular läßt sich einiges Finden. M5 usw. ging sieht auch wirklich gut aus und nach etwas Training hab ich sogar schon den Hantelnebel und ein paar Galaxien erwischt.[:D]
Am Adlernebel bin ich gescheitert, da ist aber nach Recherche wohl ein OIII Filter fällig, nach 30 Stunden durch Teleskope schauen denke ich aber, ein wenig trainieren muß ich noch. [;)]
So, jetzt zu meinen Umbauten / Verbesserungen:
Als erstes C8 auseinandergenommen, Spiegel und Schmidtplatte raus, Platte vorher natürlich markiert, alles saubergemacht.
(laut Anleitung hier im Forum, Isopropanol, destilliertes Wasser, Kompressor etc. ist alles vorhanden)
So gereinigt, dabei Festgestellt das der Fangspiegel in der Schmidtplatte lose ist, Teile des Klebers sind rein gerieselt, daher der Staub im Tubus...
Also wie mache ich ihn fest, Stellung ist klar, am Spiegel und an der Scheibe sind ja Markierungen da ich hier im Forum nichts Brauchbares gefunden habe, habe ich Sternzwirn genommen und in die Umlaufende Ritze der Fangspiegelhalterung so lange gezogen bis er fest genug saß um sich nicht zu bewegen aber noch so locker um ihn noch nach-justieren zu können.
Auf Verkippung etc. habe ich natürlich geachtet.
Unter den Fangspiegel habe ich noch nenn O-Ring gepackt damit die Justage auch funktioniert (meine Federn waren alle zu groß)
Funktioniert auch, das kann ich hier schon mal sagen. [8D]
Dann weil ich schon dabei war Veloursfolie auf Korkplatte geklebt und in den Tubus, Fangspiegelhalter im Tubus auch gleich beklebt, war ja genug Folie da, und natürlich noch Gedanken gemacht wegen des Spiegelshiftings.
Wobei ich sagen muß das das Shifting erst mit 6mm Okular und dann auch noch sehr begrenzt aufgetreten ist.
Also was nehmen? Normales Fett, MS2O-Fett, Keramikpaste, da ich eine Werkstatt habe, habe ich alle Möglichkeiten...
Wieder rum gelesen und mich letztendlich für Plastilube entschieden, Warum? Ganz einfach, das ist ein sehr feines Hochleistungs und Hochtemperaturfett (Also ist ein ausgasen und verharzen ausgeschlossen) und des beste:
bei Bewegung verflüssigt sich das Fett, bei Stillstand verfestigt es sich wieder, wobei in der Praxis davon nichts zu merken ist.
Beim Justieren mit 6mm Okular + 2,25 Barlow hat sich das Shifting auf 0 reduziert, wobei ich schon vorher kaum Shifting hatte.
Soweit so gut, alles wieder zusammengebaut, Schmidtplatte zentriert (die Korkplättchen waren geschrumpft daher hatte ich Spiel),
und was hat man? Mist Wetter ...
Also Künstlichen Stern (Alufolie mit Stecknadel und LED-Lampe) in der Halle aufgebaut (15m Länge) und justiert. [:D]
Klar dass es nicht das Optimum ist, aber zum Testen reicht es.
Schmidtplatte habe ich nach Stern ausgerichtet nach justage auf Streuung geachtet und nach Empfinden eingestellt, habs natürlich später nachkontrolliert, Entposition war fast exakt die originale Position.
Dann habe ich mir Gedanken wegen der Justage gemacht und bin hier auf die Duncan Methode gestoßen, diese kann ich nur empfehlen, wirklich einfach und Top, soweit ich das als Anfänger beurteilen kann.
So, Wetter war nicht allzu toll, aber Polaris war frei, Justage mit Maske nochmal am Stern mit 750-facher Vergrößerung, super zu machen, nun das 6er Okular rein, auf Saturn gerichtet und was soll ich sagen, Top, Wollte dann auf Größere Vergrößerung, Seeing was top, Mit Zoom und Barlow also ran an den Speck und was war? Riesen Saturn mit super Ring, aber alles weiß. Mir habe sich Fragezeichen über dem Kopf gebildet bis ich an den Himmel schaute ... Schleierwolken waren die Ursache.
Also einpacken, Himmel wollte nicht so wie ich.
Beim Beobachten ist mir aufgefallen das ich manchmal sehr schwer den Fokuspunkt finde, grade bei hoher Vergrößerung, also was machen?
1:10 Untersetzung für 325,- Euro? Anderer OAZ? Motorfokus 266,-? Alles ganz schön teuer...
Also:
Mini-Getriebemotor, (von mir schon mit Anschlußkabel/Klinkenbuchse und Riemenscheibe versehen (14,50))
Drehzahlsteuerung, hier schon in der Box (Drehzahlsteuerung PWM kostet beim bekannten Onlinehändler 4,50)
Wippschalter (5,35) und ein Paar Kabel + ne kleine Plastedose und schon haben wir selbst nenn Motorfokus gebaut. [:D]
Als Hülse hab ich ne Taschenlampe genommen (ein Werbegeschenk)
und diese Zerschnitten, also Kostenlos....[:D]
Den originalen Fokusknopf abschrauben, Schrumpfschlauch in passender Größe auf die nun zum Vorschein kommende Hülse raufstecken, am Motor habe ich eine Zahnriemenscheibe geklebt (6,99) 13mm, den Schrumpfschlauch auf Hülsengröße vorschauen lassen und dann alles zusammen stecken, mit Heißluftpistole schrumpfen und schon sind Motor und Fokus verbunden.
(habe ich kein Foto von gemacht wer es braucht sagt einfach Bescheid)
Um den Motor habe ich (und nur um den Motor) Schaumklebeband gewickelt (3 Lagen) und dann wird einfach die Hülse rübergeschoben.
In 2 der oberen 3 Öffnungen habe ich ein Blechstreifen als u gebogen, etwa 1cm lang und dann in die Schlitze geschoben, so ist der Motor gegen Verdrehen zusätzlich gesichert und dann kam ein Deckel rauf.
Die Hülse ist am Korpus mit einer Schlauchschelle befestigt, also jederzeit abnehmbar.
betrieben werden Kann der Motor sowohl mit der 9v Blockbatterie als auch über Powerpack 12V Netzteil oder alles was man hat, wenn man sich ne Halterung für nenn Akku mit 1,2V macht funktioniert das auch, hat aber nur 2U/Min, das ist extrem langsam.
Hab gestern Abend super Wetter gehabt, und ich kann den Motorfocus nur empfehlen, wenn ich ihn auf ganz langsam stelle dauert es etwa 20 Sekunden eh man wahrnimmt das sich etwas tut, es läßt sich also super fein der Fokuspunkt finden, ich bin total begeistert.
Soviel erstmal von mir, sollte mir noch etwas einfallen ergänze bzw. schreibe ich noch einmal, wenn ihr Fragen habt fragt einfach.
[:)]
Ach so, was hat der Spaß nun insgesamt gekostet?
47,01 Euro für alles.
Nette Grüße André. [:)]