Konjunktion Uranus, Venus, Mars

  • Hallo allerseits,


    eine weiter, nicht ganz so spektakuläre Konjunktion kündigt sich an, und vor drei Tagen hatte ich schon in Friedrichs (brennus) Thread zwei Bilder davon eingestellt: http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=177942&whichpage=2


    Das empfand ich irgendwie als eine Art fließenden Übergang, aber inzwischen stimmt der Titel nicht mehr, deshalb hier ein neuer Anlauf.
    Heute Abend war ein vergleichsweise klarer Himmel, und so habe ich probiert, Venus und Mars zusammen mit Uranus abzubilden.


    Um 19:32 Uhr mit 55mm sah es in der Dämmerung so aus:






    Hier ist Uranus zusätzlich markiert:








    Inzwischen passt das Trio auch in ein 135mm – Objektiv; Uranus ist da helle Objekt mit dem geringsten Anstand zur linken oberen Bildecke:








    Wenn man die Bilder vom 24. und von heute vergleicht, so kann man trotz der riesigen Entfernung von Uranus mit ca. 3,1 Mrd Kilometern schon eine leichte rechtläufige Positionsverschiebung erkennen – der Fleck ist also wirklich kein Stern. Ein entsprechendes Bild wird umgehend nachgeliefert.


    Und, wie schon im anderen Thread geschrieben, nicht vergessen - am 04.03. ist der kürzeste Abstand zu Venus und am 11. zu Mars gegeben.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hier jetzt als Ergänzung die Bewegung von Uranus zwischen dem 24. und 27.02. Dazu habe ich in das Bild vom 27. den entsprechenden Ausschnitt vom 24. hineinkopiert. Die Linien verbinden dieselben Sterne; Uranus ist an den Linien rechts oben markiert:





    Heute am frühen Morgen sah ich zufällig den Skorpion mit Saturn im Südosten, und als Nachbar von Uranus im Sonnensystem habe ich ihn ebenfalls auf die Schnelle im Bild festgehalten - eine interessante Konstellation so knapp über dem Horizont, hier mit 55mm um 04:55 Uhr, ( Sekunden belichtet:





    Leider war kurze Zeit später um 05:16 Uhr fast alles wieder vorbei:





    Viele Grüße


    Manfred

  • Hallo allerseits,


    gestern Abend war wieder en klarer Westhimmel, und die drei Planeten waren fast so aufgereiht wie die Gürtelsterne des Orion. Uranus ist dabei in gerader Verlängerung der Strecke Mars - Venus zu finden, in ziemlich genau doppeltem Abstand.


    Stellarium sagt, Uranus hatte eine Helligkeit von 6,25mag und bedingt durch Extinktion nur 7,05mag. Deshalb habe ich probiert, die Sterne etwas aufzuhellen, und das erklärt auch das Rauschen im Bild.


    Ansonsten: 19:32 Uhr, Flektogon 1,8/55mm abgebelendet auf 2,8; ISO 1600 und 1,6s:






    Übermorgen wird die größte Annäherung von Venus an Uranus gegeben sein.


    Kleine Begebenheit am Rande: gerade wollte ich den Rückzug von meinem Beobachtungsposten antreten da leuchteten mir zwei Personen mit einer Taschenlampe penetrant ins Gesicht, und eine Nachbarin sagte schließlich: "F. hat gesagt, an der Straßenecke steht ein Dreibein und fotografiert die Autos, ob die da zu schnell um die Kurve fahren ..."



    Viele Grüße


    Manfred

  • Hallo noch einmal,


    nach einigen Tagen mit geschlossener Wolkendecke gab es in der Dämmerung endlich wieder blauen Himmel und Venus leuchtete schon recht hoch, als das kräftigere Abendrot seine Arbeit eingestellt hatte, und deshalb wurden wieder Kamera und Stativ bemüht.


    Tja, was dann noch mit einem 55mm Objektiv möglich war, sieht man hier:





    Auch mit Tele war Uranus so gut wie nicht auszumachen, zumindest kein präsentables Ergebnis. Aber diese weichgezeichnete Atmosphäre hat schon ihren eigenen Reiz, und auch das sichtbare Duo macht sich doch recht gut.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo allerseits,


    wieder sah die frühere Dämmerung eher vielversprechend aus, aber dann war es doch wieder der übliche Dunstschleier, hinter dem sich die Planeten versteckten. Venus und Mars sind schon deutlich auf Distanz gegangen, wie diese Übersicht mit 55mm um 19:44 Uhr zeigt mit Venus ca 13° und Mars ca.7° über dem Horizont:







    Der nächste Versuch war mit 135mm; der hellste Stern der Dreiergruppe rechts oben ist übrigens delta Psc mit 4,5mag; Uranus befindet sich schräg links über Mars:







    hier mit einem Kreuz gekennzeichnet:







    Schließlich wollte ich noch ein älteres Soligor 2,8 / 200mm Objektiv ausprobieren, und das Ergebnis war ein recht interessanter Aspekt:









    Uranus erscheint grün, Mars in sattem Rot, und delta Piscium ebenfalls rot. Dieser Stern ist nach Skyplot ein „oranger Riesenstern“ der Spektralklasse GK5. Zum Vergleich ist sein südlicher Nachbar eher grünlich. Die Rahmen enthalten die entsprechenden Ausschnittsvergrößerungen der Gestirne daneben. Eine weitere Aufnahme der Hyaden zeigte ebenfalls einen Aldebaran in sattem Rot.
    So, das war das „Update“ von heute; mit der größten Annäherung von Mars an Uranus dürfte dann wohl ein Ende dieser Konstellation in Sicht sein.


    Grüße


    Manfred.

  • Guten Abend allerseits,



    heute war sie also, die größte Annäherung von Mars an Uranus, und auch der Himmel spielte einigermaßen mit.


    Kurz nach 19:30 leuchteten Venus und Mars schon recht intensiv in der späten Dämmerung, für sich schon ein sehr schöner Anblick, hier mit 55mm festgehalten:








    Um Uranus überhaupt einigermaßen sichtbar zu machen und einen Vergleich mit den Fotos der letzten Tage zu ermöglichen, hier Mars und Uranus etwas größer mit 135mm: der helle Stern rechts ist wieder delta Psc:








    So langsam aber sicher bewegte sich das Paar weiter Richtung Horizont, aber noch Zeit für einige Aufnahmen mit 200mm. Bei dieser war die Optik ein Canon Zoom 70-200mm bei voller Brennweite um 19:55, kurz vor dem Abtauchen der ersten Bezugssterne:








    Interessant sind hier die fast vollständig fehlenden Farben der Planeten. Das sah bei dem 1:2,8 200mm Soligor Objektiv drei Minuten vorher ganz anders aus:








    Und um es noch einmal richtig deutlich zu machen, hier dasselbe Bild mit einer eingefügten richtig farbigen Ausschnittsvergrößerung:








    Für mich habe ich beschlossen, mich darüber zu freuen, dass diese Farben so deutlich zu erkennen sind und das Objektiv nicht als “Farbwerfer” abzutun.


    Eine letzte Frage beschäftigt mich noch … im Astro – Kalender von Bild der Wissenschaft zeigt das März-Foto den Saturn, der die Sonne verdeckt, aber Venus, Mars und Erde samt Mond sind ebenfalls zu erkennen – eine fantastische Perspektive.


    Wie würde der heutige Anblick des für Uranus „inneren“ Sonnensystems mit Venus, Mars und Erde fast genau in einer Reihe wohl aussehen – vielleicht so, als hätte die wohl hellere Erde drei Monde – einen hellen Venusmond und noch zwei etwas dunklere Begleiter?


    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit in dieser doch etwas jovial-dominanten Zeit.


    Viele Grüße
    Manfred.

  • So, jetzt doch noch einmal, weil es einer der klarsten Abende in letzter Zeit war und Venus so überzeugend leuchtete.


    Hier die Übersicht mit 55mm:








    Mars befindet sich auf Höhe der Baumwipfel, und wenn man es mit dem ersten 55 mm - Bild hier im Thread vergleicht, dann erkennt man gut den Umfang der Bewegung in dieser Zeit.



    Mit 200mm wurde dann auch Uranus sichtbar, fast in der Bildmitte, etwas rechts unterhalb von Mars:








    Viele Grüße,
    Manfred.

  • Hallo allerseits,


    irgendwie wollte ich mein kleines Projekt zum Abschluss bringen und habe deshalb versucht, die Planetenpositionen der ersten und letzten Aufnahmen mit 55mm in diesem Thread zusammenzufügen, sodass ihre Bewegung zwischen dem 27. Februar und dem 12. März deutlich wird.


    So habe ich die erste und letzte Aufnahme in diesem Thread so übereinander geschoben, dass der Sternhimmel durchgehend richtig dargestellt ist. Da ich es interessant fand zu sehen, wie sich auch der Horizont bzw. der Sternhimmel darüber in dieser Zeitspanne verschoben hat, habe ich im oberen Bild einige Baumwipfel stehen lassen und nur das dichtere Astwerk darunter ausgeschnitten.


    Eine gute Hilfe beim Übereinanderlegen was delta Psc als Teil eines Dreigestirns, an den Bildergrenzen blau markiert.
    Die Position von Venus dürfte erkennbar sein, Mars und Uranus sind jeweils rot bzw. grün markiert, alle rechtläufig. Man sieht, es ist Bewegung drin.







    Richtig, man sieht die Sterne und Uranus nicht so klar und kontrastreich wie in Zenitnähe, aber es war halt der Horizontbereich, teilweise recht dunstig, der nicht viel mehr zuließ. Mit dem Ergebnis bin ich aber trotzdem recht zufrieden, auch wenn man die Anzahl anderer Beiträge zu dieser Konstellation betrachtet.
    Und wenn mir meine hausinternen IT-Experten wieder zur Verfügung stehen, werde ich noch einmal einen Link zu einer größeren Version einstellen.

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