montierungsschäden

  • hallo miteinander,


    aus aktuellem anlass würde ich mal gerne in die werte runde fragen ob (mobile)montierungsbesitzer irgendwelche schäden(zb. korrosion) an
    ihren montierungen im laufe der zeit zu verzeichnen haben.
    bei kollegen+mir selbst konnte ich zumindest am stativ der CGEM festgefressene schrauben verzeichnen.das ist ja soweit net schlimm,aber bekannt sind mir sogar stromausfälle.


    übrigens steht in der CGEM anleitung ausdrücklich dass nach gebrauch teleskope+gegengewichte abzunehmen sind.doch wer macht das schon in 'ner sternwarte?!


    die etwaige "dunkelziffer"von allerlei "schäden" durch ausseneinsätze würde mich mal interesssieren.


    -DON-

  • Hi Don,


    "kaputtstehen" kann sich eine Montierung eigentlich nicht. Wir haben die Frage hier oft: "Kann ich das Teleskop im Wohnzimmer aufgebaut lassen ?". Die Lager gehen nicht kaputt, und die Achsen biegen sich auch nicht durch. Ich kann mir hoechstens vorstellen, dass sich der Hinweis in der Anleitung darauf bezieht, nicht die Montierung mit Gegengewichten aber ohne Fernrohr stehenzulassen. Das ist eine unguenstige Gewichtsverteilung (Kippgefahr) und ganz schlimm ist es, wenn die Gegengewichte nicht nach Norden zeigen und das Drehmoment durch eine geschlossene Rektaszensionsklemmung abgefangen wird. Dann liegt die ganze Last naemlich auf den Flanken der Schnecke, und die (oder das Schneckenrad) kann Schaden nehmen.




    Was auf Dauer verschleisst:


    - Elektronik: Nichts haelt ewig, und gerade bei Einbausystemen kann es aergerlich sein, wenn nach 20 Jahren die Elektronik den Geist aufgibt und es keine Ersatzteile mehr gibt.


    - Schraubenverschleiss: Schrauben, die zum Transport auf- und zugedreht werden muessen, nutzen ueber die Jahre ab - auch die Gewinde. Dazu kommt Korrosion, wenn die Schrauben nicht rostfrei sind. Im Zweifelsfall durch rostfreie Schrauben ersetzen und die Gewinde leicht einfetten (mache ich bei meinem Fahrrad auch so - nichts ist aegerlicher als eine abgenudelte Inbusschraube im Rahmen).



    - Kabel: Je nach Material kann der Weichmacher nach einigen Jahren ausgegast sein und das Kabel wird sproede.


    - Korrosion: Besonders bei Sternwartenmontierungen ein Problem wegen Kondensation. Besonders anfaellig sind Stellen, die nicht lackiert sind bzw. einen hohen Abrieb haben, wie die Gegengewichtsstange.


    - Lack: Meiner Erfahrung nach betrifft dies insbesondere die Gegengewichte. Die fuenf weissen Gewichte meiner beiden EQ6en sind inzwischen rot-weiss. Deshalb sind ja auch Edelstahlgewichte so beliebt.


    - Stativ: Bei meinen Holzstativen habe ich festgestellt, dass sie anfangen zu klemmen, weil sich das Holz durch Feuchte verzieht. Geht mir bei meinem Berlebach Uni so (ca. 13 Jahre alt), und bei meinem Dobsmounts-Stativ (12 Jahre). Beide Stative sind groesstenteils draussen in der Sternwarte gelagert und von daher groesseren Temperatur- und Feuchtzyklen ausgesetzt. Ich habe schon versucht, sie mit Wachs wieder gaengig zu machen, aber nur mit maessigem Erfolg.

  • Hi!


    Ebenfalls zu beachten: Beim Transport die Klemmungen lösen, damit Stöße nicht von Motor/Getriebe abgefangen werden müssen.


    Korrodierte Elektronik kommt immer wieder mal vor, wenn eine Montierung feucht gelagert wird.


    Rost auch, aber bis sie durchrostet, dauert es normalerweise ein paar Jahrzehnte:-) Wir haben im Verein eine Montierung mit vier Schrauben auf einer 100 Jahre alten Säule befestigt; eine der Befestigungsschrauben rostet regelmäßig.


    Ansonsten gilt: Keep cool & dry – Kühl und trocken lagern, wie Schokolade. Aber nicht tieffrieren, sondern normale Raumtemperatur, und gut belüftet, damit Kondenswasser verdunsten kann.


    Beste Grüße,
    Alex

  • Danke, Alex -- den Punkt mit den Klemmungen hatte ich vergessen zu erwaehnen.


    Zum Thema Feuchtigkeit: In meiner Sternwarte habe ich viel Staub, da ich nur ca. 200m weit von einem Steinbruch wohne und der Fabrikschornstein der Kalkbrennoefen steht etwa 600m Luftlinie in Hauptwindrichtung. Folglich decke ich meine Teleskope zu, aber womit ?


    Plastiktueten lassen die Feuchte nicht abziehen und sie sind laut, wenn man die Knistersaecke nachts runternimmt. Dazu flattern sie im Wind umher und koennen sogar aus der Sternwarte geblasen werden.


    Nach einigem Hin und Her habe ich wasserdichte Spannbettlaken gefunden, die sich wunderbar ueber die Teleskope und Montierungen ziehen lassen. Die knistern nicht, sind schwer genug um nicht vom Winde verweht zu werden, lassen die Feuchtigkeit abziehen aber bieten gleichzeitig einen Spritzwasserschutz, sollte das Dach mal lecken. Und wenn sie voellig eingestaubt sind, gehts eben in die Waschmaschine und gut ist. Eigentlich alles nur Vorteile. Der einzige Nachteil ist, dass man die Dinger ja irgendwo kaufen muss und nicht weiss, was die Leute im Laden so denken ... [:I]

  • Was die Abdeckung betrifft, hat meine Frau im Internet so große Reststücke von ein gumierten Material gekauft. Ich denke mal dass dieses für Außen-Tischdecken benutzt wird.


    Daraus hat sie mir meine Abdeckungen gemacht.
    Die sind super und lassen sich prima abwischen.


    Daraufpinkeln habe ich aber noch nicht probiert ;)

  • Hallo,


    ich habe seit vier Jahren eine CGEM im mobilen Ackereinsatz. Ich habe bis jetzt trotz oftmals klatschnasser Nächte weder Korrosion oder festgefressene Schrauben zu beklagen. Welche sollen das denn sein und was heisst "festgefressen"?
    Auch habe ich kürzlich das Motorboard ausgebaut, auch dort keine erkennbare Korrosion.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    übrigens steht in der CGEM anleitung ausdrücklich dass nach gebrauch teleskope+gegengewichte abzunehmen sind.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Echt? Wo steht das? Finde ich gerade nicht im Handbuch, ausser, dass man die Montierung nicht längere Zeit unbalanciert stehen lassen soll.


    Gruß,
    Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Danke, Alex -- den Punkt mit den Klemmungen hatte ich vergessen zu erwaehnen.


    Zum Thema Feuchtigkeit: In meiner Sternwarte habe ich viel Staub, da ich nur ca. 200m weit von einem Steinbruch wohne und der Fabrikschornstein der Kalkbrennoefen steht etwa 600m Luftlinie in Hauptwindrichtung. Folglich decke ich meine Teleskope zu, aber womit ?


    Plastiktueten lassen die Feuchte nicht abziehen und sie sind laut, wenn man die Knistersaecke nachts runternimmt. Dazu flattern sie im Wind umher und koennen sogar aus der Sternwarte geblasen werden.


    Nach einigem Hin und Her habe ich wasserdichte Spannbettlaken gefunden, die sich wunderbar ueber die Teleskope und Montierungen ziehen lassen. Die knistern nicht, sind schwer genug um nicht vom Winde verweht zu werden, lassen die Feuchtigkeit abziehen aber bieten gleichzeitig einen Spritzwasserschutz, sollte das Dach mal lecken. Und wenn sie voellig eingestaubt sind, gehts eben in die Waschmaschine und gut ist. Eigentlich alles nur Vorteile. Der einzige Nachteil ist, dass man die Dinger ja irgendwo kaufen muss und nicht weiss, was die Leute im Laden so denken ... [:I]



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Juergen,


    GENIAL!


    Für Inkontinenz entwickelt, für Montis DER optimale Schutz.


    Darauf muss man erstmal kommen [8D]


    CS Franjo

  • hallo ihr lieben,


    vielen dank für die vielen antworten!


    aktueller anlass ist, dass ein kollege grade eine heftige diskussion, u.a. auch mit einem händler hatte, weil (angebliche) unsachgemässe behandlung seiner CGE-pro zu korossion der motorkabelanschlüsse,austrocknen der libelle+,soweit mir bekannt,
    kondensation IN(!) der montierung geführt haben soll.
    dass man ihm dann bei seiner ca.5000€ teuren monti dann noch mitgeteilt hat dass diese eben nicht für europäische witterungsverhältnisse gemacht seien(!),+man in amerika(+somit auch der deutsche händler) keine ersatzteile jahrelang vorrätig halten müssen,
    grenzt doch an hohn+spott.
    angeblich sollen nur höherpreisige geräte dicht gekapselt sein.
    all diese dinge werden natürlich in der werbung nicht bei diversen montierungen der"nicht über 6000€ klasse" erwähnt.


    kommt mir vor, wie wenn man mit einem dafür ausgewiesenen geländewagen in's gelände fährt+ sich der händler dann im schadensfall
    aus der affäre zieht mit einem"..naja,von SO einem gelände war ja net die rede".


    ich selbst hatte vor kurzem auch ein problem durch eine platinestörung.ich bekam eine neue zugeschickt(für immerhin ca 170€),die für mich+meinen kollegen (gelernter elektriker)allerdings gebrauchtspuren aufweist..
    aber das ist eine andere geschichte...
    mein händler fragte mich übrigens ob ich denen meine alte platine vermachen würde...ein schelm wer da nix böses ahnt!


    dass man dann mal neugierig wird wie+ob solch dinge auch bei anderen ein thema sind,ist wohl verständlich.


    -jürgen,vielen dank für deine ausführlichen erläuterungen.du triffst jeden punkt,aber das sind natürlich meist"nur"schönheitsfehler.bedenklich finde ich jedoch wenn tatsächlich einschränkungen oder gar funktionsverluste auftreten.


    -alex:"..feucht lagern"is ja bissl dehnbar.fällt da auch drunter wenn man die montie abgedeckt(in meinem falle mit nach unten offener tüte,malerfliess sowie leerem farbeimer über'm DEK-kopf) draussen oder in 'ner sternawrte lagert?
    is also 'ne sternwarte"draussen"oder ist ein geschlossener schutzbau rein rechtlich "drinnen"?


    -michael:stimmt,im handbuch steht tatsächlich"...sollte nie längere zeit einseitig,mit teleskop/ohne gewichte(bzw umgekehrt)..."belastet werden.
    "festgefressen"bedeutet nicht ohne massiven krafteinsatz zur funktion zu bringen.dies betrifft bzw.betraf(da nun säule vorhanden)
    bei mir+mehreren kollegen die unteren stativschrauben zum ausfahren der stativbeine.
    is aber au nur logisch+wäre für mich ebenso kein grund zur klage wie das ausbleichen der dunklen kunststoffteile daran.


    wie gesagt,schönheitsfehler sind nicht das thema.(total)ausfälle jedoch sind superärgerlich+womöglich(nicht)vermeidbar!?
    das ist, was ich mal so anhand erfahrungswerte wissen wollte.


    -DON-

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