Autoguiding unter Linux

  • Hallo!


    Ich möchte hier eine spezielle Thematik anreissen:


    Gibt es jemanden unter Euch, der die gesamte Astrophotographie incl. Bildbearbeitung unter Linux macht? Beim Autoguiding begonnen, über das Stacken bis hin zur abschließenden Bildbearbeitung.
    Kann mich nicht erinnern, daß dieses Thema hier im Forum schon mal sehr ausführlich behandelt worden wäre.
    Abgesehen von den Kameratreibern scheitert so ein Unterfangen doch bereits bei den nicht vorhandenen Guidingprogrammen?


    Daß es ein Äquivalent zu Fitswork namens DS9 gibt, ist mir bekannt und, daß es komplizierter zu handeln ist, auch.


    Bin gespannt auf Eure Statements!


    Viele Grüße


    Gerhard

  • Hallo,


    also ich benutze nur Linux und kann nur folgendes dazu beitragen:


    Bei mir läuft unter Ubuntu 12.04 und WINE Autostakkert! und Fitswork problemlos. Auch Photoshop CS4 läuft unter WINE was ich jedoch nicht benutze. Wenn dann in der nächsten Zeit die 32bit Unterstützung für Gimp kommt, wird es auch in der Hinsicht besser.


    Grüße

  • Hallo Lukas,


    das ist schon mal interessant zu hören, daß Du mit WINE problemlos arbeiten kannst. Ich fahre derzeit noch doppelgleisig, verwende also WIN und zwar noch immer XP und Ubuntu. Da allerdings noch die alte Version 10.04 , die bis April unterstützt wird.
    (Hast Du mit der 12er Version keine Probleme?)


    Viele Grüße


    Gerhard

  • Hi Gerhard,


    das würde mich auch interessieren, da ich auf meinen Rechnern u.a. Lubuntu 12.04 und auch Gentoo einsetze. Für das Astrozeugs hab ich aber extra noch ein älteres Win XP auf meinem Laptop. Wäre cool, wenn man darauf verzichten könnte aber ohne ASCOM Plattform und die entsprechenden Treiber wird das wohl nix.
    Dass Fitswork gut unter Wine läuft kann ich bestätigen. Die Bildbearbeitung läuft bei mir auch teilweise unter Linux mit dem DS9 und THELI.


    Grüße,
    Marcus

  • Hallo Gerhard,


    wie es aussieht, befindet sich momentan eine Portierung von PHD-Guiding ("open-phd-guiding") in Entwicklung (http://code.google.com/p/open-phd-guiding/).


    Für die Bearbeitung der Rohbilder unter Linux ist wohl THELI (http://www.astro.uni-bonn.de/~theli/) das Non plus ultra.


    Und nicht zuletzt gibt es für Videoaufnahmen noch wxAstroCapture (http://arnholm.org/astro/software/wxAstroCapture/).


    Gruß
    Christian

  • Hallo Marcus und Christian,
    dann wären also eigentlich die Hauptprobleme gelöst? THELI muß ich mir erst angucken, das kenne ich nur vom Hören her.
    Das große Problem sehe ich trotzdem noch in den Kameratreibern. Die Lodestar wäre da z.B. so ein Fall. Unter XP muß der Treiber ja z.B. im abgesicherten Modus installiert werden, sonst bringt man die sowieso nie zum Laufen.
    Viele Grüße
    Gerhard


    (Das mit dem "open-phd-guiding" habe ich vorhin entdeckt, aber da ist eben auch von Hardwarproblemen die Rede)

  • Hallo,


    also mit Guiding hab ich keine Erfahrung, brauche ich für meine EQ-1 auch nicht so dringend. [:D]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gamma Ray</i>
    (Hast Du mit der 12er Version keine Probleme?)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich sag mal so, alles was unter 10.04 bei mir funktioniert hat tut es auch jetzt noch. Stabil läuft das Ganze auch so halbwegs, das einzige ist halt die neue Unity Oberfläche. Davon bin ich nicht begeistert, aber wenn man bei Ubuntu bleiben will, kommt man nicht drumrum (Das neue Gnome ist ein Witz!).


    Vorhin habe ich noch Cartes du Ciel probiert, dass läuft auch.


    Naja die Treiberunterstützung ist bei Linux immer so eine Sache, ich glaube hier wäre es hilfreich, wenn die Hersteller der Kameras mal was machen würden, was aber bei der Vielzahl von Distributionen und der Open Source Kultur auch nicht so einfach ist.


    Grüße

  • Die Unity Oberfläche ist mir auch ziemlich auf den Geist gegangen, deswegen hab ich mich für Lubuntu mit LXDE entschlossen. Das kommt Gnome2 mMn. am nächsten. Kubuntu und Xubuntu gibt es ja auch noch oder man installiert sich eine ganz andere Oberfläche. Ich hatte zwischendurch auch mal Gnome3 und Mate drauf.


    Grüße,
    Marcus

  • Hallo Marcus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Unity Oberfläche ist mir auch ziemlich auf den Geist gegangen, deswegen hab ich mich für Lubuntu mit LXDE entschlossen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich habe das Probem, daß ich eben auch XP auf beiden Rechnern installiert habe und somit eine Linux-Neuinstallation nicht so einfach wäre, oder doch? Upgrade doch eher?
    Jemand hat mir MINT 13 vorgeschlagen.


    Die Aktualisisierungsverwaltung schlägt mir UBUNTU 12.04.1 LTS vor, doch ich habe im Ubuntu-Forum gelesen, daß auch das auf Probleme stößt und man damit bis knapp vor Ende der Unterstützung der Version 10.04 (April 13) warten sollte, weil dann alle Bugs beseitigt wären.


    Was ich unbedingt an Software benötige, ist ESO-Midas, das nur im Terminal-Modus läuft.


    Nachdem ich kein Linux-Spezialist bin, weiß ich nicht so recht, wie ich weiter vorgehen soll.


    Viele Grüße


    Gerhard

  • Hi Gerald,


    normalerweise sollte eine Neuinstallation kein Problem darstellen. Einfach Daten sichern, die Linux Partitionen mit einer LiveCD plätten und das neue [L|K|X]Ubuntu in den freien Bereich installieren. Bei der Installation des Bootloaders (GRUB2) wird deine Windows XP Installation automatisch erkannt und in den Bootloader eingetragen, sodass beim Start ganz normal das Auswahlmenü kommt.
    Eine Aktualisierung von einer Ubuntu Version auf die nächste kann ich nicht empfehlen. Da hatte ich schon oft mit nervigen Bugs zu kämpfen, daher benutze ich auch nur die LTS Versionen bzw. versuche auf Gentoo umzusteigen.


    Linux MINT hab ich noch nicht probiert, aber dort haben die glaube die Mate Oberfläche, die auf Gnome2 basiert.


    Grüße,
    Marcus

  • Ich würde auch neu installieren, von der Aktualisierung habe ich auch bisher gemischtes gehört. MINT habe ich nur mal gesehen. Sah nicht so schlecht aus, hat mich aber auch nicht vom Hocker gehauen. Ich habe mich jetzt mit Unity arrangiert und benutze auch nur die LTS.


    Grüße

  • Hallo Marcus, hallo Lucas,


    danke für Eure Ratschläge! Leider habe ich das "Plätten" einer Linux-Partition mit einer LiveCD noch nie gemacht. Die Parallelinstallation mit XP ist mir ja zwar problemlos gelungen.
    Meine Sorge besteht nur darin, im Bootloader etwas zu "verbiegen". Das habe ich nämlich schon mal "zusammengebracht" vor langer Zeit unter SuSe! ;) War sehr unangenehm.


    Viele Grüße


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,
    ich bin zwar kein Fotograf, benutze aber Ubuntu 12.04.1LTS. Ich habe ein Ubuntu 10.04LTS upgegraded, war aber damit nicht zufrieden, weil dabei alle zusätzlichen Repositories disabled werden. Von diesen bezogene Programmpakete werden also nicht mit upgegraded, sondern müssen nach dem Upgrade getrennt upgegraded werden, wozu die disabelten Repositories in /etc/apt/sources.list wieder eingeschaltet werden müssen (Kommentarzeichen entfernen). Das Ganze ist etwas unbefriedigend, aber nicht wirklich schlimm.


    Ein anderes Ubuntu 10.04.LTS habe ich durch eine Neuinstallation von 12.04.1LTS upgegraded, was klaglos durchlief. Danach muß man dann aber alle Pakete, die man zusätzlich unter 10.04 hatte, neuinstallieren, d.h. auch die zugehörigen Repositories wieder neu eintragen. Dazu gehört z.B. auch CDC. Dauert halt, das Ganze. Mir war es trotzdem etwas lieber.


    Zu WINE: Falls WINE irgendwelche Probleme macht, Kannst Du auf z.B. VirtualBox auszuweichen versuchen. Also VirtualBox installieren (am besten das von Oracle, nicht VirtualBox-OSE, weil das von Oracle mit USB besser klarkommt) und dann in VirtualBox Dein gewohntes Windows. Ob darin dann alle Treiberprobleme gelöst sind, kann nur ein Versuch zeigen.


    Zur Installation von VirtualBox am besten dessen Repository installieren wie auf dieser Seite unter "Debian-based Linux Distributions" beschrieben: https://www.virtualbox.org/wiki/Linux_Downloads.


    Ich wünsche Dir viel Erfolg, falls Du es ausprobierst. Grüße aus dem verregneten Montafon mit weißen Gipfeln, Michael


    P.S.: Wegen des Bootloaders würde ich mir keine Sorgen machen, das funktioniert mittlerweile unter grub2 recht zuverlässig.

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">war aber damit nicht zufrieden, weil dabei alle zusätzlichen Repositories disabled werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja genau, das stand auch im Ubuntu-Forum. Deshalb war ich ziemlich verunsichert.
    Ich möchte von Windows ganz weg, was mir aber bis jetzt noch nicht gelungen ist, weil ich eine Hand voll Programme unbedingt benötige, die unter WINE wahrscheinlich nicht laufen.
    Dazu gehört ein Platinen-Layoutprogramm, das ich einfach schon mehr als 20 Jahre verwende. Zwar in letzter Zeit nicht mehr so häufig, aber darin bin ich eben gut, wie ich glaube. An AutoCAD kommt auch eigentlich kein anderes Programm so richtig ran und wenn man das mal recht gut intus kann, will man nicht wieder in die Schule gehen.


    Fitswork würde also unter WINE laufen, CdC läßt sich ohnehin unter Linux installieren, für "Polsuche" wird es wohl eine Alternative geben und die Sache mit dem PHD-Guiding werde ich noch checken demnächst.


    THELI schaut äußerst professionell und lernenswert aus. Da kniee ich mich bestimmt rein.


    Die LTS-Version des 12er Ubuntu wird ja bis 2017 unterstützt, also hat man einige Zeit keine groben Umstellungen zu erledigen.


    Was ist an Unity eigentlich so ungewohnt? Ich habe mich da bisher noch nicht richtig informiert. Von der Kommandozeile aus darf man aber hoffentlich schon noch etwas machen? Das Terminal brauche ich-wie gesagt. Nicht, daß das vor lauter GUI demnächst mal beseitigt wird.


    Viele Grüße


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,
    Deine alten Programme könntest Du dann wirklich in VirtualBox laufen lassen, genauer: unter Windows in VirtualBox. Damit kannst Du dann alt werden [:D].


    Zu Unity: Es ist tatsächlich einfach nur ungewohnt.Mir kam es, als ich es zum ersten Mal mit einer Live-CD ausprobiert habe, auch spanisch vor. Ich habe mir dann mithilfe der Live-CD ein Ubuntu auf einen USB-Stick installiert. Das kann eine vollwertige Installation sein, braucht dann aber einen 8GB Stick. Oder Du installierst ein Live-Ubuntu auf den USB-Stick, der dann auch kleiner sein darf. Den Stick verwendest Du dann wie die Live-CD, nur daß dann Deine Einstellungen erhalten bleiben, denn sie werden auf dem Stick gespeichert. Das Erstellen geht mit dem "Startmedienersteller", ein einfach zu bedienendes grafisches Programm. Dort kannst Du mittels eines Sliders auch angeben, wieviel Speicherplatz des USB-Sticks für den "reservierten Extrabereich" verwendet werden sollen, wo Deine Einstellungen und Dokumente gespeichert werden.


    Mit diesem Stick kannst Du dann Unity etwas mehr ausprobieren.


    Zum Terminal: Das gibt es nach wie vor, ist im Starter (die senkrechte Leiste links) standardmäßig vorhanden und kann alternativ durch &lt;Strg Alt T&gt; schnell aufgerufen werden.


    Überhaupt ist Unity in vielen Fällen durch ein paar Tastendrücke sehr schnell bedienbar. Es ist also keineswegs so "zwangsweise grafisch" zu bedienen, wie vielleicht zu Beginn der Eindruck entsteht. Hier sollte der Unity-Laie sich durch Lesen von PC-Zetschriftenartikeln und Hilfetexten im Web ein bißchen kundig machen.


    Zusammenfassend möchte ich sagen, daß Unity mir mittlerweile mehr zusagt als die alte Oberfläche von GNOME, wenn auch manches jetzt anders ist als bisher und weniges (vorläufig) nicht mehr geht.


    Falls Du es probieren willst, wünscht viel Spaß dabei, Michael



    P.S.: Falls Du nach einigem Ausprobieren mit dem Live-USB-Stick mehr haben willst, aber den endgültigen Installationsschritt auf Harddisk noch nicht wagen willst, hilft eine freie Partition (20-30 GB) auf einer externen USB-Harddisk weiter!


    P.P.S.: Kommando direkt eingeben mit &lt;Alt F2&gt;

  • Hallo Michael,


    es ist bestimmt anzunehmen, daß bis April die meisten restlichen Schwachstellen verschwunden sein werden.


    So, wie ich das bis jetzt mitbekommen habe, gibt es also unter Linux nichts, was nicht möglich wäre. Schön langsam habe ich nämlich die Windows-Philosophie satt. Aufgeblasene Betriebssysteme, die in letzter Zeit ständig durch neue, noch mehr unnötig Platz benötigende in immer kürzeren Zeitabständen ersetzt werden. Und einige davon waren schon richtige Rohrkrepierer wie Vista z.B.


    Prima, Deine Tipps. Das werde ich die nächsten Tage probieren.


    Viele Grüße


    Gerhard


    (übrigens auch 55++ , was einen aber keineswegs am Lernen hindert.)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">(übrigens auch 55++ , was einen aber keineswegs am Lernen hindert.)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Gerhard,
    hatte ich schon in Deinem Profil gesehen! Mit 55 geht das Lernen erst richtig los [:)] . Einem Jüngeren hätte ich garnicht erst geantwortet wegen vermuteter Lernschwäche [:o)] {Duck und weg}


    Viel Glück beim Probieren, Michael

  • Hallo Gerhard,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gamma Ray</i>
    <br />Hallo!


    Ich möchte hier eine spezielle Thematik anreissen:


    Gibt es jemanden unter Euch, der die gesamte Astrophotographie incl. Bildbearbeitung unter Linux macht?
    [...]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    jepp, gibt es ... mich z.B. :)


    Theli + PixInsight + Gimp für die Bildverarbeitung, Autoguiding brauche ich zwar derzeit nicht, habe dafür aber OpenPHD.
    Gruß,


    Steffen

  • Hallo Michael,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Einem Jüngeren hätte ich garnicht erst geantwortet wegen vermuteter Lernschwäche<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Mir geht es mit dem Lernen sehr gut, nur konnte ich mich bisher von Windows nicht loseisen, aber, seitdem ich mich mit MIDAS befasse, brauche ich Linux einfach und ausserdem sehe ich immer mehr, daß es DAS Betriebssystem ist.
    MIDAS läuft zwar unter Windows mit VMWare auch, aber das ist wirklich nicht das Wahre. Eine Krücke kurz gesagt. Die Installation von MIDAS selbst ist beim ersten Mal unter Linux zwar nicht einfach, aber nach dem dritten Mal ist es in etwa 15 Minuten zu schaffen und, bis man mit dem Programm das erste Profil zusammenbringt, dauert es auch seine Zeit.


    (==&gt;)Steffen: Da bist Du ja recht gut drauf, wenn Du mit Theli und PixInsight arbeitest.


    Viele Grüße


    Gerhard

  • Hallo,


    bezüglich Autoguiding unter Linux gibt es noch http://sourceforge.net/projects/linguider/


    http://www.cloudynights.com/ub…php/Cat/0/Number/5369851/
    und
    http://www.raspberrypi.org/phpBB3/viewtopic.php?f=41&t=15723


    zeigen übrigens, was heute <i>state of the art</i> - incl. automatischer (Stern)Bilderkennung - auf günstigen embedded Linux Geräten für 40€ mit kostenloser Software so möglich ist.



    Grüße
    Michael

  • Hallo Michael,


    danke für die tollen Links! Das klingt alles sehr vielversprechend!
    Das Guidingprogramm schaue ich mir sofort mal an.


    Viele Grüße


    Gerhard

  • Hallo,


    dies ist ein sehr interessanter Thread, auch wenn er das Thema mittlerweile ziemlich weit streut. Privat nutze ich ausschließlich GNU/Linux seit mittlerweile 17 Jahren und bin sehr zufrieden. Mit dem Thema Stacking habe ich mich noch nicht beschäftigt und kann daher keine Empfehlungen geben. Aber hier wurden schon einige interessante Projekte genannt, die ich mir mal anschauen werde.


    Als Problem wurde die Treiberproblematik genannt. Ursache hierfür ist, dass leider sehr viele Hersteller keine Dokumentation ihrer Geräte liefern, so dass es den Linux Kernelentwicklern schwer fällt, Treiber zu entwickeln. Aber zum Beispiel für USB Kameras gibt es in der USB Spezifikation die "USB video device class", wo beschrieben ist wie eine (Video)kamera über USB angesprochen werden soll. Viele Hersteller neuerer USB Kameras halten sich daran. Problem, jedes USB Gerät wird über eine Hersteller- und Device-ID gekennzeichnet. Im Linux UVC Treiber sind allerdings noch nicht alle aktuellen IDs enthalten, so dass er eine zwar UVC kompatible Kamera unter Umständen nicht erkennt. Früher musste man hierfür den Kernel patchen und neu Übersetzen, eine Arbeit die viele Neulinge abschreckte. Allerdings gibt es für USB heute die Möglichkeit über udev Regeln (einfach mal auf der Konsole "man udev" eingeben) dem Treiber mitzuteilen, dass die eigene Kamera UVC kompatibel ist.


    Beispiel: Ich habe mir kürzlich eine DMK31AU03.AS Kamera gekauft. Laut Hersteller gibt es keinen Treibersupport, er verweist jedoch auf die Projektseite der Unicap Bibliothek, was allerdings ein etwas spezieller Weg ist. Ueber eine Udev Regel konnte ich sie jedoch auch ohne Unicap problemlos unter einem Linux 3.2.0 Kernel zum Laufen bringen, so dass sie als ganz normales V4L Device z.B. für Videotelefonie nutzbar ist. (Bei Interesse poste ich die Udev Regeln gerne in einem separaten Thread).


    Im Augenblick bin ich dabei mich in V4L (=Video for Linux) einzuarbeiten, um ein kleines Aufnahmeprogramm mit Belichtungssteuerung zu erstellen. Für Euren Tipp mit AstroCapture bin ich daher dankbar, dass ich hier eventuell Arbeit sparen kann.


    Wine ist eine meist ganz gut funktionierende Lösung, allerdings in den Augen eines Libre Software Puristen nicht gut genug. Es geht nichts über native unter GNU/Linux laufende Libre Software. ;)


    Zur Frage Distro-Updates: Ich habe mit Debian basierenden Systemen sehr gute Erfahrungen mit Updates gemacht. Es ging über Jahre hinweg problemlos. Bei Ubuntu ist meines Wissens jedoch zu beachten, dass ein direktes Update von Version 10.4 auf 12.4 nicht funktioniert, sondern ein inkrementeller Weg von 10.4 - 10.10 - 11.4 ... notwendig ist. Allerdings weist der Updater auch darauf hin und führt dann ein ikrementelles Update durch. (So hatte ich es jedenfalls vor etwa 3 Jahren erlebt.) Kleiner Tipp, macht ein Update von einer Version auf eine Neue am besten nicht sofort nach dem Erscheinen, sondern erst etwa 4-6 Wochen später. Denn in den ersten Tagen nach dem Versionswechsel kommen in der Regel noch sehr viele Updates, die zu hohem DSL-Volumen führen.


    Zur Frage Ubuntu versus Mint: Beides sind Debian basierende Distributionen. Ubuntu und Mint sind sogar binärkompatibel. Einzig die Projektphilosophie ist unterschiedlich. Ubuntu orientiert sich eher am Libre Software Gedanken in der Form, dass bei der Installation nur freie Treiber und freie Softwarepakete installiert werden. Möchte man nicht-freie, oder durch Patente eingeschränkte Pakete hinzuinstallieren, so muss man diese explizit nachträglich installieren, was aber kein großer Aufwand ist. Betroffen sind hiervon typischerweise TV-Karten bzw. DVBT Sticks, das Flash Browser-Plugin und MP3 Encoder.
    Bei Mint hingegen hat man die Philosophie, dass alles von Anfang an ohne nachträgliches installieren funktionieren soll. Dies ist sehr einsteigerfreundlich, birgt allerdings auch ein gewisses rechtliches Risiko für die Entwickler des Mint Projektes.


    Thema Polsuche: Für die Programmiersprache Python gibt es eine nette Bibliothek zur Ephemeridenberechnung http://rhodesmill.org/pyephem/ hiermit ließe sich ein Tool zur Polsuche sehr leicht selbst erstellen. Python ist (auch unter Windows) eine sehr interessante Sprache zur Erstellung kleiner Tools. Insbesondere auch zur Auswertung wissenschaftlicher Daten. Sie ist auch zur automatisierten Steuerung von Gimp verwendbar.


    Thema ASCOM: Da ASCOM auf COM aufsetzt, kann es nur auf Windows Systemen laufen . Allerdings gibt es das INDI Projekt (Instrument Neutral Distributed Interface), welches ein ähnliches Ziel hat, jedoch vom Design her plattformunabhängig ist. Stellarium besitzt zum Beispiel die Möglichkeit Instrumente per INDI fernzusteuern. Für weitere Informationen siehe http://indilib.org/


    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Michael,


    ich habe vorhin den Lin-guider installiert.


    Zuerst die Qt4 - Bibliothek mit:


    apt-get install libqt4-core libqt4-dev libqt4-gui qt4-dev-tools


    und anschließend libusb-1.0.9


    Leider habe ich keine Ahnung, wie man in das Programm die StarlightXPress Lodestar einbinden könnte. Das Programm schaut nämlich recht vielversprechend aus.



    Deine anderen beiden Links muß ich mir erst angucken.


    Viel Grüße


    Gerhard

  • Hallo Gerhard,
    die Lodestar bekommt man da - leider - net so einfach eingebunden, es fehlt ein passender Treiber dafür.
    Der Hersteller hat allerdings ein Dokument mit der Schnittstellenbeschreibung veröffentlicht ...
    Gruß,


    Steffen

  • Hallo Steffen!


    Ja, und gerade da hapert es ja unter Linux! In dem Fall zu wenig Interessenten für das Spezialgebiet! Und ich kann zu wenig C++


    Die Kamera wäre aber urwichtig! Mag sich da kein Spezialist darum kümmern?


    Gruss


    Gerhard

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