Vergleich DSLR und CCD

  • Hallo,


    läßt sich der Vergleich zwischen DSLR und CCD irgendwie quantitativ beschreiben, z.B.


    - eine CCD hat eine Empfindlichkeit wie ein DSLR wenn sie ISOxxxx hätte


    oder


    - mit einer DSLR brauche ich x-mal mehr Belichtungszeit um auf die gleiche SNR zu kommen wie mit einer gekühlten CCD ?


    Grüsse,
    Ralph

  • Hallo Ralph!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">läßt sich der Vergleich zwischen DSLR und CCD irgendwie quantitativ beschreiben, z.B.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Es geht da prinzipiell nicht nur um die generelle spektrale Empfindlichkeit, sondern um die Wellenlängen-Selektion, die einem eine CCD dadurch bietet, dass man vor einen sensiblen schwarz-weiss Chip entsprechende Filter - meist Schmalbandfilter - vorschalten kann und somit Aufnahmen erzielen kann, die mit einer DSLR absolut unmöglich wären.
    LG
    Gerhard

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Astro-modifizierte DSLR (z.B. EOS 450Da) gegen one-shot-color-CCD (z.B. alccd6c oder KAF8300c ) ohne Anwendung von Schmalbandfiltern und dergleichen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich würde keine Color-CCD kaufen. Damit hast Du ja im Endeffekt denselben Ausgangspunkt wie bei einer DSLR. Gerade ein empfindlicher S/W-CCD-Sensor bringt ja das Wichtigste! Die Wellenlängen, die Du dann effektiv brauchst im Visuellen, holst Du Dir mit den entsprechenden Schmalbandfiltern (z.B. H-Alpha, OIII und SII) heraus. Das geht mit einem Cip, der die Bayer-Matrix drauf hat, nicht.
    Ist das denn so schwierig zu verstehen? Das Grundprinzip basiert auf dem Helligkeitsempfinden im Optischem.(Luminanz) Die Farbe kommt dann sekundär. Die lässt sich auch nachträglich aus weniger qualitativ guten Bildern hinzufügen.
    Es ist wie beim Radio: Man hört den Sender, der einen interessiert, alles andere ist weggefiltert! Genau diesen Effekt kannst Du optisch mit einer S/W-CCD - Kamera plus Filter erzielen. Das Ergebnis bekommst Du dann allerdings nicht automatisch geliefert. Dazu ist die Bildbearbeitung erforderlich.
    Viele Grüsse
    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    Du hast ja recht - aber das ist nicht meine Frage.


    Ich habe nicht gefragt nach den Unterschieden und Vorteilen zwischen Bayer-Matrix und Monochrom-Chip mit Filter, egal ob Schmalband oder nicht.


    Mich interessiert allein die Frage nach der Empfindlichkeit und des Rauschverhaltens im direkten AB-Vergleich zwischen ungekühltem CMOS-Chip in der DSLR und gekühlter Astro-CCD.


    Gruss,
    Ralph

  • Hallo


    das ist so in etwa wie du es Eiongangs dargestellt hast, bei -20°C kommt die DSLR auch näher ran, dann bleibt aber noch die Bittiefe, man müsste trotz kalter DSLR noch mehr Aufnahmen machen wie bei der CCD
    mit entsprechndem Teleskop und gutem Himmel macht auch eine Farb CCD Spaß, Vielleicht Takhashi Epsilon und QHY12, das schnelle teleskop powert genug Licht rein um die Bayermatrix zu vergessen, und man hat schnell bunte Bilder, mehr was für wenn man schon alles hat?


    Gruß Frank

  • Ein wesentlicher, hier noch nicht diskutierter Unterschied zwischen einer DSLR und einer CCD-Kamera ist der Wasserstand auf meinem Bankkonto nach dem Kauf....


    Hartwig

  • Hallo Ralph,


    ich kann Deine Frage zwar auch nicht mit Messungen untermauert beantworten, aber ich habe
    sowohl eine Canon 20da, alsauch eine SBIG ST-2000XCM (one Shot color)in Verwendung.
    Obwohl Verwendung nicht der richtige Ausdruck ist, denn im Vergleich zu der SW CCD sind sie so wenig im Einsatz, daß sie schon bald rosten werden.
    Bei mir spielt da eine große Rolle, daß ich am südlichen Stadtrand von Wien derart mit Lichtverschmutzung zu kämpfen habe, daß Farbaufnahmen - auch mit der SW CCD + Filterrad extrem schwierig sind.
    Trotzdem versuche ich hie und da die Farbkameras zu verwenden und mein Gefühl ist, daß die SBIG doch immer die Nase vorne hat. Das liegt jetzt nicht nur an der Zeit = Empfindlichkeit, sondern auch an der Chipkühlung + höhere Farbtiefe. Möchte ich die DSLR mit 1600 ASA verwenden, so kommt es hier zu einer raschen Überstrahlung der Himmelshintergrundes und gleichzeitigem Bildrauschen. 800 ASA gehen da noch eher, aber - und jetzt zu Deinem gefragten Vergleich - da ist die Color CCD dann doch schneller und die
    Bilder sind von der Tiefe her besser zu verarbeiten. Die SBIG 2000 hat keinen so rauscharmen Chip, wie die moderneren CCDs, wie Atik, Moravian oder ALCCD, aber ich denke, daß auch die neueren Canon - zB. Mark5 DII - da viel besser sind, als meine 20da.
    In Gegenden mit gutem Himmel ist eine DSLR mit Sicherheit eine gute Alternative, wie man an den vielen, teils sehr guten Beiträgen hier im Forum ja auch immer wieder sieht.
    Der Geschwindigkeitsvorteil ist glaube ich trotzdem nebensächlich. Vielmehr zählen da Argumente wie Farbtiefe, Umständlichkeit durch Laptop, Stromverbrauch (im Feld)und Bildrauschen (bei gekühltem Chip viel geringer), die man abwägen sollte.

  • Nicht zu vergessen ist die bessere Linearität der (SW-) CCDs, insbesondere derer ohne Anti-Blooming-Gate. Damit lässt sich vorzüglich photometrieren (es gibt ja schließlich auch noch mehr, als bunte Bildchen zu produzieren [:)]).


    Gruß
    Christian

  • Ich find bunte Bildchen klasse...


    Ich habe auch eine DSLR (1000Da) und hatte schon viele andere. Die schimmeln aber auch vor sich hin, da eigentlich immer nur die SW-CCD im Einsatz ist. Die Ergebnisse sind einfach wesentlich besser.


    Eine OSC-CCD habe ich nicht, denke aber dass auch die einen wesentlichen Vorteil gegenüber der DSLR haben müsste: Der glatte Hintergrund.


    Ein CMOS-Chip hat ja einen Verstärker pro Pixel, während der CCD-Chip die Pixel über einen Verstärker zeilen- und spaltenweise ausliest. Durch die Einzelverstärker, die alle leicht differieren, bekommt das CMOS-Bild im eigentlich dunklen Hintergrund ein (nicht statistisches) Muster. Im Einzelbild ist das noch nicht so dramatisch, addiert sich im Summenbild aber ebenso wie die eigentlichen Objekte. Noch schlimmer wird es, wenn man eine kontinuierliche Drift im Guiding hat - wodurch der Hintergrund dann sehr häßliche Streifen zieht.


    Sicher - das bekommt man durch dithern halbwegs rausgemittelt. Aber bei der CCD (und sicher auch bei der OSC-CCD) kommt das erst gar nicht vor. In meinen Augen ein großer Vorteil.


    Die DSLR habe ich (in Verbindung mit dem MGEN) nur für Flugreisen. Wenn man Gewicht sparen will, nimmt man einiges in Kauf. Aber wenn das Gewicht und die Stromversorgung keine Rolle spielt, werde ich keine Farbkamera mehr nutzen. Na ja - evtl. wenn ich mal ein SC mit HyperStar habe und mir mit dem Filterrad nicht die Öffnung zumüllen will...


    Gruß
    Klaus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Setebos</i>
    <br />Nicht zu vergessen ist die bessere Linearität der (SW-) CCDs, insbesondere derer ohne Anti-Blooming-Gate. Damit lässt sich vorzüglich photometrieren (es gibt ja schließlich auch noch mehr, als bunte Bildchen zu produzieren [:)]).


    Gruß
    Christian


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wohl wahr! Man sollte jetzt aber nicht den Schluss ziehen, DSLRs würden wegen des Anti-Blooming Gates gar nicht für Präzisionsphotometrie taugen. Man muss nur den geringeren nutzbaren Dynamikumfang und die Besonderheiten der fest eingebauten (Bayermatrix) Filter beachten.


    Dass man auch mit DSLRs sehr genau und vor allem preisgünstig Photometrie betreiben kann belegt eindrucksvoll und wissenschaftlich genau das Paper "Photometry With DSLR Cameras" John E. Hoot:


    http://articles.adsabs.harvard…26...67H/0000067.000.html



    CS
    Heinz

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!