8" auf 16" - viele Fragen

  • Hallo Sternenfreunde,


    Grüße an das Forum. Dies ist mein erstes Posting hier und dann gleich eines mit vielen Fragen. Seit 6 Monaten habe ich einen einfachen gebrauchten 20 cm Dobson und begeistere mich für die visuelle Beobachtung an Planeten, GC und am liebsten Deep Sky. Mittlerweile habe ich den Dobson nach allen Regeln der Kunst getuned und einige gute Okulare dazu angeschafft. Damit bin ich erstmal am gefühlten Optimierungslimit. Ich beobachte 30 km nördlich des Ruhrgebiets vom dunklen Garten aus. Hier hast Du im Süden immer eine Lichtglocke und das übliche miese Seeing tieferer Lagen.


    Die Zeit wird langsam reif für den nächsten Schritt, da die Beobachtungsgrenzen doch spürbar sind: Jupiter geht nur bis 150 fach auf etwa Erbsengröße, darüber hinaus wird es nur noch unscharf. Kein Roter Fleck, wenig von den Ringen. Am Mond das Gleiche: Vergrößerungen am sinnvollen Limit (theoretisch 300 fach) taugen nichts. Galaxien zeigen keine Strukturen, keinerlei Spiralarme, alle nur homogene Nebelflecken. Kugelsternhaufen sind jedoch sehr schön aufgelöst (GC im Herkules). Auch der Orionnebel ist Klasse, da wächst aber einfach die Begierde nach mehr Details.


    Kann sein, dass diese Einschränkungen vom Seeing kommen. Ich vermute aber, dass 400 Euro für besseres Beobachten auch zu wenig sind. Ich betrachte den 20cm Dobson als Übergangsgerät, er könnte aber auch weiter bei mir bleiben, wenn er ausreichend zu verbessern ist oder größere Spiegel einfach keinen Sinn machen. Zur Vorbereitung der nächsten Anschaffung darf ich Euch einen Haufen Fragen stellen?


    1) 20 cm billig Chinaspiegel gegen einen guten Orion UK tauschen?
    Der 8“ Skywatcher ist jetzt optimiert und gut zu handhaben, zu schade um ihn übereilt abzugeben. Um seine Leistung zu verbessern, lohnt da die Anschaffung eines guten Spiegelsatzes? Der soll 2“ Durchmesser bringen (lese ich im Internet), reicht das bereits zum Glück? Da bleiben dann auch die Kosten noch vertretbar. Oder soll ich besser gleich in einen größeren Dobson investieren?


    2) Was ist die sinnvolle Spiegelgröße unter meinem Himmel?
    Meine (Handlings-) Grenze ist bei 16“, dann aber als Gitterrohrdobson. Den könnte ich im Urlaub auch mal mitnehmen. Häufiger würde er aber mit der Lichtverschmutzung nördlich des Ruhrgebiets und dem üblichen Seeing hier umgehen müssen. Sind dann 16“ noch sinnvoll? Ich frage mich, ob ich nur Schlieren vergrößere oder bei 16“ Lichtsammelleistung nur alles heller wird und der Kontrast für feine Details einfach fehlt? Hab ich mit 16“ eigendlich schon einigermaßen farbliches Sehen am DeepSky?


    3) Spiegelgüte und Beobachtungsleistung
    Einen 16“ Gitterrohrdobson Baussatz von Astromann oder Martini kann ich wohl zusammenbauen und dann Spiegel dazukaufen. Ich nenne mal 3 Qualitäten am Markt: GSO (um 1000€), Orion UK (um 2000€), Allauna (um 3000€). Bei diesen Preisen muss ich fragen: Bringt die Spiegelgüte dem Preis entsprechend tatsächlich angemessenen visuellen Beobachtungsgewinn am Himmel? Zu welchen Orion UK würdet Ihr mit raten, es gibt 1/4 bis 1/10 Lambda mit deutlichem Preisunterschied. Ich hab keine Ahnung was mit diesen Zahlen anzufangen ist, mich interessiert aber auch nicht die Messphysik sondern mehr die visuellen Qualitäten am Himmel.


    4) Spiegeldicke und Spiegelhalterung (16“)
    Ein dicker Spiegel „verbiegt“ sich nicht so leicht, kühlt aber auch nicht schnell aus und wiegt mehr. Reicht eine 9 Punkt Auflage für dünnere Spiegel oder muss es dann eine 18 Punkt Lagerung sein? Welche Nachteile hat eine Holzspiegelzelle? Reicht eine 9 Punkt Holzspiegelzelle für 16“ GSO Spiegel aus? Holz auf feuchter Wiese, verzieht sich das nicht?


    5) Dobson Plattform
    Mein 8“ ist bei 150 fach am Limit. Das kann ich gut nachschubsen. Höhere Vergrößerungen erfordern IMHO aber bald eine EQ Plattform. Wo kann ich eine solche kaufen? Ich finde die Geooptics für knapp unter 1000 € bei Teleskop Service und bei Martini eine für ca. 600 €. Recht happig, aber möglicherweise gerechtfertigt? Oder geht das auch preiswerter? Selbstbau ist ja auch möglich, aber bei mir erstmal nicht drin.


    6) Gitterrohrdobson?
    Als 16“ er kommt aus Handhabungsgründen eigendlich nur ein Gitterrohrbaussatz (Astromann, Martini) in Frage. Für unter 1700 Euronen gibt es aber bereits einen 60kg schweren, gerade noch handhabbaren „Halbtubus“ Dobson von GSO. Zittern die Gitterrohr Reisedobson bei hoher Vergrößerung deutlich stärker als solche Halbtubusgeräte? Gibt es weitere Vorteile, die für den Halbtubus von GSO sprechen?


    7) Was sind die Vor/Nachteil eines Einringhutes am Gitter/ Reisedobson? Mir gefallen diese Konstruktionen wie z.B. bei Hofheim, Traveldob und Astromann besser als die großen Hüte bei z.B. Martini und Astromann. Rein vom ansehen und wegstauen. Welche Probleme mag es da geben? Streulichtabschattung könnte ich wohl basteln.


    8) Wenn ich loslege bin ich schnell bei 3000€. Was raten mir die Teleskopfreunde mit Montierungen für dieses Geld? Bitte beachtet, ich bin eher der visuelle, nicht der fotografierende Beobachter.


    Hoffe Ihr seit nicht erschlagen von meinem Fragenschauer.
    Vielen Dank schon mal an Euch alle.

  • Hallo Artevista,


    willkommen hier![:)]


    Du kannst noch so ein großes Teleskop haben, wenn der Himmel sehr hell ist bringt das nichts![:0]


    mit einem 8"er sieht man unter dunklem Himmel genauso viel wie mit einem 16"er unter "hellen" Himmel![xx(]


    Mein Vorschlag, erstmal guten Himmel suchen.[:p]


    Andreas

  • Hallo,


    den Vorschlag von Andreas, dein Teleskop erst einmal unter guten Beobachtungsbedingungen zu nutzen, kann ich mich nur anschließen. Besser als eine große Öffnung ist zwar noch mehr Öffnung, aber nach deiner Beschreibung würde ich darauf tippen, dass die Beobachtungsbedingungen in deinem Garten der begrenzende Faktor ist.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mein 8“ ist bei 150 fach am Limit. Das kann ich gut nachschubsen. Höhere Vergrößerungen erfordern IMHO aber bald eine EQ Plattform.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Meinen 8"-Dobson nutze ich mit einem 5mm-Okular (=240-fach, 60° Gesichtsfeld). Der Dobson lässt sich dabei ohne besondere Probleme nachführen. Ich kann daher nicht richtig nachvollziehen, dass dein Dobson schon bei 150-fach am Limit sein soll. Möglich wäre, dass deine Lager nicht korrekt eingestellt sind und dein Dobson daher beim Nachführen ruckt. Dem sollte aber abgeholfen werden können.


    Gruß
    Gernot

  • Hi


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jupiter geht nur bis 150 fach auf etwa Erbsengröße, darüber hinaus wird es nur noch unscharf. Kein Roter Fleck, wenig von den Ringen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Du siehst Ringe bei Jupiter?


    Christian

  • Hallo,


    hab schon vermutet, dass Ihr mich auf Reisen schickt den guten Himmel suchen. Deshalb ja ein Reisedobson. Komme gerade aus Ecuador, im Amazonas hab ich mit meinem 2*50, 18 fach Fernglas den besten aller Himmel gehabt- unglaublich! Hilft aber nix, der Garten ist nunmal gesetzt. Ist es wirklich so, dass mit Öffnung das schlechte seeing nicht ewas kompensiert werden kann?? Was ist dann mit Frage 1)?


    Am Limit ist die Auflösung bei 150fach, macht einfach keinen Sinn höher zu gehen. Mit 5mm Obektiv ist das Nachschubsen zwar schon möglich, jedoch stört es sehr beim Schwärmen. Am Dobson ruckt nix mehr, alles getuned. Für den 8 er würd ich auch keine Platform bauen/kaufen...

  • Hallo Artevista,


    Lichtglocken sind immer übel, egal aus welcher Richtung sie kommen, allerdings Lichtglocken im Süden sind am schlimmsten, da hier viele Objekte im Zenit stehen!


    Das Ruhrgebiet ist ein Ballungsraum mit 5-6 Mio. Einwohnern, dass sind fast doppelt so viel wie in Berlin![:(!]


    Zu Deiner Frage1:
    Leider passen die Orionspiegel von der Größe wohl nicht in Deinen Dobson, ich hatte bei meinem 10"er schon mal die gleiche Idee!
    Das ist mit erheblichen Umbaumaßnahmen verbunden, Spiegelzelle e.t.c.
    weiß nicht ob sich das für Dich lohnt.


    Andreas


    P.S. Ich muß 70 km. fahren um ein 1A Spechtelplatz zu haben.[xx(]

  • Hallo (hier könnte dein Name stehen[;)]),


    erst mal willkommen hier auf Astrotreff.


    zu 1) ob die Orion soooo viel besser sind als die China- oder Taiwanspiegel? Die 2cm mehr sind üblich Angabe für die höhere Reflektivität, also mehr Licht- jedoch nciht mehr Auflösung.


    zu 2) auch unter etwas hellerem Himmel bringt dir mehr Öfnung auch mehr Details. Zu hell lässt sich ja mit Filtern an den Nebeln bzw. Graufilter an Mond und Planeten abschwächen. Farblich sehen wird aber auch mit 16" noch nix werden.


    zu 3) Einen schönen Bausatz gibt es auch bei ICS . Hier die 12" Version, mal anfragen ob auch noch für 16" was auf Vorrat liegt, angeboten war es mal.


    zu 4) Die Spiegelzelle für 16 ist typisch 18 Punkte (?), 9 werden üblich für 12" genommen. Ob schon jemand so eine große Zelle aus Holz gebaut hat weiß ich nicht, üblich wird Alu genutzt.


    zu 5) Entweder selbst bauen- oder fertig bietet ein Nutzer aus Polen an, die Dobson Factory in Frankreich und Martini hat glaub ich auch was im Angebot.


    zu 6) Bei uns auf der Warte steht ein 16" GSO Halbtubus- den baust du nicht schnell mal auf und ab, das nervt weil das Ding sehr schwer ist. Dazu gab es einen schönen Beitrag (bei TS noch verlinkt?) zur "Stabilität" bzw. wie man das Ding stabiler bekommt.


    zu 7) müsste sich jemand der Selbstbauer äußern


    zu 8) die Frage versteh ich nicht- was meinst du mit Montierungen? Parallaktisch? Für die Größe kaum zu bezahlen [:)]


    Hast du auch über einen 12" nachgedacht? Ich nutze einen 12" Dobson, ins Auto passt der gerade noch so rein (Rückbank umklappen, Beifahrersitz nach vorne). Ist aber schon unhandlich.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Hallo (hier könnte dein Name stehen[;)]),


    zu 8) die Frage versteh ich nicht- was meinst du mit Montierungen? Parallaktisch? Für die Größe kaum zu bezahlen [:)]


    Hast du auch über einen 12" nachgedacht?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Stefan von Hardi (tschuldigung das ich mich nicht vorstellte)


    ja, 8) war so gemeint ob 3000 Okken schon reichen sich ein spitzen SC auf paralaktischer Montierung zuzulegen und sowas viel besser sei als so ein riesen Dobsonteil.


    12" scheinen mir zu nahe dran an 8". Der 8er ist schon so heavy, da werd ich in jedem Fall auch schon bei 12" einen Reisedob von Martini, Astromann oder so vorziehen. Sonst bekomme ich Rücken.


    Greetz

  • Hallo Hardi,


    mit einem SC hast du halt ein sehr kleines Feld beim Beobachten, richtig Übersicht Fehlanzeige. Und wenn du die 20kg eines 12-Enders nicht schleppen magst wirst du mit der Montierung samt Gegengewichte und Stativ für einen 10" oder 11" SC noch unlieber schleppen gehen [:D]


    Du musst auch überlegen ob ein 16"er nicht zu selten aufgebaut wird. Meinen 12er trag ich schnell in den Garten, im Auto zur Warte (wo es deutlich dunkler wäre) passiert schon seltener. Einen 16er würde ich wohl auch nicht öfter nutzen, wenn unhandlicher dann eher noch seltener. Und was hilft Öffnung wenn sie im Keller steht?


    Wegen dem Hinweis auf den Namen- es ist hier gängig sich mit Namen anzusprechen- ist irgendwie netter.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Hardi,


    von 8" auf 12" ist schon ein guter Sprung![:p]
    4 Zoll Unterschied läßt schon eine Menge mehr sehen!


    Aber was willst Du mit einem 16"er, wenn du bei einem 12"er schon Befürchtungen hast?


    Ich würde über Stefans Vorschlag noch einmal nachdenken![;)]


    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Artevista</i>
    Der 8er ist schon so heavy, da werd ich in jedem Fall auch schon bei 12" einen Reisedob von Martini, Astromann oder so vorziehen. Sonst bekomme ich Rücken.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Und wenn schon einen Reisedob, warum dann nicht an die Grenze (für mich 16"). So wars gemeint. Aber ich lerne ja, 12 oder 14 scheint Euch zufriedenzustellen - dann sollte das auch mich erfreuen.


    Ist was gegen Gitterrohr-Reisedobse zu sagen?


    Nacht erstmal.

  • Hallo Artevista,


    am 20cm Newton sollte schon mehr als "150-fach" und "Erbsengrösse" gehen an Jupiter. Der rote Fleck und viele Bänder sind mit dem 20cm sichtbar - gute Optik und saubere Kollimation und Luftruhe vorausgesetzt. Selbst im 15cm-Newton sollten bei 150x der rote Fleck und viele Bänder sichtbar sein. Ich würde den 20cm-Newton noch nicht so schnell aufgeben, das ist eine sehr schöne Öffnung (auch dann noch, wenn Du ein grösseres Fernrohr anschaffst).


    Probier doch mal das hier:


    Überprüfung der Zentrierung (Kollimation): Ich stelle mit meinem 40cm-Dobson in jeder Nacht zuerst den Polarstern ein (weil der sich auch im Dobson nicht oder nur wenig bewegt) und vergrössere ca. 800x (Du müsstest an Deinem 20cm-Teleskop entsprechend ca. 400-500x vergrössern). Stelle ich dann den Polarstern unscharf, so dass er etwa die Hälfte des Gesichtsfeldes füllt und genau in der Bildmitte liegt, dann muss der dunkle Fangspiegelschatten genau (absolut exakt) in der Mitte des hellen Lichtflecks erscheinen. Ist dies nicht der Fall, so ist das Teleskop dezentriert. Der Fangspiegelschatten sollte auch dann noch in der Mitte des Scheibchens bleiben, wenn langsam schärfer gestellt wird. Bei f/5 wirkt sich auch eine kleine Dezentrierung auf die Bildqualität aus. Ist dieses Problem gelöst (bei mir reichen meist einige Drehungen an den Zentrierschrauben des Hautpspiegels, eine Sache von ca. 10 Minuten), so gehts weiter zum nächsten Schritt:


    Überprüfung der Luftruhe: Stelle ich dann den Polarstern ganz scharf (immer noch bei 800x; bei Dir wärens ca. 400-500x), so kann ich bei guter Luftruhe ein Beugungsscheibchen und andeutungsweise einen Beugungsring sehen. Wenn nicht, dann ist wahrscheinlich die Luft unruhig. Dann lohnt es sich in der Regel nicht, Planeten zu beobachten. Diese Prozedur durchlaufe ich Beobachtungsnacht für Beobachtungsnacht. Wenn Du in mehreren Nächten (10-20 Nächte) mit zuvor gemäss obiger Beschreibung zentriertem (und ausgekühltem) Teleskop kein Beugungsscheibchen bei 400x erkennen kannst, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass die Optik nicht gut ist.


    Was einige Deiner anderen Fragen betrifft:


    Martini-Dobson: Ich habe einen 40cm-Dobson von Dieter Martini (die klassische Gitterrohr-Variante, nicht die Reise-Dob-Variante). Der ist sehr stabil und schön gemacht, ich kann ihn wirklich empfehlen. Den Hut finde ich auch sehr gut, der ist sehr stabil. Aber wie oben beschrieben, muss der Spiegel immer erst zentriert werden. Ich habe mich daran gewöhnt, es gehört einfach dazu, Optik und Himmel kurz zu checken.



    Spiegeldicke: Mein 40cm-Spiegel ist aus Quarzglas und nur 33mm dick. Die 18-Punkt-Holz-Spiegelzelle von Dieter Martini musste ich leider raussägen und durch eine Spezialanfertigung vom Teleskop-Service ersetzen (18-Punkt-Metall-Spiegelzelle mit 45°-Whiffletree-Randlagerung). Trotz Quarzglas war die 18-Punkt-Martini-Holzkonstruktion nicht akzeptabel, ich kriegte schrecklichen Astigmatismus in Horizontnähe aufgrund der Lagerung des Spiegelrandes (der Spiegel lag in einem Holzring; die Berührungspunkte mit dem Spiegel ergaben sich so durch Zufall). Mit der neuen Zelle ist nun alles perfekt. Dickere Spiegel sind da weniger problematisch, dafür brauchen sie sehr lange zum auskühlen (z. T. mehrere Stunden!).


    Dobson-Plattform: Ich beobachte seit Jahren ohne Plattform mit Dobsons, seit bald einem Jahr auch mit dem 40cm-Dobson. Da ich gerne am Teleskop skizziere und auch hie und da fotografiere, habe ich eine Plattform von Tom Osypowski bestellt (http://www.equatorialplatforms.com). Ich nehme an, die Plattform von Osypowski sprengt Dein Budget, aber Du brauchst diese ja nicht schon in der ersten Beobachtungsnacht.


    Ob sich die Anschaffung eines 40cm-Dobsons lohnt, kann ich anhand Deiner Angaben nicht schlüssig beurteilen. Ein guter 40cm-Spiegel ist beeindruckend - vor allem dann, wenn Du den Himmel mit kleinerer Optik sehr gut kennen gelernt hast. Der Spiegel bringt mehr Licht, mehr Farben und in guten Nächten auch sichtbar mehr Auflösung. Eine günstige Variante wäre ein Martini-Dobson mit GSO-Optik. Wenn Du Glück hast, ist die Optik brauchbar und Du hast ein schönes Teleskop (das ist aber weder klein noch leicht noch billig!). Bei mir war der erste Versuch mit einem "billigen" grossen Dobson ein Fehlgriff. Zum Glück konnte ich es zurückgeben.


    Ich würde auf jeden Fall zunächst den 20cm-Newton genauer unter die Lupe nehmen (oder von einem erfahrenen Beobachter beurteilen lassen). Kannst Du das Problem mit dem 20cm-Newton orten (Luftruhe, Zentrierung oder Optik?), so hilft Dir das auch bei der Planung und beim Bau eines grösseren Dobsons.

    Gruss Markus

  • Hallo Hardi,


    der Schritt auf 16" ist ziemlich groß und wird Dich auf jeden Fall vorwärts bringen. Klar, dunkler Himmel wäre klasse, aber den hast Du halt nicht zu Hause, da muss jeder seinen eigenen Kompromiss für den Aufwand finden. Ein 16" lohnt sich auch bei Dir zu Hause.


    zu 1) Das würde maximal marginal was bringen.


    zu 2) 16" ist eine gute Größe, immer noch gut handhabbar.


    zu 3) Ich habe inzwischen schon mit drei 16" GSO Spiegeln beobachtet, die waren alle für meine Begriffe in Ordnung. Mehrere wurden auch schon von Wolfgang Rohr getestet, muss Du bei ihm im Forum schauen.


    zu 4) Für den GSO 16" reicht eine 6-Punktzelle. Die Auskühlung ist bei der Dicke natürlich langsamer als bei einem 25mm Spiegel, aber das würde ich aus meiner Praxis nicht überbewerten.


    zu 5) Selber bauen. Das ist leichter als Du denkst. Du muss Dich einfach mal ein bisschen in das Thema einlesen (z.B. auf meiner Webseite, da gibt's auch einen Haufen Links). Die kommerziell angebotenen Plattformen sind sehr teuer oder schrottig (supernorthstars.com). Eine Ausnahme ist Atomicplatforms.com, die sehen gut aus. Trotzdem, selber bauen ist besser und billiger.


    zu 6) Auf *jeden* Fall Gitterrohr. Die 16" Monster von GSO oder Meade sind einfach sackschwer und super-sperrig. Ein vernünftig gebauter Gitterrohr kommt auf maximal die Hälfte von deren Gewicht, trotz gleichem Spiegel, und ist viel besser im Auto zu transportieren. Auch hier würde ich über Selbstbau nachdenken (siehe zum Beispiel hier). Hier ist ein Gitterrohrdobson für den 16" GSO Spiegel, den ich für unseren Verein gebaut habe:



    zu 7) Einring-Hut ist schicker und leichter und flacher zu verstauen. Brauchst Du das aber? Ein Zwei-Ring-Hut macht die Streulichtabschirmung besser, kann, wenn man es selber baut, mit einer sehr stabilen Drahtspinne gebaut werden, und schützt den Fangspiegel besser (schaut weder oben noch unten raus).


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hi Hardi,


    ich würde mal so als Anregung den 8" Dobson ins aUto paccken und 50km weit raus fahren.[:)]


    Das der GRF nicht sichtbar sein soll bei 150x lass ich so nicht gelten, den habe ich schon mit 70mm und weit weniger Vergrößerung gesehen. Hier fehlt es m.E. an Beobachtungserfahrung!


    Also ich würde erst mal kräftig üben, bevor ich mir so einen Trumm wie eine 16" GSO, der auch einige Kinderkrankheiten besitzt anlachen würde.


    Gruß
    Lots

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: lots</i>
    <br />
    Das der GRF nicht sichtbar sein soll bei 150x lass ich so nicht gelten, den habe ich schon mit 70mm und weit weniger Vergrößerung gesehen. Hier fehlt es m.E. an Beobachtungserfahrung!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hab zugegeben nie geprüft ob der GRF sichtbar sein sollte. Bänder sind bestenfalls eines einigermaßen sichtbar und eine Andeutung eines weiteren...


    Gruß Hardi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Moonwalker 1968</i>
    <br /> Stelle ich dann den Polarstern unscharf, so dass er etwa die Hälfte des Gesichtsfeldes füllt und genau in der Bildmitte liegt, dann muss der dunkle Fangspiegelschatten genau (absolut exakt) in der Mitte des hellen Lichtflecks erscheinen. Ist dies nicht der Fall, so ist das Teleskop dezentriert. Der Fangspiegelschatten sollte auch dann noch in der Mitte des Scheibchens bleiben, wenn langsam schärfer gestellt wird. Bei f/5 wirkt sich auch eine kleine Dezentrierung auf die Bildqualität aus. Ist dieses Problem gelöst (bei mir reichen meist einige Drehungen an den Zentrierschrauben des Hautpspiegels, eine Sache von ca. 10 Minuten), so gehts weiter zum nächsten Schritt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    nach Lochdeckel und Laserjustage mache ich das immer. Beugungsscheibchen waren nie zu sehen. Werde ich aber nochmal mit Deinen Vorgaben prüfen.


    Eine Nachfrage: Zentrierschrauben sind die (bei mir 3) Justageschrauben des HS? Die verkippen den HS. Oder meinst Du doch zentrieren im Sinne von mittig in den Tubus bringen?


    Gruß Hardi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: reiner</i>
    <br />Hallo Hardi,
    zu 5) Selber bauen. Das ist leichter als Du denkst....


    zu 6) Auf *jeden* Fall Gitterrohr...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    Deine Seite habe ich schon durch und als Referenz abgespeichert, prima Seite, Danke dafür. Mal sehen ob ich das mal asl Projekt angehe....


    Deine Aussagen sind natürlich was ich mir so wünsche, da muß aufpassen die kritischen Stimmen gegen den Öffnungswahn auch noch wahrzunehmen. Berücksichtige gerade auch wieder 12-14" [:D]


    Ich baue den Dob am Abend auf der überdachten Terasse auf, Lochdose/ Laserjustage und lasse ihn aukühlen. Dann versetzte ich ihn in den Garten und muß wegen der doofen Bäume auch wandern. Wie gut kann so ein Wackelkandidat (Reise/Gitterdob) AM STÜCK versetzt werden? Jedesmal zusammenfalten und neu justieren nötig?


    Gruß
    Hardi

  • Hi Hardi,


    zum Punkt versetzen im Garten- da kannst du dir an die Rockerbox ja Halterungen für Griffstangen und dazu Räder anbauen- dann geht das Versetzen a´la Schubkarre ganz einfach.


    Bei meinem 12-ender hebe ich den Tubus raus, trag die Rockerbox weiter und häng den Tubus wieder ein. Mit 16" wird das vom Gewicht nicht mehr gehen. Ein leichter Reisedobs mit 16" könnte vielleicht noch am Stück gehoben werden, aber ob es die Konstruktion erlaubt ist die andere Frage. Also Lösung wie oben beschrieben. [;)]


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Artevista</i>
    Hallo,
    nach Lochdeckel und Laserjustage mache ich das immer. Beugungsscheibchen waren nie zu sehen. Werde ich aber nochmal mit Deinen Vorgaben prüfen.


    Eine Nachfrage: Zentrierschrauben sind die (bei mir 3) Justageschrauben des HS? Die verkippen den HS. Oder meinst Du doch zentrieren im Sinne von mittig in den Tubus bringen?


    Gruß Hardi
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hardi,


    ich meinte die Justageschrauben des HS, welche den HS kippen.


    Gruss Markus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Artevista</i>
    <br />
    3) Spiegelgüte und Beobachtungsleistung
    Einen 16“ Gitterrohrdobson Baussatz von Astromann oder Martini kann ich wohl zusammenbauen und dann Spiegel dazukaufen. Ich nenne mal 3 Qualitäten am Markt: GSO (um 1000€), Orion UK (um 2000€), Allauna (um 3000€). Bei diesen Preisen muss ich fragen: Bringt die Spiegelgüte dem Preis entsprechend tatsächlich angemessenen visuellen Beobachtungsgewinn am Himmel?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Bin jetzt dank Eurer Beiträge ein gutes Stück weiter, aber lasst mich die Frage bitte nochmal umformulieren:


    Könnten ein 12"der (ein ggf flugtauglicher Reisedob) mit guter Optik von Orion UK mit Hilux und ein 16"er (ein autotauglicher Gitterdob) mit GSO HS/FS vergleichbar sein in der visuellen Beobachtung? Dazwischen wird es sich wohl entscheiden...


    Danke
    Hardi

  • Boah,Hardi,


    deine Frage habe ich vor kurzen auch durchgekaut![;)]
    Allerdings war es bei mir 14"er mit Orionspiegel oder 16"er mit GSO.
    Habe mich kurioserweise für einen 16"er mit Orionspiegel entschieden![:D]


    Ich denke der 12"er mit Orionspiegel wird ein bisschen besseres Bild zeigen, dafür gibt der 16"er natürlich mehr Licht![:p]


    Von 12" auf 16" ist schon eine Ansage!


    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: vertigo</i>
    <br />
    Habe mich kurioserweise für einen 16"er mit Orionspiegel entschieden![:D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Andreas,


    für welche Orion hast Du Dich entschieden, gibt die ja 1/6 bis 1/10 Lambda..


    Beste Grüße Hardi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: vertigo</i>
    <br />
    Ich denke der 12"er mit Orionspiegel wird ein bisschen besseres Bild zeigen, dafür gibt der 16"er natürlich mehr Licht![:p]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    darf ich da nachhacken, weil ich ja nach Infos suche wie sichSpiegelgüte auf die Beobachtung auswirkt.


    Besseres Bild meint scharfere Planeten, besser in der Auflösung bei hoher Vergrößerung?
    Mehr Licht meint mehr Details bei Lichtschwachen Objekten?


    Gruß
    Hardi

  • Hallo Hardi,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...gibt die ja 1/6 bis 1/10 Lambda..<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Genau solche Zweifel haben mich zum Spiegelschleifen bewogen[:D]


    Die meisten meinen, Strehl 0,8 sind schlecht und verantwortlich für schlechte Leistung am Himmel, es müssen schon Strehl 0,95 sein.
    Das mag für ganz kleine Röhrchen (4" APO) schon so sein.
    Aber bei großen Spiegeln (16") sieht das anders aus.
    Ich will erst sehen, wie ein dicker 16" GSO aus BK7 die versprochenen 1/16 Lambda Wavefront RMS im Teststand zeigt, dazu muss er nämlich schon mal 2 Stunden temperieren, mindestens. Trotzdem, wenn man keinen "Montagsspiegel" erwischt, wird er am Himmel und gemessen am atraktiven Preis sehr viel zeigen.


    Auch ein sehr sympathischer, dünner Orion Spiegel mit Lambda 1/6 PV Wavefront und beworbenen Strehl 0,95 hat unglaublich gute Werte.So gut, daß ich das in jedem Fall nachmessen würde. Und wenn für den 16" bei kritischer Messung auch "nur" 0,85 herauskommen, ist das lange kein Rücksendekandidat. Weiterhin ist der Strehl keine feste Größe, sondern abhängig vom Messverfahren.


    Lange Rede kurzer Sinn:
    Ein paar Euro für eine kritische Nachmessung sind einzuplanen.


    Viele Grüße
    Kai

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