Rupes Liebig und Gassendi

  • Hallo Mondfreunde,


    ich bn immer noch am Mond dran und verschmähe z.Z. den Mars. Am 26.1. stand der Mond wieder günstig und es gelangen gute Aufnahmen in Verbindung mit einem Rot Longpassfilter. Ohne diesen Filter ging allerdings wiedermal nichts! Trotzdem bin ich erstaunt über die Auflösung, denn wir wissen ja: Rot ist schlecht für high res.!


    Von den 1700 Frames des Avis habe ich wieder nur wenige Frames gestackt, um Bildverzerrungen zu vermeiden. Die EBV wurde ja dementsprechend angepasst und nicht so aggressiv angewendet.
    Normalerweise sind die Tonwerte im Roten Bereich meist kritisch, hier jedoch wirken sie ziemlich kräftig. Wahrscheinlich deshalb, weil doch rel. nah am Terminator beobachtet worden ist.


    Die Frage bleibt zu klären, was man bei längerer Brennweite mehr sehen würde, denn nach dem neuesten Artikel im Interstellarum von Markus Longlotz liege ich bei dieser Aufnahme mit rund f 1:16 Bel. (1/15sek.) doch sehr weit drunter. Allerdings möchte ich nicht verschweigen, dass der LP Filter sehr viel Licht schluckt, sodass unter den konkreten Bedingungen kaum mit f 1:30 hätte gearbeitet werden können.




    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,


    dieses Bild ist schon fast unheimlich. Bei dieser Größe noch so kleine Details, daß ist ganz enorm.
    Eine Frage: Ist die Darstellung im 1:1 Maßstab?
    Der Rotlangpaßfilter ist auch mein ständiger Mondbegleiter - wie Du sagst schluckt er viel Licht, aber es ist ja auch viel da am Mond. Und bei Deiner Öffnung natürlich noch mehr.
    Die Details kommen jedenfall prächtig rüber und die Rillen im Gassendi wirken herrlich plastisch - ein Genuß ist dieses Foto!


    schönen Gruß,
    Christian

  • Hallo Christian,


    Danke für die Rückmeldung. Der Maßstab ist zum Video 1:1 allerdings bin ich mir bei der Brennweite nicht so sicher, weil ich diesesmal die 3fach Barlow von TV eingesetzt und noch etwas Projektionsstrecke hatte.


    Sicher könnte man noch etwas deutlicher die winzigsten Details herausarbeiten, was aber zu Lasten des Gesamteindrucks gehen würde. Und da ich in letzter Zeit mich lieber etwas in der Schärfung zurückhalte denke ich, dass dies ein guter Kompromiss ist.


    12Zoll Öffnung ,wie dein SC, ist auch nicht schlecht. Wenn die Optik in Ordnung ist lassen sich damit sehr gute Beobachtungen am Mond anstellen. Das konnte ich mal bei einem Teleskoptreffen nachvollziehen, als wir direkt visuell am Mond einen 12Zoll und 8 Zoll Meade verglichen haben. Der 12Zoll zeigte kleinstes Detail wesentlich eindrucksvoller. Die Frage ist jetzt natürlich was der Sprung auf 16 Zoll diesbezüglich ausmacht. Sicher nicht so sehr viel - höchstens die Belichtungszeit lässt sich um eine Stufe reduzieren. Am liebsten hätte ich heute auch lieber ein 24Zoll Instrument. Dieser lässt sich bei mir dann allerdings sicher nur mit Rotfilter verwenden. Tja, der Öffnungswahn packt einen ganz leicht.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,


    klasse! Ich dachte gerade beim ersten Anblick "da kannste ja direkt durch den Montitor greifen und alles anfassen"
    Weiter so, und auch gerne mit ein paar ganz klassischen Kratern mit dieser herrlichen Auflösung!


    Gruß, Pascal

  • Hallo Harald,


    deine Monde hauen einen immer förmlich um[:p], super Maßstab und Bearbeitung. Ich muß auch mal versuchen, ob ich mit so wenig Bildern ein ähnliches Ergebnis hinbekomme, bin da etwas skeptisch.


    Viele Grüße, Thomas.

  • Hallo Thomas,


    Danke für die Rückantwort. Ob man mit allein mit der Reduzierung der Frameanzahl glücklich wird hängt stark vom Seeing, von der Brennweite und dem verwendeten Gain ab! Ich habe radikal reduziert, weil bei mir immer schnelle Seeingfrequenzen auftreten, welche die Objekte einseitig verzerren. Deutlich lässt sich dieser Effekt eben durch die geringe Frameanzahl kompensieren. Leider rauschen dann die Endbilder stärker und man muss sehr aufpassen, dass dieses Hintergrundrauschen, was teilweise allerdings sehr gut zu den Bilder passt, nicht den positiven Gesamteindruck zu nichte macht. Auf keinem Fall sollte man über Gain 700 bei der DMK gehen, denn dann wird die Verstärkung sehr deutlich auf den Bildern sichtbar. Um Gain zu reduzieren kommen wieder längere Belichtungszeiten in Frage. Dieses setzt bei mir in der Regel einen starken Rotfilter (742nm) voraus, damit die Bilder einigermaßen ruhig sind und die kleinen Kraterchen nicht ständig szintillieren, womit kein Stackprogramm zurecht kommt.


    Jeder muss da individuell seinen Weg finden. Allgemeine EBV Rezepte helfen nicht. Kein Bild ist wie das andere. Es ist zwar immer wieder verlockend in AS die Wavelets standardisiert für jedes Fitsbild anzuwenden. Vielfach allerdings sind die Ergebnisse auf Grund unterschiedlichen Rohmaterials dann doch wieder individuell zu bearbeiten.


    In diesem Sinne wünsche ich viel Erfolg und hoffe ein paar Ergebnisse von dir hier zu sehen.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de


    PS: Heute Abend und am Wochenende werde ich den ganzen Schwung Bilder mit ähnlicher Qualität auf meine HP hochladen. Kannst ja mal ab und zu nachschauen, um Vergleiche ziehen zu können.


    Die Sonne habe ich nicht vergessen. Dieses Jahr bin ich bestimmt wieder voll dabei, sollte die Aktivität weiter anziehen!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!