Ich berichte vom FirstLight am 19.5.09 meines neuen Reiseteleskops "Reiterlein von Phoenix" (4-Zoll, 106 mm f4.1), hier wurde ja letzte Woche schon darüber diskutiert. Inzwischen hab ich das "Reiterlein" etwas umgebaut, der alte OAZ war ja nur eine einfache Steckhülse, ich hab als Okularauszug jetzt den Baader Mikrofokussierer angebaut (einfach mit 4 Schrauben, so dass ich den Mikrofokussierer schnell entfernen und wieder anbauen kann und ihn auch am großen Dobson - dort mit T2/2"-Adapter - verwenden kann). Da der neue OAZ aber mehr Fokusweg benötigt, als der alte, hab ich das OAZ-Brett um ein paar Milimeter nach innen und den Hauptspiegel um ein paar mm nach unten versetzt. Dazu wird der Rigel-Finder mit Klettband (hab keine zweite Basis) seitlich angebracht. Neue Justierung hab ich auch hinbekommen. So siehts jetzt am Tag aus:
Gestern Abend zwischen 21.30 und 23.30 h hatte das neue "Reiterlein von Phoenix" dann FirstLight: gefunden und beobachtet hab ich u.a. M81 und M82 (Staubband sichtbar), Saturn (gut bis 150-fach, Ringschatten auf dem Planeten deutlich erkennbar), M57 (kleines Wattebäuschchen, nur ein Ansatz von Ringform erkennbar), M13 (am Besten bei 73-fach, beginnt ganz leicht von Nebelgestalt sich in einzelne Sterne aufzulösen), Albireo, M3, M51, M65, M66 (sichtbar), der Unterschied zu den gewohnten 14 Zoll ist aber schon gewaltig.
Genial aber war die ISS im 9 mm Nagler (50-fach): durch das riesige Gesichtsfeld ganz einfach zu finden, zu verfolgen und zu halten, oder auch mal ohne Nachführung quer durchs Okularfeld saußen lassen, die Solarpaddel deutlich erkennbar.
Gedacht ist das Reiterlein ja als kleines Reiseteleskop für geringere bis mittlere Vergrösserungen mit großem Gesichtsfeld. Meist hab ich nur mit dem Nagler 9 mm (50-fach, damit und mit dem Rigel find ich alles) und dem Nagler 3 - 6 mm Zoom (73- bis 150-fach) beobachtet, sehr angenehm dabei, dass die Naglers homofokal sind, es ist sehr entspannend nur zwischen 2 Okularen zu wechseln. Auch das Radian 12 mm ist dazu homofokal. In den Fokus komme ich auch mit meinem TeleVuePlössel 32 mm und dem Olympus 8.3, so hab ich einen Bereich von 14- bis 150-facher Vergrösserung. Vorteil von dem kleinen Ding gegenüber dem großen 14-Zöller ist auch die Möglichkeit, ganz schnell mal den Standort auf der Wiese wechseln zu können.
Stolz bin ich als Mitglied der 2-linke-Daumen-Fraktion, dass meine Umbaumaßnahmen offenbar funktionieren (ich bitte um Lob). Der Griechenlandurlaub kann kommen ... [8D]