„Schupmann II“ schaute Jupiter ins „Auge"

  • eigentlich war es gar nicht geplant, da „S. II“ sich immer noch im Zusammenchraubendstadium befindet (so etwas endet bei mir nie). Dabei sind natürlich Gebrauchstests unter realen Bedingungen sehr sinnvoll. So war es auch in den vergangenen beiden Nächten. Nach Tests der neuen Nachführung schwenkte ich gegen letzte Mitternacht noch mal auf Jupiter. Es war kaum zu glauben, dass der bei nur ca. 29° über dem Horizont überhaupt attraktive Details zeigen würde. In der Nacht davor sah man gerade mal die 4 Monde und die Andeutung der Haupbänder. Ich hatte schon die Befürchtung irgendwelche lokalen seeing- Effekte würden „Schupmann II“ platt machen. Aber was ich dann sah hab ich noch nie mit einem 6 - 8“ Teleskop so erlebt. Die Hauptbänder lösten sich in kontrast- und farbreiche Strukturen auf. Das war zwar kein Dauerzustand, wiedeholte sich aber immer wieder. Dazu drehte Jupiter so gaaanz langsam sein Auge in Richtung „Schupman II“. Wenn man das nur annähernd abbilden könnte...


    Ich war noch wach genug um mich zu erinnern wo denn meine Philips TU – Cam mit Laptop und Zubehör lag. 10 Minuten später, genau ab 0 Uhr 06 heute früh konnte „S. II“ fast exaktgenau direkt schräg von oben in Jupiters Auge schauen und via Webcam das Laptop mit Bildateien fluten. Nach einer weiteren halben Stunde war ich der Meinung jetzt reicht es!


    Also, da sind jetzt so ca. 2500 Frames in mehreren Files abgelegt. Hier mal zwei erste Auswertungsbeispiele. Um gebührende „Meckerei“ wegen Farbe, Kontrast, Artefakte ect. möchte ich hiermit ausdrücklich bitten.


    Die wichtigsten Daten:


    Teleskop: Schupmann´sches Medial 175 / 2300
    Kamera : Philips TU Cam
    Brennweitenverlängerung : mit 2x- Barlow auf ca. 4600 mm
    Belichtungszeit: Bild 1: 1/25 , Bild 2: 1/50


    Aufnahmedatum : 12. 05. 06 zwischen 0 Uhr 06 bis 0 Uhr 35


    Bildauswertung:
    Bildadditon mit und Schärfung mit „Giotto“
    Bild 1: manuelle Auswahl von 320 Frames aus 700
    Bild 2: manuelle Auswahl von 530 Frames aus 1200


    Endbearbeitung Farbe und Kontrast mit „Nikon Photoline 32“


    Bild 1


    Bild 2


    Zum Vergleich noch eines meiner Jupiter- Fotos aufgenommen am 07. 03. 67
    Teleskop: 8“ f/7,5 Newton
    Okularprojektion auf 30 m Äquivalentbrennweite
    Filmmaterial: Agfa Record
    Belichtungszeit: 1 s


    Bild 3







    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    sehr schön und viele Details!
    Mit dem Seeing gings mir gestern genau so!
    Weder mit 12", 8" oder 6" hatte ich zuvor jemals auch nur annähernd soviele Details am Jupiter gesehen wie heute um halb eins in der Früh mit meinem 6" f/8 Newton!


    CS
    Wolfgang

  • Hallo Kurt,


    sehr schöne Bilder, die auch schon ein wenig auf die Qualität der Optik schließen lassen.
    Nun war aber auch bei uns im Odenwald gestern hervorragendes Seiing, und ich habe im 5" Mak quasi das alles visuell erkannt, was Dein Bild 1 zeigt.
    Nach allem was man so hört, soll ein Medial ja außergeöhnlich scharfe und kontrastreiche Bilder liefern; Bild 2 bestätigt das. Mich würde ein Planeten-shoot out mit einem 6-7" Apo sehr interessieren. Vielleicht hast Du ja mal die Gelegenheit und kannst anschließend berichten.


    P.S. Zeigt doch mal ein paar Bilder von dem guten Teil, damit man eine Vorstellung bekommt, wie so etwas überhaupt aussieht. Würde bestimmt viele user interessieren.

  • Hallo Cord,


    vielen Dank für die Anerkennung.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[i]Original erstellt von: CCCN [quote]Mich würde ein Planeten-shoot out mit einem 6-7" Apo sehr interessieren. Vielleicht hast Du ja mal die Gelegenheit und kannst anschließend berichten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das interessiert mich natürlich genau so sehr. Vielleicht ergibt sich beim ITV die Gelegenheit. Da haben wir ja immerhin Jupiter und Saturn an Himmel[:p].


    Gruß Kurt

  • Hi,Kurt
    deine visuelle beschreibung und Bild 2 sind ja identisch[8D]
    das Bild haut mich um[:p]-so schon hab ich Jupiter noch nie gesehen durchs Fernrohr[xx(]-lass das bloß kein von den Apo-Freaks sehen, die verkaufen dann gleich massenweise ihre Apos[;)][:o)]
    kann man tatsächlich mit dem Schupman die atmosphätrische refraktion neutralisieren.
    bleibe noch lange am Leben![;)]damit wir noch viel außergewöhnliches von Dir zu sehen bekommen[:)]
    Gruß

  • Hi Kurt,
    ja,solche Ergebnisse würde ich auch gerne mal erreichen.Was für eine Detailfülle!!!
    Da steckt noch ne Menge Arbeit dahinter,bis ich solch schöne Bilder machen kann.
    Bleib auf jeden Fall dran und zeige uns fleißig deine Bilder.


    Gruß Ingmar

  • Hallo Kurt,


    Mensch, das sind ja tolle Bilder für "mal eben zwischendurch"!
    Meine Gratulation zum erneuten Erfolg beim Bau eines etwas
    ungewöhnlicheren Teleskopes.
    Sieben apochromatische, obstruktionsfreie Zölle, das ist ja
    schon mal ne echte Hausnummer [:p]


    Ich freue mich schon darauf beim ITV durchsehen zu können [8)]


    Viele Grüße,Karsten

  • Hallo Kurt


    Dein Medial ist ein sehr interessantes Instrument und meinen Glückwunsch dazu!


    Dein Jupiterbild Nr.2 entspricht etwa dem, was man in einem 5" Vollapochromaten sehen kann. Besonders schön sind die kastanienbraunen Stellen in den Hauptwolkenbändern NEB und SEB herausgekommen (am GRF). Das entspricht in etwa der Farbwiedergabe eines Vollapochromaten ala TMB usw.
    Jedoch kommen viesuell die blauen Girlanden im EZ im 5"Voll-APO noch einen Tick besser.
    Doch die Bilder entsprechen ja warscheinlich nicht ganz dem was du gesehen hast.
    Genau das sind auch die Stärken eines Vollapochromaten, dass die Farben sehr "satt" und intensiv bei sehr guten Kontrast herauskommen. Dadurch setzen sich Details dann auch wirklich ab und kommen heraus.
    Gerade Jupiter mit seinen vielen Farben sieht dann aus wie ein kleines Kunstwerk.


    Ein Zweilinsiger ED-APO hat da schon seine Schwirigkeiten die Farben so genau zu trennen. Auch in großen Spiegelteleskopen die von Grund auf zwar Farbrein sind, hat man oft das Problem die Lichtdämpfung so hinzubekommen, oder es fehlt im Dierekten Vergleich an Kontrast, so das solche Farbnuancen herauskommen. Dort sehen die Bilder eher aus wie dein Jupiterbild Nr.1


    Insovern bieten deine beiden Bilder einen sehr guten Vergleich verschiedene Systeme zu beschreiben. Wie man sieht, sind bei einem Jupiterdurchmesser von ca. 45" die Details nicht sonderlich klein, sind aber durch die Farbwiedergabe und deren Kontraste auf beiden Bildern unterschiedlich gut zu erkennen.


    Nochmals Glückwunsch zu deinem 7" Vollapochromaten! Also um die Farbwiedergabe brauchst du dir bei deinem Medial keine Sorgen machen!


    Eigentlich ist das Medial eine Marktlücke, welcher Händler ist so innovativ und merkt das?


    CS

  • Hallo Kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />eigentlich war es gar nicht geplant, da „S. II“ sich immer noch im Zusammenchraubendstadium befindet (so etwas endet bei mir nie).
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich bin erstaunt, dass Du jetzt schon einen 2. Schupmann fertig hast.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    So war es auch in den vergangenen beiden Nächten. Nach Tests der neuen Nachführung schwenkte ich gegen letzte Mitternacht noch mal auf Jupiter. Es war kaum zu glauben, dass der bei nur ca. 29° über dem Horizont überhaupt attraktive Details zeigen würde. In der Nacht davor sah man gerade mal die 4 Monde und die Andeutung der Haupbänder. Aber was ich dann sah hab ich noch nie mit einem 6 - 8“ Teleskop so erlebt. Die Hauptbänder lösten sich in kontrast- und farbreiche Strukturen auf. Das war zwar kein Dauerzustand, wiedeholte sich aber immer wieder. Dazu drehte Jupiter so gaaanz langsam sein Auge in Richtung „Schupman II“. Wenn man das nur annähernd abbilden könnte...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Fotos sind ganz hübsch geworden. Ich hatte leider
    noch nicht mal die Zeit, in diesem Monat Jupiter überhaupt in
    einem Teleskop anzusehen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Ich war noch wach genug um mich zu erinnern wo denn meine Philips TU – Cam mit Laptop und Zubehör lag. 10 Minuten später, genau ab 0 Uhr 06 heute früh konnte „S. II“ fast exaktgenau direkt schräg von oben in Jupiters Auge schauen und via Webcam das Laptop mit Bildateien fluten.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Was mir bei Planetenfotos mit ToUCam auffällt: Ich kann den Grossen
    Roten Fleck auf dem Monitor stets viel besser erkennen als im Okular.

  • Hallo,
    ein Tipp zum aufnehmen mit der TouCam, nach umfangreichen tests habe ich rausgefunden, man darf max. mit 10 frames per sec. aufnehmen, besser 5 frames. Das Bild wird DEUTLICH schlechter bei 20 frames, hier verschenkst Du Auflößung. Lass die Kamera auch im non color raw modus laufen, das bild wird noch etwas schärfer. Vergleichsbilder in meinem Thema "SPC im RAW Color Modus" im Technikforum WEBCAM & ViDEO.

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