Gestern war es endlich wieder klar in Oberbayern und Ralph musste gleich mit seiner neuen Canon 20D die tief verschneite Stimmung einfangen:
Trotz der -7°C kamen einige Leute zusammen, zumal die Transparenz recht gut war (fst=6,2, Bortle 3-, Milchstraße deutlich), das Seeing war allerdings ziemlich mäßig (4 auf meiner Schulnotenskala). Hier myself mit dem 24" in action.
Nach einiger Warmlaufphase mit Standardkost habe ich als erstes ernsthaftes Objekt den von Timm beobachteteten Plantary PK 173-5.1= K2_1 im Auriga angeschaut und gezeichnet:
Im 32 mm Wide Field (78) auch ohne Filter an der Stelle recht schnell eine leicht diffuse Aufhellung zu sehen. Am kräftigsten im 13 mm Nagler (195x) + OIII: Insgesamt nicht sehr hell, aber noch direkt zu halten. Großflächige runde Scheibe von ca. 2’ Durchmesser mit leicht hellerem Rand, der nach SW sehr schwach bzw. ganz offen ist. Am NW-Rand direkt SW an einem eingebetteten Stern (mit schwachem Begleiter) ein heller Knoten, der den hellsten Teil des Nebels bildet. Mit UHC insgesamt schwächer, aber unregelmäßiger. Jetzt keine Ringgestalt sichtbar, stattdessen einzelne Flecken ohne scharfen Rand nach außen. Weitere 3 Sterne ca. 14-15 mag umrahmen den Planetary.
Weiter gings aus meinem Projekt "Superthin Galaxies" mit der superdünnen Galaxie MCG-1-24-1 in der Hydra:
4° westlich von Alphard ist sie im 32 mm WF(78x) direkt an einem 9 mag hellen Stern sichtbar. Am besten im 13 mm Nagler (195x). Da der Stern überstrahlt, ist sie trotz ihrer Helligkeit nicht so leicht voll zu erfassen. Ein weiteres Sternpaar ca. 13 mag direkt östlich der Mitte schwebend. Dazwischen fast diagonal zieht sich die recht lange superdünne Galaxie Richtung SW-NO. Mittenbereich kräftiger und etwas anders orientiert als Hauptachse. Enden sehr langgezogen, spitz zulaufend und schwach. Nur stark indirekt guckend sieht man, wie dermaßen lang sie ist. Im Mittenbereich habe ich 2x ein feines kurzes Staubband aufblitzen sehen? (unsicher, Martin B. meint es aber auch gesehen zu haben). Seeing ist zu schlecht für höhere Vergrößerung.
Da das Seeing da unten so schlecht war, kam als nächstes die IC 2461 im Lynx an die Reihe:
Im 32 mm WF(78x) sehr klein, nur indirekt erhascht. Im 9 mm Nagler (280x) eine superdünne ca. 2’ lange Galaxie NW-SO ausgerichtet. Mittel deutlich kräftiger und ca. 4:1 elongiert. Symmetrisch. Ausläufer nur schwer indirekt. Keine Mottelung zu sehen bei dem Seeing.
Selbstredend wurde auch dr Komet Machholz beobachtet und von Ralph fotografiert (50mm f/2.8 7x20 sec. Standbilder gestakt:
Im Dobson sah ich einen deutlichen Gasschweif über ca. 2 Grad verfolgbar. Recht schmal und den Flanken scharf abgegrenzt, dadurch leicht sichtbar, manchmal auch gekämmte innere Struktur erahnt (unsicher). Der Staubschweif war diffuser und viel schwerer gegen den Hintergrund auszumachen.
Im Laufe der Nacht bildete sich eine mehrere mm dicke Eisschicht auf dem Material, die Okulare beschlugen häufig und einmal sogar der Fangspiegel. Während inzwischen alle anderen weg waren, kam ich ers richtig in Fahrt. Beim Versuch die nächste Superthin einzufangen, zog aber so fieser Sleim von Süden hoch - also Deckel drauf und ab nach Hause.