Wiederholte Verwendung eines angepaßten Tools

  • Hi,


    ich mache mir über folgendes Gedanken:


    Wenn ich ein Glas-Tool erfolgreich verwendet habe und der Spiegel ist fertig, wie kann ich das Tool beim nächsten mal hernehmen? Das Tool hat ja nun eine konvexe Wölbung, sagen wir mal 12" auf f/5. Wenn ich nun einen weiteren Spiegel fertigen möchte, sollte der Rohling dann mindestens vorgeschliffen sein, auf etwa f/5 oder kann man einfach den Schliff beginnen, ohne Vorschleifen des neuen Rohlings? Muß irgend etwas beachtet werden?

  • Hallo Jörg,


    mein 12"/f 5,3 Tool ist völlig abgewetzt, vor allem an den Rändern. So wie es jetzt wäre, könnte ich niemals einen zweiten Spiegel schleifen.


    Aber man kann ja neue Fliesen aufkleben, sie passen sich dann sehr schnell an die Form an!

  • Hallo


    must ja das Tool nicht unnüzu abnutzen, man kann ja für den Grob-Grobschliff einen Feldstein benutzen. Oder Eine Granit-Gehwegplatte
    Bahr 2,99€ , dann braucht man das Glastool aber vieleicht gar nicht mehr [:)]


    Tool aufheben falls später Neubelegung und Nachpolitur?


    Gruß Frank

  • Hallo Joerg!


    Da man bei einem konvexen Tool weniger Material abtragen muss als bei einem planen Tool, sollte ein "altes" Tool eigentlich besser sein als ein "nageneues" Tool. Warum sollte die Wöbung stören?



    Gruß Harald

  • Hallo Jörg,
    wenn dein Tool noch nicht ganz abgewetzt ist, schließe ich mich der Mehrheitsmeinung an:
    Aushöhlen mit anderer Methode durchführen: Flex, Hantelscheibe mit Carbo oder Feldstein mit Carbo.
    Form angleichen mit altem Tool im Grobschliff, dann normal weiter mit Feinschliff.
    Das geht deutlich schneller und verbraucht viel weniger Carbo als die komplette Aushöhlung mit einem zuerst flachen Tool.


    Nachtrag zum Thema Aufheben für den Fall des späteren Neubelegens:
    Schleifen muß man dazu nicht mehr, und zum Polieren/Parabolisieren ist schnell ein Gipstool auf dem vorhandenen Spiegel hergestellt!


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Jörg,


    ich hatte auch ein schonmal verwendetes Tool zum schleifen benutzt. Es gab da keinerlei Probleme, ich denke sogar das der Grobschliff dadurch schneller durchzuführen war. Es mußte da ja nur vom Spiegel viel Glas abgetragen werden. Da es aber mein Erstlingswerk war kann ich das mit der Zeit nicht Richtig abschätzen .


    Gruß Rudi

  • Hi,


    danke für die vielen Anregungen. Noch eine Frage wegen der Wölbung, warum die stört: man reibt ja mit einer Spitze auf einer Fläche. Das stelle ich mir recht ungünstig vor. Ist das nicht so? Daher kann ich mir gut vorstellen, den Grobschliff anderweitig zu erledigen (Hantelscheibe, Steinplatte, ...) und dann mit konvexer auf konkaver Fläche weiter zu machen.


    Was sagt ihr dazu?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JoergB</i>
    <br />
    Noch eine Frage wegen der Wölbung, warum die stört: man reibt ja mit einer Spitze auf einer Fläche. Das stelle ich mir recht ungünstig vor. Ist das nicht so? Daher kann ich mir gut vorstellen, den Grobschliff anderweitig zu erledigen (Hantelscheibe, Steinplatte, ...) und dann mit konvexer auf konkaver Fläche weiter zu machen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Ich verwende immer die benutzten Tools weiter. Wenn man ein benutztes Tool beim Grobschliff verwendet, dann wird der Rohling zunächst nur von der kleinen Fläche an der Spitze des Tools bearbeitet. Daher mache ich dann größere Striche Tool on Top. Das Tool wird gleichzeitig abgeflacht, solange bis beide dieselbe Rundung erreicht haben. Manchmal ist dann noch ein Rand am Rohling unbearbeitet, das macht nichts. Einfach weiterschleifen, und wenn die Brennweite zu kurz wird, das ganze umdrehen und wechselweise ToT /MoT schleifen bis der Rohling und Tool gut zusammenpassen und die richtige Wölbung aufweisen.
    Natürlich knn man auch mit einem Metalltool vorarbeiten und dann nach Anpassen des benutzten Tools den Feinschliff erledigen.
    Grüße Martin

  • Hallo zusammen,


    nachdem ihr ja schon so schön im diskutieren seid,
    läßt sich denn ein vorhandenes kleineres f/6 Tool auch für einen größeren Rohling der auf f/5 grob vorgeflext ist verwenden. Lohnt sich das gar nicht, da man sich sowieso für ganz große Rohlinge mehrere verschiede große Tools machen sollte?


    Gruß
    Markus

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Mac01</i>
    <br />läßt sich denn ein vorhandenes kleineres f/6 Tool auch für einen größeren Rohling der auf f/5 grob vorgeflext ist verwenden. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Klar geht das. Große Spiegel werden grundsätzlich mit kleineren Schleifwerkzeugen geschliffen und poliert. Wenn die Krümmung erstmal drin ist (Grobschliff) arbeitet man beim Feinschliff und polieren mit Schleifwerkzeug oben (TOT) und exzentrischen Strichen, die Mitte und Rand gleichviel bearbeiten.

  • Hallo,


    inwieweit ein vorgekrümmtes Tool verwendet werden kann, wurde hier ja schon ausgiebig erörtert. Ich selbst stehe vor einer ähnlichen Frage und bin mir noch unschlüssig.


    Situation: Ich habe ein 430mm Borofloat-Rohling, der ein f/4,3-Spiegel mit ca. 1840mm Brennweite werden soll. Ich werde den Rohling vorflexen. Die notwendige Pfeiltiefe beträgt 6,2mm. Flexen will ich bis ca. 5 oder gar 5,5mm freihändig. Da der Rohling recht dünn ist (nur 24,3mm Randdicke) soll nur soviel wie unbedingt notwendig ausgeschliffen werden, will heißen Grobschliff bis kurz vor dem Rand, dann mit 120er oder gar 180er den Krümmungsradius treffen.


    Ich habe ein paar vorgekrümmte Tools, die in Frage kommen:


    D 320mm, Brennweite = 1530mm (3 Spiegel damit hergestellt, Fließenranddicke noch 3mm)
    D 350mm, Brennweite = 1790mm (2 Spiegel damit hergestellt, Fließenranddicke noch 4mm)
    D 420mm, Brennweite = 2385mm (1 Spiegel damit hergestellt, Fließenranddicke = 6mm)


    Ich tendiere dazu das 420er Tool einzusetzen, bietet dies doch die Chanche überwiegend MOT zu arbeiten, was das Risiko von Astigmatismus sehr reduziert. Andere Meinungen?


    Vielen Dank für euere Beiträge


    Achim
    p.s. analog habe ich auch Pechhauttools, beim Gedanken wieder mit dem 420er zu arbeiten stehen mir die Schweißperlen auf der Stirn
    [;)]

  • Hallo Achim,
    interessantes Thema!
    Wie groß die Asti-Gefahr bei TOT wirklich ist, kann ich nicht abschätzen. Ohne dieses Argument wäre Tool 2 natürlich besser geeignet.


    Meine Überlegung dazu:
    Auch wenn du bis zum Auspolieren mit Fullsize- Tool vorwiegend MOT arbeitest, spätestens beim Parabolisieren müßtest du dann doch auf TOT <i><font size="1">(Dreher korrigiert von Stathis)</font id="size1"></i> wechseln. Ich denke mal, spätestens dann käme latent vorhandener Asti (nicht plane Rückseite) wieder zum Vorschein.
    Was meinen die anderen Glasquäler?


    Bei mir ist derzeit auch so'ne dünne Scheibe in Arbeit, allerdings gleich in 460 mm. Mit Aushöhlen per Flex bin ich gerade fertig. Meine Tools haben nur 400 mm; es waren gerade keine größeren Fliesen greifbar und stückeln wollte ich nicht.
    Kann man bei der Größendifferenz noch halbwegs neutrale MOT Striche machen, und wie müßten die aussehen? Die üblichen 1/3 Striche würden ja hier eine weitere Verkürzung der Brennweite bewirken.


    Gruß,
    Martin

  • Hi Martin,


    mit der planen Spiegelrückseite hast Du völlig recht. Mein erster Arbeitsschritt noch vor dem Flexen wird das Planschleifen der Rückseite sein. Da ich keinen anderen Rohling in passender Größe habe, will ich eine vorhandene runde Glasscheibe D = 550mm verwenden, welche auf der Unterlage (zwei 30mm dicke Solnhofener Juramarmor übereinander) fixiert und NICHT gedreht wird. mal sehen, wie die Rückseite beim anschleifen mit 320er aussieht, wahrscheinlich werde ich aber 180er auflegen müssen.


    Viele Grüße


    Achim

  • Hallo Achim,


    ich würde das 350-er Schleifwerkzeug nehmen, das ist 80% vom Spiegel ein wunderbares Verhältnis. Der Radius passt ja auch schon fast.
    Mit Schleifwerkzeug oben arbeiten (TOT) und Asti durch plane (oder zumindest fast plane und rotationssymmetrische) Rückseite und ständiges Drehen vermeiden. Wie Martin schon sagte, beim Parabolisieren wirst du wahrscheinlich sowieso TOT machen müssen (zumindest ist es mir noch nicht gelungen, solch große Spiegel mit den hohen Öffnungsverhältnissen mit Spiegel oben (MOT) gezielt zu parabolisieren.


    ==&gt; Martin:
    Auch beim Verhältnis Tool zu Spiegel von 400 zu 460 wirst du mit MOT nicht glücklich, da der Rand immer überhängt und kaum bearbeitet wird, während die Mitte immer tiefer wird. Man müsste vielleicht mit Lokalem Randdruck arbeiten - aber ob man das vernünftig steuern kann?

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