Jupiter mit GRF 19.02.2015 12" Newton

  • Hallo Kollegen,
    Seeing-Vorhersagen in Meteoblue war 0,5". Diesmal kein Bodennebel und angenehme 0°C, dafür ab 22:30 einfallende Cirren. Jetzt ist die Festplatte randvoll..


    Nachtrag 1: Optimierte Ausarbeitung

    Jupiter mit GRF und Mond Europa 19.02.2015 MEZ22:17 RGB
    Newton 300f5 mit Barlow auf 5600mm verlängert
    ZWO ASI 120mm
    Baader RGB Filter
    Filme je 11000 Bilder, je 7000 Bilder in Autostakkert! gestackt, mit giotto Mexhat Filter vorgeschärft, mit fitswork nachgeschärft, zusammenrotiert in winjupos


    Erste Ausarbeitung, basieren auf 50% conv Dateien direkt aus Autostakkert!. Für mehr war in der Früh keine Zeit:



    Jupiter mit GRF und Mond Europa 19.02.2015 MEZ22:18 RGB
    Newton 300f5 mit Barlow auf 5600mm verlängert
    ZWO ASI 120mm
    Baader RGB Filter
    Filme je 11000 Bilder,
    50% con mit winjupos zusammenaddiert


    Mehr später.


    LG
    Robert

  • Hallo Kollegen,
    jetzt habe ich die erste Sequenz sinnvoll bearbeitet:



    Jupiter mit GRF und Mond Europa 19.02.2015 MEZ22:17 RGB
    Newton 300f5 mit Barlow auf 5600mm verlängert
    ZWO ASI 120mm
    Baader RGB Filter
    Filme je 11000 Bilder, je 7000 Bilder in Autostakkert! gestackt, mit giotto Mexhat Filter vorgeschärft, mit fitswork nachgeschärft, zusammenrotiert in winjupos


    Der Grünkanal war sehr gut:



    Jupiter mit GRF und Mond Europa 19.02.2015 MEZ22:16 G-Kanal (Baader Filter)


    Thomas,
    meine Strategie für Bild oben wie folgt:
    - R-Kanal optimal scharf stellen mit Motorfokus
    - 90 sec Aufnahme mit der ZWO
    Frames captured=10873
    ROI=512x440
    FPS (avg.)=120
    Shutter=6.036ms
    Gain=70
    Histogramm=58%


    - G-Kanal optimal scharf stellen mit Motorfokus (ca. 30...60 sec)
    - 90 sec Aufnahme mit der ZWO
    Frames captured=11099
    ROI=512x440
    FPS (avg.)=123
    Shutter=5.126ms
    Gain=70
    Histogramm=52%


    - B-Kanal optimal scharf stellen mit Motorfokus (ca. 30...60 sec)
    - 90 sec Aufnahme mit der ZWO
    Duration=90.012s
    Frames captured=11100
    ROI=512x440
    FPS (avg.)=123
    Shutter=5.841ms
    Gain=72
    Histogramm=56%


    Die bessere Ausarbeitung besteht dabei aus 4 Filmen, die über einen Zeitraum von 9 min aufgenommen wurden, zuerst Blau, dann Grün und dann zweimal Rot. Man erkennt das auch leicht am Bild. Solange man mit den aufgenommen Filmen auch bei langer Brennweite, großer Optik und guten Bedingungen innerhalb 10 min bleibt, läßt sich mit winjupos ein perfektes Summenergebnis ausarbeiten. Bei 20 min gibt es bei mir Randartefacte, jedenfalls mit großer Optik. Läßt sich in winjupos aber auch noch halbwegs verhübschen. Im Internet gibt es eine perfekte Anleitung. Die Hilfsfunktion in winjupos ist auch sehr gut. Der Author von winjupos liest hier auch manchmal mit.


    LG
    Robert

  • Auch ich finde dass Jupiters Bilder von Zeitlosigkeit gepraegt und in Harmonie veredelt sind.


    Mich interessiert was die ganzen Zahlen die haeufig bei Daten von u.a. Planeten genannt werden bedeuten. Denn ich konnte sie bisher noch nie verstehen und bin immer in einem Verstaendnislabyrinth gefangen wenn ich versuche mir selbst den Kompass zur Antwort zu weisen.
    Auch frage ich mich was der Begriff Bodennebel bedeutet? Deutet er vielleicht auf den hohen Gas- und Wasserstoffgehalt Jupiters hin?


    Sonnige Gruesse


    Laura[:)]

  • Hallo Kollegen,
    danke für das Lob[:I]. Hatte natürlich Glück mit Europa und dem GRF. Und natürlich auch mit dem Wetter. Bei uns im Salzachtal zog in den vergangenen Tagen Nebel auf, so dass Astronomie nur am Berg möglich war. Dank der auch im Winter gut geräumten Rossfeldringstraße bin ich in 20 min / 18 km auf 1500 m Höhe und kann dort häufig den Inversionswetterlagen ausweichen. Das Seeing ist zudem dort oben meist eine Stufe besser als im Talgrund und im Alpenvorland, insbesondere bei Hochdrucklagen über Deutschland und Nordwind. Bin da oben auch selten alleine, Hobbyastronomien aus Berchtesgaden und Salzburg sind gerne dort. Ähnliche bekannte Standorte wären die Postalm (Postalmstraße) und der Trattberg (Trattbergstraße im Winter nicht geräumt und gesperrt, geht auf 1550 m).


    Laura,
    ist sicher eine Frage, wie man sich dem Thema Planetenbeobachtung nähert. Als Techniker reizt mich natürlich die Aufnahmetechnik und die Vorherbestimmung von geeigneten Verhältnissen - das gibt eine Menge Zahlen, die nur dem Insider etwas sagen, der selbst aufnimmt. Der andere Aspekt ist sicher die Jupiterüberwachung auf unvorhergesehene Ereignisse und überhaupt die Freude, der Wolkenbewegung auf Jupiter zuzusehen und diese nach üblichen Standards zu dokumentieren. Das geht mit den aktuellen Webcams erheblich besser als visuell mit Zeichenblock. Ich versuche, Jupiter so aufzunehmen, dass der Eindruck dem visuellen Eindruck nahekommt und vermeide Überschärfung (auch wenn dann klar mehr Detail auf den ersten Blick zu sehen ist). Vor und nach den Aufnahmeserien beobachte ich immer auch visuell, was mir immer noch viel Freude bereitet.


    Als Nachtrag hier noch ein Stimmungsbild vom Rossfeld nach Süden (Sirius und links Orionnebel), entstanden durch Kollegen, als die Cirren hereinwanderten. Der Berg im Hintergrund ist der Hohe Göll, im Vordergrund der Parkplatz am Scheitelpunkt der Rossfeldringstraße und mein Newton mit mir [;)].



    LG + CS
    Robert

  • Hallo Laura,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auch ich finde dass Jupiters Bilder von Zeitlosigkeit gepraegt und in Harmonie veredelt sind.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    nun, das mag Dir so vorkommen. Aber die Jupiterbilder, die wir hier zeigen, sind alles andere als "Zeitlos". Die Strukturen verändern sich innerhalb von wenigen Tagen. Es sind allso allesamt "Schnappschüsse" vom Wetter auf Jupiter, die auf den Tag genau zugeordnet werden können. Denn Jupiter schaut immer anderst aus...


    Zum einen bewegen sich die einzelnen Wolkengürtel mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, so daß der Abstand zwischen den einzelnen Details von Tag zu Tag unterschiedlich ist. Zum anderen verändern sich die Strukturen selber auch. Werden heller/dunkler, kleiner/größer oder verändern ihre Farbe oder lösen sich komplett auf oder verschmelzen miteinander.


    Hier siehst Du die Veränderungen innerhalb von 4 Tagen:



    Diese Animation habe ich aus eigenen Bildern von 26./27./28. und 29. März 2014 erstellt.


    Es gibt große Details, die sich über Monate/Jahre/Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte halten (die Bänder und Zonen an sich sowie der Große Rote Fleck). Dann andere, die sich über Monate und Jahre kaum verändern. Das sind z.B. die weißen Ovale in den nördlichen und südlichen Tropen. Und dann gibt es Strukturen, die sich sehr schnell verändern. Z.B. die blauen Girlanden/Fahnen in der weißen Äquatorzone, die sich innerhalb einer Woche bilden und wieder auflösen.


    Ich vermute, daß Du mit "zeitlos" jedoch einen anderen Aspekt meintest. Daß Du die erhabene Schönheit des Planeten an sich meintest und nicht auf den expliziten zeitlichen (auf Datum/Uhrzeit bezogenen) Aspekt hinaus wolltest.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mich interessiert was die ganzen Zahlen die haeufig bei Daten von u.a. Planeten genannt werden bedeuten. Denn ich konnte sie bisher noch nie verstehen und bin immer in einem Verstaendnislabyrinth gefangen wenn ich versuche mir selbst den Kompass zur Antwort zu weisen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    dann zitiere am besten einen Abschnitt, in dem das Bild und der für Dich unverständliche Fachbegriff steht und frage nach dieser konkreten Bedeutung. Am besten in einem extra Thread. So kann man Dir erklären, was gemeint ist.


    Falls Du jedoch in Ruhe selber lernen willst, ließ das Buch "Planeten beobachten" von Günter D. Roth. Sollte in der Bibliothek Eurer Sternwarte vorhanden sein. In diesem Buch wird die Nomenklatur der Oberflächendetails von Jupiter und den anderen Planeten erklärt und auch einen Teil der Begriffe wie Zentralmeridian, Morgenseite, Abendseite [des Planeten]...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auch frage ich mich was der Begriff Bodennebel bedeutet? Deutet er vielleicht auf den hohen Gas- und Wasserstoffgehalt Jupiters hin?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    nein, damit ist schlicht der irdische Nebel gemeint, der sich in tiefliegenden Geländeabschnitten (z.B. Tälern) befindet, während auf dem Gipfel eines Hügels oder Berges der Nebel unter einem liegt und man freien Blick auf den Sternhimmel hat. [;)]


    Grüße
    Silvia

  • Hallo Robert,
    ein unheimlich schönes Stimmungsfoto mit Dir und dem Gerät.
    Ich sollte meinen 16er auch einpacken , damit auf den Grimmelsberg 5o Meter Höhenunterschied erhalten und perfektes seeing erwarten. Das wärs...[:D][:D][^]
    Danke für`s zeigen ,
    Grüße und cs
    Markus

  • Hallo Robert,


    als kleine Anmerkung von mir: Du solltest jedesmal ein solches Stimmungsbild mit Geödel dazu legen, das finde ich fast so gut wie Deine Jupiterergebnisse, zu denen hier eigentlich nichts mehr hinzuzufügen ist, außer vielleicht, dass es wie immer eine Frechheit ist das hier auch noch zu zeigen ...hihihi! Wenn ich irgendwann mal wieder in der Gegen sein sollte und es sich ergibt, dann leiste ich Dir da oben gerne Gesellschaft! (-:


    Viele Grüße und weiterhin viele gute Nächte,
    Oliver

  • Hallo Kollegen,
    danke für die netten Zuschriften! Silvia, beindruckende Arbeit, die du da zeigst!
    Oliver,
    wenn du mal wieder im Land bist, bist du natürlich immer herzlich willkommen und darfst mir gerne beim Aufbauen helfen[;)]. Der 14" funktioniert inzwischen ja auch erheblich besser als damals. Das gilt natürlich für alle im Forum, die sich in die Nähe von Salzburg/Berchtesgaden verirren oder hier sogar Ihren Urlaub verbringen. Der eine und andere im Forum war ja schon mit mir unterwegs[:)].


    Jetzt wieder zurück zum Thema. Hab hier noch eine zweite Sequenz aus dem Material entwickelt, obwohl die Filme vom 15.02 und 17.02. auch noch sehr gute Sequenzen aufweisen. Aber GRF in der Bildmitte ist halt nunmal der Klassiker. Also hier nochmal ähnliche Sequenz 15 min früher. Wieder ein sehr guter Grünkanal, sehr brauchbarer Rotkanal, mit einem schwächeren Blaukanal:



    Jupiter mit GRF und Mond Europa 19.02.2015 MEZ22:04 RGB
    Newton 300f5 mit Barlow auf 5600mm verlängert
    ZWO ASI 120mm
    Baader RGB Filter
    Filme je 11000 Bilder, je 7000 Bilder in Autostakkert! gestackt, mit giotto Mexhat Filter vorgeschärft, mit fitswork nachgeschärft, zusammenrotiert in winjupos


    Material mußte etwas härter geschärft werden und zeigt damit ähnlich viel Details, aber leicht vergröbert - mir ist noch nicht klar, welche Art von Bearbeitung optimaler ist. Auf meinem Laptopbildschirm sehen die ganz weich bearbeiteten flau und wenig knackig aus, auf meinem großen Iiyama Bearbeitungsschirm sind die weichen Sachen ganz toll und ich komme immer auf diese Art von Bearbeitung zurück. Was sagt Ihr? Hier nochmal direkt nebeneinander gesetzt:




    LG
    Robert

  • Hallo Robert,


    ich weiß nicht, ob ich überhaupt meine Ansicht äußern darf, weil das hier eine ganz andere Liga ist.
    Das obere Bild gefällt mir besser, das untere auch. Ein Widerspruch? Nein. Das obere Bild ist körniger, zeigt die Details aber besser. Das untere Bild ist "zarter" und zeigt den Gesamteindruck besser. Was will ich damit sagen? Geht es um die Bildästhetik, finde ich das untere Bild besser, geht es um die Details, finde ich das obere Bild besser.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Robert,
    ich möcht mich dem Andreas anschließen. Das linke Bild ist von den Details schöner, das rechte ist zarter und schaut etwas ästhetischer aus. Eine Kleinigkeit gefällt mir beim linken Bild noch besser. Das ist der linke Rand. Beim einen Bild rechts (das mit den zarteren Strukturen) ist der Mond nach links hin etwas "komisch" und Jupiter zeigt nach links so eine Art Saum. Das ist beim linken Bild nicht. Da ist der Mond und Jupiterrand schöner.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Kollegen,
    ist ja nicht so richtig eine klare Entscheidung[;)].


    hab noch weiter mit dem Bilmaterial gespielt: gedrizzelt, aufwendig geschärft, mehrere Filme addiert etc.. Einen Quantensprung konnte ich dadurch nicht erzielen. Hab dann rein interessehalber meine erste Sequenz bearbeitet, ganz einfach mit relativ simplen Autstakkert! 24 Quadrate, nur je 3000 Bilder. Anschließend erst das RBG nachgeschärft. Ergebnis sieht auch nicht viel schlechter aus, Verarbeitung ging aber schnell und einfach:



    Jupiter mit GRF und Mond Europa 19.02.2015 MEZ21:55 RGB
    Newton 300f5 mit Barlow auf 5600mm verlängert
    ZWO ASI 120mm
    Baader RGB Filter
    Filme je 11000 Bilder, je 3000 Bilder in Autostakkert! gestackt, mit giotto Mexhat Filter vorgeschärft, zusammenrotiert in winjupos, mit fitswork nachgeschärft


    Bild zeigt weitere Details links vom GRF wie das Oval BA (GRF Junior) und die interssante Trennung im NEB mit einigen brilliant hellen Flecken. Damit ist der 19.02 wohl abgedeckt und ich kann mich der Bearbeitung der Bilder vom 15. und 17.02 widmen.


    LG
    Robert

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!