Soderle,
mit einem Tag Verspätung kommen jetzt auch unsere MoFi-Bilder ins Netz. Wir
hatten uns am Mittwochabend den Wecker auf Mitternacht gestellt und waren früh
ins Bett. Nach dem Aufstehen mitten in der Nacht beäugten wir erst mal
mißtrauisch all möglichen Webcams, denn bei uns in der Stadt war rein gar nix
zu sehen. Die Webcams brachten zwar auch keine Erleuchtung, aber da es die
letzte MoFi für mehrere Jahre sein sollte, sind wir dann doch ins Auto
gestiegen und losgefahren. Unterwegs auf der Autobahn wandelte sich der
Hochnebel zum Bodennebel und wurde auch immer dichter. Zu unserem Ärger war
auch noch die Ausfahrt Holzkirchen gesperrt, so daß wir uns durch die Suppe
nach Weyarn und wieder zurück tasten durften, um von der Autobahn
runterzukommen.
Auf dem Taubenberg angekommen blickten wir aber auf ein Wattemeer Richtung
Mangfallgebirge herunter und der volle Mond schien auf uns herab, wenn auch
mit mächtigem Halo. Im Süden stand der Orion und Sirius flackerte still vor
sich hin. Erstaunlicherweise waren wir da oben mutterseelenallein.
Die Gerätschaften wurden aufgebaut, zwischendrin schnell ein Saturn
aufgenommen und dann ging's an den Mond. Zuerst ein wenig visuell, während die
chemische Kamera belichtet wurde, dann aber mit der CoolPix an den Newton. Die
Bedeckung schritt voran, allerdings wurde die Beobachtung und Fotographie sehr
von vorüberziehenden Schleierwolken und dichten Wolkenfeldern behindert.
Schließlich blieb nur noch ein kleiner Lichtspalt übrig, und mit angepaßter
Belichtung trat das MoFi-Rot zutage.
Am Ende war der Mond komplett vom Erdschatten verdeckt und machte mal richtig
Schwierigkeiten bei der Belichtung. Ganz abgesehen von den Wolkenschleiern und
dem aufkommenden Wind, die ihr bestes taten, um die Schärfe der Aufnahmen zu
verhunzen.
Irgendwann, so Viertel nach fünf stieg dann der Nebel immer höher und
schwappte auch über den Taubenberg. Zeit für uns, die Ausrüstung abzubauen und
ins Auto zu packen. Natürlich wurde es nach dem Einpacken wieder glasklar,
aber wir beließen es dabei und fuhren nach einem letzten Blick auf Orion und
Mond wieder runter in den Nebel und weiter nach Hause.
Auf dem Heimweg wurde auf diversen Radiosendern von der MoFi berichtet,
allerdings konnten die Reporter auf den Dächern der Sender auch nur verkünden,
daß sie nix sehen. Da hatte es sich doch noch gelohnt, sich die Nacht um die
Ohren zu hauen...
CS Gernot