Hallo Forum,
ich mach neben den vorgestellten PN mal ein eigenes Thema auf, sind doch zwei unterschiedliche Paar Schuhe.
Im folgenden zwei der prominentesten galaktischen Nebel mit 27" Öffnung. Schön zu sehen, dass beide Nebel ein anderes Bild als die bekannten Fotografien geben. Grund: die fehlende Halpha Empfindlichkeit des Auges. Vielleicht ließt ja hier in Fotograf mit, der mal seinen [OIII] Auszug posten möchte?
<b>"Krebsnebel" - Messier 1</b>
Seit langen war es mein Ziel, die faserige Innenstruktur von M 1 visuell im Detail zu erfassen. Während kleinere und mittlere Öffnungen bereits unter Einsatz von [OIII] den Hauptbalken, sowie den nach Osten verlaufenen Ausläufer zeigen, habe ich mich mit 27" und 366x (AP 1,9mm) aufgemacht diese zu erfassen. Für die Zeichnung wurden insgesamt 2 x 2 Stunden Beobachtungszeit benötigt.
Zunächst erscheinen die hellen Balken, die in der Zeichnung bewusst überzeichnet wurden. Nach und nach tauchen weitere Verästelungen auf, die Stück für Stück dingfest gemacht wurden. Leider war es mir jedoch nicht möglich, alle zu sehenden Fasern in die Zeichnung mit aufzunehmen. Viele befinden sich an der Wahrnehmungsgrenze, tauchen zwar immer wieder auf und ergeben ein fantastisches Bild, sind aber kaum festzuhalten.
Ohne Filter ab ca. 400x ist übrigens der Pulsar als schwächere südliche Komponente knapp direkt zu halten.
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<b>"Crescentnebel" - NGC 6888</b>
Bei 172x (4mm AP) + [OIII] ergibt sich im 27" ein fantastisches Bild. Hell und strukturreich zeigt sich der Wolf-Rayet Nebel. Eine visueller Genuss der Extraklasse. Nun muss nur noch der innere Schweinehund überwunden werden um das Festhalten der Details auf Papier zu beginnen. Bei dem Detailreichtum ist der Schweinehund aber extrem stark und ich habe lange gebraucht, ehe ich beginnen konnte. Zur Technik: Ich nutze einen Sternkartenvordruck bis 15mag (der im 27" + [OIII] lange nicht ausreicht) und scannte den Nebel von Nord nach Süd Stück für Stück. Dieses wiederholte ich insgesamt 4x, Beobachtungszeit etwa 2-2,5h. Zwar ist der Dobson nachgeführt, die ganze Zeit muss aber auf der Leiter gearbeitet werden. s ergibt sich dadurch nach und nach ein genaueres Bild vom Nebel. Zwar wäre es möglich bei Einsatz noch höherer Vergrößerung den Detailgrad zu steigern, mir war es aber wichtig den Gesamteindruck (freilich überzeichnet) bei 172x wiederzugeben, bei dem sich das Objekt noch vollständig im Okular zeigt.
Insgesamt eine "Schweinearbeit", die sich aber gelohnt hat. Nun blicke ich mit einem anderen Auge auf das doch so bekannte Objekt.
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Viele Grüße, uwe