Mein erstes Pony, öhm, nee, M42

  • Hallo zusamm'


    anbei belästige ich Euch mit meinem ersten Versuch an M42 / NGC1977.


    Das Bild besteht aus 15 Einzelaufnahmen, jeweils 5x 30, 60 und 90 Sekunden bei ISO800. Gestackt (ohne Dark, Flat, Bias) im DSS. Ebenfalls im DSS habe ich ein bissl mit den Farben gespielt und zwar dahingehend, daß mir das Ergebnis zum einen halbwegs gefällt und zum anderen, um die Farbe so hinzudrehen wie ich sie bei anderen Fotos des gleichen Motivs schonmal gesehen habe.


    Hier die Punkte die mir als verbesserungsbedürftig schon bewusst sind:


    - Der Focus. Ich bin nicht sicher, ob ich ihn richtig erwischt habe
    - Die (kaum vorhandene Bildbearbeitung). Ich gebe zu mit dem Thema habe ich mich bislang noch gar nicht auseinendergesetzt. Gehe ich Richtig in der Anahme, daß man mittels Photoshop (o.ä.) die mit unterschiedlichen Belichtungszeiten aufgenommenen Bilder so zusammenführen kann, daß das Zentrum nocht so arg ausgebrannt ist?
    - Justage des Refraktors. Sieht man schon auf dem kleinen Bild, ob die so halbwegs passt? Auf den größeren Versionen erkenne sogar ich einen Blausaum um manche Sterne. Im Uploadbereich des Forums wird darum gebeten keien allzu großen Bilder einzustellen, deshalb habe ich nur so ein mickriges Ding hochgeladen. Ich will Euch auch nicht über Gebühr mit meinem Anfängerkrempel zumüllen.
    - Für meinen Geschmack sind die Sterne rund genug ;) Ich habe die CAM so pi mal Daumen per Polsucher eingenordet. Wegen der Bildgröße und ob der Tatsache, daß ich keinen Bildfeldebner besitze habe ich auch nur einen Ausschnitt eingestellt, am Rand habe ich halt keine runden Sterne mehr.
    - Bei Benutzung des DSS habe ich gelernt, daß man Darks bitteschön nicht im JPG-Format erstellt. Lights wohl besser auch nicht. Bias-Frames habe ich irgendwie vergessen und für die Flats war ich zu faul ;)


    Achja... das Bild:


  • Hiho,
    DAS nenne ich mal einen gelungenen Einstieg. Mit etwas mehr EBV kannst Du vielleicht die Dynamik noch mehr herausarbeiten, so dass der Kernbereich wenige ausgebrannt erscheint ohne die dunklen Details verschwinden zu lassen (also grob gesehen, die Gradationskurve im oberen Bereich etwas steiler zu kriegen)
    DS, Holger
    PS: Wenn ich mal soweit wäre, dass ich das auch praktisch könnte und nicht nur theoretisch...

  • Hi Bernhard,
    Also für den Einstieg ist das echt ein super Bild!
    Wegen Fokus ob der passt ist schwierig zu sagen an dem kleinen Bild. Die Sterne wirken jedoch schon recht groß, aber das kann man auch mit PS in gewissen Grenzen reduzieren.
    Ja, Du gehst richtig in der Annahme dass man mit PS auch die Aufnahmen so zusammenfügen kann dass das zentrum nicht ausgebrannt ist.
    Du solltest nicht nur darks und flats sondern alle Bilder nicht als jpg aufnehmen sondern als RAW Datei. Wie das geht findet man z.b. im Buch "Photoshop Astronomy". Da sind viele Schritte des Bearbeitens mit PS genau erklärt.


    Schöne Grüße,
    Klaus

  • Hallo,
    Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten brauchen nicht gemacht werden, da sie von den langbelichteten eh überstrahlt werden. Es sei denn, sie werden ins Zentrum entsprechend eingefügt, um diesen Bereich sichtbar zu machen.

  • Huhu und vielen Dank für Euer Lob und die Hinweise!
    Ja, da habe ich's mir mit den verschiedenen Belichtungszeiten zur Vermeidung des Ausbrennens wohl zu einfach gemacht. Ich hatte die leise Hoffnung, daß der DSS das auch noch hinzaubert. "Photoshop Astronomy" - das klingt gut und ist schon bestellt!


    Das Bild, auch wenn es noch nicht alles aus dem vorhandenen Material rausholt, ist nicht zuletzt dank dieses Forums entstanden. Ohne das, was ich mir hier (und im schwarzen Nachbarforum) angelesen habe wäre es nie entstanden. Muß man auch mal sagen *find*.

  • Hallo Bernhard,


    das hast Du schon wirklich gut gemacht!
    Um den exakten Fokus zu treffen, kann ich Dir eine Bathinov Maske sehr empfehlen, damit macht sogar das fokussieren Spass.
    Ansonsten: weiter so!

  • Hallo Bernhard,


    Also ich wäre froh gewesen, hätte mein erstes Foto so gut ausgesehen.
    Aber die EBV (elektonische Bildverarbeitung) ist ein weites Gebiet, und ist bestimmt zu mind. 70% entscheidend für ein gutes Ergebniss.
    Hier heißt es lernen und nochmals lernen.
    Im Internet gibt es dazu so viel Material, da hat man die nächsten 12 Monate keine Langeweile mehr. [:D]
    Als Einsteigerbuch kann ich Dir empfehlen das "Praxisbuch der Astronomie mit dem PC" von S. Brückner sowie "Astrofotografie digital" von S. Seip.
    Hier noch ein Link speziel zum Thema ausgebrannter Kern:
    http://www.ulrich-teschke.de/bearb2.htm
    Ansonsten weiter so, Du bist auf dem richtigen Weg.

  • Hallo Bernhard,


    Hast Du die Lights mit den verschiedenen Belichtungszeiten bei DSS
    in Gruppen verarbeitet?
    Als Stackingmethode solltest Du dann "Entropy Weightet Average"
    verwenden.
    Das ist ähnlich einer HDR und vermeidet ein Ausbrennen heller
    Bildanteile.


    Gruß Detlef

  • Hallo zusammen...


    ... und nochmals heißen Dank für den Zuspruch und Eure Tips :)


    (==>)Detlef: Ui, das muß ich gleich mal ausprobieren. Ich habe mir den DSS heute früh fix im Büro runtergeladen und ihm einfach die Bilder "hingeschmissen".
    (==>)Volker: Die Gnade der späten Geburt, bzw. des späten Einstiegs ins Hobby. Zu analogen Zeiten hätte ich die Astrofotografie gemieden wie der Teufel das Weihwasser.
    (==>)Patrick: Ich gestehe. So eine Maske habe ich bereits, aber gestern Abend, nach Wochen im Nebel, hatte ich nicht die Ruhe mich noch mit der Bathinovmaske zu befassen. Ich bin hektisch hin und hergehüpft ;)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slavejo</i>
    <br />Echt schönes Bild, ich wünschte ich wäre schon so weit wie du
    [:D]


    Was für eine Nachführung hast du denn an deinem Dobson?


    CS und Grüße
    Jonas
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jonas,


    das Bild ist sicher nicht mit dem 10" Dobson entstanden, sondern ziemlich sicher mit dem Megrez 72 und der CAM.


    Bernhard,
    das ist dir für den Einstieg schon sehr ordentlich gelungen.

    M42 wird immer gern als Einstiegsobjekt genommen, weil er so schön hell ist.
    Er hat aber auch einen enormen Dynamik-Umfang der erstmal in den Griff zu bekommen ist. Insofern ist er eigentlich gar nicht als Einsteigerobjekt zu empfehlen, er hat aber den Vorteil, dass man doch relativ schnell was sieht und auch zeigen kann.
    Nur, nach oben offen ist er immer, auch deiner.


    Die "HDR"-Methode von DSS ist nicht verkehrt und funktioniert ganz ordentlich, auch wenn ich für meinen Teil das dann doch lieber mit Photoshop und von Hand erledige.


    Ich halte mich da meist an die Anleitung von Jerry Lodriguss: http://www.astropix.com/HTML/J_DIGIT/LAYMASK.HTM


    Es lohnt sich übrigens auch auf der Seite zu bleiben, da ist noch jede Menge weiter Wissenswertes zur Astrophotografie.


    Solltest Du eher mit Video-Tutrials zurecht kommen, dann kann ich dir mal zum Einstieg das hier empfehlen:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Viel Spass beim Ausprobieren und einen guten Rutsch.

    Ei,ei,ei.... was hatte ich denn in meiner alten Signatur stehen?


    sternengedönsige clear sky Grüsse,

    Robert aus dem Allgäu

  • Moin zusamm'


    ja, das Bild ist mit dem kleinen Megrez auf der CAM entstanden, den Dobson nutze ich nur visuell.


    So ad hoc habe ich das mit dem HDR in DSS gestern nicht hinbekommen, ich fürchte da muß ich ein bissl googlen und/oder in die Hilfe reinschauen, Ihr habt mich da aber schon in die richtige Richtung geschubst :) Die Verlinkte Photoshop-Anleitung ist prima, damit sollte ich ganz gut klarkommen. Das Wetter ist ja derzeit ja auch sehr gut dazu geeignet sich ansatzweise in die EBV einzuarbeiten.


    Ich habe vorgestern Abend auch mal auf den Pferdekopfnebel und die Plejaden gehalten, aber mit meiner unmodifizierten EOS und der im Moment noch relativ kurzen Belichtungszeit war auf den Bildern nicht viel zu erkennen. Von daher hat Robert den Nagel auf den Kopf getroffen. M42 ist toll zum Üben, weil man mit relativ kurzer Belichtungszeit schon was halbwegs vorzeigbares hinbekommt. Die wirklich guten Aufnahmen (hier und im Rest des WWW) zeigen einem, was an dem Objekt machbar ist.

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