Die Sonnenfinsternis vom 10.06.2021

Starten wir mit einigen allgemeinen Informationen.

Die Sonnenfinsternis vom 10.06.2021 wird eine ringförmige Sonnenfinsternis sein.

Das liegt daran, dass der Mond an diesem Tag mit ca. 404000 km Entfernung von der Erde aus gesehen etwas kleiner als die Sonnenscheibe erscheint.

Man sieht also um den Mond herum einen gleissend hellen Sonnenring.

Am besten ist man warm angezogen im nordwestlichen Grönland oder im nordöstlichen Kanada auf Ellesmere Island unterwegs.

Oder direkt am Nordpol. Denn dort wird man die ringförmige Sonnenfinsternis perfekt sehen können. Wenn das Wetter mitspielt.

Was genau gibt es zu sehen?

Diese kleine Animation zeigt, wie sich der Mondschatten über die Erdoberfläche bewegen wird:

In unseren Breitengraden wird die Sonnenfinsternis als partielle Finstenis sichtbar sein.

Das bedeutet, dass der Mond im deutschsprachigen Raum (je nach Standort) nur 5-18% der Sonnenscheibe bedecken wird:

11:29 Uhr - 13:42 Uhr in Hamburg - 17,3%

11:27 Uhr - 13:28 Uhr in Frankfurt - 11,3%

11:26 Uhr - 13:12 Uhr in Bern - 6.6%

Und nun zur Praxis.

Eine Beobachtung lohnt auf jeden Fall.

Es ist beeindruckend zu sehen, wie der Mond ein langsam wachsendes Stück der Sonne verdeckt.

Sie wird im Maximum etwa wie ein leicht angebissener Keks aussehen:

astrotreff.de/gallery/index.php?image/227/

Das Bild zeigt ein Beispiel einer partiellen Bedeckung der Sonnenscheibe (2006).

Wer noch nie die Sonne oder gar eine Sonnenfinsternis beobachtet hat, sollte unbedingt an den Schutz der Augen denken.

Niemals ohne geeignete Filter die Sonne beobachten oder fotografieren.

Am besten ist es, handelsübliche Sonnenfilterfolie zu nehmen und sich selber einen sicheren Schutz zu bauen.

Google kann bei der Suche nach Sonnenfilterfolie helfen.

Hier ein Beispiel, wie ich es bei einer Finsternisbeobachtung in China gemacht habe:

Wichtig beim Fotografieren ist, dass man die Kamera praktisch blind beherrscht.

Langes Suchen in irgendwelchen Menüs, um vllt. ISO oder Auflösung zu ändern, sollte man sich ersparen.

Übt also Tage vorher einfache Sonnenfotografie ohne Zeitstress, damit bei der Finsternis alle Handgriffe sitzen.

Wenn möglich, checkt den Beobachtungsort vorher. Kann man da wirklich ungestört fotografieren?

Kann es windig werden? Wo genau wird die Sonne stehen und ist der Blick frei?

Die besten Belichtungszeiten / ISO Werte testet man mit den Equipment ebenfalls Tage vorher an der Sonne aus.

Als Richtwert kann vielleicht gelten, dass man mit normaler Sonnenfilterfolie für visuelle Beobachtungen bei f/10 und 100 ASA bei ca. 1/100sec anfangen sollte zu testen.

Ohne Nachführung sollte die Belichtungszeit nicht viel länger sein, im Zweifelsfall dann besser etwas mehr ISO einstellen, wenn nötig.

Nun bleibt mir nur noch, uns allen gutes Wetter zu wünschen und zum Schluss stelle ich als Anregung noch einige Bilder meiner letzten Sonnenfinsternisse ein ...