Lomonossow-Effekt aufnehmen

  • Hallo zusammen,


    als Lomonossow-Effekt bezeichnet man die Sichbarkeit der Venusathmosphäre wärend eines Venustransits, wenn die Venusscheibe sich über den Rand der Sonne bewegt. Genau dann kann die Venusathmosphäre als hauchdünner Ring am entgegengesetzten Venusrand beobachten werden, soweit die Theorie.


    Hat das von euch schon mal jemand beobachtet oder fotografiert, und ab welcher Teleskopöffnung und mit welchem Aufnahmeequipment sollte das denn möglich sein?


    Viele Grüß,
    Thomas

  • Hallo Thomas.


    Ich habe den Transit 2004 mit einem 80/910mm Refraktor beobachtet. Gefiltert habe ich mit einem ND 5.0 Objektivglasfilter.
    Ich habe leider nicht die Vergrößerung notiert.


    Mein Eintrag aus dem Beobachtungsbuch:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Als die Venus zu 3/4 in die Sonne eintauchte konnte ich einen Lichtbogen auf der sonnenabgewanden Seite des Venusscheibchen sehen. Nach dem vollen Eintritt sah ich einem dunklen Bogen am Sonnenrand.
    Beim Austritt wurde die Venus zum Sonnenrand etwas länglicher. Ich konnte einen Lichtbogen um die Venus bis zu 1/4 vom Austritt sehen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit dem "Lichtbogen" meinte ich den Lomonossow-Effekt.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Hat das von euch schon mal jemand beobachtet oder fotografiert, und ab welcher Teleskopöffnung und mit welchem Aufnahmeequipment sollte das denn möglich sein? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Coole Sache. Ich wüsste auch gern mehr darüber<b>*</b> -
    geht es z.B. auch mit einer Sonnenfilterfolie, anstatt eines Glasfilters?
    Und weiß jemand die Vergrößerung. ?


    Würde mich freuen,
    Martin.


    P.S.: <b>*</b>Da hier bestimmt noch öfters Fragen zu diesem Thema kommen werden, wäre es vielleicht an der Zeit, darüber nachzudenken, eine eigene Rubrik für den *Venustransit* 2012 zu erstellen.

  • Hallo.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">geht es z.B. auch mit einer Sonnenfilterfolie, anstatt eines Glasfilters?
    Und weiß jemand die Vergrößerung. ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Art der Lichtdämpfung ist nicht das Entscheidende. Es ist unerheblich ob mit Folie, Glasobjektivfilter oder Herschelkeil gedämpft wird.
    Nur die Dichte ND 5.0 beim Folien- oder Glasobjektivfilter muss für die visuelle Beobachtung eingehalten werden.


    Entscheidend für die Beobachtung ist die Luftruhe, damit das Sonnenbild und die Details nicht verschmieren. Ein Standort weit ab von Häusern und versiegelten Flächen kann von Vorteil sein.


    Nicht zu niedrig vergrößern, den schmalen (!) Lichtring muss man auch auflösen können.


    Am besten an Strukturen in den (Hoffentlich) vorhandenen Penumbren orientieren, so hoch vergrößern, das sie noch scharf bleiben und gut zu sehen sind.


    Den Lichtring empfand ich als recht einfach, allerdings hatte ich da aber auch schon seit 12 Jahren Erfahrung im der Sonnenbeobachtung. Ich würde sagen, erst mal an Sonnenflecken das beobachten von Details einüben, damit an Tag vom Transit ein sicherer Umgang mit dem Teleskop gewährleistet ist.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Thomas,


    ich wusste nicht, dass dieser Effekt existiert, habe ihn jedoch beim Transit 2004 eindeutig gesehen. Auch andere ungeübte Beobachter konnten das sehen. Und anscheinend war meine Erklärung "Man sieht praktisch das Morgengrauen auf der Venus" gar nicht soooooo falsch


    Ich habe durch einen 200/1000er Newton beobachtet und Vergrößerung war 150fach.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo zusammen,


    na das sind ja schon mal ganz nützliche und ermutigende Antworten. Was man visuell nachweisen kann sollte fotografisch kein Problem sein. Ich bin leider durchmessermäßig auf ein ED80 begrenzt. Kann man diesen Effekt zusammen mit einer DMK aufnehmen, oder ist die Auflösung zu gering dafür?


    Grüße,
    Thomas

  • Moin,


    ich habe am 08.06.2004 den Venustransit beobachtet und aufgenommen.


    Zitat aus dem Beobachtungsbericht:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der erste Kontakt der Venusscheibe mit der vergleichsweise riesigen Sonnenfläche wurde bei bestem Wetter (nur wenige Cirren) beobachtet.


    Die erste Überraschung war, dass man um den noch nicht vor der Sonne befindlichen Teil des Venusscheibchens nach einiger Zeit einen sehr dünnen Lichtring (im Intes 6" bei 100fach etwa 30-45° des Venusumfanges pro Seite, nicht ganz geschlossen) erkennen konnte.


    Dieses Phänomen kam unerwartet, eine Täuschung lässt sich nun, da hier auch viele andere davon berichteten, sehr wahrscheinlich ausschliessen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Quelle: http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=10876


    Fotografisch jedoch war auf keiner einzigen Aufnahme der Effekt nachweisbar. (Intes Micro Alter M603, Nikon D100, ganze Serie mit 1/200 sec 200 ASA Baader-Sonnenfilterfolie, RAW-Dateiformat).


    Nun, 8 Jahre später, wird sich ja zeigen, ob es diesmal klappt [:D]



    Viele Grüße


    Matthias

  • Hallo Matthias,


    irgendwo habe ich gelesen, dass man die Belichtungszeit, um den Faktor 10 nach oben schrauben muss, um die anscheinend doch recht lichtschwache Erscheinung aufnehmen zu können. Die DMK besitzt ja ein recht hohe Empfindlichkeit, was in diesem Fall sicher von Vorteil sein könnte. Habe 2004 ebenfalls mit einer 300D Bilder aufgenommen und jetzt noch einmal die Daten gesichtet. Da ist, wie bei dir auch, überhaupt nichts drauf zu sehen.


    Grüß,
    Thomas

  • Hallo Leute,
    ich konnte 2004 den Lichtrand aufnehmen:



    Das Bild ist nicht berauschend, aber der Effekt ist da.
    das war damals mit 150 mm Öffnung (Yolo Schiefspiegler mit Baader Sonnenfolie) und einer Coolpix 5000.


    Beste Grüsse, Daniel

  • Hallo Thomas,
    über die Fotografie kann ich nichts sagen, aber beim Venustransit 2004 fiel unserem jüngsten Beobachter (23) der Lomonossow-Ring zuerst in einem Zeiss E 50/540, 54x auf. Gedämpft wurde mit einem Zeiss-Objektivfilter. Zu sehen war er im gesamten Instrumentenpark (80/1200, 63/840, 50/540, 100/1000) ohne irgendwelche Schwierigkeiten auch schon bei geringen Vergrößerungen. Neben der völligen Abwesenheit des sog. Tropfenphänomens gehörte der Lomonossow-Ring zu den herausragenden Beobachtungsergebnissen damals.
    In Vorfreude
    Andreas

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