"Pimp my Dino`s" - 19" Newton in Neumünster !

Hallo zusammen und Moin Markus,
da kommt noch einiges auf uns zu! Ich freu mich jetzt schon auf die Nutzung dieses Monsters.
Eine kurze Erklärung zum Projekttitel: Beide Geräte (19“er und Schaer-Refraktor) stammen aus den 70er Jahren. Der bekannte Astrohardy hat die Teile deshalb „Dinos“ genannt. Wir möchten diese Dinos nicht aussterben lassen und uns fehlen auch die finanziellen Möglichkeiten modernere Systeme zu verwenden. Außerdem trauen wir den Geräten auch heute noch einiges zu. Deshalb lautet der interne Projekttitel „Pimp my Dino“.
Wir befinden uns jetzt noch in der Planungsphase und haben uns überlegt auch das Forum an dieser Planung ein wenig zu beteiligen. Wir möchten auf jeden Fall regelmäßig Bericht erstatten.
Hier habe ich nun erst einmal ein Bild von unserem bestehenden System (10“ Newton auf ALT-5 Monti)

Und so stand der 19” Newton einst in Lübeck (Foto: Oliver Paulien)

Gruß und CS
Marco

Hallo Markus und Marco,

schön zu sehen daß es in NMS weitergeht! Nur weil ein Teleskop in die Jahre kommt, ist es ja schließlich nicht schlechter als vorher. Wenn nicht sogar das Gegenteil, so ähnlich wie bei einem guten Wein[:)]

Für alle anderen Leser gibts hier die Vorgeschichte:
http://www.kosmologs.de/kosmo/…in-teleskop-geht-in-rente
und wie es dort weiterging
http://www.kosmologs.de/kosmo/…-an-der-sternwarte-l-beck
http://www.kosmologs.de/kosmo/…k-das-neue-teleskop-steht

Viele Grüße,
Caro

Jurassic Astro Park Neumünster... [:D]

Inzwischen haben wir einen ersten Entwurf vorliegen. Das soll als Diskussionsgrundlage für uns dienen.

Geplant sind in dieser Version:

20 cm Wärmedämmung
Ein ebener Fußboden (bisher nicht vorhanden)
Eine neue Zugangstür (und Stufen im Raum – eher schwierig!)

Zudem muss der Standort besprochen werden. Eigentlich müsste der Schwerpunkt in der Mitte liegen. Damit sollte der Knick Richtung Norden (eigentlich links im Bild) zeigen. Müssen wir noch überarbeiten.

Gruß und CS
Marco

Hallo Markus,

klasse, daß insbesondere die Monti wieder aktiv ist. Ich finde die ist nicht nur ein schönes Stück Technik sondern sie ist wohl auch ein absolut stabiles und präzises Arbeitspferd.

Viel Spaß mit dem Klopper![:)]

Hallo zusammen,

letzte Woche war der Statiker da und nun haben wir etwas mehr Klarheit bezüglich unser Umbau- und Teleskopmontagepläne.
Die alte Säule muss weiche und stattdessen soll eine neue Stahlsäule, verbolzt und verschweißt mit 2 Grundplatten, die neue „alte“ Monti halten. Das 30cm Stahlrohr soll noch mit Beton verfüllt werden um Vibrationen zu dämpfen.

Kirsten hat auch schon wieder einen Plan gezeichnet:

Auf der Zeichnung ist noch einmal zu sehen, dass die DE/RA Drehpunkte in der Mitte der Kuppel liegen. Wenn wir die alte Säule behielten ginge das nicht und leider ist der Kuppelspalt zu klein um so beobachten zu können.

Ein Glück dass wir einen Stahlbauer im Team haben.

Viele Grüße
Marco

Hallo Markus,

schöner Bericht, aber was habt Ihr seit dem 16.01.2011 gemacht ?
Kommen die Handwerker nicht ?

Gruß & CS Wolfgang

Moin Moin Kollegen,

nun haben wir endlich die Statik für unsere neue Säule bekommen. Der Statiker schlägt ein Stahlrohr mit 5mm Wandung und mind. 273mm Rohrdurchmesser vor. Zur Sicherheit werden wir da aber wohl ein etwas größeres Rohr nehmen.

Das Rohr soll auf einer Bodenplatte verschweißt werden. Diese Platte soll dann im Betonboden verankert werden. Zu unserer Überraschung soll auch die Bodenplatte nur 400x400mm groß sein. Auch hier möchten wir eher auf größere Dimensionen setzen.

Die Stabilität des Betonbodens wird auch weiterhin nicht in Frage gestellt. Diese Bunkerdecke wirkt so stabil dass man sich dort auch einen Meterspiegel vorstellen könnte. Mir wurde nun erzählt dass dort einmal eine 20mm Flak Doppellafette installiert gewesen sein soll.

Zum dämpfen der Schwingungen des Teleskops wollten wir das Stahlrohr ursprünglich mit Beton auffüllen. Eine Astrofreund hat nun aber vorgeschlagen dafür feinkörnigen Sand zu nehmen. Die Füllung soll ja lediglich Masse bringen und keine statischen Aufgaben übernehmen. Zudem kann Sand auch leicht wieder entfernt werden. Ein Betonrohr wäre nur mit einem Kran zu bewegen und der lässt sich bei uns nicht aufbauen.

Was haltet ihr von dem Konzept?

Grüße und cs aus Neumünster

Marco

Also, da hat man schon 'ne bombensichere Sternwarte aus 1000-Jahre-Beton, und dann das:

'Ne Säule aus Ziegelsteinen? [:0]

Moin Timo,

irgendwie ist das verwunderlich wie diese Säule so extrem Stabil sein konnte. Wie konnte man nur so einen sch… zusammenbauen? Die neue Säule wird ja wie gesagt etwas professioneller.

Trotzdem müssen wir die alten Spuren vollständig beseitigen. D.h. nicht nur die Säule mechanisch zu entfernen sondern auch den Betonhügel auf dem Boden einzuebnen. Darunter scheint sich eine Metallplatte mit 60mm Bolzen zu befinden – das wird ein Spaß

Gruß und cs

Marco

Moin Marco, hallo Sternkiekers,

jo, das wird noch'n Spaß. Aber wir wissen ja wofür wir das machen. [8D]
Hier noch ein paar Bilder vom gestrigen Abend.

Da geht er hin...

Muss das später wieder zusammenpassen? Nö...

CS
Timo

Moin zusammen,

dieser Beitrag könnte unter dem Motto stehen „es kommt immer anders als man denkt“.

Wir sind in unseren Planungen davon ausgegangen, dass das alte Teleskop mit seiner Säule auf einer ebenen Betonfläche irgendwie festgebolzt wurde. Nun stellte sich ja heraus dass man da noch irgendwie Beton angefüllt hat – offenbar befand sich unter der Säule eine sehr große Bodenplatte die mit 60mm dicken Schrauben befestigt war.

Heute haben wir die Säule von ihrem Ziegelsteinmantel befreit (5 Minuten mit entsprechendem Werkzeug!) und anschließend den Beton auf der darunterliegenden Stahlplatte bearbeitet. Irgendwann fing jedoch die Säule an sich zu neigen – obwohl sie das noch gar nicht tun sollte.

Es stellte sich heraus, dass die Stahlplatte in der Mitte ein rund 40cm großes Kreisrundes Loch besaß. Darin befand sich ein Haufen Schutt und darauf hatte man auf sehr abenteuerliche Weise 5cm Beton gekippt und unsere langjährige Säule angeschraubt. Das Ganze ist absoluter Pfusch und wir können uns nur wundern dass unser Teleskop so stabil stand.

Nachdem wir nun alles freigelegt hatten mussten wir feststellen dass es sich bei der Stahlplatte um den Deckel ein viel größeren Stahlwanne handelte. Offenbar ist das die Verankerung für das frühere Flak-Geschütz. Was es nicht alles gibt.

Und nun müssen wir alle unsere Planungen für die Befestigung einer neuen Säule überdenken – Juhu….

Gruß und cs
Marco

Verkauft doch die Stahlwanne an den da, der braucht sowas ganz aktuell für den ursprünglichen Zweck.

Hartwig

Hallo Sternkieker, hallo Hartwig,

hmmm, verkaufen wäre schon 'ne gute Idee. Nur kriegen wir die Wanne nicht aus der Betondecke raus... [8D]

Dafür ein neuer Hinweis, um was es sich bei der Stahlwanne handelt:

Einheitslafette C/34 - Allerdings verstehe ich immer noch nicht, warum da 'ne Wanne drunter sein muss, einbetoniert... was uns jetzt die Planung erschwert.
Auch heute gab es ja wieder einige Diskussionen...

Aber gearbeitet wurde auch. Die kuppel ist nun fast komplett "entkernt". V.a. die alten Stromleitungen (durchaus abenteuerlich verschaltet) wurden allesamt entfernt.

So sieht's jetzt aus:

Nächtliche Grüße und CS
Timo

Moinsen,

das war wieder ne klasse Aktion. Erst alles raus und irgendwann alles neue rein.

Für unsere Kuppel bekommen wir jetzt sogar einen nageleneuen Motor. Die Leitungen werden alle neu verlegt – das muss aber auch sein. Wich wundert sehr dass bei der alten Kabelage niemand verletzt wurde.

Nun brauchen wir noch passende Beleuchtung für die Kuppel. Vielleicht rote LEDs, dimmbar, so 6-10 Stück? Hat das jemand eine Idee was man da nehmen könnte und was auch noch gut aussieht?

Grüße und cs
Marco

Tag auch,

jo, technischer Support klingt gut! Den könnten wir wohl brauchen...

Noch ein Wort, bzw. Photo zur "Vergangenheitsbewältigung" früherer Zeiten: Misslungene Filmschnippsel wurden damals also unter die Säule gekehrt! [:D]

Gruß
Timo

Jaja, die gute alte Schmidt-Kamera. Diese Analog-Zeiten waren doch auch ganz nett^^
Und jeder dieser Schnipsel stammt von Franz und steht für einen typischen Murphy

Ob da noch n Cirrus drauf ist? Hat mal jemand ENtwickler?

CS
Marco

Hmmm, Entwickler hab' ich wohl.
Aber der hilft jetzt auch nicht mehr... [;)]

Jaja, lang' ist's her mit der chemischen Photographie. Aber Markus will die Schmidt-Kamera ja reaktivieren. Das wird spannend!

Moinsen,

heute hat Markus Bruhn den Kampf mit der Wehrmacht aufgenommen und gewonnen!

Für die Montage der neuen Säule brauchen wir eine ebene, belastbare Oberfläche. Wir möchten daher auf dem Stahlkranz eine Stahlplatte aufbringen. Dazu müssen jedoch ein paar Schrauben weichen. Unser letzter Versuch mit 3 Mann und einem großen Schraubenschlüssel ist ja schief gegangen.

Markus hat sich nun einen Schraubenschlüssel besorgt auf den mechanisch eingewirkt werden kann. Mit anderen Worten: Ein Meinungsverstärker macht möglich was vorher unmöglich schien.

Das Ergebnis: Die Schrauben sind raus

Ergo ist keine Gewalt auch keine Lösung.

Diese Schrauben wurden übrigens 1942 montiert und seitdem nicht mehr bewegt.

Vielen Dank Markus