Test eines TAL 125R Apolar

  • <b>1.Einleitung</b>


    <b>Bild 1</b>


    125 mm f/7,5 Apo ist heute eigentlich nichts ungewöhnliches. Aber ein derartiger Refraktor als Sechslinser in 3 Gruppen lässt aufhorchen. Besonders ungewöhnlich scheint dabei dass nur eine einzelne, die Öffnung bestimmende Frontlinse aus Kronglas verwendet wird. Das ist nicht grundsätzlich neu und wurde zu Anfang des 20. JH bereits von Schupmann mit seinen div. Medial- Teleskopen praktiziert.


    Kronglas ist auch in größeren Stücken i. a. weitgehend frei von Schlieren und sonstigen Inhomogenitäten, hochtransparent über den gesamten vis. Bereich, lässt sich problemlos bearbeiten und ist dazu noch das preisagünstigste aller opt.- Gläser. Kurz gesagt, meine Neugier dieses Teleskop genauer prüfen zu können war geweckt. Wenige Tage später brachte mir Robert Lebek, Chef von von HoO ein Exemplar mit der Serien Nr. 0144010 ins Haus. Er räumte mir ausdrücklich genügend Zeit für eine gründliche Prüfung ein.


    <b>2. Prüfung am Himmel</b>


    <b>Bild 2</b>


    Diese Option sollte man als Prüfer natürlich wenn irgend möglich nutzen. Dazu passend besitze ich einen zweifelsfrei hochwertigen APO mit einem Triplett- Objektiv von LZOS 130 mm f/9,2. Damit wurde der direkte Vergleich mit dem TAL- Neuling unausweichlich. Der LZOS wurde auf die Spezialmontierung meines 9“ Kutter geschnallt. Diese Kombination ist zwar nicht ganz ideal aber selten und hat im folgenden gut funktioniert.


    <b>2.1 Handling</b>
    Um den direkten Vergleich auch bequem durchziehen zu können hab ich das TAL auf meine HEQ5 gepackt. Diese Kombination hat sich für vis. Beobachtungen als gut passend erwiesen. Das wäre somit ein erstes Test<i><b>ergebnis</b></i>.


    Hier weitere
    <b><i>Ergebnisse</i></b>


    <i>Weniger befriedigend ist dagegen die mechanische Anpassung zwischen 2“- Zenitspiegeln (ich hab keine anderen) mit 1 1/4“ Okularen. Mit der beigefügten Reduzierhülse kommt man nicht in den Fokus. Dazu müsste man den Okulartubus um ca. 4 mm weiter einziehen können. Ich hab mir mit speziell ausgedrehten Reduzierhülsen helfen können.


    Ganz aussichtslos wird es aber wenn man ein Baader- Bino mit 2“ Anschluss an einen 2“ Zenitspiegel anschließen will. Dann kommt man auch bei Verwendung eines Glaswegkorrektors im Bino absolut nicht in den Fokus.</i>


    Ich weiß nicht ob es für diesen Fall bereits eine fertige Lösung gibt.


    Der ideale direkte Vergleich ohne Sitzplatzwechsel war zwar nicht möglich aber ansonsten gab es keine Probleme.


    Schon in der zweiten Nacht nach Empfang des TAL war der Himmel klar und dazu auch das Seiing brauchbar. Es konnte also losgehen.


    <b>]2.2 Sterntest (nur TAL)</b>


    Hier beschränke ich mich allein auf das TAL, weil der Sterntest am nahezu perfekten LZOS eher langweilig ausfällt. Da das TAL zu der Zeit bereits einige meiner Multicolor- Interferometerprüfungen erduldet hatte war ich nicht mehr ganz unvorbelastet.


    Um atmosphärische Diffrakion auszuschließen wurde die zenitnahe Wega als Teststern herangezogen. Hochvergrößert wurde mit div. Plössls in Verbindung mit einer 5x Televue-Powermate, maximal bis 313x.


    <i><b> Ergebnisse:</b></i>


    <i>a)merkliche sphärische Überkorrektur</i>


    <i>b)leichte Koma und Asti </i>


    <i>c)Andeutungsweise blaue bzw. rote Färbung an den Enden des leicht elongierten Beugungsscheibchens. Diesen Fehler hab ich aber wahrscheinlich nur wg. entsprechender Vorwissen erkannt. Durch Einsatz eines UHC – Filters wurde die Sachlage aber zweifelsfrei deutlich. Wega erschien dann in den Phasen mit gutem Seeing als sehr eng stehendes blaugrün- rotes Pärchens. Dieses Filter hat nämlich außer im blaugrünen Bereich auch ein ausgeprägtes Maximum bei rot. Mehr zu diesem Farbfehler siehe Kap. 3. Test am künstlichen Stern.</i>


    <i>d)Ungewöhnliche Elongation des fokalen Beugungsscheibchens, die sich so nicht als Koma erklären lässt. Als SW- Fotografie sieht das wesentlich deutlicher aus.</i>


    <b>Bild 3</b>


    Das Luminanzfilter (auch „UV- IR- Cut“ genannt) beschneidet das Spektrum unterhalb ca. 420 nm bzw. oberhalb von 680 nm. Die Kamera registriert aber das durchgelassene blaue und rote Licht empfindlicher als das Auge. Daher erscheint der definitiv vorhandene Lateralfehler des fokalen Sternbildes auf dem Foto deutlicher als bei vis. Beobachtung:



    <b>2.3 Testobjekt Jupiter TAL vs. LZOS</b>
    max. Vergrößerung 188x

    <b><i>Ergebnis: </i></b>
    <i>Klares Unentschieden. In beiden Teleskopen sah man selbst zur Zeit der Kulmination andeutungsweise Randverfärbungen des Planeten wg. atmosphärischer Diffraktion.</i>



    <b>2.4 Sonne im Weißlicht TAL vs. LZOS</b>
    Lichtdämpfung mit Herschel- Prisma, Neutralfikter ND3 und drehbarem Polfilter


    Max. Vergrößerung: 156x bzw. 171x


    <i><b>Ergebnis:</b></i>
    <i>Kein merklicher Unterschied. Blickweise waren mit beiden Teleskopen Strukturen in den Penumbrae der Sonnenflecke zu erkennen. Die Granulation war permanent und bei allen Vergrößerungen zu erkennen.</i>


    <b>2.5 Mond im letzten Viertel TAL vs. LZOS</b>
    Max. Vergrößerung 188x. Seeing schlechter als bei 2.2


    <i><b>Ergebnis:</b>
    Kein merklicher Unterschied.</i>


    <b>2.6 Tauanfälligkeit TAL vs. LZOS</b>


    <i><b>Ergebnis</b>
    In 2 Beobachtungsnächten blieben beide Objektive trocken. In 3 weiteren Nächten kam es zu Taubildung auf beiden Objektiven. Diese setzte beim TAL 1 bis 2h früher ein als beim LZOS. Das wird durch die wesentlich größere Masse des Tripletts verständlich. Durch ca. 20 sec. Anblasen mittels Warmlufön und kurzer Pause konnte die volle Einsatzfähigkeit wieder hergestellt werden</i>.


    <b>3. Test am künstlichen Stern


    3.1 Test am künstl. Stern in 50 m Abstand


    Bild 4</b>


    Hier wird der künstl. Stern durch die verkleinerte Abbildung der Bohrung 1 mm D. mittels Okular dargestellt. Man kann nun das Bild des künstl Stern bei hoher Vergröérung beobachten und mittels Spiegelreflex- oder Webcam dokumentieren


    <b>3.2 Labor- Sternstest in Autokollimation


    Bild 5</b>


    Die Linse bildet die Bohrung 0,5 extrem verkleinert als künstl. Stern im Fokus des TAL ab. Der Strahlenteiler lenkt einen Teil des Lichtes durch den Prüfling der Planspiegel und schickt es wieder auf demselben Weg zurück. Der Strahlenteiler lässt aber einen Teil davon über die 5x „Powermate“ zur Kamera gelangen.


    Mit der Zusatzoptik in Form der Linse, Planspiegels, Strahlenteilers sowie der „Powermate“ sind merkliche Verfälschungen des Sternbildes denkbar. Außerdem sind nur sehr wenigen Amateure mit obigem Prüfzubehör ausgestattet. Deshalb ist ein zumindest qualitativer Vergleich mit dem Sterntest im Freien ratsam.


    <i><b>Ergebnisse aus 3.1 und 3.2</b></i>
    <b>Bild 6</b>


    <i>Diese Fotos konnten bei ausnahmsweise gutem Bodenseeing aufgenommen werden. Die Einzelaufnahmen sind in wesentlichen jeweils gleich. Man erkennt:



    a) intra/extravokal deutlich sphärische Aberration Form von Überkorrektur sowie Asti und leichte Koma. Das bestätigt den Befund nach 2.2.a) und b).



    b) Mit den fokalen Bildern wird die Elongation als lateraler Farblfehler bestätigt. Darüber hinaus wird auch deutlich dass die Orientierung dieses Fehlers bei Drehung des Teleskops um seine Achse in gleichen Sinne mitdreht.


    c) Um Seeingeinflüsse beim Test am künstl. Stern im Freien zu unterdrücken wurden weitere Aufnahmen mit einer Philips- Webcam gewonnen. Es wurden jeweils Avis mit 400 Frames gespeichert und mit Giotto bearbeitet</i>



    <b>Bild 7</b>


    Die vorgenannten Ergebnisse werden damit bestätigt.



    <b>3.3 Vergleich Sterntest AC vs. künstl. Stern im Freien</b>


    <b>Bild 8</b>


    Auch diese Aufnahmen wurden mit der Webcam und aufgenommen und mit Giotto ausgewertet.


    <i><b>Ergebnis</b>
    Durch Einsatz des UHC Filters lässt sich der laterale Farbfehler nach beiden Verfahren zweifelsfrei dokumentieren. Da im AC- Aufbau das Licht zweimal durch den Prüfling läuft verdoppelt sich die Wirkung seiner opt. Fehler. Daher ist die Separation der Farben in AC schärfer.</i>


    <b>3.4 Versuch zur Quantifizierung des lateralen Farbfehlers</b>


    Die Teilbilder mit UHC- Filter in Bild 8 zeigen bereits eine messbare Farbseparation zwischen blau und rot,. Wegen der relativ großen Bandbreite des UHC- Filters sowie der Filtermatrix auf dem Kamerachip ist aber die genaue Zuordnung der Wellenlängen problematisch. Deshalb wurden AVIs mit einer SW- Kamera DMK21 sowie mit 3 Schmalband- Interferezfiltern mit ca. 2 nm Halbwertsbreite aufgenommen. Um evtl. Verfälschungen durch den AC- Aufbau auszuschließen wurde der Versuchsaufbau gemäß Bild 4 im Freien gewählt. Dabei wurde aber der künstl. Stern nach folgendem Schema modifiziert.


    <b>Bild 9</b>


    Die beiden Linsen projizieren D1 als Doppelstern, dessen Komponenten durch entsprechende Filterwahl beliebig gefärbt werden können. Hier wurden je ein Avi mit Grau- Rot, Grau-grün und Grau- Baufilter aufgenommen und mit „AVISTACK“ ausgewertet. Das Graufilter dient eigentlich nur zur Anpassung der Helligkeit. Die farbigen Sternbilder auf den Chip haben jeweils gegenüber dem Graufilter- Bild (“Graustern“) eine dem lateralen Farbfehler entsprechende Verschiebung. Somit kann der Graustern als gemeinsamer Bezugspunkt für alle drei Farbsterne angenommen werden. Damit wird es möglich die 3 Farbsterne entsprechend dem lateralen Fehler exakt auf einem Kompositbild zu platzieren. Zur Verdeutlichung wurden die SW- Bilder entsprechend ihrer Wellenlänge eingefärbt und das Gesamtbild bearbeitungstechnisch hoch vergrößert.


    <b>Bild 10</b>


    Bei dem RGB- Teilbild fließen die Farben in der Mitte wieder zu weiß zusammen. Man kann aber die Breite des mittleren Beugungsscheibchens, also für grün abschätzen. Diese entspricht zufällig annähernd dem Abstand der Zentren des R - B Bildes. Umgerechnet als scheinbarer Abstand wären das 2,2“ . Das führt zu dem


    <i>b]Ergebnis</b>
    Der laterale Farbfehler verursacht eine scheinbare Verschiebung zwischen blauen (486 nm )
    und roten (656 nm) Bildpunkten von 2,2 Bogensekunden. </i>


    Nun stellt sich die Frage nach der Strehlwirksamkeit dieses Fehlers. Vielleicht findet jemand wie Gerd2 Zeit um dazu zumindest eine Abschätzung zu liefern. Aber wie auch immer, es wäre schön wenn man diesen Fehler mindern könnte.


    <b>4. Minderung des lateralen Farbfehlers durch Kollimation der Frontlinse</b>


    Nachdem der Fehler als solcher erkannt war hat sich Robert Lebek darum bemüht die erforderlichen Justieranleitung zu beschaffen. Diese hatte ich am selben Tag in den Händen als auch Markus Ludes davon berichtete. Nebenei bemerkt, pflegen wir auch Erfahrungsaustausch mit Markus.


    Ich verabredete mit Robert einen Termin zur gemeinsamen Kollimation des Teleskops. Das scheint eigentlich ganz simpel- Man muss lt. Anleitung nur die laterale Lage der Frontlinse mit dafür vorgesehenen Justierschrauben verschieben. Dazu muss man aber erst einen äußeren Ring, nämlich die Basis der Taukappe vom Tubus lösen. Diese ist zwar nur mit 2 Schrauben befestigt, in unseren Falle aber besonders „gründlich“! Es gelang uns auch vierhändig nicht diese beiden einfachen Schlitzschraunben zu lösen. Letztendlich blieb uns nichts anderes übrig als die Schraubenköpfe wegzubohren. Danach konnte der Ring entfernt werden. Die verbliebenen Schraubenschäfte konnten dann ohne Mühe und Werkzeug aus ihren Gewindebohrungen herausdgedreht werden. Da hat wohl jemand in der Endmontage des Herstellers etwas völlig falsch verstanden gehabt. Er hatte nämlich die Schraubenköpfe in den Ring mit dem „richtigen“ Kleber bombenfest eingeklebt.


    Die eigentliche Kollimation mit künstl. Stern im AC – Setup war dann Routine. Dabei konnten wir bei hoher Vergr. und Verwendung des UHC- Filter den Fortschritt kontrollieren. Das vorläufige


    <i><b>Endergebnis</b>
    sieht danach so aus:</i>


    <b>Bild 11</b>


    Die Bilder wurden wieder aus AVIs mit der Farb- Webcam und Auswertung nach „Giotto“ gewonnen.



    <b><i>Ergebnis</i></b>


    <i>Danach ist der laterale Farbfehler auf ca. 1/3 seines ursprünglichen Wertes reduziert worden. Aller Voraussicht nach wird man davon bei vis. Beobachtung am Sternhimmel nichts mehr erkennen können, denn im obigen Versuch im empfindlichen Setup war visuell ohne UHC Filter praktisch nur noch ein weißes Beugungsscheibchen mit nicht ganz perfektem Beugungsring wahrnehmbar. Die Webcamaufnahme bringt offensichtlich die blauen bzw. roten Anteile des Spektrums überdeutlich auf den Bildschirm. </i>


    <b>5. Messung des Transmissionsgrades</b>


    Bei einem System mit 6 Linsen kommt schnell der Verdacht auf dass relativ viel Licht verloren gehen könnte. Sehr wahrscheinlich sind aber die insgesamt 5 Linsen in zwei Gruppen jeweils verkittet. Damit bleiben 6 Glas- Luftflächen übrig, die natürlich ordentlich vergütet sein müssen. Das ist aber nichts anders als bei einem Triplett mit Luftspalten wie z. B. bei dem schon erwähnten LZOS 130. Dieses bietet sich auch für die Transmissionsmessung als Vergleichsobjekt an. Zusätzlich noch mein ED- Zweilinser vermessen.


    Das Messverfahren basiert auf dem bereits unter
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=23556


    beschriebenen. Nur wurde für die Refraktormessungen eine Weißlicht- Power LED als Lichtquelle und Schmalband- Interferenzfilter für die Darstellung diskreter Wellenlängen genutzt. Als ausgezeichnet reproduzierbare Kalibrierhilfe wurde eine einfache dünne Glasscheibe verwendet. Deren Transmissionsverluste werden im vis. Bereich fast ausschließlich durch die Teilreflexion an den Oberflächen bestimmt, die zudem nur geringfügig wellenlängenabhängig sind. Weitere Details zu dem Messverfahren werden noch in einem gesonderten Beitrag folgen.


    <i><b>Ergebnisse und Fehlerdiskussion</b></i>


    <b>Bild 12</b>


    <i>Aus zahlreichen Einzelmessungen und Wiederholungen lässt sich eine Stadardabweichung s = 0,87% abschätzen [entspricht sigma (n-1)]. Dazu braucht man nur einen guten Taschenrechner. Für die einzelnen Punkte der Kurven wurden jeweils 3 Messwiederholungen gemittelt. Demnach streuen die Messpunkte mit ca. 95% Wahrscheinlichkeit im Bereich von +/-1 %.


    Der Transmissionswert für die Glasplatte (entspricht hinreichend genau Kronglas) beträgt rechnerisch 0,912. Die gemessene Kurve liegt über den gesamten Bereich recht nahe bei 91%. Man kann demnach folgern dass die gemessenen Differenzen zwischen den Refraktorkurven real sind. Sie sind aber derart gering dass man sie visuell nicht wahrnehmen kann. Die Parallelbeobachtungen an hellem Fixsternen, Mond, Jupiter sowie Sonne im Weißlicht bestätigen diese Beurteilung. Dabei war auch kein vermutbarer Gelbstich zu erkennen Kurz gesagt, die beiden Refraktoren produzieren keinen Farbstich und tun sich bezüglich Transmission nichts.</i>


    <b>6.Test auf Fototauglichkeit für DS- Langzeitaufnahmen</b>


    <b>6.1 Vorbemerkung</b>
    Bei dieser Art der Astrofotografie sollte idealerweise die volle Schärfe über das gesamte Bildfeld erreicht werden. Theoretisch könnte man das an der Qualität der aufgezeichneten Sternbilder beurteilen. Bei üblichen Öffnungsverhältnissen im Bereich von f/5 bis ca f/8 und Pixelgrößen von ca. 5 my kann man aber selbst bei perfekter Optik und Nachführung ohne Seeingstörungen keine Beugungsbilder mit zentralem Scheibchen umgeben von Beugungsringen erwarten. Dafür ist das Pixelraster zu grob. Praktisch sehen stark vergrößerte Sternabbildungen aus DS- Fotos eher so aus:


    <b>Bild 13</b>


    Im Fall A liegt das Zentrum des Beugungsscheibens annähernd mittig auf Pixel 0. Die Intensität ist so dass es nicht voll gesättigt ist. Dabei fällt die wesentlich schwächere Randintensität auf die nächtbenachbarten Pixel 1,3,5 und 7. Die von P.0 noch etwas weiter entfernten Pixel 2, 4, 6 und 8
    bekommen noch etwas Intensität ab. Darüber hinaus ist es praktisch dunkel. Selbst wenn P.0 praktisch gesättigt ist wird im Abstand &gt;2 Pixel keines mehr angeregt, wie Fall D zeigt. Die Fälle B und C kann man so erklären dass das Zentrum des Beugungsscheibchens nicht genau mittig über P. 0 liegt und deshalb nur die entsprechend benachbarten Pixel geladen werden.
    Wenn man derartige Sternabbildungen auch in den Bildecken findet kann man sagen:


    1.Der Fotograf hat alles richtig gemacht.
    2.Die Nachführung arbeitet einwandfrei.
    3.Das Seeing war gut genug um nicht merklich zu stören.
    4.Die Optik hat keine bei dieser Art von Fotos merklichen Fehler.


    Was aber ist im Falle E los? P.0 ist das hellste aber keineswegs gesättigte Pixel in einem ca. 8- bis 10 Pixel ausgedehnten Feld mit nach außen abnehmender Helligkeit. Ein Bild mit derartigen Sternabbildungen wirkt vergleichsweise unscharf. Dafür können alle vorgenannten Fakten mit umgekehrtem Vorzeichen reinspielen. Mit dem nachfolgend beschriebenem Test kann man:


    1.Nachführfehler ausschalten, da keine erforderlich.
    2.Seeingstörungen durch Mittelung beliebig vieler Einzelbilder ausschalten.
    3.Wenn der Fotograf die Kamerasteuerung richtig eingestellt und fokussiert hat feststellen ob die
    Optik DS- fotorelevante Fehler hat.
    4.Diesen Test sogar bei Tageslicht durchziehen (bedeckter Himmel vorausgesetzt).


    Dazu hab ich eine DMK 21 mit dem Okulartubus verbunden:


    <b>Bild 14</b>


    Die DMK lässt dank der Leiste sehr präzise entlang einer lotrechen Linie zur opt. Achse verschieben. Damit kann man trotz des kleinen Bildfeldes der Kamera ein wesentlich größeres Bildfeld als Mosaik erfassen.

    <b>Bild 15</b>


    Die Kamera ist auf der Rückseite mit einem Zeiger ausgerüstet. So kann man die Verschiebung
    hinreichend reproduzierbar einstellen. Hier hab ich mich näherungsweise als Maximum auf die Bilddiagonale des häufig genutzten Formates 24x16 festgelegt.


    <b>Bild 16</b>


    Das Teleskop sieht einen kleinen, engen Spalt als Lichtquelle in ca. 50 m Abstand.


    <b>Bild 17</b>


    Die reale Breite des Spaltes von 0,1 mm erscheint in 50 m Abstand unter dem Sehwinkel von 0,4“. Das liegt erheblich unter dem theoretischen Auflösungsvermögen des Teleskops von ca. 1“. Demnach ist bei Fehlerfreiheit der Optik analog zur Sternabbildung <b>Bild 13</b> ein Spaltbild mit der Breite von 2 bis 3 Pixel zu erwarten. Das Graufilter war zur Lichtdämpfung des Spaltes notwendig, weil sonst das Beugungsbild selbst bei 1/10000 s Belichtungszeit total überbelichtet wird. Die nachfolgenden Spaltbilder wurden jeweils aus 400 Frame Avis mit "Registax" gewonnen. Dabei konnte mit ca. 1/1000 s belichtet werden bei einer Framerate von 30/s

    <i><b>Ergebnisse</b></i>


    <b>Bild 18</b>


    <i>In der oberen Reihe sind die Spaltbilder in der Mitte und rechts der Mitte nur 2 bis 3 Pixel breit, während aus der linken Seite eine erhebliche Verbreiterung erkennbar wird. Man kann daher annehmen dass die Bildebene nicht exakt lotrecht zur opt. Achse liegt. Danach wurde vor den Aufnahmen der unteren Reihe die Leiste um 0,5° zur Lotrechten verkippt. Die Helligkeit und Breite der Spalte rechts und links der Mitte erscheint weniger asymmetrisch. Die fehlerhafte Neigung der Bildebene zum Lot scheint noch etwas größer zu sein als 0,5°. Dieser Fehler ist wahrscheinlich durch Justierung der hinteren Linsengruppe zu beheben.


    Bei 15 mm ist die Verbreiterung im Vergleich zur Mitte doch recht auffällig. Daher kann man annehmen dass das Objektiv in den Bildecken des Formates 24 x16 nicht mehr richtig scharf zeichnen kann. Bei der Fokussierung fiel auf dass man den Randbereich dann besser fokussiert bekommt wenn der Okularauszug mit Kamera schätzungsweise einige 1/100 mm herausgefahren wird. Demnach wäre die Bildfeldwölbung hier konkav zum Okular hin orientiert. </i>


    Um die Verbesserung der Kollimation wird sich Robert eigenhändig kümmern.


    <i>Es fällt auch auf dass die Helligkeit der Spaltbilder am Rande erheblich reduziert ist. Das ist zweifellos eine Folge der Unschärfe als auch der Vignettierung. Die Vignettierung an den Ecken des Bildformates beträgt schätzungsweise 40-50%. Ähnlich ausgeprägte Vignettierung hab ich aber auch schon bei mehreren anderen hochwertigen Teleskop- und auch Kameraobjektiven Objektiven gefunden.</i>


    <b>7. Interferometrische Messungen


    7.1 Prüfgeräte und Zubehör</b>


    Bath- Weißlichtinterferometer mit Halogenlampe
    Messaufbau in Autokollimation mit einen 300 mm Planspiegel
    Auswertesoftware:
    „openFringe“, ausschließlich Streifenauswertung der I-Gramme
    Kamera: Nikon D70
    Prüfraum: Arbeitszimmer mit hinreichender Temperaturkonstaz und ensprechender Kontrolle mittel Thermometer.
    Interferenzfiltersatz:


    <b>Bild 19</b>


    <b>Anmerkungen:</b>
    Die grau unterlegten Filter wurden in folgenden nicht eingesetzt. Bezugswellenlänge „grün“ ist hier 551.3 nm entsprechend dem verfügbaren Filter. Diese Wellenlänge liegt
    sehr dicht bei der der höchsten Augenempfindlichkeit = 555 nm. Zur Beurteilung der Farbfehler macht es aber praktisch keinen merklichen Unterschied ob man 532 nm, 546 nm oder wie hier 551,3 nm als Bezugswellenlänge wählt. Aus praktischen Gründen wäre die Verwendung eines geeigneten Monochromators vorteilhafter gewesen. Dieser befindet sich aber noch im Bau.


    Zur Beschreibung der Messmethoden mit Fehlerdiskussion siehe auch:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=96854
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=95328
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=84708
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=98314
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=95726
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=105360
    Zwecks Straffung der Dokumentation präsentiere ich nur eine Musterkollektion der für die Messungen verwendeten I-Gramme, dargestellt in ca. 1/5 ihrer nat. Größe.


    <b>Bild 20</b>


    <b>7.2 Messung und Beurteilung der nichtchromatischen Restfehler bei grün (551nm)</b>


    <b>7.2.1 Wellenfrontanalyse</b>


    Dazu wurden zusätzlich zu den og. „Multicolor“- Interferogrammen jeweils drei I-Gramme bei um 90° axial verdrehten Positionen des Teleskops aufgenommen, jedes mit anderer Streifenlage und Streifenanzahl. Durch Rückdrehung der in Pos. 90° aufgenommenen I- Gramme und danach Mittelung der Zernikes über alle 6 I- Gramme wird evtl. vorhandener Prüfstands- Asti ausgeblendet. Statt Rückdrehung der 90° I- Gramme kann man gleichwertig auch die entsprechenden Zernikes zurückdrehen, sofern die Software diese Option beinhaltet.


    <b><i>Ergebnisse</i></b>


    <b>Bild 21</b>


    <i>Nach dem obigen Contourplot zu urteilen ist sphärische Aberration der dominierende Restfehler. Die weitere Wellenfrontanalyse mit unveränderter Skalierung des Farbcodes bestätigt diesen Sachverhalt.</i>

    <b>Bild 22</b>


    <i>Die Auswerteoption „Sphericals only“ ergibt nur eine um ca. 1% höhere Strehlzahl als oben angegeben. Eine weiter detaillierte Fehleranalyse der Restfehler bei grün ist demnach nicht zwingend erforderlich.</i>


    <b>7.2.3 Kontrastübertagungsfunktion, synthetischer Sterntest und Punktverteilungsfunktion ( PSF)</b>


    <b>Bild 23</b>


    <i>Nach diesen Bildern sind bei der vis. Himmelsbeobachtung (vorbehaltlich Farbfehler) keine Auffälligkeiten zu erwarten.
    Wer besonders hübschbunte Grafiken mag dem kann auch geholfen werden.
    </i>


    <b>Bild 24</b>


    <b>7.3 Messung der Farbfehler
    7.3.1 Farblängsfehler</b>


    Die Auswertung erfolgte nach dem in folgenden Link beschriebenen Verfahren:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=91124



    Hierzu wurden 3 Serien von I-Grammen nach Art von obigem Bild 20 aufgenommen und die Zernikes Z3 bei den einzelnen Wellenlängen jeweils gemittelt.


    <b>Bild 25</b>


    <b>Bild 26</b>



    <i>Im Vergleich mit dem nachweislich besonders farbreinen LZOS schneidet das TAL gar nicht so schlecht ab. In den Randbereichen des sichtbaren Spektrums ist das LZOS messtechnisch gesichert überlegen. Wie aber der Praxisvergleich lt. Kap. 2 gezeigt hat ist davon visuell nichts zu erkennen.</i>


    <b>7.3.2 Wellenlängenabhängikeit der Strehlzahl und polychromatische Strehlzahl (Polystrehl)</b>


    Hier werden der Farblängsfehler zusammen mit dem Gaußfehler berücksichtigt. (Zur Erinnerung:
    Unter Gaußfehler versteht man die Änderung der sphärischen Aberration einer Refraktoroptik in Abhängigkeit von der Wellenlänge).

    Aus den Zernike-Sätzen der bereits zur Messung des Farblängsfehlers verwendeten I- Gramme wurden nach Korrektur der Zernikes für Asti und Koma die Strehlzahlen ermittelt. Hier sind nur die praxisrelevanten Kurven ohne Abzüge von Koma, Asti, etc. Dargestellt.


    <b>Bild 27</b>


    <b>Bild 28</b>



    <i>Bei der für vis. Beobachtung von Mond und Planeten wichtigen „Fokussierung auf grün“ liegt die Strehlzahl des TAL Bereich von 460nm bis 620 nm höher als 0,80 also besser als „beugungsbegrenzt“. Bei Berücksichtigung der Augenenpfindlichkeit für „Tagessehen“ ergibt sich Poly- Strehl = 0,91. Das ist deutlich geringer als bei dem LZOS. Als Restfehler wirkt beim TAL die nicht vollständig unterdrückte sphär. Aberration bei grün strehlmindernd.
    Der Farbfehler insgesamt drückt aber die unter 7.2.2 ermittelte Strehlzahl bei grün (551 nm) nur um knapp 3%. Das bringt mich auf den Vorschlag zur Definition eines
    normierten polychromatischen Farbfehlers
    der meinetwegen npF heißen mag:
    npF= 100x(Grünstrehl-Polystrehl) / Grünstrehl
    Dazu einige Beispiele unter Nutzung der Messdaten aus dieser Untersuchung sowie aus früheren Messungen:</i>


    <b>Bild 29</b>



    <b>Bild 30</b>


    <i>Danach ist die sA bei blau 450 nm nahezu perfekt korrigiert, bei grün sieht man ca. 0,15 lambda PtV Überkorrektur und bei rot ebenfalls Überkorrektur, aber signifikant geringer als bei grün. Das wiederholt sich bei allen 3 Messserien gleichartig. Dagegen hätte man bei einen „typischen“ nahezu perfekt korrigierten Refraktor bei grün keine sphärische Aberration, bei blau leichte Überkorrektur und bei rot sehr dezente Unterkorrektur zu erwarten. </i>


    <b>8. Fazit[/b]


    Das hier untersuchte TAL 125 Apolar verdient zu recht den „Beinamen“ APO. Die hier festgestellten und teilweise sanierten Kollimatiosmängel sollten aber bereits vom Hersteller beseitigt sein.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    vielen Dank dafür, dass du wieder mal einen sehr interessanten, detailierten und aufschlussreichen Test veröffentlicht hast.
    Der TAL Apolar löst also das Versprechen ein, ein echter APO zu sein, das Konzept ist sicherlich sehr interessant, vor allem im Hinblick auf größeren APOs. Leider ist er aber gemessen an der Brennweite recht lang, mal sehen ob ähnliche Konzepte mit deutlich geringerer Baulänge auf den Markt kommen.


    Mich überrascht, dass die Transmission der Vergleichsoptiken trotz der deutlich geringeren Zahl optischer Elemente im besonders wichtigen Bereich um 500-550 nm sogar niedriger ist. Wenn ich nichts übersehen habe zeigst du zum ersten Mal deartige Messungen. Mich würde hier interessieren, wie ölgefügte Objektive (du hattest mal TEC 140 oder Astrophysics 155 getestet) hier abschneiden, kannst du da etwas zu sagen?


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Kurt,


    erst mal viehlen Dank für den sehr umfangreichen und informatieven Bericht.
    Der Tal hat ja wie Du auch schon erwähnt hast ein ganz besonderres Design.
    So was ähnliches hab ich ja schon in Oslo untersucht und hier eine Auswertung gezeigt.


    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=101255&whichpage=4


    Leider steht mir speziell zum Tal kein solches Design zur Verfügung so das ich mich mit dem dort gezeigten das aber eine gewisse Verwandtschaft zum Design des Tal zeigt begnügen muss.
    Anhand dieses Designs sind auch meine Simulationen für den lateralen Farbfehler entstanden.
    Dort habe ich diesen durch verkippen der mittleren Linsengruppe erzeugt.
    Durch leichtes kippen entsteht fast ausschließlich dieser laterale Farbfehler alle anderen Fehler bleiben in der Bedeutungslosigkeit
    <b>AUCH DIE KOMA </b>solange nicht zu stark verkippt wird.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nun stellt sich die Frage nach der Strehlwirksamkeit dieses Fehlers. Vielleicht findet jemand wie Gerd2 Zeit um dazu zumindest eine Abschätzung zu liefern. Aber wie auch immer, es wäre schön wenn man diesen Fehler mindern könnte.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zu diesem Zweck habe ich die oben erwähnte Optik (100 f/450) auf 40mm abgeblendet damit alle anderen Fehler (Gauß + Farblängsfehler) in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
    Der dargestellte Polystrehl nach visueller Gewichtung beinhaltet somit faktisch ausschließlich den lateralen Farbfehler.
    Wie Kurt schon erwähnt hat nimmt ein CCD auch noch tief im violetten bis hin zum nahen Infrarotbereich mit relevanter Empfindlichkeit auf.
    Damit wird der laterale Farbfehler wesentlich deutlicher als man ihn visuell wahrnimmt.
    Oslo bietet jetzt die Möglichkeit durch entsprechende Gewichtungen bei unterschiedlichen Wellenlängen diesem Umstand Rechnung zu tragen.
    Man kann die Situation wie sie der CCD wahrnimmt und den visuellen Eindruck simulieren.
    Einzige Schwierigkeit, es sind mir nicht die exakten Gewichtungen für den von Kurt verwendeten CCD bekannt so das ich Schätzwerte anhand einer Canon DSLR genommen habe.


    Da Kurt auch in AC Aufnahmen gemacht hat habe ich auch mal für diese Situation eine Simulation erstellt.
    Herausgekommen ist eine Tafel nach dem Vorbild im Suiter Star Testing die eine grobe Abschätzung des lateralen Farbfehlers für unterschiedliche Wahrnehmungen (CCD in AC / CCD und Visuell) ermöglichen soll.
    Dargestellt ist der fokussierte Stern.



    Kurt hat ja ein SW Bild von Wega erstellt was sich sehr gut für einen Vergleich eignet.




    Ich würde anhand der von mir erstellen Übersicht den resultierenden Polystrehl auf Grund des lateralen Farbfehlers also grob auf 0,84 schätzen, siehe Gegenüberstellung.


    Da aber nicht die exakten Gewichtungen für den CCD bekannt sind soll das Ergebnis anhand der von Kurt erstellten Bilder mit Interferenz Filtern überprüft werden.
    Hier sind exakte Wellenlängen bekannt die ich in Oslo eingeben kann, die Gewichtung ist jeweils 1.
    Hier eine Gegenüberstellung der Simulation mit OSLO für einen duch lateralen Farbfehler geminderten Polystrehl von 0,838 und der Aufnahme von Kurt.



    Ich denke das passt gut.
    Es lässt sich also anhand von 2 unterschiedlichen Wegen die Wirkung des lateralen Farbfehlers in einer Minderrung des Polystrehles auf 0,84 grob abschätzen.
    Das soll keine exakte Messung sein sondern ist wirklich nur ein grober Richtwert.


    Kurt hat den Polystrehl dieses TAL mit 0,91 bestimmt.
    Möchte man jetzt den Gesamtwert inklusive des lateralen Farbfehlers sind beide Werte miteinander zu multiplizieren.
    Man erhält also 0,91*0,84= 0,764

    Jetzt wurde aber dieser laterale Farbfehler durch justage wesentlich gemindert, ich stimme mit Kurt überein das die Elongation der Sternabbildung auf ca 1/3 reduziert werden konnte.
    Damit konnte der laterale Farbfehler von Polystrehl 0,84 auf Polystrehl von 0,97 erheblich verbessert werden.
    Ermittelt man nun den Gesamtwert so erhält man.
    0,91*0,97 = 0,88
    Der TAL sollte jetzt (nach der Justage) also geschätzt etwa einen Polystrehl von 0,88 haben und sich damit in die Reihe der verdienten APOS einreihen, siehe diverse Tests von Kurt.


    Grüße Gerd

  • Hallo Thomas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...[Mich überrascht, dass die Transmission der Vergleichsoptiken trotz der deutlich geringeren Zahl optischer Elemente im besonders wichtigen Bereich um 500-550 nm sogar niedriger ist...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das überrasct mich eigentlich nicht, weil sehr wahrscheinlich nur 6 Glas-Luftflächen zu vergüten sind. So etwas kann man heutzutage sehr ordentlich machen. Die sog. Reintransmission der verwendeten Gläser scheint ebenfalls sehr gut zu sein. Je nach Glassorte fällt diese tendenziell im blauen Spektralbereich etwas ab. Das geht natürlich in die gemessenen Kurven ebenfalls ein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Wenn ich nichts übersehen habe zeigst du zum ersten Mal deartige Messungen...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> So ist es[:)].
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">.., Mich würde hier interessieren, wie ölgefügte Objektive (du hattest mal TEC 140 oder Astrophysics 155 getestet) hier abschneiden, kannst du da etwas zu sagen?...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Leider hab ich diese Gelegenheit zur Messung versäumt. Aber wahrscheinlich kann ich das nachholen. Nur viel besser als die gemessenen Kurven für das TAL bzw. LZOS ist theoretisch gar nicht möglich.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    ein schöner und gewohnt profunder Bericht von Dir.
    Anscheinend ein echter APO mit gutem Preis/Leistungsverhältnis.


    Ein Hinweis an potentielle Käufer/Nutzer von mir:
    Designbedingt sollte man WL-Beobachtungen der Sonne mit Herschelprisma besser sein lassen! Das hintere, sehr fokusnahe Dublett könnte ein Bissel zu heiß werden und sich mit einem Stoßseufzer verabschieden, wenn der Kitt Blasen schlägt.


    CS Franjo

  • Hallo Franjo


    soweit ich mir das optische System angesehen habe, ist das hintere Doublett nicht gekittet. Auch ist es vom fokalen Punkt gut über 300mm entfernt, so daß hier eine Beobachtung der Sonne mittels Herschelkeil, wahrscheinlich keine große Hitzeeinwirkung hinterlassen dürfte. Man kann sich anhand des Tubus in etwa merken, in welchem Abstand die optischen Elemente verbaut sind, denn auf dem Tubus, sind jeweils in dieser Höhe wo diese Elemente sitzen, 3x 120° angebrachte Bohrungen im Tubus vorhanden (siehe Foto, die helleren Punkte auf dem Tubus).



    Gruß

  • Hallo Robert,


    in der Skizze ganz am Anfang von Kurts Bericht sieht es sehr fokusnah aus. Keine Ahnung wie maßstäblich diese Skizze ist. Nicht verkittet? Versuch macht klug, kannst ja mal nach einem sonnigen Tag mit Herschelkeil berichten[:I]


    CS Franjo

  • Hallo Franjo, liebe Mitleser,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ein schöner und gewohnt profunder Bericht von Dir...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    vielen Dank für die Blumen[:)].


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Ein Hinweis an potentielle Käufer/Nutzer von mir:
    Designbedingt sollte man WL-Beobachtungen der Sonne mit Herschelprisma besser sein lassen! Das hintere, sehr fokusnahe Dublett könnte ein Bissel zu heiß werden und sich mit einem Stoßseufzer verabschieden, wenn der Kitt Blasen schlägt..


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wie oben beschriebem hab ich mit dem Refraktor ja mit Herschelkeil die Sonne beobachtet. Offensichtlich ist nix unangenehmes passiert. Die Linsen selbst, gleich ob vekittet oder nicht absorbieren nur spurenweise Sonnenlicht, ganz im Gegensatz zu Spiegeloptik. So lange nicht die Fassung der Linsen von der gebündelten Sonnenstrahlung aufgeheizt wird kann prakisch im Teleskop nichts aufgeheizt werden. Bei Okularprojektion kann es dagegen schnell passieren dass ein Teil des fokalen Sonnenbildes auf die Feldblende trifft und damit kräftig heizt.


    (==&gt;) Roland,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Soweit ich mir das optische System angesehen habe, ist das hintere Doublett nicht gekittet...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das bedeutet demnach dass mindestens 8 Glas- Luftflächen hoch vergütet sein müssen. Sonst wäre der Tranmissionsgrad des Gesamtsystems nicht so hoch wie in obigem <b>Bild 12</b> dargestellt.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    bei Verkittung des hinteren Dubletts hätte ich schon Bedenken: organisches Material macht im IR früher zu als Glas, das heißt, der Kitt wird deutlich wärmer als das Glas selbst.
    Keine Ahnung, wie lange Du mit dem Herschelkeil beobachtet hast, anscheinend kurz genug[:I]


    Verkittet ja oder nein: Bei den in der Skizze erkennbaren identischen bzw. seeehr ähnlichen Radien wäre Nichtverkitten eine optikdesignerische Todsünde bezüglich Transmission.


    CS Franjo

  • Hallo Zusammen,


    erst mal ein Dank an Kurt und Gerd für die interessanten Untersuchungen zu dem lateralen Farbfehler des Apolar. Da ich mich bei früheren Untersuchungen auch ausgiebig mit diesem Effekt befasst hatte, wunderte ich mich über die geringe Auswirkung auf den Strehlwert bei Gerds Untersuchung. Deshalb habe ich versucht, die Analyse von Gerd zu der Auswirkung des lateralen Farbfehlers nachzuvollziehen, dabei sind mir einige Unstimmigkeiten aufgefallen. Ich habe einen anderen (für mich durchsichtigeren) Weg als Gerd gewählt und Ergebnisse erhalten, die mich sehr erstaunt haben. Da ich keine Fehler in meiner Überlegung finden kann, möchte ich das mal zur Diskussion stellen.
    Im ersten Schritt habe ich für die Simulation einfach einen Parabolspiegel mit den gleichen Kenndaten wie Kurts Testobjekt gewählt (125 / f7.5) und eine Planplatte aus N-BK7 mit leichtem Keilfehler von 0.076° vorgeschaltet. Diesen Wert habe ich gewählt, um die von Kurt gemessene Separation der Brennpunkte von 2.2" für 486nm und 656nm zu erhalten. Die Platte habe ich in OSLO direkt vor dem Spiegel platziert, um nur Winkelanpassungen machen zu müssen. Die Berechnung in OSLO ist aber so, dass die Platte von den reflektierten Strahlen nicht durchlaufen wird.
    Die berechneten Wellenlängen und die Wichtungen habe ich nach dem Vorschlag von Gerd von Takahashi übernommen.
    Die Auswertung von OSLO zeigt für alle 11 Wellenlängen jeweils einen Strehlwert von 1.000000, wie es sich für einen Parabolspiegel mit Prisma gehört. Die polychromatische Auswertung zeigt aber nur Strehl 0.575 und nicht 0.84 wie bei Gerd. Das ist schon ein ganz erheblicher Unterschied, auch wenn Gerd betont, dass sein Wert eine grobe Schätzung ist. Falls jemand diese Werte nachverfolgen will, die OSLO-Daten:


    // OSLO 6.4 14840 0 43222
    LEN NEW "Newton 125-f7 mit Prisma" -937.5 5
    EBR 62.5
    ANG 0.75
    DES "H.J.Busack"
    UNI 1.0
    // SRF 0
    AIR
    TH 1.0e+20
    AP 1.3090717085e+18
    NXT // SRF 1
    AIR
    NXT // SRF 2
    GLA N-BK7
    TH 10.0
    NXT // SRF 3
    AIR
    TH 10.0
    DT 1
    TLA 0.076
    RCO 0
    NXT // SRF 4
    RFL
    RD -1875.0
    TH -937.5
    CC -1.0
    DT 1
    TLA -0.039
    RCO 0
    NXT // SRF 5
    AIR
    TH 0.00023423115
    CBK 1
    WV 0.55 0.4225 0.448 0.4735 0.499 0.5245 0.5755 0.601 0.6265 0.652 0.6775
    WW 0.98 0.02 0.04 0.09 0.28 0.69 0.89 0.58 0.28 0.08 0.01
    END 5
    DLRS 3
    SDSA On



    Um auszuschließen, dass der fehlerfreie Parabolspiegel hier ein praktisch unbrauchbares Ergebnis vortäuscht, habe ich das Gleiche noch mal mit einem zweilinsigen ED-Refraktor mit ähnlichen Grunddaten wiederholt. Den hatte ich vor einiger Zeit mit den Gläsern ZK7 und FPL53 entwickelt und jetzt etwas angepasst, um die Strehlkurve des Apolar nachzuempfinden (was natürlich nicht ganz gelingt). Vor diese Optik habe ich wieder die gleiche Keilplatte gesetzt. Die Daten folgen unten. Ohne Keil hat diese Anordnung bei 550nm einen Strehl von 0.927, polychromatisch 0.870. Das ist etwas schlechter als die Werte von Kurt für den Apolar, das sollte aber als Vergleich ähnlich genug sein, da der Kurvenverlauf ganz gut übereinstimmt. Mit Keil erhält man einen polychromatischen Strehl von 0.531, also ebenfalls katastrophal.



    // OSLO 6.4 62511 0 0
    LEN NEW "ED_120/905" 899.26 8
    EBR 60.0
    ANG 0.5
    DES "H.J.Busack"
    UNI 1.0
    // SRF 0
    AIR
    TH 1.0e+20
    AP 8.7268677908e+17
    NXT // SRF 1
    AIR
    NXT // SRF 2
    GLA N-BK7
    TH 10.0
    NXT // SRF 3
    AIR
    TH 10.0
    DT 1
    TLA 0.076
    RCO 0
    NXT // SRF 4
    GLA N-ZK7
    RD 358.874
    TH 7.012
    DT 1
    TLA 0.039
    NXT // SRF 5
    AIR
    RD 150.626
    TH 0.613
    NXT // SRF 6
    GLA S-FPL53
    RD 148.752
    TH 17.126
    NXT // SRF 7
    AIR
    RD -3752.3319999999999
    TH 883.72
    NXT // SRF 8
    AIR
    TH 0.064
    CBK 1
    WV 0.55 0.4225 0.448 0.4735 0.499 0.5245 0.5755 0.601 0.6265 0.652 0.6775
    WW 0.98 0.02 0.04 0.09 0.28 0.69 0.89 0.58 0.28 0.08 0.01
    END 8



    Ich habe jetzt das Problem, wie ich das bewerten soll. Einerseits deckt sich mein Ergebnis mit meinen früheren Rechenerfahrungen, andererseits haben wir die Beobachtung von Kurt, dass das Apolar in allen praktischen Belangen dem LZOS 130 von Kurt fast ebenbürtig war. Das passt für mich alles nicht zusammen. Oder habe ich doch einen Fehler gemacht? Vielleicht könnt Ihr mir ja weiterhelfen. Wenn alles richtig ist, bleibt für mich nur die Erklärung, dass das Gehirn bei visueller Beobachtung die versetzten 'Farbkanäle' wieder ausrichten kann. Was meint Ihr?


    Viele Grüße
    Hans-Jürgen

  • Hallo Hans-Jürgen,


    freut mich sehr wieder mal von Dir zu hören und ebenso das Du meine Simulationen kritisch unter die Lupe nimmst.
    Leider versuchen die wenigsten meine Simulationen nachzuvollziehen, das finde ich schade.


    Du hast ja einen Interessanten Ansatz gewählt um einen lateralen Farbfehler zu simulieren.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Im ersten Schritt habe ich für die Simulation einfach einen Parabolspiegel mit den gleichen Kenndaten wie Kurts Testobjekt gewählt (125 / f7.5) und eine Planplatte aus N-BK7 mit leichtem Keilfehler von 0.076° vorgeschaltet. Diesen Wert habe ich gewählt, um die von Kurt gemessene Separation der Brennpunkte von 2.2" für 486nm und 656nm zu erhalten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kurt hat die 2,2“ ja aus Seiner Aufnahme geschätzt, hier hat Er sich wohl etwas vertan.
    Der Abstand von 486nm und 656nm entspricht nach meiner Schätzung nicht mal ganz dem Blauen Scheibchen.


    <b>Dieses ist ja nicht das Beugungsscheibchen denn das reicht bis zum 1. Minimum und ist damit wesentlich größer!</b>


    Es sind also offensichtlich wesentlich weniger wie 2,2“ .
    Eine Schätzung ist schwierig und da möchte ich mich gar nicht genau festlegen.
    Wesentlich verlässlicher scheint mir der Vergleich mit einer entsprechenden Simulation, so wie von mir oben gemacht.


    Das der wahre Abstand wesentlich weniger wie 2,2“ ist wird sofort deutlich wenn man mal die Simulation so wie Du sie mit dem Parabolspiegel für einen lateralen Farbfehler von 0,01mm und damit bei f/7,5 ca. 2,2“ erstellt hast als PSF Map betrachtet.



    Zu einer dem Sterntest vergleichbaren Simulation sind allerdings noch ein paar Einstellungen nötig.
    Ich habe deshalb mal das entsprechende Fenster mit den von mir gemachten Einstellungen mit dazugestellt.


    Ich denke es ist sofort ersichtlich das diese Situation so ganz und gar nicht zu der Aufnahme von Kurt und diesen von mir gemachten Vergleich passt.



    Wenn Du den Winkel entsprechend anpasst so das eine der von Kurt gemachten Aufnahme vergleichbare Simulation herauskommt wirst Du auch mit Deinem beiden Simulationen zu einem ähnlichen Ergebnis wie ich kommen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn alles richtig ist, bleibt für mich nur die Erklärung, dass das Gehirn bei visueller Beobachtung die versetzten 'Farbkanäle' wieder ausrichten kann. Was meint Ihr?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich halte es für durchaus möglich das hier das Auge bzw. das Gehirn in der Lage ist eine gewisse Kompensation zu leisten.
    Die einzelnen Farben haben ja nach wie vor einen hervorragenden Strehl.
    Wie Du schon schreibst sind ja nur die Farbkanäle etwas zueinander versetzt und am Computer ist es kein Thema diese wieder deckungsgleich zu bekommen, mache ich mit Giotto bei meinen Planetenfotos.

    Warum sollte das Gehirn das nicht auch in gewissen Grenzen leisten können.


    Grüße Gerd

  • Moin Gerd,


    Du warst ja lange draußen! Hier im Norden zog es leider gestern wieder zu.


    Zum Farbfehler: Wenn Kurt den Abstand nicht richtig vermessen hat, stimmt natürlich die Voraussetzung für meine Berechnung nicht. Er wird sich bestimmt noch dazu äußern. Aber Deine Abschätzung der Größe der Beugungsscheibchen ist sicher auch fragwürdig: 1. mit künstlichem Stern in 50m Abstand vermessen, 2. auch bei Verbesserung durch Giotto und Co. sicher durch Seeing beeinträchtigt. Beides führt zu einer Vergrößerung des Beugungsscheibchens. Wieviel ist natürlich offen, dazu sollten wir die Meinung von Kurt abwarten.


    Bei Deiner Simulation habe ich grundsätzliche Bedenken, weil Du ja einen Durchmesser von nur 40mm gewählt hast. Die Größe dieses Beugungsscheibchens ist mit der Realität beim Apolar ja überhaupt nicht zu vergleichen, auch wenn die Ähnlichkeit Deiner Simulation mit der Aufnahme von Kurt ja beeindruckend ist. Welche Winkelseparation zwischen 436nm und 656nm hast Du denn gewählt?


    Viele Grüße
    Hans-Jürgen

  • Hallo Hans-Jürgen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber Deine Abschätzung der Größe der Beugungsscheibchen ist sicher auch fragwürdig: 1. mit künstlichem Stern in 50m Abstand vermessen, 2. auch bei Verbesserung durch Giotto und Co. sicher durch Seeing beeinträchtigt. Beides führt zu einer Vergrößerung des Beugungsscheibchens. Wieviel ist natürlich offen, dazu sollten wir die Meinung von Kurt abwarten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ein Seeingeinfluss ist natürlich nicht auszuschließen aber es sind ja schließlich keine Langzeitbelichtungen, eine merkliche Vergrößerung des Beugungsscheibchens zum Seeingscheibchen wie bei Langzeitbelichtungen würde ich bei der Öffnung und kurzen Belichtungszeiten für unwahrscheinlich halten.
    Immerhin ist das Beugungsscheibchen 2,2“ groß da müsste schon ein extrem schlechtes Seeing vorherrschen.
    Seeingeinfluss bei kurzen Belichtungenszeigten und dieser Öffnung zeigt sich eher in einer Störung des 1. Beugungsringes nicht in einer Vergrößerrung des gesamten Beugungsscheibchens.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei Deiner Simulation habe ich grundsätzliche Bedenken, weil Du ja einen Durchmesser von nur 40mm gewählt hast. Die Größe dieses Beugungsscheibchens ist mit der Realität beim Apolar ja überhaupt nicht zu vergleichen, auch wenn die Ähnlichkeit Deiner Simulation mit der Aufnahme von Kurt ja beeindruckend ist. Welche Winkelseparation zwischen 436nm und 656nm hast Du denn gewählt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es geht doch überhaupt nicht darum ein bestimmtes Maß der Separation zu ermitteln sondern das Verhältnis von dieser Separation zum Durchmesser des Beugungsscheibchens.
    Das ist der entscheidende Punkt für den Polystrehl der sich daraus ergibt.
    Für ein solches Verhältnis ist es völlig wurst in welcher Größenordnung die Absolutwerte liegen.
    Meine Tafel zur Abschätzung des Polystrehles ist universell anwendbar, unabhängig von Öffnung oder Öffnungsverhältnis.
    Den Beweis kannst Du mit Deinen beiden Änsätzen selbst liefern.
    Änderst Du den Winkel in Deiner Simulationen so das das Verhältnis in der gleichen Größenordnung wie in meiner Simulation liegt wirst Du auch auf mein Polystrehl Ergebnis kommen, auch wenn das Beugungsscheibchen absolut gesehen eine ganz andere Größe bei Deiner Simulation hat.
    Ein Keilfehler von 0,0335° bei Deiner Simulation ergibt für 486, 550,656nm (Gewichtung1) folgende PSF Map.



    Diese passt sehr gut zu meiner Simulation und natürlich auch zur Aufnahme von Kurt und wenn Du den Polystrehl mit diesem Keilfehler ermittelst erhältst Du einen Wert von 0,839



    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gerd-2</i>
    Es geht doch überhaupt nicht darum ein bestimmtes Maß der Separation zu ermitteln sondern das Verhältnis von dieser Separation zum Durchmesser des Beugungsscheibchens.
    Das ist der entscheidende Punkt für den Polystrehl der sich daraus ergibt.
    Für ein solches Verhältnis ist es völlig wurst in welcher Größenordnung die Absolutwerte liegen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist meiner Meinung nach genau in dem Moment nicht wurst, wo man keine sicheren Informationen darüber hat, was in diesem Bild im <u>Detail</u> zu sehen ist, man aber andererseits exaktgenaue Informationen darüber hat, welchen Durchmesser die verwendete Optik hat und wie weit die Intensitätszentren voneinander entfernt sind.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gerd-2</i>
    Meine Tafel zur Abschätzung des Polystrehles ist universell anwendbar, unabhängig von Öffnung oder Öffnungsverhältnis.
    Den Beweis kannst Du mit Deinen beiden Änsätzen selbst liefern.
    Änderst Du den Winkel in Deiner Simulationen so das das Verhältnis in der gleichen Größenordnung wie in meiner Simulation liegt wirst Du auch auf mein Polystrehl Ergebnis kommen, auch wenn das Beugungsscheibchen absolut gesehen eine ganz andere Größe bei Deiner Simulation hat.
    Ein Keilfehler von 0,0335° bei Deiner Simulation ergibt für 486, 550,656nm (Gewichtung1) folgende PSF Map.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mir ist schon völlig klar, wie Deine Tafel entstanden ist und was sie aussagt. Meine Anerkennung dafür habe ich ja bereits in meinem ersten Post ausgedrückt. Ich möchte nur die Diskrepanzen klären, die ich sehe. Deshalb habe ich ja nach der Separation gefragt, die Du in Deiner Simulation benutzt hast, um das mit dem von Kurt gemessenen Wert zu vergleichen, natürlich entsprechend der Öffnung umgerechnet.
    Indirekt hast Du das jetzt gemacht, indem Du meine Simulation durch Variation des Keilwinkels auf einen ähnlichen Stand gebracht hast. Daraus folgt also, dass die Separation Deiner Meinung nach 0,97" statt der von Kurt gemessenen 2,2" war.
    Das mag sein, und wenn das so wäre (Kurt ist ja auch nur ein Mensch [:)]) hätte sich das Problem ja erledigt und wir wären alle schlauer.



    (==&gt;)Kurt: Dazu wäre es wünschenswert, wenn Du Dich einmal dazu äußern würdest.



    Viele Grüße
    Hans-Jürgen

  • Hallo Hans Jürgen, liebe Mitleser,


    freut mich sehr dass Du wieder mit dabei bist. Das bringt ganz offensichtlich wieder Leben in die Diskussion.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das ist meiner Meinung nach genau in dem Moment nicht wurst, wo man keine sicheren Informationen darüber hat, was in diesem Bild im Detail zu sehen ist, man aber andererseits exaktgenaue Informationen darüber hat, welchen Durchmesser die verwendete Optik hat und wie weit die Intensitätszentren voneinander entfernt sind....


    (==&gt;)Kurt: Dazu wäre es wünschenswert, wenn Du Dich einmal dazu äußern würdest...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ...ich arbeite doch schon seit mindestens 2 Stunden daran. Also, genau dazu einige Daten und Dokumente mit hoffentlich auch für weniger sachkundige Leser verständlichen Kommentaren:


    1. Der Abstand <b>sT</b> Teleskop- künstlicher Doppelsten gemäß <b>Bild 9</b> beträgt nach Messung mittels 20 m Stahlband 51,4 m +/0,5m.


    2. Der Abstand der beiden Linsen im <b>Bild 9</b> beträgt genau 8,75 mm (und nicht wie im Bild angegeben 10mm). Das enspricht dann auch dem realen Abstand des künstl. Doppelsterns <b>sS</b>.


    3. Nach obigem erscheint der der künstliche Doppelstern im Teleskop exaktgenau unter einem Winkel


    <b>alpha = 2 x arctan (8,75/ 102800)</b>


    in gebräuliche Bogensekunden(")ungerechnet wären das dann


    <b>alpha /“ = 3600x 2x arctan (8.75 / 102800) = 35,1“,</b>
    ...so sagt mein Tachenrechner.


    [Ich weiß zwar dass man bei sehr kleinen Winkeln wie hier auch alpha /“ = 3600 x arctan ( 8,75 / 51400) = 35,1“ rechnen darf. Aber es weiß nicht jeder dass ich das weiß...[:o)]]


    4. Dummerweise hab ich bisher die vollständige Abbildung des künstlichen Doppelstens unterschlagen und nur die Überlagerung der RGB Bilder dargestellt [:I]. Die vollständige Abbildung sieht aus wenn man die 3 RGB Bilder so aufeinanderlegt dass, der farblich nicht gefilterte Stern (Weißlichtstern) jeweils möglichst exakt zentriert erscheint.


    5. In mühevoller Kleinarbeit hab ich heute nach übermäßiger und deshalb hier nicht darstellbarer Bildvergrößerung ausgezählt wie vielen Pixeln die o.a. 35.1“ entsprechen. Es sind 197 Pixelbreiten. Wir hätten damit einen Maßstab für weitere Bildauswertung von


    <u><b>0,18“/Pixel.</b></u>


    6. Im <b> Bild 12 </b> zähle ich einen Abstand von 8 Pixeln zwischen den Zentren des roten und blauen Bildes. Das entspricht nach 5. einem scheinbaren Abstand


    <b>sA = 8 x 0,18“ = 1,44“ +/- 0,18“. </b>


    Dieses Ergebnis dürfte wohl etwas genauer sein als der geschätzter Wert von 2,2“. Diese Schätzung beruht auf dem nicht sehr scharf erkennbaren Minimum des zentralen Beugungsscheibchens (auch Airy Disk genannt). Das zeigt sich z. B. so:



    7. Immerhin wird damit wieder mal die Theorie gestützt nach welcher der scheinbare Durchmesser des Airy Disk <b>dA</b> betragen sollte:


    <b>dA in“ = 3600 x arctan (2,44 x lambda/d) = 2,2“</b>


    Als Wellenlänge lambda wurde hier sinnvollerweise 0,00055m eingesetzt als Durchmesser d 125 mm.


    Damit sind wohl alle Klarheiten beseitigt oder?


    Gruß Kurt

  • Hallo Franjo,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">bei Verkittung des hinteren Dubletts hätte ich schon Bedenken: organisches Material macht im IR früher zu als Glas, das heißt, der Kitt wird deutlich wärmer als das Glas selbst.
    Keine Ahnung, wie lange Du mit dem Herschelkeil beobachtet hast, anscheinend kurz genug...[:I]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    an IR- Absorption und daraus folgender Erwärmung hab ich ehrlich gesagt nicht gedacht. Die Ausrichtung auf die Sonne hat jedenfalls länger als eine Stunde gedauert. Wenn also entgegen der Angabe von Roland die hinteren Linsen doch verkittet sind dann hat das Teleskop eine Härteprobe bestanden. Aber wie dem auch sei, mich interessiert jetzt echt wie hoch denn ein kleiner verkitteter Achromat bei Ausrichtung eines 5- Zöller auf die Sonne in dessen Fokus aufgeheizt wird. Das könnte ich mal messen...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...den Radien wäre Nichtverkitten eine optikdesignerische Todsünde bezüglich Transmission...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Vielleicht aber haben die Jungs bei TAL das genau wg. Deiner Bedenken bezüglich Kittverkochung so gemacht[8D].


    Gruß Kurt

  • Super, Kurt!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <b>sA = 8 x 0,18“ = 1,44“ +/- 0,18“. </b>....


    ...Damit sind wohl alle Klarheiten beseitigt oder?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ...das sieht ja wie ein klassischer Kompromiss aus.


    Mit Deinen neuen Daten komme ich für ein sonst perfektes Teleskop auf einen visuellen Polystrehl von 0.734, für ein nicht perfektes eben entsprechend weniger. Das sieht schon freundlicher aus, aber in diesem nicht gut justierten Zustand keineswegs Apo-like.
    Jetzt würde mich noch Deine Einschätzung interessieren, ob Du so einen Einbruch des Strehlwertes bei Deinen Vergleichsmessungen mit dem LZOS hättest erkennen müssen. Dann müsste man zur Erklärung des guten Abschneidens in diesem Zustand physiologische Effekte in Betracht ziehen.



    Viele Grüße
    Hans-Jürgen

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    <br />Hallo Thomas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...[Mich überrascht, dass die Transmission der Vergleichsoptiken trotz der deutlich geringeren Zahl optischer Elemente im besonders wichtigen Bereich um 500-550 nm sogar niedriger ist...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    das überrasct mich eigentlich nicht, weil sehr wahrscheinlich nur 6 Glas-Luftflächen zu vergüten sind. So etwas kann man heutzutage sehr ordentlich machen. Die sog. Reintransmission der verwendeten Gläser scheint ebenfalls sehr gut zu sein. Je nach Glassorte fällt diese tendenziell im blauen Spektralbereich etwas ab. Das geht natürlich in die gemessenen Kurven ebenfalls ein.



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kurt,


    nochmal zur Transmission, ich hatte mich wohl zu zurückhaltend ausgedrückt, mich überaschten nicht so sehr die guten Transmissionswerte des Apolars, sondern eher die nicht so guten Werte vor allem von dem ED Apo aber auch in geringerem Maße von dem Triplet. Zumindest TMB hat seinerzeit von Transmissionwerten von mehr als 95 % im gesamten sichtbaren Spektralbereich gesprochen, deine gemessenen Werte liegen besonders im Blauen und Grünen darunter.


    Du schreibst, dass visuell kein Farbstich zu erkennen wäre. Dies wundert mich, denn die Transmission des LZOS Triplet ist im Blauen laut deiner Messung ca. 5 % geringer als im Roten. Dies ist eine ähnliche Differenz zwischen Blau und Rot wie die der Televue Nagler und Radian Okulare (die Werte stammen aus in einer Tabelle von M. Ludes), die verglichen mit recht neutralen Okularen (z.B. Baader Ortho) so finde ich zumindest (und ich bin da glaube ich nich allein) eine schwachen Gelbstich aufweisen. Dieser fällt beim Mond auf und natürlich auch bei vielen terristischen Objekten.


    Ich kann daraus nur folgern, dass verschiedene Beobachter auf Gelbstich unterschiedlich empfindlich reagieren. Ob dies ein wichtiges Kriterium für einen Refraktor oder ein Okular ist muss natürlich jeder selbst entscheiden.


    In diesem Kontext würde mich auch interessieren ob die ölgefügten Apos tatsächlich die angegeben Transmissionwerte (Astrophysics spricht von 99 %) erreichen. Dies würde nämlich auch einen extrem niedrigen Anteil an Streulicht und damit schwächere Reflexe und höheren Krontrast bedeuten, der sich besonders bei hellen Objekten zeigen würde.


    Dann hätte ich noch eine Frage, kannst du mit deinem Aufbau auch die Tansmission von Okularen bestimmen? Mich würde z.B. interessieren, ob die neusten Okulare wie TV Ethos oder die neuen Nikon Okulare mit bis zu 10 Linsen dank immer weiter verbesserter Vergütungen praktisch die gleiche Transmission wie sehr einfach aufgebaute Okulare (Orthos, Monozentrisch, Plössl) besitzen.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Hans-Jürgen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das ist meiner Meinung nach genau in dem Moment nicht wurst, wo man keine sicheren Informationen darüber hat, was in diesem Bild im Detail zu sehen ist, man aber andererseits exaktgenaue Informationen darüber hat, welchen Durchmesser die verwendete Optik hat und wie weit die Intensitätszentren voneinander entfernt sind.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja wenn man exaktgenaue Messwerte der Separation hat wird man dann natürlich keine vergleichende Schätzung machen so wie ich oben sondern dann selbstverständlich den Polystrehl auf Grund des ermittelten Messwertes ermitteln so wie Du es in Deiner Simulation gemacht hast.


    Da ich aber wusste das der angegebene Wert nur eine Schätzung und kein Messwert ist schien mir eine vergleichende Schätzung anhand einer entsprechenden Simulation das realistischere Ergebnis zu bringen.
    Zumal die Simulation mit Oslo unter Annahme der angegebenen 2,2“ auch ein so ganz und gar nicht zu Kurts Aufnahme passendes Ergebnis bringt (Siehe 1. Bild in meiner ersten Antwort an Dich) und auch der resultierende Polystrehl von 0,58 absolut nicht zu den Beobachtungen die Kurt mit dieser Optik gemacht hat passt.
    Die 2,2“ konnten unmöglich stimmen.


    Wenn das jetzt ermittelte Ergebnis von 1,44“ korrekt ist passt das nach meiner Meinung immer noch nicht ganz zu der Aufnahme.


    (==&gt;)Alle
    Wer mit Oslo nichts anfangen kann kann ja gerne mal mit Aberrator einen Doppelstern für diese Optik Simulieren.
    Ja ich weiß der Vergleich hinkt etwas weil ja nicht 2 Beugungsscheibchen für 550nm zu sehen sind sondern eines für 486nm und eines für 656nm, letzteres ist natürlich größer wie das für 550nm aber dafür ist das andere entsprechend kleiner, unterm Strich ergibt also kein großer Unterschied zu 2 Scheibchen für 550nm.
    Laut Rayleigh müsste für diese Optik bei einem Abstand von 1,1“ noch eine merkliche Einschnürung zwischen 2 Scheibchen für 550nm zu sehen sein.
    Davon sehe ich bei der Aufnahme von Kurt nichts.
    Daraus folgt das der Abstand kleiner als 1,1“ sein müsste und meine Schätzung auf 0,97“ anhand einer vergleichenden Simulation passt da eigentlich sehr gut.


    Nun ist Kurt aber anhand von einer Pixelzählung auf 1,44“ gekommen.
    Das würde bedeuten das die Zentralen Scheibchen vergrößert in der Aufnahme von Kurt erscheinen denn sonst dürften diese sich nicht so weit überlappen.


    Grüße Gerd

  • Hallo Thomas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">In diesem Kontext würde mich auch interessieren ob die ölgefügten Apos tatsächlich die angegeben Transmissionwerte (Astrophysics spricht von 99 %) erreichen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    man muss unterscheiden ob hier lediglich Reflektionsverluste an einer Glas-Luftfläche gemeint sind oder der echte Transmissionsverlust inklusive des Glasweges.
    Hersteller neigen dazu den besser aussehenden Wert also lediglich die Reflektionsverluste anzugeben.
    Wenn Astrophysics 99 % angibt passt das zu 2 Glas- Luftflächen mit einer sehr hochwertigen Mehrschichtvergütung mit jeweils 0,5% Reflektionsverlust.
    Der Transmissionsverlust des Glasweges kann da unmöglich mit enthalten sein.


    Das erklärt auch warum die echte Transmission die Kurt gemessen hat im Blauen deutlich nachlässt.
    Gläser haben da nun mal in der Regel eine schlechtere Transmission.
    Reflektionsverluste einer Mehrschichtvergüteten Glas Luftfläche müssen hingegen nicht unbedingt im Blauen größer werden.


    Grüße Gerd

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gerd-2</i>


    man muss unterscheiden ob hier lediglich Reflektionsverluste an einer Glas-Luftfläche gemeint sind oder der echte Transmissionsverlust inklusive des Glasweges.
    Hersteller neigen dazu den besser aussehenden Wert also lediglich die Reflektionsverluste anzugeben.
    Wenn Astrophysics 99 % angibt passt das zu 2 Glas- Luftflächen mit einer sehr hochwertigen Mehrschichtvergütung mit jeweils 0,5% Reflektionsverlust.
    Der Transmissionsverlust des Glasweges kann da unmöglich mit enthalten sein.


    Das erklärt auch warum die echte Transmission die Kurt gemessen hat im Blauen deutlich nachlässt.
    Gläser haben da nun mal in der Regel eine schlechtere Transmission.
    Reflektionsverluste einer Mehrschichtvergüteten Glas Luftfläche müssen hingegen nicht unbedingt im Blauen größer werden.


    Grüße Gerd
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Gerd,


    bisher war ich davon ausgegangen, dass die Herstellerangaben die tatsächliche Transmission betreffen, alles andere sähe aus deren Sicht zwar besser aus, wäre im Grunde aber Etikettenschwindel.


    Das Zitat von 99 % von Astrophysics habe ich auf die Schnelle nicht mehr finden können, dafür allerdings einen Test, der die sehr hohe Transmission, konkret 98.75 %, inklusive der Verluste im Glas experimentell belegen soll:


    http://www.baader-planetarium.…eleskope.htm#transmission <i></i><i></i>


    Ob die 98.75 % Transmission für einen breiten Bereich oder nur eine Wellenlänge, und dann vermutlich die mit der höchsten Transmission gilt, da schweigt sich das Link aus.


    Kurt's Messungen zeigen, dass es, wenn auch kleine, so doch signifikante Unterschiede zwischen den Refraktoren gibt, das macht diese Messungen um so interessanter. Die Ursache im Einzelfalls ist nicht so offensichtlich, denn die Vergleichsmessung an der unvergüteten Glassscheibe zeigt im gesamten Bereich keine Abhängigkeit von der Wellenlänge. Gerade fluorbasierte ED-Gläser und Kristalle können in Theorie bis zu sehr kurzen Wellenlängen, CaF2, MgF2 und LiF sogar unterhalb von 200 nm nahe 100% Transmission besitzen, allerdings nur wenn sie sehr rein sind. Anderseits werden sie immer mit anderen Gläser kombiniert, die schon bei viel längeren Wellenlängen absorbieren.


    Mir ist schon klar, dass mancher der dies mitliest die Diskussion für ziemlich akademisch halten kann. Für sich betrachtet klingt ein Verlust von 5-10% vieleicht vernachlässigbar (bei dem ED-Apo beträgt er bei 450 nm sogar 20 %), doch bei vielen Komponenten (Zentiprisma, Barlowlinse, Bino mir Umkehroptik, Okular mit vielen Linsen) kann es sich schon lohnen darauf zu achten, dass der Verlust jeder einzelnen Komponente niedrig ist.


    beste Grüße


    Thomas








    <b></b>

  • Hallo Gerd und Hans Jürgen, liebe Mitleser,


    leider stecke ich bei OSLO noch in den allerersten Anfängen und kann daher die damit mögliche polychromatische Strghberechnung nicht bachstellen. Aber wenn ich Eure Argumente annähend richtig verstanden ghabe dann seid Ihr Euch über die Rechenmethode einig und es geht nur um die richtigie Datenbasis, hier speziell un die wirkliche laterale Diffezenz von blau &lt;-&gt; rot im Fokus.


    Dazu hab ich mir heute noch mal die Original- SW Avis des Doppelsterntests angesehen und die beiden schärfsten, aufgenommen mit Blaufilter 486nm bzw. 656 nm mit „Registax“ zu SW Summenbildern veratbeitet. Wie bereits beschrieben wurden dann die beiden SW- Bilder so überinander gelegt dass die Weißlicht- Sternbilder pixelgenau deckungsgleich waren. Auf die zur Veranschaulichung gedachte Einfärbung wie in den vorangegangenen Bildern hab ich jetzt verzichtet. Die Auswertung scheint jetzt etwas sicherer zu sein. Hier also mein letztes Kompromissangebot:



    Mit rund 1,1“ lateralem Abstand zwischen dem blauen und grünen Sternbild bin ich wieder ganz nahe bei meiner alleresten Schätzung die ich dem Gerd bereits vorab gemailt, dann aber widerrufen hatte. Eine Einschnürung erkennt man jetzt zweifelsfrei. (Es ist reiner Zufall dass diese Separation sehr nahe am Trennvermögen von 1,11“ für gleich helle (grüne) Doppelsterne nach dem Kriterium von Lord Rayleigh liegt).


    Wenn man es wirklich ganz genau wissen will dann müsste man das hier erstmals praktizierte Meß- und Auswerteverfahren mehrfach wiederholen. Danach könnte man auf Grund der Streuungen der Einzelergebnisse belastbare Aussagen zur Genauigkeit machen. Mir reicht vorerst


    1. die Erkenntnis dass wir den lateralen Fehler einigermaßen plausibel abschätzen und als sanierungsbedürftig erklären konnten.


    2. Der Nachweis der weitgehenden Sanierung durch Kollimation der Frontlinse ist ebenfalls gelungen.


    3.Das hier gelernte lässt sich z. B. auch bei der messtechnischen Begutachtung eines Kutter mit Kompensationslinse(n) anwenden.


    4.Der Einfluß des lateralen Farbfehlers auf die Strehlzahl lässt sich an Hand von allgemein zugänglicher Software wie OSLO (light) und von Messdaten berechnen.


    Für die hochkarätige theoretische Unterstützung durch Gerd und Hans Jürgen möchte ich mich herzlich bedanken.


    Weitere Diskussionsbeiträge sind natürlich willkommen.


    Gruß Kurt

  • Hallo Thomas


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mir ist schon klar, dass mancher der dies mitliest die Diskussion für ziemlich akademisch halten kann. Für sich betrachtet klingt ein Verlust von 5-10% vieleicht vernachlässigbar (bei dem ED-Apo beträgt er bei 450 nm sogar 20 %), doch bei vielen Komponenten (Zentiprisma, Barlowlinse, Bino mir Umkehroptik, Okular mit vielen Linsen) kann es sich schon lohnen darauf zu achten, dass der Verlust jeder einzelnen Komponente niedrig ist. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Neben einer guten Transmission spielt die Korrektur eine noch wichtigere Rolle.

    Was nützt dir eine Transmission von 100% bei z.B. 450nm, wenn das Objektiv bei 450nm gar nicht mehr Beugungsbegrenzt abbildet?
    Zumal das Auge für die Nebenfarben immer unempfindlicher wird, siehe Tabelle 28, oder den Unterschied zwischen ÖL und Luft, unter:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=98314


    Ich würde einen evtl. Lichtverlust einfach mit mehr Öffnung kompensieren, dazu gibt es noch mehr Auflösung gratis, oder die AP anpassen.[;)]


    Gruß Uwe

  • Hallo Kurt,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kurt</i>
    Hier also mein letztes Kompromissangebot: ...


    ... Mit rund 1,1“ lateralem Abstand zwischen dem blauen und grünen Sternbild bin ich wieder ganz nahe bei meiner alleresten Schätzung die ich dem Gerd bereits vorab gemailt, dann aber widerrufen hatte. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    na damit bist Du ja fast bei dem von Gerd geschätzten Wert angelangt, womit ja wohl alle Unstimmigkeiten geklärt sind und alles wieder wunderbar zusammenpasst [:)].


    Übrigens noch einmal meine Anerkennung zu den sehr gut gelungenen Beugungsbildern!



    Viele Grüße
    Hans-Jürgen

  • Hallo Thomas,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">nochmal zur Transmission, ich hatte mich wohl zu zurückhaltend ausgedrückt, mich überaschten nicht so sehr die guten Transmissionswerte des Apolars, sondern eher die nicht so guten Werte vor allem von dem ED Apo...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Der vermessene ED- Apo ist wohl ein Sonderfall. Da ist nur eine der Linsenflächen hochvergütet.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Zumindest TMB hat seinerzeit von Transmissionwerten von mehr als 95 % im gesamten sichtbaren Spektralbereich gesprochen, deine gemessenen Werte liegen besonders im Blauen und Grünen darunter...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da werde ich noch mal nachhorchen wo denn die Daten/Kurven des TMB zu finden sind, vermutlich jetzt gar nicht mehr[}:)]. Mich hat das Messergebnis nicht sonderlich überrascht, weil eben 3 Einzellinsen und vermutlich eine davon mit leichter Blauschwäche in der Reintransmission.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... Du schreibst, dass visuell kein Farbstich zu erkennen wäre. Dies wundert mich, denn die Transmission des LZOS Triplet ist im Blauen laut deiner Messung ca. 5 % geringer als im Roten...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn mam beobachtet fällt bei allen 3 Refraktoren tatsächlich nichts an Gelbstich auf. Wenn man dagegen das Objektiv auf eine hellgraue Fläche (z. B. bewölkter Himmel richtet und direkt dahinder durchschaut dann sieht man mit/ohne eine sehr leichte Tönung in Richtung gelb. Man kann dann sehr schnell wechseln ohne erst durch ein Okular bei geänderter AP schauen zu müssen. Dieser Versuch ist mit dem TAL so nicht zu machen. Ich hab versucht das auch fotografisch zu dokumentieren. Aber dafür scheint meine Nikon D70 nicht genügend farbselektiv zu sein.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...In diesem Kontext würde mich auch interessieren ob die ölgefügten Apos tatsächlich die angegeben Transmissionwerte (Astrophysics spricht von 99 %) erreichen. Dies würde nämlich auch einen extrem niedrigen Anteil an Streulicht und damit schwächere Reflexe und höheren Krontrast bedeuten, der sich besonders bei hellen Objekten zeigen würde...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das nit dem Streulicht muß man mal genauer betrachten. Eine oedentlicgh vergütete Fläche reflektiert wenige als 1% es auffallenden Lichtes und zwar in Richtumg nach vorne. Einer davor liegende Fläche reflekriert es wieder mit einem Wirkungsgrad von 1% in Richtumg Okular. Es stehen also schlimmstenfalls 0,01% pro Fläche als Streulicht zur Verfügung. Davon gelangt aber u. a. wg. Wölbung der Linsenflächen nur ein verschwindend kleiner Bruchteil wirklich in das Gesichstfeld. Der große Rest von den 0,01% interessiert dann nicht mehr.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Dann hätte ich noch eine Frage, kannst du mit deinem Aufbau auch die Tansmission von Okularen bestimmen?...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Im Prinzip ja, bin aber bisher noch nicht dazu gekommen weil ich andere Fragestellungen für interesanmter halte. Ich werde aber auf jeden Fall den Versuchsaufbau zur farbabhängigen Transmissionsmessung vorstellen. Danach kann wahrscheinlich jeder der mag das nachbauen und auch die Transmission von Okus messen.


    Gruß Kurt

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!