Hallo,
Es ist so weit: die Mechanik steht, der Spiegel ist auspoliert. Es muss nur noch die Parabel erreicht werden.
Dafür habe ich vorerst, nach Kurts Vorlage, einen motorisierten Drehtisch zusammengebaut:
Und dann die Tools, insgesamt 5 Stück, mit D = 240, 180, 160, 140 und 115mm Durchmesser. Die 240mm Scheibe war schon da, ist aus Zement gegossen und hat die richtige RoC. Sie wurde die ganze Zeit fürs Polieren benutzt. Die anderen vier sind aus Hartgips gemacht und haben eine plane Oberfläche. Alle Gips-Tools haben auf der Rückseite eine M12 Hutmutter eingelassen. Für das große Tool, da die Idee zu spät gekommen ist, habe ich eine dicke Alu-Platte auf der Rückseite geklebt. Die Tools werden so, ohne Druck am Rand, bewegt. Hier das 240 mm Tool im Einsatz:
Die Tools sind alle mit Pech-Quadrate (ca 25 x 25 x 8mm) nach Texereau beklebt. Härte 28°. Als Poliermittel kam Ceri3000, eine sehr dünne Suspension (ca. 0,5%, d.h. zwei Teelöffel Ceri in einer 1,5 liter Wasserflache)
Nach so viel Vorbereitung kam endlich mal der Spiegel dran. Ganz am Anfang sah er so aus:
Gut auspoliert, eine etwas unruhiger Oberfläche und eine schnell abfallende Kante. Somit ist die erste Aufgabe, den Spiegel für das Parabolisieren glatter zu kriegen.
Es wurde mit dem großen Tool (D=240mm) gearbeitet, ToT. Hauptsätzlich habe ich ovale Bewegungen gemacht, wobei das Tool vorne und hinten ca. 60mm über den Spiegel hinaus ging und seitlich zwischen 10 und 40mm. Dadurch sollte der Rand zurückgeholt werden. Zwei Stunden und ein Muskelkater später sah das ganze so aus:
Es ist etwas besser geworden, die Kante ist enger, fällt aber weiterhin ganz schnell ab. Hier hätte ich mit dem Parabolisieren anfangen sollen, aber nein, ich wollte unbedingt die Kante noch gerade biegen. Ich habe mich für den Einsatz eines künstlichen Daumens entschiden (40mm Dia Pech-Tool). Nach einigen Touren am Rand habe ich es geschafft die berümte hässliche Rille einzugraben:
Das ist nicht ganz OK. Die hätte noch weiter zu Rand gezogen sein. Um den Zustand besser zu verstehen, habe ich noch eine fotografische Foucault-Auswertung gemacht:
Jetzt habe mich entschlossen, die Oberfläche wieder glatt zu machen, in der Hoffnung, dass die Kante auch integriert werden kann. Besser wäre es gewesen, wenn die Oberfläche schon kaputt war, den Rand noch weiter zu bearbeiten. Die 50nm Abfall am Rand sind in Wirklichkeit etwas mehr (ich schätze ca. 100-150nm), da mit Foucault der Rand nicht richtig erfasst werden kann. Nach weitere drei Stunden (mit Pausen!) mit der gleichen ovalen Bewegung wie am Anfang, ist die Oberfläche wieder da wo wir schon mal waren, d.h. relativ glatt und fürs Parabolisieren bereit:
Hier hatte ich leider vergessen zu fokussieren, man sieht aber in etwa, dass die Kante weiterhin fällt, fast genau so viel wie am Anfang. Ab jetzt wird Parabolisiert.
Viele Grüße
Horia