Hallo Glasfreunde,
wie man Spannungen, Schlieren und Resthärten im Glas im Durchlichtverfahren mit Polfiltern sichtbar machen kann, habe ich hier beschrieben: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=3338
Aber was macht man, wenn der Spiegel bereits fertig verspiegelt ist, eventuell Probleme macht, und man will wissen, ob es am Glas liegen kann? Kann man ihn einfach von der Rückseite anstrahlen, Filterfolie davor und mit 2. Polfilter vor's Auge prüfen?
Um das zu untersuchen, habe ich als Rohlingersatz einen Bratpfannendeckel aus Glas genommen (konnte keinen verspannten fertigen Spiegel zu Hause finden). Hier der Testaufbau vorerst im Durchlicht, so wie man es im Rohlingen macht:
Durch den zweiten Fotopolfilter vor die Kamera fotografiert sieht man schön hässliche schlangenlinienförmige Spannungen oder Härten. So ein Pfannendeckel gibt halt einiges her (solches Zeug ist also als Rohling völlig ungeeignet). Vor allem in der Mitte wo die Bohrung ist, ist eine sehr starke Struktur wie ein 4-blättriges Kleeblatt(überbelichtet im Bild)
Um den Aufbau für einen verspiegelten Spiegel zu simmulieren, nun das ganze mit einem Spiegel hinter den Pfannendeckel, Polfilterfolie davor und mit dem Diaprojektor von vorne angestrahlt. Der Lichtweg ist also: Lichquelle, Polfilterfolie, Glas, Spiegel, Glas, Polfilterfolie, zweiter Fotopolfilter, Kamera (oder Auge).
Wie Sie sehen, sehen Sie nix. Die Filterfolie wird beim verdrehen des 2. Polfilters vor dem Auge gleichmäßig dunkel. Nur die starken Strukturen um die Deckelbohrung konnte ich schwach sehen (nicht auf dem Bild sichtbar).
Warum geht das so nicht? Wie könnte es gehen?