Hallo Leute,
Nachdem ich mich schon im Nachbarforum über mein First Light mit dem 12-Zoll Meade Lightbridge Dobson ausgelassen habe, möchte ich euch meinen kleinen Bericht nicht vorenthalten.
Nach Wochen vergeblichen Wartens auf einen klaren Himmel war gestern Abend endlich einmal die Möglichkeit gekommen, meinen neuerworbenen Meade Lightbridge 12“-Dobson dem First Light zuzuführen. Der Himmel war zwar mit Wolken durchzogen und leicht dunstig, aber man ist ja schon froh, wenigstens mal einen Stern zu sehen.
Als erstes mal den ganzen Krempel ins Auto gepackt (ich war schon froh, dass die Rockerbox überhaupt ins Auto passte), danach ab aufs Bödele. Dort habe ich mich noch mit meinem Kollegen Udo getroffen. Als erstes musste ich feststellen, dass es saukalt war (minus 10 Grad empfinde auch ich als Österreicher als relativ schattig). Der Dobson war in 5 Minuten aufgebaut. Justiert hatte ich zu hause schon etwas – für eine Nachjustage war ich zu faul und zu bequem (wie schon gesagt, es war leicht frisch).
An Polaris mal nen kurzen Sterntest gemacht – das Bild war nicht sauber, lag vermutlich an der Justage – aber ehrlich gesagt, war mir das wurscht.
Ich knallte gleich mein 35er Panoptic an das Teleskop und wollte mich über den Orionnebel hermachen – lag jedoch leider in den Wolken. Außerdem ist das Panoptic doch etwas schwer, sodass es mir die ganze Zeit den Tubus runterzog. Ich wechselte dann mal zum mitgelieferten Meade 2“-Okular (26mm). M 42 noch immer in den Wolken, probierte ich halt h+chi im Perseus. Bumm, so habe ich die Sternhaufen noch nie gesehen, echt ne Wucht. Auch Udo konnte sich ein leises ‚Boah ähh’ nicht verkneifen. Mit dem Panoptic scheint es so, als ob man direkt vor den Sternhaufen schweben würde. Ich hatte gar nicht gewusst, dass sich dort so viele Sterne rumtreiben.
In meinem Übermut richtete ich das Gerät auf den Mond, der kurz vor dem 1. Viertel war. Kurzer Blick ins Oku und ich war blind (es brauchte ein paar Minuten, bis sich meine Netzhaut wieder erholt hatte). Mangels eines Filters guckten wir dann mit einer Sonnenbrille.
M 42 lag endlich frei. Auch hier sah ich Details, die ich noch nie zuvor betrachten konnte (ich hatte früher einen 6“-Maksutov). Außerdem hatte der Nebel endlich mal Farbe. Dann noch ein paar Sternhaufen im Bereich Cassiopeia reingezogen. Habe ich schon erwähnt, dass es saukalt war? Ich konnte jedenfalls meine Finger nicht mehr spüren und die Zehen meldeten auch schon leisen Protest an.
Der Dobson kannte sich überhaupt nicht mehr aus – zuerst ein paar Wochen in der warmen Ecke rumstauben und dann in einer Polarkälte eine kleinen Eismantel anziehen. Saturn musste noch herhalten. Er stand jedoch tief und das seeing war äußerst bescheiden. Außerdem war er im Oku einfach knall-hell.
Udo jammerte auch schon wegen der Kälte rum, sodass wir uns entschlossen, den ganzen Krempel wieder abzubrechen.
Fazit:
Wie schon erwähnt, waren die Sternbilder nicht sauber – ich möchte da nicht gleich dem Teleskop die Schuld geben, es lag vermutlich eher am unfähigen Justierer (habe mich zum ersten Mal an einem Newton versucht). Da muss ich noch üben und auch mal einen Profi an das Gerät ran lassen.
Die Dobson-Nachschubserei war am Anfang noch etwas nervig, ich hatte den Dreh dann aber bald raus.
Für einen ordentlichen Test waren die Bedingungen nicht gegeben – außerdem war meine Vorbereitung (Justage usw) nur dürftig.
Ich muss mir auch noch etwas hinsichtlich eines Gegengewichtes zum Panoptic ausdenken. Naja, ein paar Filter könnten vermutlich auch nicht schaden, mal sehen.
Aber alles in allem war der Aufstieg in die 12er-Liga doch lohnenswert. Ich freue mich schon auf weitere Nächte mit dem Dobson.
Ich wünsche allen noch einen klaren Himmel und etwas humanere Temperaturen.
Gruß, Daniel