Meade Lightbridge 12" ?

  • Hallo zusammen,


    in der Bucht wird ein solches Teleskop momentan recht preiswert gebraucht angeboten. Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit diesem Gitterrohrdobson gemacht? Ich überlege ernsthaft dort zuzuschlagen, da es eine recht günstige Möglichkeit wäre, von 8" auf transportierbare (!) 12" umzusteigen.


    Ein Volltubus käme für mich nicht in Frage, der passt, wie ich es auch drehe und wende, nicht in das Auto, das mir zur Verfügung steht.
    Lässt sich so ein Meade Gitterrohrdobson denn gut aufbauen und zerlegen? - Das müsste ich für den Transport schließlich jedes Mal tun.


    Und muss man das Teil nach jedem Zusammenbau neu justieren? Letzteres wäre für mich wohl ein Ausschlusskriterium. Denn das beste Teleskop ist ja bekanntlich jenes, welches man am häufigsten benutzt und ich hätte keine Lust jedes Mal im Feld zu justieren.


    Überhaupt ist meine größte Sorge beim Umstieg auf 12“, dass ich das Teleskop wegen des mit dem Aufbau verbundenen größeren Aufwandes seltener aus dem Keller schleppen würde und mich vor allem seltener an einen richtig dunklen Standort begeben würde…

  • hallo"farnsworth",


    ich kenne die 12" "lichtbrücke" von kollegen+habe u.a. selbst die 16"variante.
    zunächst wundert mich etwas die frage, denn wenn du einen 8" newton hast, weisst du ja dass justierung beim newton sowieso stets angebracht ist.das ist bei 12" net anders,kein hexenwerk+in wenigen minuten erledigt.
    im gegenteil,kollegen +ich haben schon oft mal versehentlich im eifer des gefechts unjustiert beobachtet+auch keine dramatische verschlechterung festgestellt.
    du wirst prinzipiell jeden gitterrohrdobson nach aufbau kurz justieren müssen.


    die rockerbox ist recht sperrig,kann man aber selbst optimieren.sowieso sollte man sich so ein teil mal vorher in natura oder notfalls auf'm foto angschaut haben.


    zum auf+abbau:das ist sogar von einem ungeübten in nur 5 min. zu bewerkstelligen.die lichtbrücke benötigt hierfür kein werkzeug.
    oftmals wird bei diesen geräten das gewicht bemängelt.mir persönlich ist das wurst weil ich den 16er per rollen+auf ner rampe in einen kastenwagen pkw rolle.somit bleibt der tubus stets in der rockerbox.nur stangen+hut sind abzumontieren.


    echt,im vergleich zu auf+abbau einer fotoausrüstung is des'n kinderspül.drum beobachte ich oft während die fotoausrüstung läuft einfach solange mit'm dobson.


    ich hoffe weitergeholfen zu haben.


    -DON-

  • Hallo Don,


    danke für deine Rückmeldung. Da hab' ich doch glatt vergessen, meinen Namen unter den Beitrag zu setzen [:I]


    Klar, mein 8" f/6 Dobson muss auch regelmäßig justiert werden. Meist muss ich ihn jedoch nicht bei Dunkelheit im Feld justieren, zwar prüfe ich die Justage immer nachdem ich das Teleskop aufgebaut habe, jedoch ist eine Nachbesserung meist nicht nötig - trotz holpriger Autofahrt.


    Dass der Aufbau schnell und auch ohne Werkzeuge möglich ist, hört schon mal gut an. Und wenn man den Tubus einfach in der Rockerbox belässt, sollte sich das ganze Teleskop ja tatsächlich gut transportieren lassen.


    Gruß
    Yasin

  • Hallo Yasin,


    der Aufbau funktioniert sehr schnell, und meist muss nur leicht nachjustiert werden. Mit etwas Übung in 2-3 Minuten erledigt. Je nach Autogröße könnte die Rockerbox etwas zu sperrig sein. Ich habe mir deshalb eine selbstgebaut und dabei gleich eine funktionierende Friktionsbremse angebaut. Läßt sich für <100.-€ selbst herstellen. Jetzt passt alles problemlos auf die Rückbank, und mit der Bremse habe ich jetzt auch die Kopflastigkeit im Griff.

  • Hi Yasin,


    so ganz leicht ist das Ding aber trotzdem nicht, auch zerlegt hast du noch recht schwere Trümmer.


    Nettogewicht Basis: 15 kg
    Nettogewicht optischer Tubus: 21,3 kg
    Abmessungen der Montierung (ca.): 63 x 53 cm (B x H)


    Die 63x53cm Rockerbox musst du auch inrgendwie ins Auto bringen, kleiner geht nicht. Den unteren Teil Tubus darin einhängen spart Platz, aber zusammen tragen? von den ca.21kg Tubus entfällt der größte Anteil auf das untere Tubusstück incl. dem Spiegel- ich schätze mal so ca. 15kg.


    Was auch dumm gelöst ist- der Aufbau ist etwas zu kopflastig. mit schwereren Okularen und einer Streulichtsocke senkt der Tubus dauernd das Köpfchen. [}:)]


    Für einen älteren Kollegen unserer Gruppe habe ich dagegen was gebaut-
    http://www.sterngucker.de/arti…2-lightbridge-optimieren/


    Gruß
    Stefan

  • Hallo zusammen,


    am problematischsten zum Laden ist der Durchmesser der Rockerbox von 63cm. Das Ding ist einfach unhandlich, und passt unzerlegt bei vielen Autos weder durch die Tür noch in den Kofferraum. Beim Eigenbau konnte ich bei guter Stabilität von 16 kg auf 7,8 kg abspecken. Die Grundplatte hat dann 43x43cm und passt jetzt auch in einen Kleinwagen. Falls Du Dich für die Lichtbrücke entscheidest, kann ich Dir gerne ein Foto und die Abmessungen des Materials zukommen lassen.

  • Hallo Thomas,


    das würde mich auch interessieren.


    Werde diesen Winter wahrscheinlich dazu kommen meine Rockerbox umzubauen/eine neue zu bauen, da wären ein paar zusätzliche Ideen sicher nicht schlecht. Wäre nett von dir.


    Danke!
    Manuel


    (==>)Yasin;
    Ich an deiner Stelle würde mich mal anderweitig umsehen. Der Preis der Lightbridge ist nicht schlecht, sowohl neu als auch gebraucht -
    sie hat aber auch ihre Nachteile.
    Das angesprochene Gewicht, vor allem aber die Kopflastigkeit ist echt nervig. Ohne eine (selbst gebaute) Bremse kommst du da fast nicht aus.
    Wenn der Preis wirklich sehr gut ist und die Optik in Ordnung, könntest du alternativ die LB "ausschlachten" und die Optik in einen anderen Gitterrohrdobson bauen. Die reinen Teleskope ohne Optik sind ja meist nicht sehr teuer.
    Ansonsten, schau dir doch mal die Geräte von Explore Scientific an.
    Hätte ich damals definitiv gemacht, wenn es sie gegeben hätte.


    Gruß, Manuel

  • hallo yasin,


    aus eigener erfahrung kann ich dir sagen dass die kopflastigkeit jetzt nicht so krass ausfällt dass das gerät ständig einknickt.es gibt ja darum auch noch die angebaute,stufenlos einzustellende friktionsbremse.
    ich habe dennoch eine ca 20cm lange schiene an den tubus unten 'ran geschraubt,auf welcher ein magnet sitzt.
    sollte die lichtbrücke bei schweren 2"okularen kopflastig werden, verschiebe ich den magneten einfach richtung tubusende zum spiegel hin+gut is.


    natürlich funktioniert das auch ohne schiene.habe ich nur gegen lackkratzer hingeschraubt.
    alles in allem finde ich das teil dennoch gut im preis/leistungsverhältnis.
    ich habe schon durch einige (leichtbau)dobsons(zb die "klapprigen" hofheim dobsons) geschaut+war manchmal sogar froh dass die lichtbrücke auch bei wind steht wie ein fels.
    so ein explore scientific käme mir net in's haus seit ich des ding auf der messe gsehn+die leidlichen diskussionen hier verfolgt habe.
    ja,die sperrigkeit der lichtbrücken rockerbox mag ein thema sein...aber der preis eines manchen sogenannten leichtbaudobsons eben auch.


    -DON-

  • Hallo Yasin,


    die Rockerbox mit ihren 16 kg lässt sich gar nicht so schlecht tragen, da man sie gegen den Bauch ankippen kann. Allerdings passt sie bei mir nicht in den Kofferraum, da die Rückbank nicht plan umklappbar ist. Also kommen unterer (15 kg) und oberer Tubus (3 kg) sowie die Stangen in den Kofferraum. Die Rockerbox packe ich auf den Rücksitz. Allerdings habe ich einen Zweitürer, wo die Box bequem durchpasst. Wie das bei schmaleren Türen ist, ...?


    Alles in allem muss man die LB schon jedes Mal am Stern nachjustieren. Gegen die Kopflastigkeit habe ich ein einfaches Rezept. Klettpunkt an den unteren Tubus, Gegenstück an einen Terrassentürstopper (ca. 1,5 kg) und drankletten. Arbeitszeit ca. 1 Minute. Klettpunkte (3 mit 3 Gegenstücken) und Türstopper gibts für ein paar Euro im Baumarkt.


    Die Schlepperei ist die Treppen runter und bis zur Garage kein Vergnügen. Da muss es sich also lohnen. Zudem kühlt der Spiegel schon eine Weile aus. Wenn die Tempartur zu Beginn einer Winternacht sehr schnell sinkt, kommt die Lightbridge nicht hinterher. Stabil ist sie aber, Wind stört wenig.


    Gruß, Günther.

  • Hallo Yasin, hier schreibt der Guenther mit "th" und "ue"...


    Habe auch einen "Volltubus" Dobson 12,5". Hatte ihn vor einigen Jahren immer im Keller stehen. Das Gewicht von 25 kg, 10 Stufen aus dem Keller merkte man schon. Bis zum Beob.-Platz im Garten waren es gesamt gute 10 Meter...
    Jetzt habe ich ihn komplett auf einem Transportwagen stehen (verträgt glatte 150 kg). Außerdem mit einem Spanngurt festgezurrt: um den Dobson herum zum Haltegriff des Transportwagens. Mußte sonst immer mit einer Hand den Wagen (aus dem Schuppen) rausziehen, mit der anderen Hand den Dob festhalten... Auf die Idee ist meine Frau gekommen.


    Alles in allem bin ich mit dem 12,5" sehr zufrieden. Es war eine echte "Grenzgrößenerweiterung" ggü. meinem Bino 25x100 auf Stativ.


    Der "Sternengewinn" brachte bis zu 2,5mag. Wofür ich den Dobson hauptsächlich nehme, kannst du dir denken, ich soll es ja hier nicht mehr erwähnen..... hatte einen Schreiber langsam genervt.....


    Gruß
    Guenther

  • Hallo zusammen,


    da ja schon 3 Interesse an der Box mit Bremse haben (die Idee zur Bremse habe ich aber selbst abgekupfert), schreibe ich euch nicht einzeln an, sondern stelle ein paar Fotos, Materialbedarf und Abmessungen hier in diesem Thread ein. Werde aber erst gegen Freitag bis Sonntag dazu kommen.

  • Hallo,


    danke erstmal für eure zahlreichen Antworten. Ich muss sagen, dass ich das Gewicht des Meade Dobsons (~Volltubus) und auch die Größe der Rockerbox wohl erst etwas unterschätzt hatte.
    Der Umstieg von 8" und 12" wäre was das Lichtsammlungsvermögen angeht sicherlich sehr lohnend, auch weil ich mittlerweile okulartechnisch (ausreichend) gut aufgestellt bin. Aber letztlich ist es mir wichtiger, dass ich das Teleskop mit möglichst geringem Aufwand unter richtig dunklen Himmel transportieren kann und das ist für mich persönlich bei einem 12" Dobson wohl nur in der Leichtbauweise gegeben (das ES Gitterrohrdobson wäre dort wohl die preisgünstigste Wahl).
    Wie auch immer, ich werde dann erstmal bei meinen 8"er bleiben, vielleicht wird es ja irgendwann auch noch ein 10" Dobson, letzterer wäre für mich nämlich tatsächlich noch transportierbar.


    Gruß
    Yasin

  • Hallo Yasin,


    lass dich so schnell nicht entmutigen.
    Die Lightbrigde lässt sich ja sehr leicht in gut zu transportierende Stücke zerlegen, das ist wirklich nicht so tragisch.
    Bezüglich der Kopflastigkeit hast du ja nun auch schon ein paar Ideen.
    Sowohl bei der Lightbridge als auch beim ES Dobson wirst du ein bisschen modifizieren müssen.


    Ich persönlich bin unterm Strich froh, dass ich meine Lightbridge habe.
    Ich habe sie ja ebenfalls gebraucht gekauft für ca 550€, für das "wenige" Geld einen 12-Zöller mit brauchbarer Optik zu besitzen ist schon nicht übel [;)]


    Ich hatte vor dem Kauf der LB einen 8" Dobson zum Testen, der war schon nicht übel, aber der Unterschied beim Beobachten ist schon riesig.


    Gib den Gedanken also nicht vorschnell auf [;)]



    VG

  • Hallo zusammen,


    nachdem heute mal wieder die Sonne da war, habe ich die Rockerbox fotografiert. Der Bau ist ohne großen Aufwand möglich.


    Verwendet wurde für alle Holzteile Birke Multiplex. Seitenteile, Fronten und Boden in Materialstärke 18 mm; Drehteller in Materialstärke 21 mm. Die Teile habe ich im Baumarkt fertig zugesägt gekauft. Ist ein kleines bisschen teurer als die Teile selbst aus einer großen Multiplexplatte herauszusägen.


    1 Stück Frontverstrebung 395 x 60 mm
    1 Stück Frontverstrebung 395 x 280 mm
    2 Stück Seitenteile 430 x 620 mm
    1 Bodenstück 430 x 430 mm
    1 Stück für Drehteller 430 x 430 mm


    Als Kleinteile aus dem Baumarkt: 2 Einschraubgewindebuchsen M5; 3 Einschlaggewindebuchsen M5; 1 Einschlaggewindebuchse M8; 2 Schrauben mit Griff M5x40; 1 Schraube mit Griff M8 x 40; 3 Gummifüße; 3 Inbusschrauben M5 x 35; einige 6 mm Holzdübel; 1 Rohrrest mit 8 mm Innendurchmesser als Drehachse; 1 U-Scheibe D-Innen 8 mm; 1 Dose Holzlasur auf Wasserbasis
    Von Dieter Martini: Ebonystar 430 x 430 mm
    Von TS: Teflon 100 x 200 x 3 mm
    Gesamtpreis fürs Material lag bei ca. 100.- € inkl. der Versandkosten.


    Die Maße der Box entsprechen mit Ausnahme der Grundplatte der Originalbox. Die Seitenteile der Originalbox habe ich auf die Multiplexseitenteile gelegt und die Höhenlager abgezeichnet. Danach mit der Stichsäge ausgeschnitten und geschliffen. Mit der Stichsäge so genau als möglich zu arbeiten erspart einiges an Zeit fürs Schleifen.


    Danach habe ich die Box zusammengesetzt und mit Schraubzwingen fixiert um die Bohrungen für die Holzdübel zu setzen. Die Holzdübel wurden im Abstand von ca. 6 – 7 cm gesetzt. Danach alles eingeleimt, zusammengesetzt und mit Schraubzwingen für 1 Tag fixiert. Beim 1. Test mit der Optik habe ich dann bemerkt, dass die Box aus Multiplex deutlich stabiler als das Original ist und ich aus den Flächen der Seiten- und Frontseite noch ordentlich Material entfernen kann.


    Die Friktionsbremse habe ich erst nachträglich angebaut (Lasur fehlt noch) . Der Wiederstand lässt sich einfach durch drehen an einer Schraube einstellen. Die zweite Schraube muss nur zum Abnehmen der Bremse benutzt werden. Nach kurzer Eingewöhnung kann man den Widerstand nach dem Okularwechsel sehr genau und schnell einstellen.


    Das Gewicht der gesamten Box liegt bei 7,8 kg (Original 16 kg). Der größte Vorteil ist der um 20 cm geringere Durchmesser der Bodenplatte. Dadurch passt Sie jetzt ganz einfach sogar auf die Rückbank.





  • Hallo Andreas,


    das ich das Rollenlager nicht verwendet habe liegt daran, dass es sich zu leichgängig verstellen läßt. Mit der Kombination Teflon - Ebonystar läßt sich das ganze wesentlich feinfühliger bewegen und bleibt dann wie es eingestellt ist. Mit dem Rollenlager bewegt sich das ganze bei einer leichten Bewegung schon ein kleines Stück und die Verstellung des Widerstands über die Schraube funktioniert mit dem Rollenlager nicht fein genug.


    Der 2. Grund ist, dass der Dobson im Keller in der Original-Box gelagert wird. An seinem Platz muss ich ihn aber immer drehen um das Unterteil entnehmen zu können. Ohne Lager wäre das zu umständlich. Die Selbstbaubox steht frei, so kann ich zum Transport einfach Umsetzen und muss das Unterteil nicht mehrfach in die Hand nehmen.


    Was ich in der Anleitung noch vergessen habe. Im Oberteil habe ich noch einen Filterschieber von MF-Dobson angebracht. Dessen Halterung passt genau in die Befestigungsbohrungen vom Original OAZ und die benötigten längeren Schrauben und Abstandshalter sind bereits dabei. Dazu muss die Spinne versetzt werden. Ist aber kein großer Aufwand.

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