Carl Zeiss Jena 7x50 1Q Monokular: Ring klemmt

  • Hallo,
    ich habe ein Carl Zeiss Jena 7x50 1Q Monokular bekommen.
    Das lässt sich nur leider nicht scharfstellen. Als ich das erste mal an (2), dem Fokussierring, gedreht habe, habe ich das Okular raus/reindrehen können (Gewinde an (1)). Das Habe ich dann festgedreht. Den Fokussierring kann ich allerdings noch nicht drehen, das geht nur einen halben Strich, dann geht es nicht weiter. Wenn ich die Augenmuschel abdrehe, wackelt der Ring etwas hin und her.


    Wie bekomme es hin, dass ich den Ring wieder drehen und damit das Monokular scharf stellen kann? Ich kann mir vorstellen, dass da Fett verharzt ist. Allerdings habe ich auch Bammel davor, mit mehr Kraft an dem Ring rumzudrehen, weil ich nicht weiß, ob irgendein Gewinde oder eine Madenschraube dann schaden nehmen könnte.



    Besten Dank für eure Hilfe,
    Matthias

  • Hallo Matthias,


    ich besitze ein Carl Zeiss Jena 10x50 Binokular mit Einzelfokussierung, der mechanische Aufbau sollte der gleiche sein wie bei Deinem Mono.
    Bei meinem Glas sind im geriffelten Bereich von Teil 2 drei Madenschrauben.
    Wenn Du diese losdrehst, sollte sich die Augenmuschel abschrauben lassen. Das Okular ist eingesteckt und kann dann entnommen werden.
    Nun solltest Du ans Fokussiergewinde gelangen, um dieses entfetten und neu fetten zu können.
    Am Besten entfernst Du zunächst die gesamte Einheit (an Gewinde 1) vom Fernglasgehäuse, so wie es Dir bereits beim Fokussierversuch widerfahren ist.


    Viel Erfolg!


    CS Franjo

  • Danke für die Antwort Franjo. Bei mir gibt es keine Madenschrauben. Die Augenmuschel ist nur draufgeschraubt. Am Fokussierring gibt es lediglich eine kleine Bohrung, siehe gelber Kreis. Wofür ist die?


    Im zweiten Bild sind rot eingekreist Nuten zu sehen. Ich denke der Ring drückt im Okulartubus die erste Linse an?. Grün eingekreist ist ein kleiner Stift im Fokussierring, der aber keine Nut zum rausschrauben hat.




    Ich habe den Okulartubus rausgedreht, dahinter verbergen sich keine Schräubchen. Wie komme ich an die Fokussierung ran? Muss ich wohl doch den Ring an der ersten Linse mit einem Spannschlüssel lösen?


    Zweites Problemchen: Das Mono hat einen Gelbstich und ist trüb, bzw. nicht Lichtstark wie erwartet. Fungus sieht für mich anders aus. Im "Konkurrenzforum" hab ich zufällig gelesen, dass ältere Zeiss öfter Beschlag aufweisen, der vom Fett kommt. Tatsächlich kam mir ein starker Schmierfettgeruch entgegen, als ich den Okulartubus abgeschraubt habe. Der Belag muss an den Prismen sein, so stand es auch im Forum. Objektivlinse und Okularlinsen sind klar. Nachdem die Fokussierung dann mal klappt, werde ich das Ding wohl zerlegen und die Prismen reinigen. Da es ein Monokular ist, dürfte das Problem mit der Justierung dann nicht so schwierig sein....hoffe ich. Lieg ich da richtig?


    Habt bitte Verständnis, dass ich nicht losschraube und einfach schaue was passiert. Was Ferngläser angeht ist das neu für mich, da will ich nicht durch falsches Rumschrauben dejustieren oder gar Linsen oder Gewinde beschädigen. Im Internet habe ich relativ wenig zum Zerlegen von Ferngläsern gefunden. Ich denke, dass ich das öfter noch machen werde. Mit dem Aufbereiten von Foto-Objektiven habe ich schon Erfahrung, allerdings gibt es dazu auch viel mehr Informationen + Bilder dazu im Netz.

  • Hallo Mathias,


    das sieht tatsächlich deutlich anders aus als bei meinem Exemplar.
    Wenn Du den Okulartubus abgeschraubt hast, schaut unten wenigsten ein Stückchen vom Fokussiergewinde heraus?
    Vielleicht hilft es ja, an dieser Stelle ein paar Tropfen dünnflüssigen Öls hinzuträufeln und einwirken zu lassen in der Hoffnung, das verharzte Schmierfett aufzuweichen.
    Ein Bissel warme Luft aus dem Föhn unterstützt dies bestimmt.


    Wenn das nicht hilft, würde ich mich doch einmal an die rot eingekreisten Schrauben machen.
    Vielleicht halten die ja die komplette Okulareinheit und nicht bloß die Augenlinse fest.


    Weitere Idee: Befindet sich in der gelb markierten Bohrung nicht doch eine Schraube?
    In welcher Position befindet sich die gelb markierte Bohrung relativ zum grün markierten Stift?
    Ist der grüne vielleicht ein Splint, der durch eine Schraube im gelben Loch gesichert wird?


    CS Franjo

  • Erwärmen klingt erstmal gut, Risiken fallen mir dazu keine ein.
    Öl ins Gewinde tropfen (WD40 müsste passen, oder?) klingt auch nicht so schlecht. Da sehe ich allerdings das Risiko, dass das ne Sauerei gibt und das die Linsen einsaut. Vor allem, weil ich nicht weiß, wie die Fokussiertechnik aussieht.


    Die kleine Bohrung und der Stift sind ca. 160° versetzt angebracht, ein Splint dürfte das nicht sein.


    Angehangen mal wieder eine Reihe von Bildern. Mir ist aufgefallen, dass ein Sprengring wahrscheinlich den Fokussierring hält. Siehe erstes Bild, blau eingekreist die Öffnung des Ringes, die Augenmusches ist abgeschraubt. Der Fokussierring hat etwas axiales Spiel und schlägt dann an diesem Sprengring an. Der Tubus an sich sieht beidseitig aus, als wäre es ein Teil. Die hintere Linse wird wieder durch ein Gewindering gesichert.


    Ich werde den Sprengring vorsichtig entfernen und mal schauen, was sich unter dem Fokussierring befindet, es sei denn, es spricht was dagegen? Gibt es Internetseiten wo der technische Aufbau/die Mechanik bebildert beschrieben wird?





    Grüße, Matthias

  • Hallo Matthias,


    dann versuche es doch erstmal mit Wärme, vielleicht bewegt sich dann schon was.
    Die Einheit besteht aus drei Hauptteilen:


    - Dem äußeren Tubus, der im Prismengehäuse verschraubt ist
    - Dem gerändelten Fokussierring
    - Der Okulareinheit


    Auf dem zweiten Bild aus Deinem letzten Beitrag (links vom roten Kringel) sieht man die Dioptrienskala.
    Im Spalt zwischen äußerem Tubus und Fokussierrung, unter der Dioptrienskala sieht es ein Bissel nach Korrosion aus.
    Da lohnt es vielleicht, ein Bisschen Schmiermittel zuzusetzen und über Nacht einwirken zu lassen.
    Auf dem dritten Bild sieht man eine umlaufende Kante rechts neben dem gelben Kringel.
    Dies dürfte die Trennung zwischen dem äußeren Tubus und der Okulareinheit sein. Auch an dieser Stelle kann ein Tropfen Öl nicht schaden.
    Der blau markierte Sprengring im ersten Bild hält vermutlich die Okulareinheit fest, aber wenn die sowieso festsitzt..........
    Den gelb markierten Ring würde ich erstmal in Ruhe lassen, sonst kommem Dir munter die Okularlinsen entgegen.


    CS Franjo


    Edit: Rechtschreibfehler korrigiert.

  • Mal sehen wann ich mich da ran traue. Wäre es kein CZJ wäre das bestimmt schon 2 mal zerlegt.
    Was das Erwärmen (Fönen) und das Ölen angeht warte ich noch ab. Ich denke, dass sind nur kurzfristige Lösungen. Wenn ich verharztes Fett erwärme, dann wird es im bestenfall dünner und ich kann an der Fokussierung drehen. Allerdings gehe ich davon aus, dass es sich danach wieder verfestigt.


    Wenn ich dünnes Öl (WD40?) verwende, wird das früher oder später bis zu den Linsen kriechen?


    Wegen den beiden Vermutungen denke ich, dass ich wahrscheinlich sowieso die Fokussierung auseinander nehmen muss um zu entfetten/entharzen und dann neues Fett aufzutragen. Das Thema Fett ist auch ein Mysterium, wie ich beim Informationen sammeln gemerkt habe.


    Ich habe gelesen, dass bei einigen Ferngläsern Linsen geklebt/gekittet werden um sie zu positionieren/abzudichten und dass ein erwärmen sich darauf negativ auswirken kann. Diese alten CZJ sollten aber alle geschraubt und mit Fett abgedichtet worden sein?

  • Hallo Mathias,


    so oder so muss das Teil zerlegt werden, sonst kannst Du ja nicht frisch fetten[B)]
    Erwärmen, ölen und Co. werden aber bereits benötigt um alles auseinanderzukriegen.
    Behutsames Erwärmen zum gängig nachen wird so schnell keine Verkittung beschädigen.
    Beim Fokussieren wie beim Auseinandernehmen müssen die Teile gut gleiten, und genau das tun sie momentan ja nicht.
    Wenn denn Kriechöl bis zu den Linsen kriecht: Okular zerlegen und Linsen reinigen.


    Wenn Du zuviel Respekt davor hast, wende Dich am Besten an eine Fachfrau:
    http://www.optixxx.de/login.ph…r9ra9s6run2oullfmo025p3f0
    Frau Hauptmann macht sehr gute Arbeit zu vernünftigen Preisen,
    das weiß ich aus eigener Erfahrung.


    Gutes Fett für optomechanische Zwecke gibt es hier:
    http://www.ebay.de/itm/OSIM-Sp…3%B6r&hash=item2c547dc85a



    CS Franjo

  • Hallo,


    ich habe mich nach langer Zeit nochmal rangesetzt, das Okular abgeschraubt und mit dem Fön erwärmt. Es lässt sich dann für kurze Zeit schwergängig drehen.


    Ich hab den Sprengring auf dem 2. Bild in diesem Thread entfernt, mit der Hoffnung, dass ich dann den Fokussierring (geriffelter Ring mit Skala) abnehmen kann und mehr sehe wie es mit dem Zerlegen weitergeht. Aber nichts da, ich kann ihn nicht ganz nach oben abziehen, er bleibt mit der Skale hängen. Wenn ich schräg in den geriffelten Ring + Skale reinschaue, meine ich ein Gewinde zu erkennen. Ich gehe deswegen davon aus, dass dieser Skalenring an den geriffelten Ring geschraubt ist, allerdings bekomme ich den nicht ab.


    Das kleine Loch auf Bild 5 könnte eine Montagehilfe sein um den Ring fest zu schrauen (bzw. zu lockern). Ich habe eine Büroklammer durchgesteckt um diesen Ring zu sperren und am geriffelten Ring geschaubt - ohne Erfolg.


    Deswegen die Frage: Weißt du Genaueres wie ich das Okular auf bekomme? Vielleicht ist es auch ein Linksgewinde?! Ich denke am Enfernen dieses Fokussieringes geht nichts dran vorbei, weil sonst nichts zu erkennen ist was geschraubt werden könnte (außer vielleicht der rot eingekreiste Ring auf dem dritten Bild, allerdings tut sich da auch nichts).


    WD40 werd ich mal drauf machen und einwirken lassen. Eine Zange und grobe Gewalt fände ich auch attraktiv, allerdings denke ich, dass das dann nicht mehr zu gebrauchen ist....

  • <font size="1">Test....ich habe zwar einen neuen Beitrag erstellt, aber angezeigt wird er nicht in der Threadübersicht. </font id="size1">
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    Update: jetzt hat es funktioniert, neuer Beitrag erscheint auch im Thread</font id="size1">

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