NGC4244 Silver-Needle Galaxie mit dem C11
Das Wetter gestern Abend war nicht Fleisch und nicht Fisch. Die Wetterapp hatte nach einigen fast tropischen Tagen mit hohen Temperaturen, Wolken, Gewittern und Starkregen eine klare Nacht vorhergesagt.
Die Realität sah leider anders aus... 
Ich wollte es trotzdem probieren und habe das C11 auf die Silbernadel-Galaxie NGC4244 ausgerichtet. Die Mai-Nacht war kurz und es zogen immer wieder Wolkenfelder durch.
Ab 3Uhr war es dann komplett bewölkt, aber da wurde es auch schon fast wieder hell.
Immerhin sind 657x10s = 1,83 Stunden Belichtung zusammengekommen. Da geht sicher noch mehr...
Aufnahmedaten:
Datum: 22./23.05.2022
Teleskop: Celestron C11 | Kamera: ZWO ASI294MC Pro | Belichtung: 657x10s = 1,83 Stunden RGB ohne Filter | Temp: -10°C | Bin: 1x1 | Gain: 121 | Offset: 30 | 60 Flats | 60 Darkflats | 50Darks | 30 BIAS
Kommentare 5
hobbyknipser
Hallo, Jochen,
ich habe ein paar Fragen zu Deiner Arbeitsweise:
ditherst Du nach jedem Bild oder nach jedem 10. Bild, oder noch anders? Hast Du schon einmal nicht gedithert und bekamst Walking Pattern Noise?
Bei den kurzen 10 sec, aber 2800 mm BW: musst Du dann noch guiden oder kannst Du die Montierung einfach so laufen lassen?
Wenn Du nicht guidest, verschiebt sich ja das Bildfeld mit der Zeit etwas...wäre das dann schon gedithert?
viele Grüße und weiterhin so oft cs
Andreas
JogiNet Autor
Moin Andreas!
Bei 10s dithere ich nach jedem 20. Bild, alles Andere wäre v.d. Aufnahmezeit her nicht effektiv.
Ich kann mich nicht erinnern. Ich habe bei meinen allerersten Bildern nicht gedithert - die waren aber aus vielen Gründen schlecht, da wäre walking noise vermutlich gar nicht weiter ins Gewicht gefallen.
Ich guide immer. Ich hatte ein paar mal den Fall, dass das Guiding aus verschiedenen Gründen versagt hatte. Bei der kurzen Belichtung hat die ungeguidete Aufnahme einigermassen funkioniert, aber ich habe auch schonmal auf 5s (ungeguidet!) runtergeschrauben müssen, damit die Sterne rund wurden.
vermutlich, ja! Meine Bildmitte verschiebt sich leider trotzdem nach 1-1,5h immer etwas und ich muss kontrollieren und händisch (per platesolving) nachzentrieren.
Bei kleineren Objekten ist das nicht so schlimm, da kann ich später etwas croppen - bei "formatfüllenden" Objekten stelle ich mir alle 1,5h den Wecker.
Leider gibt es bei APT noch keinen Automatismus zum re-zentrieren.
Zum Glück kann ich das Prozedere im Halbschlaf bzw. schlafwandlerisch durchführen:
Mit halb-geöffneten Augen Objektmitte abschätzen, Katze von meinem Bürostuhl vertreiben, Sequenz stoppen, neu zentrieren, Sequenz starten, mich bei der Katze entschuldigen, weiter pennen.
Da ich mit dem Polemaster sehr genau einnorde und eigentlich mit dem Guiding immer recht gut davor bin, vermute ich, dass das am Dithering liegt.
Seitdem ich auf spiralförmiges Ditherung umgestellt habe, ist das ein bisschen besser geworden, aber die Drift ist immer noch da.
Viele Grüße, Jochen
hobbyknipser
Hallo, Jochen,
Danke für die ausführliche Auskunft!
viele Grüße und bald wieder cs
Andreas
schimmi66
Hallo Jochen,
super Aufnahme! Die Glx kommt richtig gut raus. Bildbearbeitung wie immer klasse. Gefällt mir sehr gut deine Aufnahme und ich bin ehrlich richtig neidisch, dass ich ein
11 Zoll-Teleskop nicht mehr handlen kann. So begnüge ich mich immer (noch) mit 6".
Viele Grüße und Cs, Klaus
JogiNet Autor
Moin Klaus,
um ehrlich zu sein war ich im Zweifel, ob ich das Bild mit so geringer Belichtungszeit überhaupt posten soll - es fehlt doch noch ganz schön an Details.
Ich habe die Daten auch direkt nach Erstellung der Flats heute morgen durch APP laufen lassen und dann auch gleich "quick & dirty vor der Arbeit"
bearbeitet. Um so mehr freut mich natürlich Dein Kommentar.
Ich werde dem Stack trotzdem bei Gelegenheit noch mehr Licht gönnen - leider spielt das Wetter momentan nicht so wirklich mit.
Und was das Handling von 11" betrifft: wenn ich nicht die Möglichkeit hätte, direkt vorm Haus zu fotografieren und "aufgebaut" zu lassen dann würde ich auch vermehrt zum APO greifen.
Viele Grüße,
Jochen