Beiträge von AlphaLaboris im Thema „Qualität von planparallelem Glas - Interferenz?“

    Hallo Megana,


    du hast doch einfach deinen Holztisch aufgenommen! [;)] Das sind ganz tolle Aufnahmen, würde sie fast als Kunstwerk an die Wand hängen... *g*


    Nein, im Ernst: Die Aufnahmen sind qualitativ sehr gut, so dass man die Konturen gut extrahieren könnte, wenn das Ganze nicht so unglaublich komplex wäre... Jetzt weiß ich auch, was du mit dem "Zentrum" meintest! [:)]


    Was man intuitiv sehen kann, sind diese x-förmigen Gebilde im Streifenmuster, wo irgendetwas passiert. Allerdings bin ich nicht geübt im Interpretieren solcher Interferogramme und müsste noch etwas darüber nachgrübeln... [|)]


    Aber dennoch interessantes Thema! [:)]


    Grüße
    Robert

    Hallo Megana,


    das von Michael vorgeschlagene Verfahren ist natürlich "die saubere" Lösung. Ich weiß ja nicht, was dir an Equipment zur Verfügung steht bzw. was du investieren kannst.


    Die eigene Auswertung der Haidinger Ringe stelle ich mir auch nicht leicht vor, gerade wenn du besagte "Unregelmäßigenkeiten", die Kringel sein sollten, hast. Würde mich interessieren, wie die Muster aussehen!


    Mit den Graustufenbildern müsstest du schon etwas an Bildverarbeitung anwenden, die sich auf morphologische Merkmale beziehen, also Formen, Umrisse usw. Du müsstest über ein Verfahren den jeweiligen Umriss eines "Kringels" extrahieren, also dort, wo der geschlossene Kringel im radialen Schnitt jeweils einen Extremwert hat.
    Ein Möglichkeit könnte sein, von dem "gemeinsamen" Zentrum der Ringe irgendwo in der Mitte des Bildes einen Schnitt zum Rand des Bildes zu ziehen und diesen Schnitt in gewissen Schritten um 360° zu drehen. Aus diesem Schnitt müsstest du die "Höcker" (Minima und Maxima) als Abstand vom Mittelpunkt detektieren, so dass du mit diesen Stützpunkten die Umrisse nachzeichnen kannst.


    Ich stelle aber schon just in diesem Moment bei der Formulierung fest, dass es programmiertechnisch schon einiges an Aufwand ist, weshalb ich erst einmal auf weitere Ideen verzichte... *grübel*


    Aber wie gesagt, Beispielbiel der Interferogramme würde ich gerne einmal sehen! [:p]


    Grüße
    Robert

    Hallo Megana,


    die Idee, die Plattendicke eventuell über die "Interferenz gleicher Neigung" zu überprüfen, ist ganz pfiffig. Die "Haidingerschen Ringe" entstehen in der Tat dadurch, dass die Phasenverschiebung zweier interferierender Strahlen für einen konstanten Winkel um das Lot gleich bleibt. Daher müssten im Idealfall konzentrische Kreise zu erwarten sein. In Abhängigkeit von der Beugungsordnung lässt sich auch der Winkelabstand von einem Ring zum nächsten bestimmen.


    Wenn nun aufgrund unterschiedlicher Schichtdicke diese Ringe von der Kreisform abweichen, könnte die Winkeldifferenz zu dem "idealen" Kreis benutzt werden, um die Dickenänderung zu bestimmen.


    Im Optikbuch von Eugene Hecht habe ich auf die Schnelle zwei Formeln für die Interferezmaxima und -minima in der Reflexion gefunden, die für den Fall der Interferenz gleicher Neigung gelten:


    Maxima: d * cos(theta) = (2 * m + 1) * lambda / 4
    Minima: d * cos(theta) = 2 * m * lambda /4


    mit


    d: Schichtdicke
    theta: Einfalls-/Ausfallwinkel (vom Lot)
    m: Ordnung (m = 0, 1, 2, ...)
    lambda: Lichtwellenlänge


    Mathematisch könnte man dementsprechend auflösen bzw. etwas Differenzialrechnung anwenden, um auf eine Dickenänderung "delta-d" zu kommen.


    Die Natriumdampflampe dürfte auch eine ausreichende Kohärenzlänge für diese Messung haben.
    Untersuchen müsste man vielleicht noch, ob die absolute Durchbiegung der Glasplatte einen signifikanten Einfluss hat.


    Mit OpenFringe usw. habe ich persönlich keine Erfahrung gemacht und kann auch nicht beurteilen, ob solche Programme für die Anwendung hilfreich wären.


    Viel Erfolg und Grüße
    Robert