Hallo Megana,
die Idee, die Plattendicke eventuell über die "Interferenz gleicher Neigung" zu überprüfen, ist ganz pfiffig. Die "Haidingerschen Ringe" entstehen in der Tat dadurch, dass die Phasenverschiebung zweier interferierender Strahlen für einen konstanten Winkel um das Lot gleich bleibt. Daher müssten im Idealfall konzentrische Kreise zu erwarten sein. In Abhängigkeit von der Beugungsordnung lässt sich auch der Winkelabstand von einem Ring zum nächsten bestimmen.
Wenn nun aufgrund unterschiedlicher Schichtdicke diese Ringe von der Kreisform abweichen, könnte die Winkeldifferenz zu dem "idealen" Kreis benutzt werden, um die Dickenänderung zu bestimmen.
Im Optikbuch von Eugene Hecht habe ich auf die Schnelle zwei Formeln für die Interferezmaxima und -minima in der Reflexion gefunden, die für den Fall der Interferenz gleicher Neigung gelten:
Maxima: d * cos(theta) = (2 * m + 1) * lambda / 4
Minima: d * cos(theta) = 2 * m * lambda /4
mit
d: Schichtdicke
theta: Einfalls-/Ausfallwinkel (vom Lot)
m: Ordnung (m = 0, 1, 2, ...)
lambda: Lichtwellenlänge
Mathematisch könnte man dementsprechend auflösen bzw. etwas Differenzialrechnung anwenden, um auf eine Dickenänderung "delta-d" zu kommen.
Die Natriumdampflampe dürfte auch eine ausreichende Kohärenzlänge für diese Messung haben.
Untersuchen müsste man vielleicht noch, ob die absolute Durchbiegung der Glasplatte einen signifikanten Einfluss hat.
Mit OpenFringe usw. habe ich persönlich keine Erfahrung gemacht und kann auch nicht beurteilen, ob solche Programme für die Anwendung hilfreich wären.
Viel Erfolg und Grüße
Robert