Beiträge von Sternli im Thema „Astronomieunterricht für alle!“

    Hallo zusammen!
    Der Vorschlag mit den Projektwochen klingt für mich noch am Sinnvollsten. Ich denke nicht, dass es sich anders in den bestehenden Lehrplan eingliedern lässt. Wenn man den sowieso schon bestehenden Lehrermangel, die Unlust auf Lehramt zu studieren usw. anschaut, wird es auf Dauer sehr schwierig werden.


    Man sollte da vielleicht dann auch den Schritt machen externe Experten in das Schulsystem mit einzubeziehen. So kann man auch gleichzeitig eine Abwechslung in das Schulsystem bringen.
    Ich hatte in meiner Schulzeit kein Astronomie, weder im Physikunterricht, noch als eigenständiges Fach, aber ein Physiklehrer hat eine Astronomie-AG angeboten, in der es immer um die 10-12 Schüler gab. Dort konnten wir Themen vorschlagen, die dann innerhalb der Gruppe erarbeitet wurden und wir haben natürlich auch mit den schuleigenen Teleskopen Informationsabende bzw. Ereignisabende angeboten. Das fand ich eigentlich eine feine Sache - da hat man wenigstens keine Leute im Kurs, die sich nicht dafür interessieren.


    Ich fände es nicht schlecht, wenn die Menschen ein wenig mehr darüber Bescheid wüssten, wie es in der Welt zugeht. Aber ich muss auch sagen, das zum einen die Schüler von heute ganz andere Probleme haben: ich sage nur Rächtschraibung [;)]. Das ist aber auch von der Schulform abhängig. Da wäre vielleicht auch ein wenig Nachholbedarf.
    Zum anderen ist das Problem gegeben, dass die Schule heute als Vorbereitung für den Beruf genommen wird. Die Wirtschaft nimmt daran anstoss und setzt die Einstiegslatten für Auszubildende extrem hoch an. Eigentlich muss man schon ausgebildet aus der Schule kommen, 20 Jahre Berufserfahrung haben und 10 Zertifikate - aber bitte nur zwischen 20 und 30 Jahre alt sein.
    Das ist einfach miteinander nicht vereinbar.
    Für mich persönlich ist die Schule als Institution der Allgemeinbildung wichtig - man lernt dort Sachen fürs Leben, allgemeine Zusammenhänge, Grundsätze, Verständnisgrundsätze vor allem. Und kein spezifisches Fachwissen. Man sollte dort lernen zu lernen und z.B. Texte zu verstehen, Kommunikation, soziale Kompetenzen etc. Das ist das ganze Leben lang wichtig! dazu gehört meines Erachtens auch zu wissen, wie es in anderen Ländern aussieht, wie die Menschen früher gedacht haben und warum es die Jahreszeiten gibt... Grundsätzliche Dinge halt.


    Man sollte den jungen Leuten einen Überblick geben und da die Astronomie, die älteste Wissenschaft überhaupt ist, kann man sie in fast jedem Fach behandeln... In Religion (ausser vielleicht im katholischen Unterricht, aber das ist vom Lehrer abhängig) könnte man neben den anderen Religionen auch die frühen Priester durchnehmen, die die Götter des Himmels verehrten und dadurch astronomischen Bezug hatten. Völkerkunde/Erdkunde - Ägypter und Sternenkunde, Herkunft der Sternbilder. Geschichte - Herrscher und Astronomen, die Macht von Horoskopen (oder so). Physik - allg. Astronomische Themen, Sternkunde, das Weltall, das System Sonne-Erde, etc. etc.


    Man könnte dann sogar fächerübergreifend Arbeiten. Ich habe damals das Glück gehabt, das ich meine Facharbeit fächerübergreifend schreiben durfte - in Erdkunde/Physik zu einem astronomischen Thema. Aber dazu sind auch nicht alle Lehrer bereit. Ist ja ein Mehraufwand noch mit dem Kollegen zu kommunizieren. [;)]


    Apropos Lehrerbildung: Es gibt eine Seite des WDR für Autodidakten/Lehrer wo ziemlich viel Material zu holen ist. http://www.lernzeit.de - dort gibt es Medien aller Art zu ziemlich vielen Themen. Also so schwer kann es nicht sein....


    That was my mustard, now the ketchup please.
    LG
    Sternli