Beiträge von StephanPsy im Thema „Bolide gesichtet über Bielefeld“

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">kann es sein, dass Deine "3km" aus der Schublade stammen, in die wir gewoenlich Wetterphaenomene (Wolken) stecken ? Ich meine, alles was der Erdatmosphaere zuzuordnen ist, wird ja automatisch auf ein "paar Kilometer" hin geschaetzt. Wir sind es halt nicht gewohnt, dass eine Feuerkugel ueber eine Distanz von 100km hinaus deutlich sichtbar ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jürgen, ja so kann man es sagen. Stimmt auch überein mit der neuen Theorie in der Wahrnehumgspsychologie, dass die "visuelle Intelligenz" sich unbewusst und automatisch für die wahrscheinlicherere Alternative entscheidet.
    Beispiel (eigene Grafik) :



    Warum entscheidet sich das Gehirn beim Bild links eher für die Alternative eine rautenähnliche zwei-dimensionale Figur wahrzunehmen, obwohl diese Figur auch ein drei-dimensionaler Würfel, wie auf dem rechten Bild, sein könnte ? Weil es in der normalen menschlichen Erlebniswelt unwahrscheinlich ist, einen Würfel aus einer solchen Blickrichtung zu sehen, daß die “mittleren” Ecken genau übereinanderliegen.


    Und auf meine Neuschwanstein-Boliden-Wahrnehmung bezogen: es ist wahrscheinlicher ein Feuerwerk in der Nähe über Schärding niedergehen zu sehen (so hab ich es wahrgenommen, dafür hat sich meine "visuelle Intelligenz" unbewusst und automatisch entschieden ) als einen Boliden in 160 km Entfernung über Neuschwanstein.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dafür aber hörte ich fast den ganzen Vormittag lang Augenzeugenschilderungen des Ereignisses im Radio. Ich finde es bemerkenswert, dass einige Menschen die Entfernung ("...ca. 200 bis 300 m über mir..."), die Geschwindigkeit ("...schneller als ein Flugzeug...") und sogar den Endpunkt des "Fluges" bestimmen konnten <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die menschliche Wahrnehmung ist ist bei Entfernungseinschätzungen in der Höhe sehr fehleranfällig, diese Fähigkeit war wohl in der Evolution nicht so wichtig. Trotzdem ist so eine Wahrnehmung aber für den Beobachter zwingend bzw. eindeutig, auch wenn man sich täuscht, so wie auch der größere Horizontmond durch das rationale Wissen, dass es sich nur um eine optische Täuschung handelt, nicht kleiner wird. Auch ich hab z.B. den Neuschwanstein-Boliden gesehen und eindeutig wahrgenommen, dass er in ca 3 km Entfernung über dem Nachbardorf herunterkommt. Diese Wahrnehmung war zwingend aber natürlich falsch, in Wirklichkeit war er ca 160 km von mir entfernt. Natürlich weiß der Fachmann, dass so ähnlich zustandegekommene Zeugenaussagen mit Vorsicht zu behandeln sind, aber der Laie vertraut verständlicherweise seiner - sonst ja auch meist richtigen - Wahrnehmung. Was mich aber wirklich ärgert ist, dass heute beinahe alle Medien, ob Print oder Internet mit dem Aufmacher "Ufo" oder "rätselhafte Lichterscheinung" Aufmerksamkeit erregen wollen, obwohl dann am Ende des Artikels meist steht "es wird vermutet, dass es ein Meteorit war", nix "vermutet", es war sicher einer! Also wissen würden es die Journalisten ja schon, aber für die Auflage muß man wieder Sensation und Ängste produzieren, schade ...